ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3
2024:
Erfolgreiche erste drei Quartale 2024
mit zweistelligem Umsatzwachstum
Umsatz Q1–3 2024
- Umsatzerlöse
+13,6 % auf 2.237,6 Mio EUR (+10,7 % exklusive
Paket Türkei)
- Positive
Rahmenbedingungen: Effekte aus Wahlen sowie Währungssituation
türkische Lira
- Brief &
Werbepost +5,1 % auf 911,0 Mio EUR
- Paket &
Logistik +19,1 % auf 1.201,4 Mio EUR (+14,2 %
exklusive Paket Türkei)
- Filiale & Bank
+23,1 % auf 146,0 Mio EUR
Ergebnis Q1–3 2024
- EBITDA +7,9 %
auf 304,9 Mio EUR
- EBIT +10,7 %
auf 144,7 Mio EUR
- Ergebnis je Aktie
von 1,30 EUR auf 1,48 EUR
Cashflow und Bilanz
- Operativer Free
Cashflow Q1–3 2024 von 229,3 Mio EUR
- Eigenkapital zum
30. September 2024 von 710,7 Mio EUR
Ausblick
- Umsatzprognose für
das Gesamtjahr 2024 von 3 Mrd EUR
- EBIT-Anstieg 2024
von zumindest 5 %, somit eine Erwartung von etwas über
200 Mio EUR
- Prognose 2025:
Umsatz von über 3 Mrd EUR und wieder ein Ergebnis (EBIT) von
200 Mio EUR angepeilt
Die ersten neun Monate des Jahres 2024
haben sich für die Österreichische Post sehr gut entwickelt. Dies
vor dem Hintergrund eines herausfordernden wirtschaftlichen
Umfelds. Die schwache Konjunktur spiegelt sich sowohl in einem
geringeren Investitionsklima der Unternehmen wider als auch in
einem gedämpften Konsumverhalten privater Haushalte. Als positive
Impulse wirkten 2024 die steigende Nutzung der Briefwahl in
Österreich – insbesondere bei den großen Wahlen wie der Europawahl
oder der Nationalratswahl – aber auch steigende Paketmengen in
Österreich sowie in Südost- und Osteuropa durch den anhaltenden
Online-Handel. „Ein zweistelliges Umsatzwachstum – trotz
konjunkturellem Gegenwind – zeigt, dass wir die Chancen in unseren
Märkten gut nutzen konnten“, sagt der neue Generaldirektor der
Österreichischen Post, Walter Oblin, der mit 1. Oktober 2024
den Vorsitz im Vorstand übernommen hat. „Zusätzlich zur
Qualitätsführerschaft ist es unser Anspruch, mit neuen
Dienstleistungen, wie dem Ausbau der Selbstbedienungs-Infrastruktur
oder der Sonntags-Zustellung auch Innovationsführerin zu sein,“ so
Walter Oblin weiter.
Die Umsatzerlöse des Post-Konzerns
erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 13,6 % auf
2.237,6 Mio EUR. Auch exklusive des Umsatzes in der
Türkei – der in Folge der Wechselkursentwicklung der türkischen
Lira von hoher quartalsweiser Volatilität gekennzeichnet ist –
betrug der Umsatzanstieg 10,7 %. In allen Divisionen wurde in
den ersten neun Monaten ein Anstieg verzeichnet. Der Umsatz der
Division Brief & Werbepost erhöhte sich um 5,1 % auf
911,0 Mio EUR und ist geprägt vom strukturellen Rückgang
des adressierten Briefvolumens durch die elektronische
Substitution. Positiv wirkten die Tarifanpassungen des Vorjahres
sowie die Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024. Darüber hinaus
ist ein verhaltenes Werbegeschäft feststellbar, bedingt durch die
schwache Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten. Die Division
Paket & Logistik generierte im Berichtszeitraum ein
Umsatzplus von 19,1 % auf 1.201,4 Mio EUR. Das
Paket-Geschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv.
Besonders in der Türkei war ein starkes Umsatzwachstum zu
verzeichnen, beeinflusst von der hohen Inflation und dem
Wechselkurs der türkischen Lira. Auch exklusive dem Paket-Geschäft
in der Türkei stieg der Umsatz um 14,2 %. Die Division Filiale
& Bank erreichte in den ersten drei Quartalen 2024 einen Umsatz
von 146,0 Mio EUR (+23,1 %). Der Hochlauf der
Kund*innen der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft im
heurigen Jahr trugen positiv zum Divisionsumsatz bei.
Auch ergebnisseitig verzeichnete die
Österreichische Post sehr gute erste drei Quartale 2024. Das EBITDA
steigerte sich um 7,9 % auf 304,9 Mio EUR und das
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 10,7 % auf
144,7 Mio EUR. Die Division Brief & Werbepost
generierte ein EBIT von 115,2 Mio EUR in den ersten drei
Quartalen 2024 nach 102,1 Mio EUR im Jahr zuvor
(+12,8 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen in der
Produkt -und Preisstruktur sowie auf die Wahlen in den ersten drei
Quartalen 2024 zurückzuführen. In der Division Paket &
Logistik wurde in den ersten drei Quartalen 2024 ein EBIT von
64,7 Mio EUR nach 60,7 Mio EUR (+6,7 %)
erzielt. Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das
Paket-Geschäft in der Türkei. Der Geschäftsverlauf in der Türkei
ist weiterhin von Inflation und Währungsumrechnung stark
beeinflusst. Negativ im Ergebnis wirkte ein Bewertungseffekt im
dritten Quartal für die Optionsverbindlichkeit für die restlichen
20 % der Anteile an Aras Kargo in Höhe von
9,6 Mio EUR. Die Division Filiale & Bank verzeichnete
ein EBIT von minus 7,4 Mio EUR in den ersten drei
Quartalen 2024 nach minus 5,6 Mio EUR im Jahr zuvor. Der
Rückgang ist vor allem auf IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang
mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99 zurückzuführen.
Das Periodenergebnis betrug in den ersten drei Quartalen 2024
106,1 Mio EUR (+16,9 %). Daraus ergibt sich ein
Ergebnis je Aktie von 1,48 EUR nach 1,30 EUR in der
Vorjahresperiode (+14,0 %).
Die internationalen Brief- und
Paketmärkte entwickeln sich weiterhin in unterschiedliche
Richtungen. In vielen europäischen Ländern beeinflussen das
schwache Wirtschaftswachstum und das damit einhergehende zögerliche
Investitionsklima das Kaufverhalten von Unternehmen und privaten
Konsument*innen. Dies führt zu einem Rückgang der Brief- und
Werbesendungen, während die Paketmengen aufgrund des anhaltenden
Wachstums des E-Commerce zunehmen. Gemäß der aktuellen Entwicklung
sollte – abhängig vom Wechselkurs der türkischen Lira zum
Jahresende – der prognostizierte Umsatz 2024 auf 3 Mrd EUR steigen.
Umsatzwachstum einerseits aber auch Kostendisziplin und Effizienz
anderseits sind notwendig, um die angepeilte Stabilität der
Österreichischen Post sicherzustellen. Die Österreichische Post
geht von einem Ergebnisanstieg für 2024 aus. In einem anhaltend
stabilen makroökonomischen Umfeld in den Märkten des Unternehmens
ist mit einem EBIT-Anstieg von zumindest 5 % zu rechnen, also
einem erwartetem EBIT von etwas über 200 Mio EUR.
Die Vollversion des Ausblicks sowie
Detailinformationen (Auszüge) aus dem Konzernlagebericht für die
ersten drei Quartale 2024 finden Sie ab Seite 4. Der komplette
Bericht ist auf der Website der Österreichischen Post unter
post.at/investor im Download Center verfügbar.
KENNZAHLEN
|
|
|
Veränderung |
|
|
Mio EUR |
Q1–3 2023 |
Q1–3 2024 |
% |
Mio EUR |
Q3 2023 |
Q3 2024 |
|
|
|
|
|
|
|
Umsatzerlöse |
1.969,3 |
2.237,6 |
13,6 % |
268,2 |
684,5 |
732,4 |
Brief & Werbepost |
866,7 |
911,0 |
5,1 % |
44,3 |
268,6 |
291,9 |
Paket & Logistik |
1.009,1 |
1.201,4 |
19,1 % |
192,2 |
380,7 |
396,5 |
Filiale & Bank |
118,6 |
146,0 |
23,1 % |
27,4 |
42,1 |
50,4 |
Corporate/Konsolidierung |
–25,2 |
–20,8 |
17,2 % |
4,3 |
–6,9 |
–6,4 |
Sonstige betriebliche Erträge |
77,0 |
75,9 |
–1,4 % |
–1,0 |
39,0 |
28,1 |
Materialaufwand und Aufwand für bezogene
Leistungen |
–597,0 |
–644,0 |
–7,9 % |
–47,0 |
–222,4 |
–210,2 |
Aufwand für Finanzdienstleistungen |
–12,0 |
–36,6 |
<-100 % |
–24,6 |
–6,1 |
–12,9 |
Personalaufwand |
–886,7 |
–1.026,1 |
–15,7 % |
–139,4 |
–307,5 |
–333,4 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–274,5 |
–311,1 |
–13,4 % |
–36,7 |
–96,5 |
–115,0 |
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bil.
Finanzanlagen |
1,5 |
3,1 |
>100 % |
1,6 |
0,7 |
1,7 |
Gewinn aus der Nettoposition monetärer
Posten |
4,8 |
6,1 |
28,0 % |
1,3 |
1,7 |
2,5 |
EBITDA |
282,4 |
304,9 |
7,9 % |
22,4 |
93,4 |
93,4 |
Abschreibungen |
–151,7 |
–160,1 |
–5,6 % |
–8,5 |
–57,8 |
–54,2 |
EBIT |
130,8 |
144,7 |
10,7 % |
14,0 |
35,6 |
39,2 |
Brief & Werbepost |
102,1 |
115,2 |
12,8 % |
13,0 |
24,5 |
32,2 |
Paket & Logistik |
60,7 |
64,7 |
6,7 % |
4,1 |
24,3 |
17,5 |
Filiale & Bank |
–5,6 |
–7,4 |
–33,2 % |
–1,9 |
–6,7 |
–2,2 |
Corporate/Konsolidierung1 |
–26,5 |
–27,7 |
–4,9 % |
–1,3 |
–6,6 |
–8,4 |
Finanzergebnis |
–3,5 |
–2,6 |
26,1 % |
0,9 |
–9,2 |
–1,0 |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
127,2 |
142,1 |
11,7 % |
14,9 |
26,3 |
38,2 |
Ertragsteuern |
–36,5 |
–36,0 |
1,2 % |
0,4 |
–14,2 |
–10,5 |
Periodenergebnis |
90,8 |
106,1 |
16,9 % |
15,3 |
12,2 |
27,6 |
Ergebnis je Aktie
(EUR)2 |
1,30 |
1,48 |
14,0 % |
0,18 |
0,17 |
0,37 |
|
|
|
|
|
|
|
Cashflow aus dem Ergebnis |
216,1 |
276,3 |
27,9 % |
60,2 |
59,4 |
90,4 |
Cashflow aus Geschäftstätigkeit |
73,4 |
58,4 |
–20,4 % |
–15,0 |
62,0 |
–127,4 |
CAPEX |
97,9 |
90,7 |
–7,4 % |
–7,3 |
50,3 |
44,3 |
Free Cashflow |
22,1 |
–19,2 |
<–100 % |
–41,4 |
45,1 |
–173,4 |
Operativer Free
Cashflow3 |
177,2 |
229,3 |
29,4 % |
52,1 |
61,7 |
82,2 |
1 Umfasst auch das
konzerninterne Umlageverfahren
2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf
67.552.638 Stück Aktien
3 Free Cashflow vor
Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen, Growth CAPEX und
Core Banking Assets
Wien, am 5. November 2024
AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT Q1–3 2024
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Die Umsatzerlöse des Österreichischen
Post-Konzerns erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um
13,6 % auf 2.237,6 Mio EUR, exklusive Paket Türkei
betrug der Anstieg 10,7 %. In allen Divisionen wurde in den
ersten neun Monaten ein Anstieg verzeichnet: In der Division Brief
& Werbepost erhöhten sich die Umsatzerlöse um 5,1 %, in
der Division Paket & Logistik um 19,1 % (+14,2 %
exklusive Paket Türkei) und in der Division Filiale & Bank um
23,1 %.
Der Anteil der Division Brief &
Werbepost am Umsatz der Österreichischen Post betrug in den ersten
drei Quartalen 2024 40,3 %. Der Divisionsumsatz in der Höhe
von 911,0 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang
des adressierten Briefvolumens durch die elektronische
Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den
Tarifanpassungen des Vorjahres sowie den großen landesweiten Wahlen
in Österreich (Arbeiterkammerwahl, Europawahl, Nationalratswahl) in
den ersten drei Quartalen 2024. Darüber hinaus ist ein verhaltenes
Werbegeschäft feststellbar, bedingt durch die schwache Entwicklung
in einzelnen Handelssegmenten.
Die Division Paket & Logistik
erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von 53,2 % am
Konzernumsatz bzw. 1.201,4 Mio EUR. Das Paketgeschäft
zeigte in allen Regionen eine sehr positive Entwicklung. Besonders
in der Türkei war ein starkes Umsatzwachstum zu verzeichnen,
maßgeblich beeinflusst von der hohen Inflation und dem Wechselkurs
der türkischen Lira.
Die Division Filiale & Bank
erreichte in den ersten drei Quartalen 2024 einen Anteil am
Konzernumsatz von 6,5 % bzw. 146,0 Mio EUR. Der
Hochlauf der Kund*innen der bank99 sowie die Entwicklung der
Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz
bei.
Der Umsatz der Division Brief &
Werbepost von 911,0 Mio EUR stammte in den ersten
drei Quartalen 2024 zu 63,1 % aus dem Bereich Briefpost &
Business Solutions, zu 25,9 % aus Werbepost und zu 11,0 %
aus Medienpost.
Im Bereich Briefpost & Business
Solutions lag der Umsatz mit 574,6 Mio EUR in den
ersten drei Quartalen 2024 um 4,4 % über dem Niveau des
Vorjahres. Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige
Mengenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch
elektronische Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen in
Österreich haben sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 6 %
reduziert. Positiv wirkten die Tarifanpassungen mit September des
Vorjahres sowie Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024 (v.a.
Arbeiterkammerwahl, Europawahl, Nationalratswahl). Der
Inflationsdruck bei allen Kostenarten führte zu Anpassungen in der
Produkt- und Preisstruktur sowie zu notwendigen
Effizienzsteigerungen der internen Abläufe. Die internationale
Briefpost zeigte Rückgänge im Volumen und im Umsatz, der Bereich
Business Solutions entwickelte sich positiv.
Die Umsatzerlöse der Werbepost
erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 5,3 % auf
235,8 Mio EUR. Das zurückhaltende Werbeverhalten, geprägt
von konjunkturellen Schwierigkeiten sowie der strukturelle Rückgang
in bestimmten Kund*innensegmenten (z.B. Möbel- und Versandhandel),
konnten durch Anpassungen in der Preisstruktur kompensiert werden.
Auch die großen Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024 hatten
positive Effekte auf die Umsatzerlöse.
Der Umsatz mit Medienpost, also
der Zustellung von Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im
Periodenvergleich um 9,2 % auf 100,5 Mio EUR. Dieser
Anstieg ist überwiegend auf Preisanpassungen zurückzuführen.
Der Umsatz der Division Paket &
Logistik erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2024 um
19,1 % auf 1.201,4 Mio EUR, exklusive Paket Türkei
lag das Wachstum bei 14,2 %. Das Paketgeschäft entwickelte
sich in allen Regionen sehr positiv.
Der Bereich Paket Österreich
generierte im Berichtszeitraum einen Umsatzanstieg von 16,0 %
auf 656,2 Mio EUR. Die Paketvolumen verzeichneten in den
ersten drei Quartalen 2024 ein Wachstum von 13 %, das auf die
steigenden nationalen und internationalen Paketmengen
zurückzuführen ist. Dies zeigt das starke Vertrauen in die Qualität
der Österreichischen Post.
Die Umsatzerlöse in der Türkei und
Aserbaidschan (Paket Türkei) steigerten sich um 32,9 %
auf 345,3 Mio EUR im Vergleich zu den ersten neun Monaten
2023. Dieses hohe Wachstum ist maßgeblich durch die Inflation in
der Türkei und den Wechselkurs der türkischen Lira geprägt. Die
Umsatzerlöse des dritten Quartals 2024 enthalten aber auch einen
negativen Währungseffekt aus den ersten beiden Quartalen aufgrund
der Anwendung des Hyperinflation Accounting.
Das Paketgeschäft in Südost- und
Osteuropa (Paket CEE/SEE) verzeichnet weiterhin positive
Zuwachsraten. Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten neun Monaten
2024 um 12,9 % auf 158,1 Mio EUR. Einen starken
Anstieg gab es in dieser Region von Paketen aus Asien.
Der Bereich Logistics
Solutions/Konsolidierung fiel in der aktuellen Berichtsperiode
durch Konsolidierungseffekte von 43,8 Mio EUR auf
41,8 Mio EUR.
Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erhöhten
sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 23,1 % auf
146,0 Mio EUR und bestanden zu 78,9 % aus Erträgen
aus Finanzdienstleistungen und zu 21,1 % aus
Filialdienstleistungen. Die Erträge aus
Finanzdienstleistungen erhöhten sich in der aktuellen
Berichtsperiode um 28,8 % auf 115,2 Mio EUR.
Ausschlaggebend dafür ist das erhöhte Zinsumfeld in Europa sowie
der Kund*innenhochlauf der bank99. Die
Filialdienstleistungen stiegen in den ersten drei Quartalen
2024 um 5,7 % auf 30,8 Mio EUR aufgrund
inflationsbedingter Preisanpassungen im Bereich der
Handelswaren.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der
Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der
Personalaufwand (45,9 %), der Materialaufwand und Aufwand für
bezogene Leistungen (28,8 %) sowie sonstige betriebliche
Aufwendungen (13,9 %). Weiters entfielen 7,2 % auf
Abschreibungen und 1,6 % auf Aufwendungen für
Finanzdienstleistungen.
Der Personalaufwand belief sich in den
ersten drei Quartalen 2024 auf 1.026,1 Mio EUR, dies
entspricht einem Anstieg von 15,7 % bzw.
139,4 Mio EUR. Die Veränderung resultiert einerseits aus
einem Anstieg der Mitarbeiter*innen im Post-Konzern außerhalb
Österreichs sowie andererseits aus der kollektivvertraglichen
Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand sowohl in Österreich
als auch international. Der Österreichische Post-Konzern
beschäftigte in den ersten neun Monaten 2024 durchschnittlich
27.816 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der
Vorjahresperiode durchschnittlich 27.119 Mitarbeiter*innen tätig
waren (+2,6 %).
Die nicht-operativen
Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und
Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische
Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen
sind. In den ersten drei Quartalen 2024 sind keine signifikanten
Belastungen angefallen.
Der Materialaufwand und Aufwand für
bezogene Leistungen erhöhte sich um 7,9 % auf
644,0 Mio EUR. Erhöhend wirkten vor allem Transporte
durch externe Dienstleister*innen aufgrund der Mehrmenge an Paketen
in Österreich sowie in Südost- und Osteuropa.
Die sonstigen betrieblichen Erträge
reduzierten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 1,4 %
auf 75,9 Mio EUR. Die sonstigen betrieblichen
Aufwendungen erhöhten sich um 13,4 % auf
311,1 Mio EUR. Zuwächse gab es im Besonderen im Bereich
der IT-Dienstleistungen und der Instandhaltung.
Für die türkischen Tochtergesellschaften
ist der Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in
Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden Posten
der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten
anhand des allgemeinen Preisindex angepasst (siehe Geschäftsbericht
2023, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation). Der Gewinn bzw.
Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn-
und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. In den ersten
drei Quartalen 2024 betrug der Gewinn aus der Nettoposition
monetärer Posten 6,1 Mio EUR (+28,0 %).
Das EBITDA lag in den ersten drei
Quartalen 2024 mit 304,9 Mio EUR um 7,9 % über dem
Niveau des Vorjahres von 282,4 Mio EUR, das entspricht
einer EBITDA-Marge von 13,6 %. Die Abschreibungen waren in den
ersten neun Monaten 2024 mit 160,1 Mio EUR um 5,6 %
bzw. 8,5 Mio EUR über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg
ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte
für die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Das EBIT
erreichte 144,7 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2024
nach 130,8 Mio EUR im Vorjahr (+10,7 %). Negativ im
Ergebnis wirkte ein Bewertungseffekt für die Optionsverbindlichkeit
für die restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo im dritten
Quartal in Höhe von 9,6 Mio EUR. Die EBIT-Marge betrug
6,5 %.
Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich
in den ersten drei Quartalen 2024 von minus 3,5 Mio EUR
auf minus 2,6 Mio EUR verändert. Die Ertragssteuern
verringerten sich leicht von 36,5 Mio EUR auf
36,0 Mio EUR. Das Periodenergebnis für die ersten neun
Monate 2024 betrug 106,1 Mio EUR nach
90,8 Mio EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres
(+16,9 %). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug
1,48 EUR nach 1,30 EUR in der Vorjahresperiode.
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN
Das Ergebnis der ersten drei Quartale
2024 stieg von 130,8 Mio EUR auf 144,7 Mio EUR
(+10,7 %) und war geprägt von einer sehr positiven
Umsatzentwicklung (+13,6 %), aber auch von inflationsbedingten
Kostensteigerungen und einem negativen Bewertungseffekt.
Nach Divisionen betrachtet verzeichnete
die Division Brief & Werbepost in den ersten neun Monaten 2024
ein EBIT von 115,2 Mio EUR nach 102,1 Mio EUR
im Vorjahr (+12,8 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen
in der Produkt -und Preisstruktur der Briefpost per
1. September 2023 sowie auf die Wahlen in den ersten drei
Quartalen 2024, aber auch auf Preiserhöhungen in der Werbe- und
Medienpost, zurückzuführen.
Die Division Paket & Logistik
erwirtschaftete ein EBIT von 64,7 Mio EUR in den ersten
drei Quartalen 2024 nach 60,7 Mio EUR in der
Vorjahresperiode (+6,7 %). Das Paketgeschäft hat sich in allen
Regionen der Österreichischen Post gut entwickelt. Maßgeblich zum
Ergebnisanstieg beigetragen hat das Paketgeschäft in der Türkei.
Der Geschäftsverlauf in der Türkei ist weiterhin von Inflation und
Währungsumrechnung stark beeinflusst. Negativ im Ergebnis wirkte
ein Bewertungseffekt für die Optionsverbindlichkeit für die
restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo im dritten Quartal
in Höhe von 9,6 Mio EUR.
Die Division Filiale & Bank
verzeichnete ein EBIT von minus 7,4 Mio EUR in den ersten
drei Quartalen 2024 nach minus 5,6 Mio EUR im Jahr zuvor.
Das Ergebnis ist vor allem durch IT-Sonderaufwendungen im
Zusammenhang mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99
geprägt.
Das EBIT der Division Corporate
(inklusive Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren)
veränderte sich von minus 26,5 Mio EUR auf minus
27,7 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt
nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke
der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese
Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die
Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen
Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die
Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle sowie die Administration des
Post-Arbeitsmarkts.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte
in den ersten drei Quartalen 2024 276,3 Mio EUR nach
216,1 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023
(+27,9 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der
Berichtsperiode 58,4 Mio EUR im Vergleich zum
Vorjahreswert von 73,4 Mio EUR. Hier sind als größte
Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in
Höhe von minus 234,7 Mio EUR zu nennen, die im
Vergleichszeitraum des Vorjahres minus 138,6 Mio EUR
betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung der
Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen
und Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
exklusive der Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und
Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit das Einlagen- und
Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der Cashflow aus
Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich in den
ersten drei Quartalen 2024 auf 293,1 Mio EUR nach
212,0 Mio EUR im Vorjahr.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit
belief sich in den ersten neun Monaten 2024 auf minus
77,6 Mio EUR nach minus 51,3 Mio EUR in der
Vorjahresperiode. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und
als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrug in der
aktuellen Berichtsperiode 90,7 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf die
Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft
des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des
Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich
ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in
der aktuellen Berichtsperiode auf 229,3 Mio EUR im
Vergleich zu 177,2 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Anstieg von
29,4 % ist auf die gute operative Geschäftsentwicklung sowie
auf einen positiven Steuereffekt aus einer Vorperiode
zurückzuführen.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
erreichte in den ersten neun Monaten 2024 minus
154,6 Mio EUR nach minus 130,5 Mio EUR im
Vorjahr. Darin enthalten war die Dividendenausschüttung an die
Aktionär*innen der Österreichischen Post AG in Höhe von
120,2 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf eine
solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme der
Österreichischen Post zum 30. September 2024 von 6,1 Mrd EUR
hat sich seit dem Einbezug der bank99 in 2020 deutlich ausgeweitet.
Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der Höhe von
1.353,2 Mio EUR eine der größten Bilanzpositionen und
inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von
375,5 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte
und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per
30. September 2024 mit 149,8 Mio EUR ausgewiesen
sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von
467,5 Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen
Vermögenswerte lagen zum 30. September 2024 bei
27,1 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus
Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des dritten Quartals 2024
3.758,2 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der
Geschäftstätigkeit der bank99.
Auf der Passivseite der Bilanz lag das
Eigenkapital des Österreichischen Post-Konzerns zum
30. September 2024 bei 710,7 Mio EUR
(Eigenkapitalquote von 11,7 %). Die Logistik-Eigenkapitalquote
(Eigenkapital zu Gesamtkapital ohne finanzielle Verbindlichkeiten
aus Finanzdienstleistungen) betrug per Ende September 2024
28 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode
bei 590,3 Mio EUR, die anderen finanziellen
Verbindlichkeiten beliefen sich auf 646,6 Mio EUR und die
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges
betrugen 579,7 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.538,5 Mio EUR
resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und
Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).
AUSBLICK
Die internationalen Brief- und
Paketmärkte entwickeln sich weiterhin in unterschiedliche
Richtungen. In vielen europäischen Ländern beeinflussen das
schwache Wirtschaftswachstum und das damit einhergehende zögerliche
Investitionsklima das Kaufverhalten von Unternehmen und privaten
Konsument*innen. Der Trend von rückläufigen Briefmengen und einem
anhaltenden Wachstum von Paketmengen durch den starken
Online-Handel setzt sich fort.
Umsatzwachstum 2024
Die Umsatzentwicklung des Jahres 2024
profitiert durch positive Rahmenbedingungen und Sondereffekten in
allen Divisionen im Laufe des gesamten Geschäftsjahres. Der
prognostizierte Umsatz 2024 sollte daher – in Abhängigkeit von der
Entwicklung des Wechselkurses der türkischen Lira – auf 3 Mrd
EUR steigen.
In der Division Brief & Werbepost
ist für 2024 in Summe von einem stabilen bis leicht positiven
Umsatz auszugehen. Der Basistrend einer sinkenden Mengenentwicklung
der klassischen Briefpost wird anhalten. Darüber hinaus ist durch
die schwache Konjunktur weiter mit einem schwierigen
Einzelhandelsumfeld und somit auch einem verringerten Volumen an
Werbe- und Medienpost zu rechnen. In den ersten drei Quartalen
wirkten große Wahlen in Österreich, aber auch Preisanpassungen bei
diversen Produkten positiv.
In der Division Paket &
Logistik sollte der Umsatz um ca. 15 % steigen. Die finalen
Umsatzerlöse 2024 sind abhängig vom Wechselkurs der türkischen Lira
zum Ende des Jahres.
In der Division Filiale & Bank wird
unter Berücksichtigung des Zinsumfelds ein zweistelliges
Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr angestrebt.
Konzernergebnis 2024
Umsatzwachstum gepaart mit
Kostendisziplin und Effizienz sind erforderlich, um die angestrebte
Stabilität der Österreichischen Post zu gewährleisten. Bei einem
weiterhin stabilem Marktumfeld im vierten Quartal 2024 ist mit
einem EBIT-Anstieg von zumindest 5 % zu rechnen, also einem
erwarteten EBIT von etwas über 200 Mio EUR.
Investitionsprogramm 2024
Das umfangreiche Investitionsprogramm
der letzten Jahre – in Österreich wurde die Sortierkapazität fast
verdreifacht – ist weitgehend abgeschlossen. Die zukünftigen
Investitionsschwerpunkte liegen im Wachstumsbereich (internationale
Logistik), in der digitalen Transformation sowie im Ausbau der
E-Mobilität. Bis 2030 soll beispielsweise die CO2-freie
Zustellung auf der letzten Meile in Österreich erreicht werden. Für
das Jahr 2024 sind insgesamt 70–80 Mio EUR an
Maintenance-CAPEX für Technologie und Automatisierung und
40–50 Mio EUR an Investitionen in grüne Transformation
(Photovoltaikanlagen, E-Mobilität, E-Ladeinfrastruktur) sowie etwa
30 Mio EUR an Growth CAPEX (Wachstum – Infrastruktur),
hauptsächlich in der Türkei sowie Südost- und Osteuropa,
geplant.
Prognose 2025
Für das Jahr 2025 sollte sich das
gesamtwirtschaftliche Umfeld nur leicht verbessern. Verglichen mit
2024 werden einige positive Sondereffekte für die Post nicht mehr
wirksam sein, wie etwa im Briefbereich die Produktreform per
1. September 2023, aber auch der Wegfall großer Wahleffekte.
Im Paketgeschäft sollte nach dem starken Anstieg 2024 im Jahr 2025
ein Umsatzwachstum im einstelligen Bereich erfolgen, dies in
Abhängigkeit von der Entwicklung des Wechselkurses der türkischen
Lira.
Die Österreichische Post geht daher auch
für das Jahr 2025 von einem Umsatz von über 3 Mrd EUR aus und hat
das Ziel, wieder ein Ergebnis (EBIT) von 200 Mio EUR zu
erreichen.
Die Österreich Post verfolgt auch
weiterhin das Ziel, zumindest 75 % des Nettoergebnisses an die
Aktionär*innen auszuschütten, und bestätigt damit ihre attraktive
Dividendenpolitik.
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05.11.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer
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