ÖSTERREICHISCHE POST Q1 2024:
Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal über Vorjahr
Umsatzwachstum in allen Divisionen
- Umsatzerlöse +14,1 % auf
758,6 Mio EUR
- Brief & Werbepost +2,3 % auf
315,6 Mio EUR
- Paket & Logistik +23,2 % auf
402,9 Mio EUR (+16,9 % exklusive Paket Türkei)
- Filiale & Bank +26,0 % auf
47,2 Mio EUR
Ergebnis über Vorjahr
- EBITDA +8,7 % auf
103,4 Mio EUR
- EBIT +11,4 % auf
52,4 Mio EUR
- Ergebnis je Aktie +28,2 % auf
0,59 EUR
Cashflow und Bilanz
- Operativer Free Cashflow von 72,3 Mio EUR
- Bilanzsumme inklusive bank99 bei 5,9 Mrd EUR
Ausblick 2024
- Wachstum Konzernumsatz im mittleren einstelligen Bereich
erwartet
- Ergebnis (EBIT) zumindest am Niveau des Vorjahres
prognostiziert
Das erste Quartal 2024 stand nach wie vor unter den schwierigen
makroökonomischen Bedingungen in den Märkten der Österreichischen
Post. Die hohe Inflation und schwache wirtschaftliche Impulse
wirken sich negativ auf die Investitionsbereitschaft von
Unternehmen und das Kaufverhalten der Verbraucher*innen aus. Es
lässt sich einerseits ein Rückgang im traditionellen Einzelhandel
beobachten, während andererseits der nationale und internationale
E‑Commerce Zuwächse verzeichnet. Die Österreichische Post konnte im
ersten Quartal 2024 ein Plus bei den Paketmengen in Österreich von
15 % erzielen, in der Türkei +6 % sowie in Südost- und
Osteuropa +44 %.
„Vor dem Hintergrund der schwierigen Marktbedingungen sowie der
inflationsbedingten Kostensteigerungen ist das erste Quartal des
Jahres mit einem Umsatz- und Ergebnisplus sehr gut verlaufen“, so
Generaldirektor Georg Pölzl. Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im
ersten Quartal 2024 um 14,1 % auf 758,6 Mio EUR
gestiegen und zeigten Verbesserungen in allen Divisionen: Die
Umsatzerlöse in der Division Brief & Werbepost betrugen
315,6 Mio EUR (+2,3 %) und waren geprägt vom
strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens und dem
rückläufigen Werbegeschäft, aber auch positiv beeinflusst von den
Tarifanpassungen bei Briefen sowie der Werbe- und Medienpost. Die
Division Paket & Logistik erwirtschaftete Umsatzerlöse von
402,9 Mio EUR (+23,2 %; +16,9 % exklusive Paket
Türkei) mit einer sehr positiven Entwicklung in allen Regionen. Die
Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erreichten
47,2 Mio EUR (+26,0 %), die Entwicklung der
Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz
bei.
Auch das Ergebnis zeigte sich im ersten Quartal verbessert: Das
EBITDA erhöhte sich um 8,7 % auf 103,4 Mio EUR und
das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 11,4 % auf
52,4 Mio EUR. Die Division Paket & Logistik
verbesserte sich um 44,9 %, maßgeblich zum Ergebnisanstieg
beigetragen hat auch das Paketgeschäft in der Türkei. Der
Geschäftsverlauf in der Türkei ist jedoch weiterhin von Inflation
und Währungsumrechnung stärker beeinflusst als andere Märkte. Die
Division Brief & Werbepost zeigte ein Wachstum im Ergebnis von
3,3 %, die Division Filiale & Bank einen Rückgang von
3,5 Mio EUR aufgrund von IT-Sonderaufwendungen im
Zusammenhang mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99.
Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der
Berichtsperiode bei 41,6 Mio EUR nach
32,0 Mio EUR im Vorjahr (+30,1 %). Daraus ergibt
sich ein Ergebnis je Aktie für das erste Quartal 2024 von
0,59 EUR (+28,2 %).
Für das Gesamtjahr 2024 gilt es neben den Herausforderungen des
Marktes auch den inflationsgetriebenen Kostensteigerungen zu
begegnen. Umsatzseitig durch neue Produkte und Dienstleistungen,
aber auch Preisanpassungen. Gemäß aktuellen Prognosen wird ein
Wachstum für das Geschäftsjahr 2024 im mittleren einstelligen
Bereich erwartet. Umsatzwachstum einerseits aber auch
Kostendisziplin und Effizienz anderseits sind notwendig, um die
angepeilte Stabilität der Österreichischen Post sicherzustellen.
Sowohl in der Brief- als auch in der Paketlogistik werden Lösungen
vorangetrieben, die einen hohen Kund*innennutzen bieten, aber auch
effiziente und planbare Prozesse ermöglichen. Für das Jahr 2024
geht die Österreichische Post von einem Ergebnis (EBIT) zumindest
am Niveau des Vorjahres aus. Ein leichter Ergebnisanstieg ist
möglich, wenn das aktuelle makroökonomische Umfeld in den Märkten
der Österreichischen Post anhält.
Neben Umsatzrealisierung und Kostendisziplin hat 2024 auch das
vorgesehene Investitionsprogramm weiterhin hohe Priorität.
Schwerpunkte der Investitionen der nächsten Jahre sind der Ausbau
der internationalen Logistik sowie der E-Mobilität. Bis 2030 gilt
es beispielsweise die CO2-freie Zustellung auf der
letzten Meile in Österreich zu schaffen. In Summe sind 2024
Investitionen in der Größenordnung von 140–160 Mio EUR
zur Sicherung von Nachhaltigkeit und Wachstum zu erwarten.
„Großer Dank gilt unseren Mitarbeiter*innen für ihr Engagement
und ihre Anstrengungen, gemeinsam daran zu arbeiten, um unseren
Kund*innen einen erstklassigen Service bieten zu können“, so
Generaldirektor Georg Pölzl abschließend.
Die Vollversion des Ausblicks sowie Detailinformationen
(Auszüge) aus dem Konzernlagebericht für das erste Quartal 2024
finden Sie ab Seite 4. Der komplette Bericht ist im Internet unter
post.at/investor im Download Center verfügbar.
KENNZAHLEN
|
|
|
Veränderung |
Mio EUR |
Q1 2023 |
Q1 2024 |
% |
Mio EUR |
|
|
|
|
|
Umsatzerlöse |
664,7 |
758,6 |
14,1 % |
94,0 |
Brief & Werbepost |
308,6 |
315,6 |
2,3 % |
7,0 |
Paket & Logistik |
327,1 |
402,9 |
23,2 % |
75,8 |
Filiale & Bank |
37,5 |
47,2 |
26,0 % |
9,8 |
Corporate/Konsolidierung |
–8,5 |
–7,0 |
17,5 % |
1,5 |
Sonstige betriebliche Erträge |
18,6 |
23,6 |
26,7 % |
5,0 |
Materialaufwand und Aufwand für bezogene
Leistungen |
–197,6 |
–224,3 |
–13,5 % |
–26,7 |
Aufwand für Finanzdienstleistungen |
–1,9 |
–11,3 |
<-100 % |
–9,4 |
Personalaufwand |
–299,8 |
–341,9 |
–14,0 % |
–42,1 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–91,3 |
–103,8 |
–13,7 % |
–12,5 |
Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen |
0,1 |
0,5 |
>100 % |
0,5 |
Gewinn aus der Nettoposition monetärer
Posten |
2,4 |
1,9 |
–20,9 % |
–0,5 |
EBITDA |
95,1 |
103,4 |
8,7 % |
8,2 |
Abschreibungen |
–48,1 |
–51,0 |
–6,0 % |
–2,9 |
EBIT |
47,0 |
52,4 |
11,4 % |
5,3 |
Brief & Werbepost |
41,0 |
42,3 |
3,3 % |
1,3 |
Paket & Logistik |
16,7 |
24,2 |
44,9 % |
7,5 |
Filiale & Bank |
0,9 |
–2,7 |
<–100 % |
–3,5 |
Corporate/Konsolidierung1 |
–11,5 |
–11,4 |
0,4 % |
0,0 |
Finanzergebnis |
–3,4 |
1,3 |
>100 % |
4,7 |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
43,6 |
53,7 |
23,0 % |
10,0 |
Ertragsteuern |
–11,6 |
–12,0 |
–3,4 % |
–0,4 |
Periodenergebnis |
32,0 |
41,6 |
30,1 % |
9,6 |
Ergebnis je Aktie
(EUR)2 |
0,46 |
0,59 |
28,2 % |
0,13 |
|
|
|
|
|
Cashflow aus dem Ergebnis |
79,8 |
92,7 |
16,1 % |
12,9 |
Cashflow aus Geschäftstätigkeit |
–50,9 |
147,0 |
>100 % |
197,9 |
CAPEX |
24,1 |
25,0 |
3,6 % |
0,9 |
Free Cashflow |
–106,8 |
74,9 |
>100 % |
181,7 |
Operativer Free
Cashflow3 |
75,1 |
72,3 |
–3,7 % |
–2,8 |
1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf
67.552.638 Stück Aktien
3 Free Cashflow vor
Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen, Growth CAPEX und
Core Banking Assets
Wien, am 8. Mai 2024
AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT Q1 2024
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten
sich im ersten Quartal 2024 um 14,1 % auf
758,6 Mio EUR. In allen Divisionen wurde in den ersten
drei Monaten ein Anstieg verzeichnet: In der Division Brief &
Werbepost erhöhten sich die Umsatzerlöse um 2,3 %, in der
Division Paket & Logistik um 23,2 % und in der
Division Filiale & Bank um 26,0 %.
Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz
der Österreichischen Post betrug im ersten Quartal 2024
41,2 %. Der Divisionsumsatz in der Höhe von
315,6 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des
adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution,
aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen des
Vorjahres. Darüber hinaus ist ein verhaltenes Werbegeschäft
feststellbar, bedingt durch die Konjunkturschwäche in bestimmten
Handelssegmenten.
Die Division Paket & Logistik
erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von 52,6 % am
Konzernumsatz bzw. 402,9 Mio EUR. Das Paketgeschäft
entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Besonders in der
Türkei war ein hohes Wachstum, beeinflusst von hoher Inflation und
dem Wechselkurs der türkischen Lira, zu verzeichnen.
Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten
Quartal 2024 einen Anteil am Konzernumsatz von 6,2 % bzw.
47,2 Mio EUR. Der Hochlauf der Kund*innen der bank99
sowie die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug
positiv zum Divisionsumsatz bei.
Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von
315,6 Mio EUR stammte im ersten Quartal 2024 zu
63,6 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu
25,8 % aus Werbepost und zu 10,6 % aus Medienpost.
Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der
Umsatz mit 200,6 Mio EUR im ersten Quartal 2024 um
1,2 % über dem Niveau des Vorjahres. Im Volumen zeigte sich
weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung infolge der
Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen.
Die klassischen Briefvolumen in Österreich haben sich im ersten
Quartal 2024 um 7 % reduziert. Positiv wirkten die
Tarifanpassungen des Vorjahres. Der Inflationsdruck bei allen
Kostenarten führte zu Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur
sowie zu notwendigen Effizienzsteigerungen der internen Abläufe.
Die internationale Briefpost zeigte Rückgänge im Volumen und im
Umsatz, der Bereich Business Solutions entwickelte sich positiv
(+10,4 %).
Die Umsatzerlöse der Werbepost erhöhten sich im ersten
Quartal 2024 um 2,8 % auf 81,4 Mio EUR. Das
zurückhaltende Werbeverhalten, geprägt von konjunkturellen
Schwierigkeiten sowie der strukturelle Rückgang in bestimmten
Kund*innensegmenten (Versandhandel), konnte durch Anpassungen in
der Preisstruktur kompensiert werden.
Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von
Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im Periodenvergleich um
7,4 % auf 33,6 Mio EUR. Dieser Anstieg ist
überwiegend auf Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur
zurückzuführen.
Der Umsatz der Division Paket &
Logistik erhöhte sich im ersten Quartal 2024 um 23,2 % auf
402,9 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in
allen Regionen sehr positiv.
Der Bereich Paket Österreich generierte im
Berichtszeitraum einen Umsatzanstieg von 16,4 % auf
215,5 Mio EUR. Die Paketvolumen verzeichneten im ersten
Quartal 2024 ein Wachstum von 15 %, das sowohl auf das starke
Vertrauen in die Qualität der Österreichischen Post als auch auf
die steigenden nationalen und internationalen Paketmengen
zurückzuführen ist.
Die Umsatzerlöse in der Türkei und Aserbaidschan (Paket
Türkei) steigerten sich um 41,4 % auf
118,2 Mio EUR im Vergleich zu den ersten drei Monaten
2023. Dieses hohe Wachstum ist einerseits auf steigende Volumen
zurückzuführen. Andererseits sind die Umsatzerlöse von der hohen
Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira beeinflusst.
Das Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket
CEE/SEE) zeigt weiterhin positive Zuwachsraten. Die
Umsatzerlöse stiegen in den ersten drei Monaten 2024 um 27,9 %
auf 55,5 Mio EUR. Auch in dieser Region gab es einen
starken Anstieg der Mengen aus Asien.
Der Bereich Logistics Solutions/Konsolidierung fiel in
der aktuellen Berichtsperiode durch Konsolidierungseffekte um
1,4 Mio EUR auf 13,7 Mio EUR.
Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erhöhten
sich im ersten Quartal 2024 um 26,0 % von
37,5 Mio EUR auf 47,2 Mio EUR und bestanden zu
78,9 % aus Erträgen aus Finanzdienstleistungen und zu
21,1 % aus Filialdienstleistungen. Die Erträge aus
Finanzdienstleistungen erhöhten sich in der aktuellen
Berichtsperiode um 35,3 % auf 37,3 Mio EUR.
Ausschlaggebend dafür ist das erhöhte Zinsumfeld in Europa sowie
der Kund*innenhochlauf der bank99. Die
Filialdienstleistungen stiegen im ersten Quartal 2024 leicht
um 0,7 % auf 10,0 Mio EUR aufgrund
inflationsbedingter Preisanpassungen im Bereich der
Handelswaren.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die
größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (45,1 %), der
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (29,6 %)
sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,7 %). Weiters
entfielen 6,7 % auf Abschreibungen und 1,5 % auf
Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.
Der Personalaufwand belief sich im ersten Quartal 2024 auf
341,9 Mio EUR, dies entspricht einem Anstieg von
14,0 % bzw. 42,1 Mio EUR. Die Veränderung resultiert
überwiegend aus der kollektivvertraglichen Gehaltsanpassung im
operativen Personalaufwand sowohl in Österreich als auch
international. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den
ersten drei Monaten 2024 durchschnittlich 27.870 Mitarbeiter*innen
(Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich
27.095 Mitarbeiter*innen tätig waren (+2,9 %). Die
nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und
Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische
Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen
sind. Im ersten Quartal 2024 sind keine signifikanten Belastungen
angefallen.
Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte
sich um 13,5 % auf 224,3 Mio EUR. Erhöhend wirkten
vor allem Transporte durch externe Dienstleister*innen aufgrund der
Mehrmenge in allen Paketregionen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im ersten Quartal
2024 um 26,7 % auf 23,6 Mio EUR. Diese Entwicklung
ist auf inflationsbedingte Preisanpassungen (z. B. Vermietungen)
zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten
sich um 13,7 % auf 103,8 Mio EUR. Steigerung waren
im Besonderen im Bereich der IT-Dienstleistungen und der
Instandhaltung zu bemerken.
Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der
Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in
Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden Posten
der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten
anhand des allgemeinen Preisindexes angepasst (siehe
Geschäftsbericht 2023, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation).
Der Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist
in der Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt.
Im ersten Quartal 2024 betrug der Gewinn aus der Nettoposition
monetärer Posten 1,9 Mio EUR.
Das EBITDA lag im ersten Quartal 2024 mit
103,4 Mio EUR um 8,7 % über dem Niveau des Vorjahres
von 95,1 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von
13,6 %. Die Abschreibungen waren in den ersten drei Monaten
2024 mit 51,0 Mio EUR um 6,0 % bzw.
2,9 Mio EUR über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist im
Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die
Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Das EBIT erreichte
52,4 Mio EUR im ersten Quartal 2024 nach
47,0 Mio EUR im Vorjahr (+11,4 %). Die EBIT-Marge
betrug 6,9 %.
Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich im ersten Quartal 2024
von minus 3,4 Mio EUR auf 1,3 Mio EUR
verbessert. In der aktuellen Berichtsperiode war ein positiver
Effekt aus der Bewertung von Finanzparametern der
Optionsverbindlichkeit für die restlichen 20 % der Anteile an
Aras Kargo enthalten. Die Ertragssteuern erhöhten sich leicht von
11,6 Mio EUR auf 12,0 Mio EUR. Daraus ergab
sich ein Periodenergebnis für die ersten drei Monate 2024 von
41,6 Mio EUR nach 32,0 Mio EUR im ersten
Quartal des Vorjahres (+30,1 %). Das unverwässerte Ergebnis je
Aktie betrug 0,59 EUR nach 0,46 EUR in der
Vorjahresperiode.
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN
Das Ergebnis des ersten Quartals 2024 stieg von
47,0 Mio EUR auf 52,4 Mio EUR (+11,4 %)
und war geprägt von einer sehr positiven Umsatzentwicklung
(+14,1 %), aber auch von inflationsbedingten
Kostensteigerungen.
Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief &
Werbepost in den ersten drei Monaten 2024 ein EBIT von
42,3 Mio EUR nach 41,0 Mio EUR im Vorjahr
(+3,3 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen in der
Produkt -und Preisstruktur der Briefpost aber auch auf
Preiserhöhungen in der Werbe- und Medienpost zurückzuführen.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT
von 24,2 Mio EUR im ersten Quartal 2024 nach
16,7 Mio EUR in der Vorjahresperiode (+44,9 %). Das
Paketgeschäft hat sich in allen Regionen der Österreichischen Post
gut entwickelt. Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das
Paketgeschäft in der Türkei. Der Geschäftsverlauf in der Türkei ist
weiterhin von Inflation und Währungsumrechnung stärker beeinflusst
als andere Märkte.
Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus
2,7 Mio EUR im ersten Quartal 2024 nach
0,9 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Rückgang ist vor allem auf
IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Migration der
Kernbankensysteme der bank99 zurückzuführen.
Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und
konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus
11,5 Mio EUR auf minus 11,4 Mio EUR. Die
Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie
sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines
Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den
klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der
nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher
Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des
Post-Arbeitsmarkts.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Quartal 2024
92,7 Mio EUR nach 79,8 Mio EUR im ersten
Quartal 2023 (+16,1 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit
betrug in der Berichtsperiode 147,0 Mio EUR im Vergleich
zum Vorjahreswert von minus 50,9 Mio EUR. Hier sind als
größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99
in Höhe von 60,1 Mio EUR zu nennen, die im
Vergleichszeitraum des Vorjahres minus 138,4 Mio EUR
betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung der
Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen
und Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
exklusive der Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und
Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit das Einlagen- und
Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der Cashflow aus
Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich im
ersten Quartal 2024 auf 86,9 Mio EUR nach
87,5 Mio EUR im Vorjahr.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten
drei Monaten 2024 auf minus 72,1 Mio EUR nach minus
56,0 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Die Ausgaben für
den Erwerb von Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltenen
Immobilien (CAPEX) betrug in der aktuellen Berichtsperiode
25,0 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen
Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts
zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres
abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne
Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der
aktuellen Berichtsperiode auf 72,3 Mio EUR im Vergleich
zu 75,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Cashflow aus
Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten drei Monaten 2024
minus 2,2 Mio EUR nach minus 30,1 Mio EUR
im Vorjahr.
Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und
Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme lag per 31. März 2024
bei 5,9 Mrd EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der
Höhe von 1.357,1 Mio EUR eine der größten
Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus
Leasingverhältnissen von 385,2 Mio EUR. Zudem gab es
immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus
Unternehmenserwerben, die per 31. März 2024 mit
145,9 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind
Forderungen in Höhe von 480,1 Mio EUR ausgewiesen, die
anderen finanziellen Vermögenswerte lagen zum 31. März 2024
bei 77,1 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus
Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des ersten Quartals 2024
3.509,4 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der
Geschäftstätigkeit der bank99.
Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des
Österreichischen Post-Konzerns zum 31. März 2024 bei
762,8 Mio EUR (Eigenkapitalquote von 12,9 %). Die
pro-forma Eigenkapitalquote (bank99 nach der Equity-Methode
berücksichtigt) betrug per Ende März 2024 30 %. Die
Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode bei
595,9 Mio EUR, die anderen finanziellen Verbindlichkeiten
beliefen sich auf 650,3 Mio EUR und die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen
584,7 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.326,8 Mio EUR
resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und
Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).
AUSBLICK 2024
Im Umfeld der internationalen Brief- und Paketmärkte zeigen sich
unterschiedliche Impulse. Grundsätzlich verursachen schwache
internationale Wachstumsprognosen ein reduziertes
Investitionsverhalten von Unternehmen, beeinträchtigen aber auch
das Kaufverhalten von Konsument*innen. Dadurch ergeben sich
Belastungen in der Volumenentwicklung von Briefen und
Werbesendungen. Gegenläufig steigen die Paketmengen durch den
starken Online-Handel.
Umsatzwachstum 2024
Neben den Herausforderungen des Markts gilt es für die
Österreichische Post auch den inflationsgetriebenen
Kostensteigerungen zu begegnen. Umsatzseitig durch neue Produkte
und Dienstleistungen, aber auch Preisanpassungen. Gemäß aktuellen
Prognosen wird ein Wachstum für das Geschäftsjahr 2024 im mittleren
einstelligen Bereich erwartet.
In der Division Brief & Werbepost ist von einem weitgehend
stabilen Umsatz auszugehen. Der Basistrend einer sinkenden
Mengenentwicklung der klassischen Briefpost wird weiter anhalten.
Darüber hinaus ist durch die schwache Konjunktur mit einem
schwierigen Einzelhandelsumfeld und somit auch einem verringerten
Volumen an Werbe- und Medienpost zu rechnen. Positiv wirken sollten
im Jahr 2024 diverse Wahlen in Österreich auf lokaler und
nationaler Ebene, aber auch Preisanpassungen bei diversen
Produkten.
In der Division Paket & Logistik wird mit weiterem
Wachstum gerechnet. Abhängig von der Entwicklung in den einzelnen
Ländern sollte in Summe ein Anstieg zumindest im oberen
einstelligen Bereich möglich sein. Die Wachstumschancen sind auch
stark von den makroökonomischen Entwicklungen abhängig. Speziell am
türkischen Markt ist neben dem ökonomischen Umfeld und der
Inflation der Wechselkurs der türkischen Lira für eine erschwerte
Prognosegenauigkeit verantwortlich.
Auch die Division Filiale & Bank sollte in Abhängigkeit des
Zinsumfelds einen einstellig wachsenden Umsatz erzielen. Hier gilt
als wichtigstes Ziel für das Jahr 2024 die Finalisierung der
Migration der Kernbankensysteme.
Konzernergebnis 2024
Umsatzwachstum einerseits aber auch Kostendisziplin und
Effizienz anderseits sind notwendig, um die angepeilte Stabilität
der Österreichischen Post sicherzustellen. Sowohl in der Brief- als
auch in der Paketlogistik werden Lösungen vorangetrieben, die einen
hohen Kund*innennutzen bieten, aber auch effiziente und planbare
Prozesse ermöglichen. Für das Jahr 2024 geht die Österreichische
Post von einem Ergebnis (EBIT) zumindest am Niveau des Vorjahres
aus. Ein leichter Ergebnisanstieg ist möglich, wenn das aktuelle
makroökonomische Umfeld in den Märkten der Österreichischen Post
anhält.
Investitionsprogramm 2024
Das massive Investitionsprogramm der letzten Jahre – in
Österreich wurde die Sortierkapazität nahezu verdreifacht – ist
mittlerweile abgeschlossen. Schwerpunkte der Investitionen der
nächsten Jahre sind der Ausbau der internationalen Logistik sowie
der E-Mobilität. Bis 2030 gilt es beispielsweise die
CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile in Österreich
zu schaffen. In Summe sind für das Jahr 2024
70–80 Mio EUR an Maintenance-CAPEX (Automatisierung,
Digitalisierung, Instandhaltung) und 40–50 Mio EUR an
Investitionen für grüne Transformation (E-Mobilität,
Photovoltaikanlagen, E-Ladeinfrastruktur) sowie rund
30 Mio EUR an Wachstumsinvestitionen (Growth CAPEX), vor
allem nun in der Türkei sowie Südost- und Osteuropa,
vorgesehen.
RÜCKFRAGEHINWEIS
Österreichische Post AG
Ingeborg Gratzer
Leitung Presse & Interne Kommunikation
Tel.: +43 (0) 57767-32010
presse@post.at |
Österreichische Post AG
Harald Hagenauer
Leitung Investor Relations, Konzernrevision & Compliance
Tel.: +43 (0) 57767-30400
investor@post.at |
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08.05.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate
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