Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17
MAR
Sartorius AG passt Prognose für das Geschäftsjahr 2024 an und
legt Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr 2024 vor
Der Life-Science-Konzern Sartorius hat in einem anhaltend sehr
herausfordernden und volatilen Marktumfeld das erste Halbjahr mit
einem positiven Trend bei der Umsatzentwicklung abgeschlossen.
Angesichts der hohen Volatilität und eingeschränkten
Prognostizierbarkeit blickt das Unternehmen bewusst vorsichtiger
auf die zweite Jahreshälfte und passt seine Prognose für das
Gesamtjahr an.
Geschäftsentwicklung des Konzerns1
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres verzeichnete der
Sartorius Konzern einen moderaten Umsatzrückgang im niedrigen
einstelligen Bereich (wechselkursbereinigt:
- 2,2 Prozent, nominal: - 3,2 Prozent) auf
1.680 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Darin
enthalten ist ein Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen2
von rund 2 Prozentpunkten. In der Quartalsbetrachtung legte
der Umsatz zwischen April und Juni um 3,6 Prozent zu. Der
Auftragseingang stieg im ersten Halbjahr 2024 um
wechselkursbereinigt 8,5 Prozent (nominal:
+ 7,5 Prozent) auf 1.558 Millionen Euro.
Regional betrachtet verlief die Geschäftsentwicklung
unterschiedlich: Die Region EMEA3 erreichte ein
Umsatzplus von wechselkursbereinigt 3,6 Prozent, während der
Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der Region Amerika um
6,5 Prozent und in Asien/Pazifik aufgrund der weiter
andauernden Marktschwäche in China um 4,7 Prozent
zurückging.
Das operative EBITDA des Konzerns verringerte sich in den ersten
sechs Monaten des Jahres im Wesentlichen aufgrund von Volumen- und
Produktmixeffekten um 8,8 Prozent auf 471 Millionen Euro.
Die daraus resultierende Marge lag mit 28,1 Prozent nach
29,8 Prozent im Vorjahreszeitraum weiterhin auf einem robusten
Niveau.
Das maßgebliche Periodenergebnis erreichte 148 Millionen
Euro nach 202 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der
bereinigte Gewinn je Stammaktie betrug 2,15 Euro
(Vorjahreszeitraum: 2,95 Euro), der bereinigte Gewinn je
Vorzugsaktie 2,16 Euro (Vorjahreszeitraum: 2,96 Euro).
Sartorius beschäftige zum 30. Juni 2024 weltweit 14.143
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach 15.048 zum Stichtag des
Vorjahres (31. Dezember 2023: 14.614 Personen). Die
Reduktion resultierte vornehmlich aus dem Auslaufen befristeter
Beschäftigungsverhältnisse und Fluktuation.
Zentrale Bilanz- und Finanzkennziffern
Die zentralen Bilanz- und Finanzkennziffern des Konzerns liegen
weiter auf einem soliden Niveau. Die Eigenkapitalquote zum
30. Juni 2024 erhöhte sich insbesondere aufgrund der
Anfang Februar 2024 erfolgreich durchgeführten
Eigenkapitalmaßnahmen auf 38,3 Prozent
(31. Dezember 2023: 28,3 Prozent).
Der operative Netto-Cashflow lag bei 347 Millionen Euro
nach 363 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die
Zukunftsinvestitionen in zusätzliche weltweite Kapazitäten waren in
den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres mit 239 Millionen
Euro weiterhin hoch, wenngleich plangemäß etwas unter Vorjahr
(304 Millionen Euro). Die Investitionsquote bezogen auf den
Umsatz erreichte 13,6 Prozent nach 17,3 Prozent im
Vergleichszeitraum. Gleichzeitig konnte der Cashflow durch
Maßnahmen zur Reduktion des Working Capital deutlich gesteigert und
der dynamische Verschuldungsgrad auf 4,4 verringert werden
(31. Dezember 2023: 5,0).
Geschäftsentwicklung der Sparte Bioprocess Solutions
Die Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette
innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika
wie monoklonalen Antikörpern, Impfstoffen oder Zell- und
Gentherapeutika anbietet, verzeichnete einen Umsatz auf
Vorjahresniveau von 1.331 Millionen Euro
(wechselkursbereinigt: - 0,2 Prozent,
nominal: - 1,1 Prozent). Darin enthalten ist ein
Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen2 von etwas unter
3 Prozentpunkten. Angesichts fortgeschrittener
Lagerbestandsreduzierungen auf Kundenseite stieg der
Auftragseingang der Sparte in den ersten sechs Monaten
wechselkursbereinigt um 11,7 Prozent (nominal:
+ 10,7 Prozent) auf 1.220 Millionen Euro, wobei die
insgesamt anziehende Nachfrage im Geschäft mit
Verbrauchsmaterialien durch die branchenweit anhaltende
Investitionszurückhaltung gedämpft wurde.
Das operative EBITDA der Sparte ging hauptsächlich infolge von
Volumen- und Produktmixeffekten um 6,1 Prozent auf
389 Millionen Euro zurück. Die entsprechende Marge erreichte
29,2 Prozent (Vorjahreszeitraum: 30,8 Prozent).
Geschäftsentwicklung der Sparte Lab Products &
Services
Die Sparte Lab Products & Services, die auf
Life-Science-Forschung und auf Pharmalabore spezialisiert ist,
spürte weiterhin die Investitionszurückhaltung auf Kundenseite
sowie die Schwäche des chinesischen Marktes. Der Umsatz belief sich
auf 349 Millionen Euro, was einem Rückgang von
wechselkursbereinigt 8,9 Prozent
(nominal: - 10,2 Prozent) gegenüber dem relativ
hohen Niveau des Vorjahreszeitraums entspricht. Der Auftragseingang
stabilisierte sich und erreichte mit einem leichten Minus von
1,5 Prozent (nominal: - 2,7 Prozent) und
338 Millionen Euro nahezu das Vorjahresniveau.
Das operative EBITDA der Sparte verminderte sich im Wesentlichen
aufgrund von Volumen- und Produktmixeffekten um 19,4 Prozent
auf 82 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei
23,6 Prozent (Vorjahreszeitraum: 26,3 Prozent).
Prognose für das Geschäftsjahr 2024 angepasst
Die Life-Science-Industrie zeigt weiterhin ein uneinheitliches
Bild und noch kein stabil positives Momentum. Bei einigen Produkten
ist die Normalisierung der Nachfrage fortgeschritten, in anderen
Produktgruppen bauen Kunden weiterhin Lagerbestände ab
beziehungsweise halten sich mit Investitionen zurück. Auch wenn
Sartorius seine Ziele für das erste Halbjahr 2024 erreicht hat,
blickt die Unternehmensleitung daher nun bewusst vorsichtig auf das
zweite Halbjahr und erwartet erst im Schlussquartal eine Zunahme
der Nachfragedynamik.
Vor dem Hintergrund der anhaltend gedämpften Nachfrage geht
Sartorius nunmehr für das Gesamtjahr 2024 von einem Umsatz auf
Vorjahresniveau aus, mit einer Bandbreite einer niedrig einstellig
negativen bis niedrig einstellig positiven Umsatzentwicklung
(bisher: Umsatzzuwachs im mittleren bis oberen einstelligen
Prozentbereich). Dazu soll die Polyplus-Akquisition einen
nicht-organischen Umsatzbeitrag von rund 1,5 Prozentpunkten
beitragen.
Bezüglich der Profitabilität erwartet das Unternehmen im
weiteren Jahresverlauf zunehmend positive Effekte aus dem
Kostensenkungsprogramm in Höhe von über 100 Millionen Euro, die
jedoch die Auswirkungen der geringeren Volumenerwartung
voraussichtlich nicht vollständig ausgleichen werden. Auch dürften
die Maßnahmen zur Reduktion der eigenen Lagerbestände durch die
geringere Auslastung der Produktion zu einer zusätzlichen
Verwässerung der Ertragsentwicklung führen.
Vor diesem Hintergrund rechnet Sartorius nun mit einer
operativen EBITDA-Marge in einer Bandbreite von
27 bis 29 Prozent (bisher: etwas über
30 Prozent) für das Gesamtjahr 2024. Die
Investitionsquote bezogen auf den Umsatz soll im Jahr 2024 auf
Basis eines der Geschäftsentwicklung angepassten
Investitionsprogramms nun bei etwa 12 Prozent (bisher:
13 Prozent) und der dynamische Verschuldungsgrad bei
rund 4 (bisher: leicht über 3) liegen.
Für seine Sparte Bioprocess Solutions erwartet das
Unternehmen ebenfalls nunmehr einen Umsatz auf Vorjahresniveau, mit
einer Bandbreite einer niedrig einstellig negativen bis niedrig
einstellig positiven Umsatzentwicklung (bisher: mittlerer bis
oberer einstelliger Prozentbereich). Hierzu dürfte die
Polyplus-Akquisition rund 2 Prozentpunkte nicht-organischen
Wachstumsbeitrag liefern. Die operative EBITDA-Marge soll
28 bis 30 Prozent erreichen, mit einem leicht
positiven Effekt des überdurchschnittlich ertragsstarken
Polyplusgeschäfts (bisher: über 31 Prozent).
Für die Sparte Lab Products & Services
rechnet Sartorius ebenfalls mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau,
in der Bandbreite einer niedrig einstellig negativen bis niedrig
einstellig positiven Umsatzentwicklung (bisher: Umsatzanstieg im
unteren einstelligen Prozentbereich). Die operative EBITDA-Marge
soll bei 22 bis 24 Prozent liegen (bisher: etwa auf dem
Vorjahresniveau von 25,1 Prozent).
Die aktuell uneinheitliche und volatile Geschäftsentwicklung
nach der Pandemie sowie die derzeit sehr eingeschränkte
Prognostizierbarkeit der kurzfristigen Geschäftsentwicklung hat aus
Sicht des Unternehmens keine Auswirkungen auf die grundlegenden
sehr positiven Wachstumstreiber der Life-Science und
Biopharmaka-Märkte. So sind auch die aktuellen Daten zu
Marktzulassungen sowie klinischen Pipelines sehr positiv,
insbesondere im Feld moderner Therapien wie z.B. Zell- und
Gentherapeutika. Entsprechend ändert das Unternehmen seine
Mittelfristziele bis 2028 zum derzeitigen Zeitpunkt
nicht.
Die Unternehmensleitung weist zugleich darauf hin, dass die
Dynamiken und Volatilitäten in der Branche in den letzten Jahren
gestiegen sind. Zudem spielen Unsicherheiten aufgrund der
veränderten geopolitischen Lage wie etwa die sich abzeichnenden
Entkopplungstendenzen verschiedener Staaten eine zunehmende Rolle.
Daraus ergibt sich eine grundsätzlich erhöhte Unsicherheit bei der
Prognose von Geschäftszahlen.
Alle prognostizierten Zahlen sind, wie in den vergangenen
Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen angegeben. Die
Unternehmensleitung weist darauf hin, dass die Dynamiken und
Volatilitäten in der Branche in den letzten Jahren deutlich
gestiegen sind. Zudem spielen Unsicherheiten aufgrund der
veränderten geopolitischen Lage wie etwa die sich abzeichnenden
Entkopplungstendenzen verschiedener Staaten eine zunehmende Rolle.
Daraus ergibt sich eine erhöhte Unsicherheit bei der Prognose von
Geschäftszahlen.
1 Sartorius veröffentlicht alternative Leistungskennzahlen, die
nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht
definiert sind. Diese werden mit dem Ziel ermittelt, eine bessere
Vergleichbarkeit der Geschäftsleistung im Zeitablauf bzw. im
Branchenvergleich zu ermöglichen.
- Auftragseingang: alle Kundenaufträge, die in der jeweiligen
Berichtsperiode rechtsgültig abgeschlossen und gebucht wurden
- Operatives EBITDA: das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor
Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation
- Maßgebliches Periodenergebnis: Periodenergebnis nach Anteilen
Dritter, bereinigt um Sondereffekte und Amortisation sowie
basierend auf dem normalisierten Finanzergebnis und der
normalisierten Steuerquote
- Dynamischer Verschuldungsgrad: Quotient aus Nettoverschuldung
und operativem EBITDA der vergangenen zwölf Monate inklusive des
pro-forma-Beitrags von Akquisitionen für diese Periode
2 Akquisition Polyplus
3 EMEA = Europa, Mittlerer Osten, Afrika
Diese Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17
MAR enthält Aussagen über die künftige Entwicklung des Sartorius
Konzerns. Die Inhalte der Aussagen können nicht garantiert werden,
da sie auf Annahmen und Schätzungen beruhen, die gewisse Risiken
und Unsicherheiten bergen.
Göttingen, 18. Juli 2024
Kontakt
Petra Kirchhoff
Head of Corporate Communications and Investor Relations
+49 (0)551.308.1686
petra.kirchhoff@sartorius.com
sartorius.com
18.07.2024 CET/CEST Die EQS Distributionsservices umfassen
gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und
Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter https://eqs-news.com