APA ots news: Coface: Abstufung auf A4 - Brasiliens Wirtschaft stellt sich...
24 Juli 2014 - 10:03AM
DPA AFX Nachrichten
APA ots news: Coface: Abstufung auf A4 - Brasiliens Wirtschaft stellt
sich auf ein Jahr der Reformen ein - ANHANG
Wien (APA-ots) - Brasilien hat die vergangene dynamische Konjunktur nicht
genutzt, um Reformen zur Modernisierung der Infrastruktur und zur
Verbesserung des Geschäftsumfeldes umzusetzen. Trotz seines
Potentials durch die Marktgröße, ist die Leistungsfähigkeit des
Marktes schwach. Die lokalen Unternehmen leiden unter den geringen
Margen aufgrund der hohen Löhne, Transport- und Energiekosten.
Zusätzlich ist der Wettbewerb mit importierten Gütern eine
Herausforderung für die meisten Firmen.
Coface erwartet eine beachtliche Entschleunigung des BIP-Wachstums
auf +1,3% im Jahr 2014 (2013: +2,5%). Das ist auf den langsam
wachsenden Haushaltskonsum, die sinkenden Investitionen und auf die
schwache Handelsbilanz zurückzuführen. Im Jahr 2015 zeigt sich ein
Aufwärtstrend - Coface prognostiziert ein erhöhtes
Wirtschaftswachstum zur Jahresmitte.
Zwtl.: 2014: Handelsschwächen in den nächsten Monaten
Nach einem geringen Anstieg von +1,0% im Jahr 2012, entwickelte
sich das BIP-Wachstum 2013 mit +2,5% wesentlich besser. Die
Wirtschaftsaktivität wurde vor allem durch eine Steigerung der
Investitionen um +6,3% angekurbelt (2012: +4%). Trotz dieser
Verbesserungen blieb das Niveau an Investitionen jedoch insgesamt
sehr gering und trug nur 18,4% zum BIP-Wachstum 2013 bei.
Für mehrere Jahre wurde das Wachstum vom Haushaltskonsum getragen,
der gelegentlich das BIP-Wachstum sogar überschritt. Die wachsende
Mittelklasse und der vereinfachte Zugang zu Krediten förderten dieses
Szenario. Jetzt hat das Model jedoch seine Grenzen erreicht: Die
Zinsraten und der inflationäre Druck haben sich erhöht und parallel
dazu wachsen die Löhne sehr langsam.
Im Jahr 2014 werden geringe Wirtschaftsaktivitäten und eine hohe
Inflation erwartet. Aufgrund der Fußballweltmeisterschaft und der
Präsidentschaftswahlen wurden die Geschäftstätigkeiten zum Teil
beschränkt. Mehrere Industrien und Dienstleister mussten den Betrieb
an Spieltagen einstellen, da die Transport-Infrastruktur nicht
ausreichte. Von der WM profitierten nur bestimmte Branchen wie
Tourismus, Restaurants und die Bekleidungsindustrie.
Unternehmer haben ihre Investitionen im zweiten Quartal 2014
verschoben und es nicht klar, ob die Investitionen 2015 an Dynamik
gewinnen. Die nächste Regierung wird restriktive Maßnahmen setzen
müssen, um die Inflation wieder auf Kurs zu bringen.
"Wir erwarten für 2014 eine schwächere Entwicklung des BIP - im
besten Falle ein Plus von +1,3%. Im März 2014 hat Coface Brasilien in
der Länderbewertung von A3 auf A4 abgestuft. Die höhere
Risikowahrnehmung kann auf die Verschlechterung offizieller
wirtschaftlicher Indikatoren, den niedrigen Investitionslevel, die
hohe Inflation und die fehlende Geschäftstätigkeit zurückgeführt
werden", erklärt Patricia Krause, Regional Economist Coface Latin
America.
Zwtl.: Schwierige Zeit für die Industrie hält an
- Der Chemiesektor wird voraussichtlich durch seine fehlende
Wettbewerbsfähigkeit weiterhin seine hohe Risikobewertung behalten.
Die Energiepreise werden steigen und die Abhängigkeit von
importiertem Erdgas wird sich auch mittelfristig nicht ändern. Die
Investitionen bleiben auf einem niedrigen Niveau, da das Vertrauen in
die Wirtschaft fehlt und die Investitionskosten durch die hohen
Tagesgeldzinsen steigen.
- Der Automobilsektor hat einen herausfordernden Start in diesem
Jahr hinter sich. Steigende Steuern, neue Sicherheitsregeln und die
argentinischen Marktbeschränkungen belasteten die Industrie. Trotz
dieser Verschlechterungen schätzt Coface das Risiko des Sektors,
aufgrund seiner Verhandlungsmacht und seiner Bedeutung als
Steuerzahler, als "mittel" ein. Außerdem erwartet Coface, dass die
Regierung Initiativen zur Ankurbelung der niedrigen
Geschäftstätigkeit startet.
- Der Agrarsektor wird 2014 aufgrund der stabilen Preise und des
leichten Anstiegs der Gesamternte geringfügig wachsen. Das Szenario
"Mittleres Risiko" wurde unter der Annahme getroffen, dass keine
unerwarteten Wetterereignisse oder vermehrten Kreditvergaben
stattfinden. Höhere Zinsraten und eine schlechte Hafeninfrastruktur
können die Profitabilität negativ beeinflussen.
- Der Stahlsektor hängt, wie in vielen Teilen der Welt, vom
Produktionsniveau in China ab. Coface prognostiziert, dass sich das
Überangebot auch 2014 fortsetzen wird und die Stahlpreise kurzfristig
nicht steigen werden. Aufgrund dessen wird die Rentabilität der
Stahlunternehmen auf einem geringen Niveau bleiben.
- Der Einzelhandel wird stärker als das BIP wachsen, jedoch nicht
mehr so dynamisch wie zuvor. Niedrigere Gewinne bei den Reallöhnen
und höhere Zinsen werden auch eine negative Rolle in diesem Segment
spielen.
Zwtl.: 2015: ein Wendepunkt?
Die Prognose für 2015 zeigt immer noch ein niedriges BIP-Wachstum
und eine weitere Beschleunigung der Inflation. Es ist ein Jahr der
Anpassungen, in dem die niedriggehaltenen Preise wieder in ihr
Gleichgewicht kommen werden. Dies würde die Geschäftstätigkeit
kurzfristig negativ beeinflussen, aber mittelfristig das
Wirtschaftswachstum steigern und langfristig das Vertrauen der
Investoren erhöhen.
Zwtl.: Über Coface
The Coface Group, a worldwide leader in credit insurance, offers
companies around the globe solutions to protect them against the risk
of financial default of their clients, both on the domestic market
and for export. In 2013, the Group, supported by its 4,440 staff,
posted a consolidated turnover of Euro1.440 billion. Present directly
or indirectly in 97 countries, it secures transactions of over 37,000
companies in more than 200 countries. Each quarter, Coface publishes
its assessments of country risk for 160 countries, based on its
unique knowledge of companies payment behaviour and on the expertise
of its 350 underwriters located close to clients and their debtors.
In France, Coface manages export public guarantees on behalf of
the French State.
www.coface.com
Coface SA. is listed on Euronext Paris - Compartment A
ISIN: FR0010667147 / Ticker: COFA
Rückfragehinweis:
Susanne KRÖNES
Division Director Innovation & Organisation
Tel.: 01/515 54 512
susanne.kroenes@coface.com
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