Original-Research: MOBOTIX AG (von Montega AG): Halten
18 April 2024 - 9:41AM
EQS Non-Regulatory
Original-Research: MOBOTIX AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu MOBOTIX AG
Unternehmen: MOBOTIX AG
ISIN: DE0005218309
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 17.04.2024
Kursziel: 1,20 EUR (zuvor: 2,60 EUR)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Miguel Lago Mascato
Starkes Top Line-Wachstum in 22/23 - Guidance für das laufende
Jahr korrigiert
MOBOTIX hat jüngst Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 22/23
vorgelegt. Nach zwei schwachen Vorjahren konnte MBQ wieder ein
kräftiges Umsatzplus verzeichnen, blieb jedoch umsatz- und
ergebnisseitig hinter der eigenen Erwartung zurück. Für das
laufende Jahr erwartet der Vorstand indes wieder deutlich
rückläufige Erlöse und fokussiert sich auf die Generierung
nachhaltig profitabler Geschäftstätigkeiten.
Umsatz v.a. im Software-Bereich deutlich gesteigert: Im
abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte MOBOTIX Erlöse von 63,1 Mio.
EUR, was einer Steigerung von 12,7% yoy entspricht. Damit lässt der
Konzern die letzten beiden durch Krisen bestimmten Geschäftsjahre
hinter sich, wenngleich die Top Line marginal hinter der eigenen
Erwartung zurückbleibt (64 bis 66 Mio. EUR). Laut Vorstand konnten
sowohl bei den Hardware- als auch den Softwareverkäufen das
jeweilige Vorjahresniveau deutlich übertroffen werden. Letztere
dürften u.E. von der ersten volljährigen Konsolidierung der
VAXTOR-Gruppe profitiert haben, die offenbar erfolgreich in den
Konzern eingegliedert werden konnte. Mit einem Umsatzniveau von
knapp 5 Mio. EUR (>100% yoy) wurden die Managementerwartungen
deutlich übertroffen, womit VAXTOR zunehmend relevanter für MOBOTIX
wird. Insgesamt betrugen die Softwareerlöse laut Vorstand 13% des
Konzernumsatzes bzw. 8,2 Mio. EUR.
Sondereffekte belasten Ergebnis - Finanzierung durch
Mehrheitsaktionär gesichert: Durch die Wertberichtigung auf
Kundenforderungen (3,3 Mio. EUR) verfehlte man den unterjährig
korrigierten EBIT-Korridor (-3,9 Mio. EUR; -0,8 bis -0,2 Mio. EUR).
Bereinigt hätte das EBIT innerhalb der Guidance (-0,6 Mio. EUR)
gelegen und unsere Erwartung (-1,4 Mio. EUR) deutlich übertroffen.
Dabei dürfte der weiter ausgebaute Anteil an hochprofitablen
Softwareerlösen am Gesamtumsatz zu einer Verbesserung der Material-
und Personalaufwandsquote geführt haben. Neben den Erfolgen im
Software-Geschäft wird das anspruchsvolle Wettbewerbsumfeld im
Hardware-Geschäft in der weiterhin schwachen Konzernprofitabilität
ebenfalls ersichtlich. Der Aufsichtsrat bezeichnet die Finanzlage
in seinem Bericht als 'durchgängig angespannt'. Abgesehen von einer
kleinen Betriebsmittellinie und einer Immobilienfinanzierung für
den Hauptstandort in Langmeil ist die Finanzierung der Gesellschaft
mittlerweile durch Gesellschafterdarlehen gesichert, was die
unveränderte Unterstützungsbereitschaft Konica Minoltas
unterstreicht.
Ambitionen für das laufende Jahr deutlich unter bisher
kommunizierten Niveaus: Im Mai 2023 hatte der Vorstand die
Mittelfristprognose bis 2026 aktualisiert und in diesem Zuge für
das GJ 23/24 ein Umsatzniveau von 79 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge
von 5,2% in Aussicht gestellt. Die nun kommunizierte Guidance liegt
deutlich darunter und impliziert entgegen unserer bisherigen
Erwartung (Umsatz: +9,0% yoy) eine rückläufige Top Line zwischen
-11,3% bis -14,5% yoy. Laut Vorstand fokussiert sich das
Unternehmen vermehrt auf Projekte mit niedrigeren Volumina, um
angemessene Deckungsbeiträge realisieren zu können. Dies sollte
sich ebenfalls positiv auf die Cash-Generierung auswirken. Neben
dem Launch der neuen Produktplattform MOBOTIX ONE und der
Fokussierung auf die attraktiven Vertikalmärkte Gesundheitswesen,
Industrie und Versorgungsunternehmen sollen sich aus der weiteren
Internationalisierung der Umsatzbasis positive Effekte ergeben.
Zuletzt konnte man mit der Unterzeichnung einer Abnahmevereinbarung
mit einem indonesischen Distributor für hochwertige CCTV- und
IT-Lösungen im Umfang von ca. 4 Mio. USD hier einen Erfolg
vermelden.
Ergebnisseitig soll mit einer EBIT-Marge zwischen 0,5 bis 1,4%,
unabhängig von der deutlich rückläufigen Top Line, die Rückkehr in
die Gewinnzone erfolgen. Trotz dynamisch wachsender Softwareerlöse
scheinen u.E. deutliche Kosteneinsparungen hierfür unumgänglich.
Denn in 21/22 erzielte MBQ bei Umsätzen von rund 56 Mio. EUR
(entspricht dem oberen Ende der Bandbreite der aktuellen Guidance)
ein deutlich negatives operatives Ergebnis (EBIT: -7,5 Mio. EUR).
Laut Vorstand sollen die Kosteneinsparungen v.a. auf der
Personalseite realisiert werden. Die Einspareffekte aus den
sonstigen betrieblichen Aufwendungen dürften hingegen nur marginal
ausfallen. Zusätzlicher Rückenwind sollte sich aus einem
verbesserten Produktmix und einer dadurch überproportional
rückläufigen Materialaufwandsquote ergeben.
Vorstand will zur HV neue Mittelfristplanung präsentieren:
Mittelfristig bilden wir unverändert trotz einer weiteren
Steigerung des Softwareanteils am Gesamtumsatz bis 2026 auf rund
23% eine Materialaufwandsquote zwischen 42% und 43% ab. So dürfte
MOBOTIX sich nach dem laufenden Jahr (Materialaufwandsquote: 39,4%)
zukünftig wieder zunehmend an Großprojekten beteiligen. Dank einer
zukünftig restriktiven Einstellungspolitik und starker
Kostenkontrolle bei den Betriebskosten sollten sich Personalaufwand
und sbA im Prognosezeitraum unterproportional zum Umsatz entwickeln
und in niedrigeren Kostenquoten resultieren. Neben der deutlich
reduzierten Umsatzerwartung bilden wir ebenfalls höhere WC- und
Investitionsquoten sowie ein nochmals reduziertes Margenprofil im
Prognosezeitraum ab (24e-29e: 5,1%; zuvor: 8,1%). Auch die Terminal
EBIT-Marge haben wir weiter reduziert (5,0%; zuvor: 8,3%). Der
Vorstand überarbeitet aktuell die im Mai vorgestellte
Mittelfristprognose mit der Zielsetzung, diese auf der anstehenden
HV Ergebnisse zu präsentieren.
Weiterentwicklung von VAXTOR als zentrale Säule der
Konzernprofitabilität: Laut Vorstand spielt VAXTOR bei der
strategischen Entwicklung des MOBOTIX-Konzerns eine wichtige Rolle
und hat sich in verschiedenen Anwendungsfeldern (Videoüberwachung,
Smart City und Mobilität) als Marktführer etabliert. Das Management
plant mittelfristig die Investitionen hier fortzuführen, um die
starke Marktposition aufrecht erhalten zu können. Wir gehen davon
aus, dass in diesem Segment sowohl die Profitabilität als auch die
Kapitalrenditen deutlich höher ausfallen als im angestammten
Hardware-Bereich, weshalb wir diese Strategie begrüßen.
Fazit: In 22/23 konnte MBQ ein deutliches Umsatzplus verzeichnen
und auf bereinigter Basis ergebnisseitig den Gegenwind im
Hardware-Geschäft weitestgehend durch ein hochprofitables
Software-Geschäft kompensieren. Das Ausmaß der Guidance-Korrektur
für das laufende Jahr und die avisierte Aktualisierung der
Mittelfristprognose stellen für uns eine Überraschung dar. Die
Abkehr von Großprojekten aufgrund des nachteiligen Cash
Flow-Profils dieser Aufträge bewerten wir positiv, allerdings
verdeutlicht diese u.E. auch die angespannte Finanzlage des
Konzerns. Die Finanzierung ist aufgrund der Entschlossenheit des
Ankeraktionärs zunächst bis Mitte 2025 gewährleistet. Wir
bestätigen unser Rating (Halten) mit einem reduzierten Kursziel von
1,20 EUR (zuvor: 2,60 EUR).
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum
Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren
RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de
+++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen
Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das
Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie
ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking
stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter
Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich
auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den
Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren,
Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der
Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich
dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde
Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von
deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/29455.pdf
Kontakt für Rückfragen
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
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