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Heibel Ticker - Ausgabe 23 (DAX)

- Modifiziert am 14.6.2010 19:08
HeibelTicker Total posts: 88 - Mitglied seit: 29.1.2010

 

Heibel Ticker
Heibel Ticker

 

Börseninformationen verständlich aufbereitet

 

Wichtiger, als den neuesten "heißen Tipp" aufzuschnappen und Börsenentwicklungen hinterherzulaufen ist es, die Finanzwelt zu verstehen. So erkennen Sie neue Trends frühzeitig und können rechtzeitig Ihr Vermögen entsprechend investieren. Seit 1988 verfolgt Stephan Heibel aktiv das Börsengeschehen und erforscht stets die wahren Hintergründe von Kursbewegungen. Gründe, die Sie nur selten in den Massenmedien hören, geschweige denn verständlich aufbereitet bekommen. Vielleicht ist es sein Wesen als Diplom Volkswirt, dass er Zusammenhänge so lange durchleuchtet, bis eine schlüssige Erklärung erzielt wurde. Vielleicht ist es sein Interesse an seinen Mitmenschen, das ihn motiviert, verständliche Formulierungen zu finden.

 

"Es waren meine Leser, die mich seit meinen ersten, damals noch kostenfreien, Publikationen 1998 im größten deutschsprachigen Aktiennewsletter im Dialog durch Motivation und konstruktive Kritik dafür begeistert haben, Börseninformationen zu erstellen. Durch den direkten Kontakt mit meinen Lesern kenne ich Ihre vielfältigen Probleme und Fragen und kann so gezielt die Antworten finden."

 

Stephan Heibel


www.heibel-ticker.de

 





Kommentarliste
1 Kommentare
1
1 von 1 - 14.6.2010 19:11
HeibelTicker Total posts: 88 - Mitglied seit: 29.1.2010
______________________________________________

H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -

______________________________________________

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

5. Jahrgang - Ausgabe 23 (11.06.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: GRATIS SMS DIENST NUTZEN BIS ENDE JUNI
02. SO TICKT DIE BÖRSE: SCHRITTWEISE BESSERUNG IN SICHT
03. AUSBLICK: DETAILANALYSE ZU PSI: SMART GRID WECKT FANTASIE
04. WUNSCHANALYSE: BANCO SANTANDER
05. KOLUMNEN-TICKER: KLÖCKNER & CO, MTU UND EADS
06. LESERFRAGE: ABSICHERUNG DURCH OPTIONSSCHEINE
07. BEOBACHTETE WERTE
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE

==============================================================
01. INFO-KICKER: GRATIS SMS DIENST NUTZEN BIS ENDE JUNI
==============================================================

Liebe Börsenfreunde,

so, die Fußball-WM hat begonnen und pünktlich zur WM kann ich
Ihnen dieser Tage mein kleines Handy-Geschenk zukommen lassen.
Ich werde diejenigen, die von dem kostenlosen und
unverbindlichen Angebot des SMS-Dienstes Gebrauch machen, in
den nächsten Tagen per E-Mail über das Geschenk informieren und
es sodann auf Ihr Handy schicken.

Falls Sie sich noch nicht eingetragen haben: Alle Kunden des
Heibel-Ticker PLUS können sich bis Ende Juni kostenfrei für den
SMS-Dienst registrieren. Eine Verpflichtung zum künftigen Bezug
besteht nicht. Werbung werde ich Ihnen darüber auch nicht
zusenden. Sie sollen einfach mal schauen, ob dieser Dienst
etwas für Sie wäre. Ab Juli werde ich das Ganze dann als Paket
gemeinsam mit den unterwöchigen E-Mail Aktualisierungen separat
anbieten.

Auch als Schnupperabonnent können Sie den Dienst nutzen und das
kleine, individuelle Geschenk beziehen. Sie aktivieren den SMS
Versand im Kundenbereich unter „Datensatz ändern“ indem Sie
Ihre Mobil-Nummer eingeben und das entsprechende Häkchen
aktivieren.

Und auch diese Woche sage ich es noch einmal: Es handelt sich
um ein Geschenk, das ich für Sie organisiert habe. Ich bezahle
dafür Geld, doch ich sehe das als kleines Geschenk für Ihre
Treue. Anders als bei den meisten Geschenken, die Ihnen
angeboten werden, gibt es hier keine Hasenfüße und kein
Kleingedrucktes. Ihre Handy-Nummer werde ich nicht für Werbung
nutzen und ich werde sie auch nicht weitergeben.

So, genug davon. Die Börsen sind spannend genug, um neben der
WM auch immer wieder auf die Kurse zu schauen. So wird es auch
in den nächsten Wochen bleiben. Im heutigen Kapitel 02 habe ich
Ihnen aufgezeigt, wie einige Probleme so langsam vom Tisch
genommen werden. Noch lange nicht alle, doch die Richtung ist
schon okay.

Darüber hinaus gebe ich Ihnen eine Zusammenfassung der
Erwartung von Klaus Kaldemorgen, Chef der DWS, den ich diese
Woche an einem Vortragsabend hören konnte. Er ist Finanzprofi
und hat recht nüchterne Betrachtungsweisen für demokratische
Prozesse geliefert. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken, es
steckt viel Wahres darin.

Im heutigen Ausblick gehe ich sodann auf die verbleibenden
Problembereiche ein, wo sich noch keine Lösung abzeichnet. Aus
der Gesamtbetrachtung leite ich dann meine Erwartung für die
nächsten Wochen an den Börsen ab.

PSI liefert Steuerungssoftware für die Versorgungsindustrie.
Ein Unternehmen, das nicht viel Aufmerksamkeit genießt, aber
dennoch sehr attraktiv ist. Ich habe eine detaillierte Analyse
erstellt und konnte einige interessante Entwicklungen sowie
Zukunftschancen herausarbeiten. Die vollständige Analyse finden
Sie ebenfalls im Kapitel 03.

Wie gut mein Timing mit der Wunschanalyse Banco Santander war,
konnte ich vorher nur erahnen. Aber die Schuldenkrise der EU
wurde in den vergangenen Tagen immer stärker auf dieses
Bankhaus bezogen, und in den vergangenen Tagen hat Santander
gleich zweimal die Ängste der Anleger beruhigt bzw. die
Hoffnung der Leerverkäufer zerstört. Das Unternehmen ist gesund
und der Kurs ist seit meiner Analyse vor zwei Tagen bereits um
17% angesprungen. Die vollständige Wunschanalyse lesen Sie im
Kapitel 04.

Immer wieder werde ich nach Absicherungsstrategien durch
Optionsscheine gefragt, doch ich halte davon nicht viel. Eine
ausführliche Darstellung finden Sie als Antwort auf eine
Leserfrage in Kapitel 05. Ich erwähne dort auch die seltenen
Ausnahmesituationen, die einen Einsatz von Optionsscheinen
vielleicht sinnvoll erscheinen lassen.

Wie immer gibt es eine Reihe von Aktualisierungen zu unseren
Einzeltiteln in Kapitel 06. Bitte lesen Sie diese aufmerksam
durch, damit Sie über meine Einschätzungen zu bestimmten
Branchen auf dem Laufenden bleiben.

Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts100611.pdf

So, nun wünsche ich unserer Elf viel Erfolg für die WM. Das
letzte Testspiel hat schon richtig Lust auf mehr gemacht, und
ich hoffe, dass wir auch diesmal vorallem eines erleben dürfen:
Faire Spiele mit lebhaften Spielern und vielen Toren. Na, und
am Ende muss natürlich nur eine Kleinigkeit sichergestellt
werden: Deutschland muss auf das Treppchen steigen.

Ich wünsche eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: SCHRITTWEISE BESSERUNG IN SICHT
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DREI VON SIEBEN PROBLEMBEREICHEN ZEIGEN BESSERUNG

Vor 10 Tagen habe ich die Banco Santander in die
Vorschlagsliste der Wunschanalyse gestellt, denn ich hatte die
Erwartung, dass sich die Schuldenkrise Europas über die kleinen
Länder hinweg auf den größten Problemstaat Spanien
konzentriert, und dort ist eben die Banco Santander die größte
Bank. Seit meiner Analyse vor zwei Tagen ist die Aktie bereits
um 17% gestiegen: Ein Schlüssel der Euro-Schuldenkrise zeigt
also an, dass die Probleme gelöst werden können.

Gleich zwei positive Meldungen kamen aus dem Haus in Santander:
Das Unternehmen kaufte für 2,5 Mrd. Euro in bar fehlende
Anteile an einer mexikanischen Tochter. Wenn die Bank, wie von
vielen Spekulanten angenommen, Liquiditätsprobleme hätte, dann
würde sie nicht so große Käufe tätigen und darüber hinaus noch
in bar bezahlen.

Und heute gab der Chef des Unternehmens bekannt, dass der
diesjährige Gewinn mindestens auf dem Niveau des Vorjahres
liegen würde, und das trotz der Schuldenkrise Europas. Außerdem
werde auch das nächste Jahr nicht schlechter ausfallen, und er
versicherte, die hohe Dividende von derzeit 8% auszahlen zu
können.

Entweder die Bank steht mit dem Rücken zur Wand und setzt ein
Pokerface auf, um Short-Spekulationen zu unterbinden. Oder aber
die Short-Spekulanten haben sich gründlich geirrt, und die
Banco Santander steht gesünder da, als viele meinen. Ich tippe
auf letzteres.

Das könnte das lang ersehnte Signal sein, dass die
Schuldenkrise in Europa Dank des 750 Mrd. Euro Rettungspakets
unter Kontrolle ist. Eines meiner kritischen Probleme, die
verantwortlich sind für die derzeitig schwache Börse, scheint
gerade gelöst zu werden.

Das zweite Problem, ein vermeintliches Abwürgen der
chinesischen Wirtschaft durch die restriktive Geldpolitik, hat
sich meines Erachtens vorgestern ebenfalls in Luft aufgelöst.
Kunden des Heibel-Ticker PLUS habe ich gestern ein
entsprechendes Update geschickt. China hat die steigenden
Immobilienpreise gesehen und musste feststellen, dass der
Konjunktur-Stimulus in diesem Bereich übertrieben war. So
versuchte man einen Immobilienboom à la USA, Spanien und
Großbritannien bereits im Keim, also vor dessen Entstehen, zu
ersticken, ohne den Wirtschaftsaufschwung zu beeinträchtigen.
Ich hatte dies mehrfach beschrieben – keine andere Publikation
hat diesen kleinen Unterschied herausgearbeitet.

Und vorgestern wurde seitens Chinas vermeldet, dass die
Konjunktur robust ist, während gleichzeitig die
Immobilientransaktionen um 80% gegenüber dem Vorjahr zurück-
gegangen waren! Na, was wollen wir mehr? Und gestern setzte
China noch eins oben drauf; es wurden die Import- und
Exportzahlen veröffentlicht. Diese fielen um 50% höher aus als
von Beobachtern erwartet. China ist wieder rege am Welthandel
beteiligt.

Die Kommentare zu diesen Zahlen waren ziemlich lächerlich: Ich
habe Publikationen gelesen, in denen nur gefragt wurde, ob
diese Zahlen denn „nachhaltig“ wären. Diese Frage geht meines
Erachtens in der aktuellen Situation völlig am Thema vorbei,
denn wir hatten Angst vor einer sich abschwächenden Wirtschaft
in China. Es ist nun erwiesen, dass dies nicht geschehen ist.
Diese Angst ist vom Tisch und wir können darauf zählen, dass
der Wachstumsmotor Chinas einen positiven Einfluss auf
Deutschland haben wird. Mit der Frage nach Nachhaltigkeit
können Sie jede positive Meldung kaputt reden. Nach den
schwachen Börsenwochen, die wir gerade durchlaufen haben, ist
das nicht die gebotene Vorsicht, mit der solche Zahlen
betrachtet werden, sondern in meinen Augen ist das eine
Irreführung der Anleger, denen die positive Wirkung dieser
Zahlen dadurch verborgen bleibt.

Selbst der dritte Problembereich, der schwache Euro,
präsentiert sich heute positiv. Die Marke von 1,21 USD/EUR kann
heute behauptet werden, und der Euro notiert auf einem
Wochenhoch. Ich halte an meiner Erwartung fest, dass wir schon
bald einen wesentlich niedrigeren Euro-Kurs sehen werden, doch
ein zu schnelles Abrutschen des Wechselkurses ist fatal für die
Wirtschaft, die das eigene Geschäft kaum schnell genug
entsprechend absichern kann.

In den USA fragt man sich übrigens, ob die Stabilisierung des
Euros auf das Verbot ungedeckter Leerverkäufe in Deutschland
zurückzuführen ist. Spät aber immerhin, sie lernen es.

Soweit meine momentan wieder recht optimistische Betrachtung
der Börse. Meine pessimistischen Argumente, die verbleibenden
Problembereiche, bespreche ich im nächsten Kapitel. Daraus
leitet sich dann auch meine Erwartung für die nächsten Wochen
und Monate ab.


DWS CHEF KALDEMORGEN OPTIMISTISCH BIS 2013, DANACH ???

Ihr Autor bildet sich seine Meinung überwiegend durch das
eigenständige Recherchieren. Es wird mir immer wieder
bestätigt, dass sich dadurch ganz andere Betrachtungsweisen
ergeben, Perspektiven, die in der Boulevard-Presse nicht zu
finden sind.

Ich meide daher Finanzmessen und andere Massenaufläufe von
Anlegern. Doch manchmal muss auch ich unter Leute und so war
ich diese Woche bei einer Vortragsrunde in Hamburg, wo Klaus
Kaldemorgen, Chef der DWS, sprach.

Wenn ich so wichtige Leute höre, stelle ich mir stets zwei
Fragen: Ist er zufällig wichtig oder ist er tatsächlich
intelligent? Und könnte er ein bestimmtes Ziel verfolgen, wenn
er dies oder jenes sagt? Wenn ich diese beiden Vorbehalte von
den Aussagen Kaldemorgens abziehe, dann komme ich noch immer zu
einer wichtigen Erkenntnis:

Auch Kaldemorgen sieht die Unternehmen in Deutschland als
überwiegend gesund an. Und auch Kaldemorgen lehnt sich nur für
drei Jahre aus dem Fenster, weiter will er nicht in die Zukunft
blicken.

Aktien sind seiner Ansicht nach derzeit extrem günstig
bewertet, die Unternehmen schwimmen in Liquidität und werden
diese mangels guter Investitionsmöglichkeiten eher in
Übernahmen investieren. In den nächsten drei Jahren werden
Sparanstrengungen der überschuldeten Industrieländer nur
mäßiges Wirtschaftswachstum zulassen. Investitionen würden also
schnell Überkapazitäten schaffen, daher dürften Unternehmen
ihre Wachstumsambitionen eher durch Übernahmen von
Wettbewerbern verfolgen. Auch das führt zu Gewinnanstiegen.

Nach heutigem Stand sind die Finanzmarktregulierungen absolut
unzureichend und das Finanzsystem wird uns irgendwann wieder um
die Ohren fliegen. Nach heutigem Stand wird es zu einer
Inflation von 4-5% p.a. kommen, und nach heutigem Stand werden
Industriestaaten ihre Schulden niemals zurückzahlen. So die
kurzgefasste Wiedergabe der Meinung von Kaldemorgen.

„Nach heutigem Stand“ bedeutet in diesem Zusammenhang: Wenn wir
die heutigen Entwicklungen linear in die Zukunft projizieren.
Wenn also die Fehlentwicklungen, die wir heute erkennen, nicht
korrigiert werden, und wenn die falschen Korrekturbemühungen
nicht ebenfalls korrigiert werden, dann wird uns unser System
in drei Jahren um die Ohren fliegen.

Doch der Mensch ist kreativ, die Demokratie ist zwar langsam,
aber leistungsfähig und in drei Jahren wird sich so viel
ändern, dass eine lineare Projektion einfach nicht möglich ist.
Seit 1998 höre ich immer wieder Crash-Propheten, die mit
Argumenten wie „wo soll das nur hinführen“ oder „das ist alles
nicht nachhaltig“ Panik verbreiten. Anleger werden dazu
gebracht, ihre Aktien zu verkaufen und anschließend zuzusehen,
wie die Börse Dank exorbitanter Gewinne der Unternehmen steigt,
und steigt, und ihnen keine Chance mehr gibt, einzusteigen.
Selten habe ich so viele besorgte Kundenfragen erhalten wie
diese Woche. Viele wollten wissen, ob sie sich jetzt noch von
allen ihren Aktien trennen und den Sommer abwarten sollten.

Wenn Sie die Tagespresse lesen, dann müssen Sie sich stets
daran erinnern, dass Angst und Schrecken sich besser verkauft,
als heile Welt Geschichten. „China überrascht mit robusten
Wirtschaftsdaten“ ist eine Überschrift, die Sie kaum dazu
verleitet, am Kiosk stehenzubleiben und die Zeitung zu kaufen.
„Ist Chinas Wachstum nachhaltig?“ lässt Sie viel eher einmal
stehenbleiben.

Die Ölkatastrophe in der Karibik führt zu einem Ausverkauf der
Aktien von Ölkonzernen, denn höhere Auflagen könnten die
Gewinne der Ölkonzerne in Zukunft schmälern. Wenn aber die
Kurse der Ölkonzerne fallen, dann schließen die Revolverhelden
der Finanzbranche, die Hedgefonds, flugs daraus, dass weniger
Öl nachgefragt wird und shorten das Öl, der Ölpreis fällt
sodann ebenfalls. Und wenn Aktien der Ölkonzerne sowie der
Ölpreis selbst dick im Minus notieren, dann ist ja wohl
bewiesen, dass die Weltwirtschaft Probleme haben muss, oder?
Welche Zeitung will schon diese Kausalkette in eine Überschrift
bringen, wenn man doch einfach schreiben kann „Energiesektor
verkündet Weltwirtschaftsflaute“.

Warum sollte also das 80 Mrd. Euro Sparpaket der
Bundesregierung vorteilhaft dargestellt werden, wenn sich
Schlagzeilen wie „Wahlbetrug“ oder „Die Armen trifft’s am
schlimmsten“ wesentlich besser verkaufen lassen?

Ist Ihnen übrigens schon mal aufgefallen, dass der Begriff
„Sparen“ in der Politik bereits dann verwendet wird, wenn die
Beschleunigung der neuen Schuldenaufnahme vermindert wird? Es
ist also nicht die Rede davon, einen Heller in den Sparstrumpf
zu stecken. Es ist auch nicht die Rede davon, die
Neuverschuldung konstant zu halten, geschweige denn zu
verkleinern. Man spricht in der Politik von „Sparen“, wenn der
Zuwachs der neuen Schulden pro Jahr nicht 4% sondern „nur“ 3%
beträgt. Auf diese Art und Weise würde ich mich sehr schnell
zum Millionär sparen ;-)

Doch daraus leitet Kaldemorgen eine wichtige Erkenntnis ab: Für
die nächsten drei Jahren wird das Zinsniveau in Europa extrem
niedrig bleiben. Für Deutschland würde ein Anstieg des Zinses
seiner Anleihen um 1% eine jährliche Mehrbelastung von 80 Mrd.
Euro bedeuten. Also pro Jahr etwa soviel, wie die
Bundesregierung nun über die nächsten 5 Jahre „sparen“ möchte.

Ließe die EZB also die Zinsen in der EU ansteigen, so hätte
dies sofort drastische Folgen für sämtliche Staaten. Das
Zinsniveau wird also niedrig bleiben müssen, politischer Druck
hin oder her.

Was in drei Jahren passieren wird, wenn die Zinsen nicht mehr
weiter sinken können oder wenn sich zeigt, dass die
Sparanstrengungen bei einigen Ländern nicht „nachhaltig“
durchsetzbar sind, das weiß auch Klaus Kaldemorgen nicht. Aber
das muss er auch nicht, wir wollen ja unser heutiges System
nicht in Stein meißeln. Und sodann können wir uns in drei
Jahren den Status der EU erneut anschauen und entscheiden, was
dann möglich ist, um weiterzumachen.

Klingt alles etwas salopp formuliert, aber so ist es nun
einmal. Seit ich die Börse intensiv verfolge, habe ich schon
unzählige Male gehört, dass diese oder jene Entwicklung in
einer Katastrophe enden werde. Doch Hand auf’s Herz: Für Sie
persönlich: Wie stark leiden Sie unter den Folgen der
Finanzkrise 2007 / 2008? Wie stark müssen Sie sich privat
einschränken, um Ihren Lebensstandard halten zu können?

Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, Angestellten und
Regionen, die stark von den Folgen der Finanzkrise getroffen
waren, und ich möchte hier die Folgen für diese Menschen nicht
klein reden. Doch volkswirtschaftlich gesehen geht es uns noch
immer sehr gut.

Ich würde ein in Stein gemeißeltes verlässliches und
nachhaltiges System - Finanzsystem sowie Wirtschaftssystem –
natürlich bevorzugen. Doch im demokratischen Prozess lassen
sich selbst starre Strukturen langsam ändern. Und das wird von
den meisten Crash-Propheten übersehen.

Also: Es ist alles gar nicht so schlimm, wie uns in den Medien
vorgetäuscht wird. Der DAX notiert nur knapp unter seinen
Höchstständen und die vermeintlich unlösbaren Probleme lassen
sich mit ein wenig Geduld doch lösen. Hier der Überblick über
die Wochenperformance der wichtigsten Indizes:


INDIZES 10.6.10
Dow Jones 10.173 -0,8%
DAX 6.057 0,0%
Nikkei 9.705 -2,0%
Euro/US-Dollar 1,210 -0,7%
Euro/Yen 110,745 -1,9%
10-Jahres-US-Anleihe 3,32% -0,1
Umlaufrendite Dt 2,14% -0,1
Feinunze Gold USD $1.219,25 1,2%
Fass Crude Öl USD $75,92 2,0%
Baltic Dry Shipping I 3.423 -13,0%

Nach wie vor schneidet der DAX besser ab als seine
internationalen Kollegen. Auch das Ausland merkt, dass ein
schwacher Euro insbesondere der Exportnation Deutschland gut
tut.

Der Baltic Dry Shipping Index ist eingebrochen. Das ist
natürlich ein schlechtes Zeichen, steht aber im Widerspruch zu
den guten Im- und Exportzahlen Chinas. Noch steht die
Konjunktur also auf schwachen Füßen, und ich wäre weiterhin
vorsichtig. Schauen wir einmal, wie sich die Stimmung
entwickelt hat:


SENTIMENTDATEN

ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
21.05.- 28.05. (170): 46% / 20%
28.05.- 04.06. (270): 57% / 15%
04.06.- 11.06. (138): 50% / 14%

ANALYSTEN KAUF
BP, Metro, E.On

ANALYSTEN VERKAUF
Vodafone, Banco Pastor, Telekom Italia


PRIVATANLEGER:
21. KW 2010: 69% Bullen (81 Stimmen)
22. KW 2010: 64% Bullen (86 Stimmen)
23. KW 2010: 54% Bullen (75 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 5.947

PRIVATANLEGER KAUF
Electricite de France, Washington Mutual, Klöckner

PRIVATANLEGER VERKAUF
Nicox S.A., Ameriprise financial

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel

Analysten und Privatanleger werden vorsichtiger. Die Skepsis
steigt. Wen wundert’s, bei all den negativen Schlagzeilen.

Neben den drei Problembereichen Euro, Spanien und China, bei
denen sich deutliche Verbesserungen eingestellt haben, gibt es
noch vier Problembereiche, wo nichts passiert ist oder wo die
Richtung sogar noch zum Schlechteren neigt. Im nächsten Kapitel
werfe ich einen Blick auf die Probleme, die uns noch
beschäftigen.

Darüber hinaus habe ich den IT-Dienstleister für die
Energiebranche PSI im Detail analysiert. PSI steigt gegen den
Trend des Marktes weiter an. Was dahinter steckt, und ob es
noch früh genug ist, aufzuspringen, zeige ich im nächsten
Kapitel.

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03. AUSBLICK: DETAILANALYSE ZU PSI: SMART GRID WECKT FANTASIE
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.


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04. WUNSCHANALYSE: BANCO SANTANDER
==============================================================

Wer auf den Fortbestand des Euros und der EU setzen möchte, der
findet in der Banco Santander ein gesundes Finanzinstitut,
dessen Kurs überproportional in den Keller geprügelt wurde. Das
Engagement in Krisenmärkten ist bei der Banco Santander
wesentlich geringer als der Kursverlust vermuten ließe.


EUROPAS SCHULDENKRISE ENTSCHEIDET SICH IN SPANIEN

„PIGS“ rufen die Amerikaner, wenn sie auf die Euro-Krise
angesprochen werden. Das sind die Anfangsbuchstaben für die
krisengeschüttelten Länder der EU: Portugal, Irland,
Griechenland und Spanien. Während die EU die ersten drei Länder
vielleicht noch wird auffangen können, wird es im Falle einer
Schieflage Spaniens schwer, denn das Land ist zu groß.

Die Erinnerung an die Immobilienkrise 2008 / 2009 ist noch
frisch und so fürchten viele Anleger, eine Staatspleite
Griechenlands würde ähnlich wie die Lehman-Pleite im Herbst
2007 die gesamte Finanzbranche mit in den Abgrund reißen.
Insbesondere die Banken der Länder, die den größten
Finanzierungsbedarf haben, wären dann betroffen.

So werden entsprechende Bankaktien auf Teufel komm raus
geshortet (leerverkauft). Die Uneinigkeit zwischen Merkel und
Sarkozy sorgt immer wieder für Zündstoff, der den Euro tiefer
in den Abgrund reißt, die Finanzierungsprobleme der EU-Staaten
verschärft und für einen Ausverkauf der Bankaktien von
vermeintlich schwachen Ländern sorgt. Schauen wir uns dieses
Szenario einmal im Detail an:

Spanien hatte Ende 2009 eine Staatsverschuldung von 59,4% des
Bruttoinlandsproduktes. 60% sind gemäß den Maastricht-Kriterien
erlaubt, Deutschland liegt bei 77,4%. Allerdings hat Spanien
eine Immobilienkrise zu beklagen. Anders als in anderen Ländern
der EU nimmt der Immobiliensektor in Spanien eine große Rolle
in der Wirtschaft ein. Es wird nicht nur viel gebaut, sondern
jeder Europäer, der was auf sich hält, hat ein Häuschen an der
Costa Brava (folglich hält Ihr Autor nichts auf sich ;-)


SANTANDER – EINE STADT MIT EINER BANK

Ende 2008 war Ihr Autor mit seiner Frau in Santander, dem
Hauptsitz der Banco Santander. Es ist eine kleine Stadt im
Norden Spaniens, idyllisch gelegen und gut in Schuss. Moderne
Architektur finden Sie dort kaum, vielmehr hat die Stadt für
mich eher das Flair eines großen Fischerdorfes. Wir hatten vor,
für ein Jahr nach Santander auszuwandern. Als Börsenschreibel
sitze ich ohnehin von morgens bis abends am Internet, das gibt
es auch in Spanien. Und meine Frau findet als Ärztin auf der
ganzen Welt leicht einen Job. Wir erwarteten Nachwuchs und
wollten noch einmal, bevor uns das spießige Familienleben
heimsucht, in die weite Welt hinaus.

Auf eigene Faust und mit Hilfe von Maklern haben wir nach
geeigneten Immobilien Ausschau gehalten: Wir wollten ein
kleines Häuschen am Meer mieten. Nun, am Ende der 10-tägigen
Suche gaben wir auf. Wir hatten festgestellt, dass eine Wohnung
(kein Haus) in der Stadt (nicht am Meer) mit einem einigermaßen
vertretbaren Komfortstandard etwa soviel kostete, wie unsere
Wohnung in Hamburg Eppendorf – eine Gegend, die in der
Wirtschaftswoche kürzlich als die teuerste Wohngegend
Deutschlands identifiziert wurde.

Ohne nun Marktstudien zu zitieren und ohne die Stadt Santander
diskreditieren zu wollen, zeigt diese kleine Eigenerfahrung,
dass die Immobilienpreise in Spanien jenseits von gut und böse
waren. Ähnlich wie in den USA lebten in Spanien viele Menschen
davon, dass die Immobilien immer weiter an Wert gewannen. Eine
Spirale, die irgendwann enden musste.

So hat der eingebrochene Immobilienmarkt nunmehr die
verheerende Auswirkung, dass nicht nur die Wirtschaft dadurch
ins Stocken geraten ist, sondern auch noch das
Bruttosozialprodukt stark beschnitten wurde. Dies wiederum
führt zu einer sprunghaft angestiegenen Neuverschuldung
(Haushaltsbudgetdefizit).

Nachdem Spanien jahrelang mustergültig das Maastricht-Kriterium
von 3% des BIP eingehalten hatte, stieg die Neuverschuldung
2008 auf 4,1% und 2009 auf 11,2%. Das Schlimme daran: Die
Staatsschulden sind überwiegend kurzfristig finanziert, sodass
noch im laufenden Jahr große Tranchen zur Refinanzierung
anstehen.

Ach so, der Vollständigkeit halber: Wir wohnen heute noch in
unsere alten Wohnung. Unser Spanien-Abenteuer haben wir auf
eine spätere Zeit verschoben – vielleicht mit Kindern.


SANTANDER – DIE GRÖßTE SPANISCHE BANK

Insbesondere die kurzfristigen Refinanzierungsverpflichtungen
Spaniens sorgen für Sorge bei Anlegern. Und so gibt es eine
Reihe von Anlegern, die nach Wegen suchen, am Niedergang (oder
auch nur vorübergehenden Vertrauensverlust) Spaniens zu
verdienen. Die größte spanische Bank ist die Banco Santander
und somit ist genau diese Bank auf dem Radar vieler
internationaler Investoren.

Wenn also eine Meldung wie „Schuldenkrise in Europa“ über den
Ticker huscht, dann zucken internationale Spekulanten
automatisch in Richtung des Verkaufsknopfes für Santander-
Aktien. Die Aktie von Santander wird verkauft, der Kurs stürzt
ab. Wenn dann anschließend noch die Meldung kommt, dass Spanien
vor einer Bankenkrise steht, dann treten auch die Shortseller
(Leerverkäufer) auf den Plan und prügeln den Kurs weiter in den
Keller.

Doch diese Reaktion ist nicht gerechtfertigt. Es ist eine
Kurzschlusshandlung, die in keinem Zusammenhang mit der
Realität steht. In Spanien gibt es 46 Cajas (Sparkassen), die
den Löwenanteil an Immobilienfinanzierungen durchgeführt haben.
Diese Cajas haben ernsthafte Probleme, denn die Ausfallquote
bei den Immobilienkrediten ist mit 4,91% extrem hoch. Das
Eigenkapitel bzw. die Kernkapitalquote vieler Cajas reicht
nicht aus, um diese Verluste zu stemmen und Studien zufolge
wird es bis zum Jahresende nur noch halb so viele Cajas geben
wie heute. Fusionen, Übernahmen und Abwicklungen werden in den
nächsten Monaten zur Tagesordnung des spanischen Bankensektors
gehören.

Zusätzlich kommt nun eine weitere zeitliche Komponente auf den
Schirm: Spaniens Regierung hat bereits mit 35 Mrd. Euro die
Kapitalausstattung des privaten Bankensektors aufgebessert,
allerdings läuft diese Unterstützung Ende Juni aus. Es besteht
also ein großer Druck für die Branche, in den nächsten Wochen
Lösungen zu finden.


SAUBERE BILANZ MIT HOHEN VERPFLICHTUNGEN

Die Ausfallquote der Banco Santander beträgt 3,34%, ist also
wesentlich niedriger als beim Durchschnitt der Cajas. Die
Kernkapitalquote liegt bei 8,8% und ist damit hoch genug um
noch Übernahmen in bar zu bezahlen. Heute erst hat Santander
bekannt gegeben, 25% der Anteile an der eigenen mexikanischen
Tochter von der Bank of America zurückgekauft zu haben. Der
Preis von 2,5 Mrd. Euro wurde in bar bezahlt. Die
Kernkapitalquote wird dadurch auf 8,5% vermindert.

Aktuell wird erwartet, dass für das Jahr 2010 eine Dividende
von 0,60 Euro ausgeschüttet wird. Das entspricht einer
Dividendenrendite von 8%.

Die Finanzkrise 2008 / 2009 hat Santander besser durchgestanden
als viele Wettbewerber. Das Unternehmen hat niemals aggressiv
Immobilienkredite vertrieben und hält sich auch im Bereich der
strukturierten Produkte vornehm zurück. So konnte Santander in
der Krise damals bereits Teile von ABN Amro zukaufen und das
Geschäft in England stärken. Es scheint, dass Santander auch
heute wieder selbstsicher genug ist, um die Krise für die
eigene Expansion zu nutzen.

Wie hoch jedoch das Engagement von Santander an spanischen
Staatsanleihen ist, wird immer wieder diskutiert und sorgt für
Druck auf der Aktie.


INTERNATIONAL AUSGERICHTET

Doch wenn Sie sich die regionale Aufteilung der Bank anschauen,
dann dürften diese Risiken überschaubar sein. Der größte Teil
des Geschäfts wird bereits in Brasilien gemacht, mit 29% vom
Konzernumsatz liefert dieser Markt 37% des Gewinns für
Santander. Spanien selbst macht nur noch 17% aus.

Das Geschäft von Santander ist ein Massengeschäft. Das
Unternehmen ist nicht dafür bekannt, dass es der schnellen Mark
mit Hilfe von abenteuerlichen Finanzprodukten nachjagt.
Vielmehr konzentriert man sich auf das angestammte Einlagen-
und Kreditgeschäft, was sich insbesondere in Krisenzeiten
stabilisierend auswirkt.


33% KURSVERLUST IM JAHR 2010

Zum Jahresbeginn stand die Aktie noch bei 12 Euro, heute
notiert sie knapp über 7,50 Euro. Ich halte einen Großteil des
Kursverlustes für spekulativ bedingt. Die fundamentalen
Probleme Europas haben einen negativen Einfluss auf Santander,
doch der Ausverkauf ist in meinen Augen bereits übertrieben. Da
wird auf einen Zusammenbruch der Euro-Zone spekuliert.

Dieser wird jedoch in absehbarer Zeit (3 Jahre) meiner
Einschätzung nach nicht erfolgen. Und so wird man sich auf das
Geschäft von Santander konzentrieren und das läuft nicht
schlecht. Analysten haben Kursziele zwischen 12 und 14 Euro
errechnet. Dies dürfte bald wieder in den Fokus rücken, wenn
nicht tatsächlich die EU auseinanderbricht.


FAZIT

Entweder das Management von Santander verhält sich
unverantwortlich und ist größenwahnsinnig, oder aber der Markt
beurteilt Santander falsch. Ich halte Letzteres für
wahrscheinlicher, denn das Management von Santander ist bekannt
für besonnene Entscheidungen. Wenn derzeit 2,5 Mrd. EUR für
eine mexikanische Tochter bar auf den Tisch gelegt werden
können, dann sind offensichtlich keine Liquiditätsnöte in
Sicht. Und wenn die Dividendenrendite von 8% als Ziel
aufrechtgehalten wird, dann bleibt dem Unternehmen noch eine
Menge Spielraum, um im Falle einer Verschlimmerung der
Situation die Kapitalbasis aufzubessern (Streichung der
Dividende).

Ich möchte hier keine Prognose über die Zukunft Europas machen,
denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in den nächsten
Wochen erst nochmals schlimmer wird, bevor es dann besser wird.
Mittelfristig jedoch erwarte ich keinen Zusammenbruch der EU.

Und wer auf eine Gesundung der EU setzen möchte, der hat in der
Banco Santander ein solides Finanzinstitut, dessen Kurs
überproportional in den Keller gepeitscht wurde und nunmehr
eine Kurschance von deutlich über 50% bietet.

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05. KOLUMNEN-TICKER: KLÖCKNER & CO, MTU UND EADS
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KLÖCKNER & CO: KURZFRISTIG TURBULENT, LANGFRISTIG
AUSSICHTSREICH

07.06.2010 | 14:04

Vor sechs Wochen stand die Klöckner Aktie noch bei 23 Euro,
heute notiert sie um 14 Euro. Als Stahlhändler profitiert
Klöckner überproportional, wenn die Konjunktur anzieht.

Auf der anderen Seite hat ein Händler nichts, worauf er sich
zurückziehen könnte, wenn die Konjunktur stockt. Zur Zeit
fürchten Anleger eine weltweite Abschwächung der Konjunktur.
Insbesondere Chinas restriktive Geldpolitik zur Vermeidung
eines sich überhitzenden Immobiliensektors wird kritisch
gesehen: Baute man kürzlich noch auf China als Lokomotive der
Weltkonjunktur, so könnte die restriktive Geldpolitik in China
diese Hoffnung zunichte machen.
Meine persönliche Einschätzung ist wesentlich optimistischer.
Die Chinesen haben in der Finanzkrise 2008 / 2009 ein besseres
Konjunkturprogramm als alle Industrienationen aufgelegt.
Schneller und effektiver. Heute traue ich es den
finanzmarktaffinen chinesischen Politikern zu, den
Immobilienmarkt abzukühlen ohne das Wirtschaftswachstum zum
Erliegen zu bringen.

Klöckner selbst sieht seine eigene Zukunft überaus positiv.
Einige Directors Dealings (insiderkäufe) werden gemeldet und
von offizieller Seite wird für 2010 ein Umsatzwachstum bei
gleichzeitig steigender Gewinnmarge erwartet. Ich habe diese
Einschätzung dem Realitätscheck unterzogen und die Aktie auf
meiner Blogging-Seite auf Herz und Nieren geprüft.
Für die ausführliche Analyse klicken Sie bitte auf folgenden
Link: http://www.heibel-unplugged.de/1459,aktienanalyse-
kloeckner/


SCHWACHER EURO GUT FÜR MTU UND EADS

09.06.2010 | 15:57

Inmitten der großen Turbulenzen um die Zukunft Europas, des
Euros sowie der Konjunkturentwicklung melden einige Unternehmen
herausragende Zahlen und erhöhen ihre Prognosen.

EADS hat heute einen Kaufauftrag über 32 Airbus A380 von der
Fluggesellschaft Emirates erhalten. Diese 32 Riesenflieger
wurden zusätzlich zu den bereits 58 georderten Fliegern
bestellt.


Die ersten 58 Riesenvögel werden mit Turbinen von MTU
ausgestattet und MTU geht davon aus, dass dies auch bei der
Neubestellung der Fall sein wird. Alleine für MTU ist dies ein
Auftragsvolumen von einer Mrd. Euro. Bei einem Jahresumsatz von
2,6 Mrd. Euro im Jahr 2009 ist das ein gigantischer Auftrag.

Für EADS ist diese Großbestellung ein weiteres Zeichen dafür,
dass der neue Riesenvogel auf eine gesunde Nachfrage trifft und
trotz der Anlaufprobleme irgendwann, Unternehmensschätzungen
zufolge ab ca. 2014, einen positiven Beitrag zum
Unternehmensgewinn liefern werde.


Diese Bestellung passt in das Bild der Wechselkursentwicklung.
Ich hatte MTU und EADS in den vergangenen zwei Wochen als
Unternehmen vorgestellt, die überproportional von dem schwachen
Euro profitieren werden. Die Wettbewerbsfähigkeit steigt und
die bereits in US-Dollar vereinbarten Vertragszahlungen steigen
in ihrem Euro-Wert.

Eine detaillierte Betrachtung EADS finden Sie in meiner
Wunschanalyse vom 30.4.2010, die Sie hier kostenfrei einsehen
können. MTU habe ich am 28.5.2010 analysiert, dieser Teil der
Ausgabe war jedoch kostenpflichtig, sodass ich die MTU-Analyse
hier nicht anbieten kann.

Der Wechselkurseffekt wird uns noch einige Zeit begleiten und
eröffnet immer wieder gute Chancen.

===============================================================
06. LESERFRAGE: ABSICHERUNG DURCH OPTIONSSCHEINE
===============================================================

Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

=================

FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

warum empfehlen Sie eigentlich keine Puts bzw. Calls - wie
jetzt z.B.auf den EURO?

Mit freundlichen Grüßen, Alfons aus Oppenheim


ANTWORT:

Optionsscheine unterliegen einem starken zeitgebundenen
Preisverfall. Wenn ich fallende Kurse erwarte, dann verkleinere
ich unsere Positionen, wie wir es in diesem Frühjahr getan
haben. Positionen aufrecht zu erhalten und mit Optionsscheinen
abzusichern ist eine Strategie, die ich höchstens in
Sondersituationen erwägen würde - diese Sondersituationen würde
beispielsweise das Überbrücken einer kurzen Zeitspanne sein, um
die Abgeltungssteuer zu sparen. Oder anders herum: Wenn Sie
alte Positionen aus der Zeit vor der Abgeltungssteuer haben und
diese nun nicht verkaufen, sondern durch Optionsscheine
absichern wollen, dann würde ich überlegen, ob Sie nicht besser
diese Positionen verkaufen, die Aktien später wieder
(hoffentlich günstiger) einkaufen und bei erneutem Verkauf die
Abgeltungssteuer zahlen.

Oder, wenn Sie die Steuer wirklich umgehen wollen, dann würde
ich die Phase einfach aussitzen.

Ungeachtet bestehender Positionen ziehe ich nunmehr Aktien wie
Rheinmetall oder EADS als "Absicherung gegen einen Euro-
Verfall" vor, da diese Unternehmen stark von einem schwachen
Euro profitieren.

Sollte Sie all dies nicht überzeugen - und da ich häufig auf
Optionsscheinabsicherungsstrategien angesprochen werde, ist das
nicht ausgeschlossen - dann müssen Sie sich bitte selbst in das
Thema reinfuxen. Ich biete auf meiner Webseite ein Excel-Tool
zum kostenfreien Herunterladen, mit dem Sie einen theoretischen
"fairen Optionsscheinwert" errechnen können. Mir hilft dieses
Tool sehr bei der Bewertung entsprechender Optionsscheine.



==============================================================
07. BEOBACHTETE WERTE
==============================================================

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.


Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.


==============================================================

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de

==============================================================
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


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Heibel-Ticker Ende
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Zuletzt gepostet: 14/Jun/2010 17h11

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