Einstufung von GBC AG zu Verve Group SE
Unternehmen: |
Verve Group SE |
ISIN: |
SE0018538068 |
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Anlass der Studie: |
Researchstudie (Note) |
Empfehlung: |
Kaufen |
Kursziel: |
6,60 EUR |
Letzte Ratingänderung: |
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Analyst: |
Marcel Goldmann, Cosmin Filker |
1. HJ 2024: Dynamische Umsatzentwicklung durch starkes
organisches Wachstum; Überproportionale Ergebniszuwächse aufgrund
von einsetzenden Skalen- und Spareffekten; GBC-Schätzungen und
Kursziel nach Guidance-Anhebung ebenfalls erhöht
Geschäftsentwicklung im 1. HJ 2024
Die Verve Group SE (Verve) hat am 30.08.2024 ihre Q2- und
Halbjahreszahlen für das aktuelle Geschäftsjahr 2024
veröffentlicht. Hiernach hat der Ad-Tech-Plattform-Konzern in den
ersten sechs Monaten im Rahmen einer sich weiter erholenden
Werbebranche seine Wachstumsstrategie mit einem hohen
Wachstumstempo unbeirrt fortgesetzt und konnte dabei deutlich
stärker zulegen als die Gesamtbranche. So sind die digitalen
Konzernumsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dynamisch um
23,5% auf 179,04 Mio. € (1. HJ 2023: 144,93 Mio. €)
angestiegen.
Zur positiven Konzernumsatzentwicklung hat primär mit einem
deutlichen Segmentumsatzanstieg um 28,1% auf 167,64 Mio. € (1. HJ
2023: 130,84 Mio. €) das volumenstarke Supply Side
Plattform-Geschäftsfeld geführt. Hingegen sind die Erlöse im
wesentlichen kleineren DSP-Geschäftsfeld, welches durch die
diesjährige Jun-Akquisition (Übernahme im Juni 2024) deutlich
gestärkt und ausgeweitet wurde, auf 11,41 Mio. € (1. HJ 2023: 14,10
Mio. €) zurückgegangen.
Parallel zur dynamischen Umsatzentwicklung hat sich das EBITDA
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedingt durch eingesetzte
Skalen- und Kostenoptimierungseffekte (resultierend aus
eingeleitetem Sparprogramm in 2023) überproportional um 29,0% auf
48,27 Mio. € (1. HJ 2023: 37,41 Mio. €) erhöht. Korrigiert um
einmalige Kosten- und Sondereffekte (z.B. M&A- oder
Beratungskosten) ergab sich für das erste Halbjahr 2024 ein
bereinigtes EBITDA (Adj. EBITDA) in Höhe von 51,10 Mio. € (1. HJ
2023: 40,40 Mio. €), welches im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um
26,5% angewachsen ist. Parallel hierzu wurde die bereinigte
EBITDA-Marge auf 28,5% (1. HJ 2023: 27,9%) leicht gesteigert.
Auch auf Nettoebene (Konzernergebnis nach Minderheiten) setzten
sich mit einem erzielten Ergebnissprung auf 6,86 Mio. € (1. HJ
2023: 2,57 Mio. €) die Ergebniszuwächse fort.
Geschäftsentwicklung im Q2 2024
Bedingt durch die über die vergangenen Quartale beschleunigte
(interne) Wachstumsdynamik wurde insbesondere im zweiten Quartal
ein hohes Wachstumstempo verzeichnet. So sind im abgelaufenen Q2
die Konzernerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um
26,8% auf 96,57 Mio. € (Q2 2023: 76,18 Mio. €) angewachsen.
Bereinigt um Währungseffekte wurde ein organisches Wachstum in Höhe
von 26,0% erzielt.
Als Hauptwachstumstreiber erwies sich hierbei die starke
Kundennachfrage nach Privacy-First-Targeting-Lösungen von neuen
Kunden und die Ausweitung der (digitalen) Werbebudgets
(Net-Dollar-Expansion-Rate Q2 2023: 82% vs. Q2 2024: 109%) mit
bestehenden Kunden. Das erzielte Wachstum spiegelte sich auch in
einem Zuwachs der größeren Softwarekunden (Jahresumsatz größer als
100.000 USD) um 33,0% auf 851 (Q2 2023: 642) wider, wobei auch die
Gesamtkundenanzahl zum Ende des zweiten Quartals deutlich auf 2.518
Softwarekunden (Q2 2023: 1.976) zulegen konnte. Parallel hierzu
sind die ausgelieferten Werbeanzeigen für die digitalen Kunden
deutlich um 23,8% auf 224 Mrd. angestiegen (Q2 2023: 181,0
Mrd.).
Laut Unternehmensangaben ist es damit der Ad-Tech-Gesellschaft
auch im vergangenen Quartal gelungen, insbesondere durch innovative
KI-basierte Kundenlösungen wie ATOM 3.0, Moments.AI und
ML-getriebene Optimierungen (für SKAN) seine Marktanteile weiter zu
erhöhen und damit seine bisherige Marktposition auszubauen.
In Bezug auf die operative Ergebnisentwicklung hat Verve
aufgrund des verzeichneten starken organischen Quartalswachstums
und einer reduzierten strukturellen Fixkostenbasis einen deutlich
überproportionalen EBITDA-Anstieg um 40,5% auf 28,08 Mio. € (Q2
2023: 19,99 Mio. €) erzielt. Das um Einmal- und Sondereffekte (z.B.
M&A- und Beratungskosten) bereinigte Konzern-EBITDA legte um
36,6% auf 29,10 Mio. € (Q2 2023: 21,30 Mio. €) zu. Im gleichen Zuge
stieg die bereinigte EBITDA-Marge deutlich auf 30,1% (Q2 2023:
28,0%) an.
Angesichts der hohen Ertragskraft und des starken operativen
Cashflows konnte der Verve-Konzern zum Ende des zweiten Quartals
seinen Verschuldungsgrad (Net Debt / Adj. EBITDA) auf 2,8x (Ende GJ
2023: 3,1x) verbessern und strebt bis zum Ende des Geschäftsjahres
2024 eine weitere Verbesserung auf 2,4x an. Mittelfristig und
langfristig stellt die Technologiegesellschaft sogar einen nochmals
reduzierten Verschuldungsgrad auf 1,5x bis 2,5x in Aussicht.
Prognosen und Bewertung
Mit Veröffentlichung ihrer Quartals- und Halbjahreszahlen, hat
der Verve-Konzern ebenfalls seine zuvor angehobene
Unternehmensguidance erneut nach oben angepasst. Angesichts der
positiven Halbjahresperformance und der Sichtbarkeit im August
bezüglich des weiteren Geschäftsjahresverlaufs, erwartet die
Technologiegesellschaft nun Konzernumsatzerlöse in einer Bandbreite
von 400,0 Mio. € bis 420,0 Mio. € (zuvor: 380,0 Mio. € bis 400,0
Mio. €) und ein bereinigtes EBITDA (Adj. EBITDA) in Höhe von 125,0
Mio. € bis 135,0 Mio. € (zuvor: 115,0 Mio. € bis 125,0 Mio. €).
Hierbei ist anzumerken, dass die angepasste Unternehmensguidance
keine möglichen (zusätzlichen) Werbeeinnahmen aus dem
bevorstehenden US-Wahlkampf enthält, der insbesondere zwischen dem
Ende des dritten Quartals und dem vierten Quartal 2024 erwartet
wird und damit signifikantes Upsidepotenzial bei den Umsatzerlösen
eröffnet. Zumal an dieser Stelle zu betonen ist, dass die
US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris im Rahmen ihres
Wahlkampfs Rekordausgaben für digitale Wahlwerbung anstrebt (laut
Medienberichten ca. 200 Mio. USD für digitale Werbung bzw. digitale
Werbekanäle) und damit die stärkste digitale Werbekampagne der
US-Geschichte plant.
Parallel hierzu hat die Technologiegesellschaft aufgrund der
signifikanten Zunahme der Konzerngröße und -profitabilität nach der
Jun-Akquisition ebenso seine bisherigen mittelfristigen Finanzziele
in Form einer durchschnittlichen jährlichen (bereinigten)
EBITDA-Marge von 30,0% bis 35,0% (zuvor: 25,0% bis 30,0%) nach oben
angepasst. Auf EBIT-Margen- und Net-Leverage-Ebene wird eine
Verbesserung auf 20,0% bis 25,0% (zuvor: 15,0% bis 20,0%) bzw. ein
reduzierter Verschuldungsgrad (Net debt/Adj. EBITDA) von 1,50x bis
2,50x (zuvor: 2,0x bis 3,0x) in Aussicht gestellt. In Bezug auch
die mittelfristigen Wachstumsambitionen rechnet Verve unverändert
mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 25,0% bis
30,0% (CAGR).
Angesichts der überzeugenden Halbjahresperformance und der
angehobenen Unternehmensguidance und des erhöhten mittelfristigen
Finanzausblicks, haben wir unsere bisherigen Umsatz- und
Ergebnisprognosen für das aktuelle Geschäftsjahr 2024 und auch für
das Folgejahre nach oben angepasst. Für das laufende Geschäftsjahr
erwarten wir nun einen Konzernumsatz in Höhe von 401,24 Mio. €
(zuvor: 380,12 Mio. €) und ein EBITDA von 119,29 Mio. € (zuvor:
108,92 Mio. €). Für das darauffolgende Geschäftsjahr 2025 rechnen
wir unter konservativen Prämissen mit einem Umsatz von 502,11 Mio.
€ (zuvor: 475,91 Mio. €) und einem EBITDA von 156,84 Mio. € (zuvor:
148,77 Mio. €).
Insgesamt gehen wir damit weiterhin davon aus, dass es dem
Verve-Konzern gelingt, durch seine starke Marktpositionierung im
digitalen Werbemarkt und innovativen Technologien
(Privacy-first-Kundenlösungen etc.) den eingeschlagenen
Wachstumskurs dynamisch fortzusetzen. Die kürzlich erworbene
Jun-Gesellschaft (bilanzielle Wirksamkeit ab 01. August 2024)
sollte durch die erwarteten Synergieeffekte im Rahmen der
Konzernintegration und starken Positionierung auf der Demand-Side
zu einem nochmals stärkeren Wachstumstempo und einer verbesserten
Konzernprofitabilität führen.
Vor dem Hintergrund unserer erhöhten Umsatz- und
Ergebnisprognosen haben wir unser bisheriges Kursziel auf 6,60 €
(zuvor: 6,00 €) je Aktie erhöht. Kurszielerhöhend wirkte sich zudem
der einsetzende Roll-Over-Effekt (Kursziel bezogen auf das
darauffolgende Geschäftsjahr 2025, statt bisher 2024) aus. In
Anbetracht des aktuellen Kursniveaus vergeben wir damit das Rating
„Kaufen“ und sehen weiterhin ein signifikantes Kurspotenzial in der
Verve-Aktie.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/30729.pdf
Kontakt für Rückfragen:
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art.
20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher
Interessenkonflikt gegeben: (5a,5b,7,11); Einen Katalog möglicher
Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 06.09.2024(8:25
Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie:
09.09.2024(9:00 Uhr)
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