______________________________________________H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 16 (23.04.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)I N H A L T
01. INFO-KICKER: WIRTSCHAFTSKRIMI IN REALTIME: AUGUSTA
02. SO TICKT DIE BÖRSE: AUGUSTA-FÜHRUNGSMANNSCHAFT UNTER DRUCK
03. AUSBLI...
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F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
______________________________________________
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 16 (23.04.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)I N H A L T
01. INFO-KICKER: WIRTSCHAFTSKRIMI IN REALTIME: AUGUSTA
02. SO TICKT DIE BÖRSE: AUGUSTA-FÜHRUNGSMANNSCHAFT UNTER DRUCK
03. AUSBLICK: HIER ENTSTEHT EIN GROSSER SENSORIK-ANBIETER
04. KOLUMNEN-TICKER: GOLDMAN SACHS, DEUTSCHE BÖRSE UND NYSE-
EURONEXT
05. LESERFRAGE: FIBONACCI-RETRACEMENT UND CDS SPEKULATION IN
GRIECHENLAND
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================01. INFO-KICKER: INFO-KICKER: WIRTSCHAFTSKRIMI IN REALTIME: AUGUSTA
==============================================================
Liebe Börsenfreunde,
nichts ist spannender als die Wirtschaft – Woche für Woche. Das
muss ich immer wieder feststellen, wenn ich mal in ein Thema
tief eintauche! Ich habe mich diese Woche mit dem Sensorik-
Anbieter Augusta beschäftigt und mit einem seiner neuen jungen
Großaktionäre Daniel Hopp (29), Sohn des SAP-Mitbegründers
Dietmar Hopp. Wenn Sie lernen wollen, wie die Superreichen ihre
Investments managen, dann lesen Sie sich heute den zweiten Teil
des Kapitel 02 durch. Ein Krimi könnte nicht spannender sein,
und dieser Krimi ist gerade erst im Entstehen – Showdown 12.
Mai.
Im Ausblick habe ich Ihnen dann den strategischen Hintergrund
für den Augusta-Krimi dargelegt und eine Möglichkeit
ausgearbeitet, von den Vorgängen zu profitieren. Es ist eine
Spekulation, aber wir können sehr eng verfolgen, ob unsere
Spekulation aufgeht oder nicht.
Im heutigen Kolumnen-Ticker steht der Skandal um Goldman Sachs
im Vordergrund. Was ist das Ziel der SEC, wer leidet darunter
und wer gewinnt? Ein Überraschungssieger könnten die Betreiber
der großen Börsenplätze sein – die Deutsche Börse sowie die
NYSE-Euronext.
Weitere Hintergründe zu den Vorgängen in Griechenland zeigt die
Antwort eines Lesers auf. Vielen Dank an die immer wieder sehr
hilfreichen Ausführungen, die Sie mir zukommen lassen.
Die Börse scheint heiß gelaufen, im Kapitel 06 habe ich eine
weitere Position verkleinert und stehe bei einigen anderen
Positionen nun Gewehr bei Fuß, um Gewinne zu sichern, falls
sich eine Korrektur andeutet.
Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts100423.pdf
Ich wünsche eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.
==============================================================02. SO TICKT DIE BÖRSE: AUGUSTA-FÜHRUNGSMANNSCHAFT UNTER DRUCK
==============================================================
Es ist Ende April, die meisten Quartalsergebnisse sind
inzwischen bekannt, die Berichtssaison nimmt einen Gang raus.
Soll heißen: Wir haben nun zwei Wochen hinter uns, in denen an
jedem Tag Quartalszahlen vermeldet wurden, die entweder die
Erwartungen erfüllt oder meistens sogar übertroffen haben.
Einige Male wurden die Erwartungen um ein Vielfaches
übertroffen (siehe Banken & US-Broker!).
Die positiven Überraschungen sind auf dem Tisch. Intel hat die
gesamte Technologiebranche mit sich nach oben gerissen. Ab dem
Tag des Intel-Ergebnisses musste ein Technologieunternehmen
schon das Erwartete übertreffen, um seinen Aktienkurs am
folgenden Tag ins Schwarze zu pressen. Für Amazon und Microsoft
war dies gestern Abend nicht mehr möglich. Sie vermeldeten
Zahlen, die den Erwartungen entsprachen und hielten in ihrem
Ausblick an den bisherigen Prognosen fest. Das Resultat: Amazon
notiert heute mit 5%, Microsoft mit 3% im Minus. Oh wie
schrecklich ;-)
Nein, irgendwann ist es auch mal gut. Und nach der Rallye der
vergangenen Wochen steuern wir nun auf den Mai zu, auf eine
Phase mit eher wenigen Unternehmensmeldungen und gegebenenfalls
übereifriger politischer Aktivität. Da ist es nur sinnvoll,
auch einmal Gewinne mitzunehmen.
Zumal das Gewittergrollen am Horizont immer näher kommt:
Griechenland hat heute Vormittag nun doch um IWF- und EU-Hilfen
gebeten. Gleichzeitig formiert sich in der FDP ein Widerstand
gegen die von Merkel und Schäuble zugesagten Hilfen oder
zumindest deren Automatisierung in einem Eu-Rettungsfonds EMF.
Sie kennen meine Meinung zum Thema: Wir haben in Deutschland
ein kollektives Gedächtnis und dieses hat bereits zwei
vollständige Währungsreformen mitgemacht (1923 und 1944). Die
D-Mark war eine feste Währung und ohne das Versprechen der
anderen EU-Länder, auch den Euro zu einer solchen festen
Währung zu machen, hätte es den Euro nicht gegeben.
Nun wird Deutschland 8 Mrd. Euro nach Griechenland überweisen,
weil Griechenland zehn Jahre lang ausschweifend gelebt hat. Ich
möchte hier nicht diskutieren, ob das fair ist oder nicht. Aber
ich weiß, dass dieser Weg geeignet ist, den Deutschen
beizubringen, eben doch nicht so restriktiv mit dem eigenen
Bundeshaushalt ins Gericht zu gehen ... und zusätzlich dazu,
dass für die anderen hochverschuldeten Länder hier ein falsches
Signal gesetzt wird, erwarte ich auch von den übrigen Ländern
künftig weniger Haushaltsdisziplin. Kaufen Sie Gold.
Das Gewittergrollen am Finanzmarkthorizont der USA kommt
ebenfalls näher und wird lauter: Die SEC hat mit ihrem Vorwurf
gegen Goldman Sachs erreicht, dass der US-Amerikaner nun weiß,
dass die Broker selbst ihre institutionellen Kunden über den
Tisch ziehen. Die gesamte Finanzbranche steht nun in einem
schlechten Licht da. Und das zu einem Zeitpunkt, da Goldman
Sachs, Citigroup, J.P. Morgan, die Bank of America, Wells
Fargo, etc. Rekordgewinne melden. Der Neid der US-Amerikaner
könnte zu keinem besseren Augenblick geschürt werden.
Und in diese Situation hinein macht Präsident Obama seine
Finanzmarktreform zum Top-Thema. Er hielt gestern eine
Ansprache an der Wallstreet, in der er unmissverständlich den
Vergleich zwischen Wallstreet und Mainstreet zog (Wallstreet
steht für die Finanzmärkte, Mainstreet für das Volk). Er teilte
den Bankern mit, dass die Finanzkrise noch nicht ausgestanden
sei, solange die Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau notiere. Und
in einem Punkt bin ich mir sicher: Obama wird einen Weg finden,
um einen Großteil der Gewinne in den Staatssäckel umzuleiten.
Ach so, klingt als hätte ich Mitleid mit den Banken – aber das
ist nicht so. Ich muss hier im Börsenbrief natürlich stets die
Aktien der Unternehmen daraufhin durchleuchten, ob sie steigen
werden oder nicht. Und die Aktien der Finanzbranche werden
einen Dämpfer bekommen. Grundsätzlich halte ich strengere
Regeln für die Finanzmärkte für überfällig. Und bei den
erzielten Gewinnen habe ich so meine moralischen Bedenken.
Doch obwohl ich sicherlich kein Freund der Banken bin (im
Gegenteil, sonst hätte ich diesen Dienst nicht ins Leben
gerufen), habe ich die eine oder andere Bank / Broker in
unserer Beobachtungsliste. Ich erwarte, dass deren Kurs
langfristig kräftig ansteigt.
Ein drittes Gewittergrollen ist zu hören: Nachdem die Flieger
wieder fliegen, geht nun das Hauen und Stechen darüber los, wer
welche Kosten zu tragen hat. Fluglinien, Rückversicherungen und
Regierungen schieben sich nun gegenseitig den schwarzen Peter
zu. Für meinen Geschmack ist dies ein Zeichen dafür, dass sich
die Fluglinien gegen diese Umweltkatastrophe unzureichend
versichert haben. Die Rückversicherer (Münchener Rück, Hannover
Rück, Swiss Re) dürften schon bald neue Versicherungsverträge
abschließen.
Gestern hat Nokia ein schwaches Quartalsergebnis vermeldet.
Insbesondere im Smartphonegeschäft scheint Nokia Probleme zu
haben. Die Aktie ist gestern um 13% eingebrochen.
Auch der Mobilfunk-Netzwerkausstatter Ericsson hat heute früh
ein schlechtes Quartalsergebnis vermeldet. Aber für die
nächsten fünf Jahre geht Ericsson von einer jährlichen
Verdopplung der Datenmengen im Mobilfunknetz aus. An anderer
Stelle ist der Engpass schon offensichtlich und Investitionen
fließen. F5 Networks, JDS Uniphase und Cisco können sich kaum
vor Aufträgen retten.
Mit verantwortlich für diese Investitionen ist natürlich die
steigende Übertragung von Videos über das Internet. Netflix hat
sein Geschäftsmodell frühzeitig auf diese neue Technologie
umgestellt und freut sich nun über eine sprunghaft ansteigende
Nachfrage. Die Anzahl der Abonnenten von Netflix ist um 35%
angestiegen, was bei der beliebigen Skalierbarkeit der Video-
Downloads zu einem Gewinnsprung von 50% führte. Die hohe
Arbeitslosigkeit scheint Netflix nicht zu stören.
Nun, so langsam gewinnen die politischen Vorgänge die Oberhand,
denn trotz der herausragenden Quartalsergebnisse vieler
Unternehmen sind die Indizes in dieser Woche unter Druck
geraten, schauen Sie selbst:
INDIZES 22.4.10
Dow Jones 11.134 -0,1%
DAX 6.169 -1,9%
Nikkei 10.949 -1,4%
Euro/US-Dollar 1,332 -1,6%
Euro/Yen 124,4 -0,7%
10-Jahres-US-Anleihe 3,77% -0,1
Umlaufrendite Dt 2,72% 0,0
Feinunze Gold USD $1.140,59 -1,4%
Fass Crude Öl USD $85,84 1,5%
Baltic Dry Shipping I 3.006 0,2%
Zum Jahreswechsel hatte ich es mehrfach angekündigt: Nachdem im
vergangenen Jahr so ziemlich jede Aktie angestiegen ist, folgt
in diesem Jahr ein selektiveres Verhalten: Die Spreu trennt
sich vom Weizen. Da bin ich recht stolz, dass die meisten der
Positionen in unserer Beobachtungsliste diese Woche ein Plus
ausweisen, während die Märkte insgesamt schwächelten.
Die Stimmung jedoch, wie Sie in der folgenden Übersicht
erkennen werden, ist ungetrübt optimistisch. Insbesondere die
Privatanleger lassen sich durch die guten
Unternehmensergebnisse anstecken.
SENTIMENTDATEN
ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
05.04.-09.04. (219): 57% / 12%
09.04.-16.04. (175): 52% / 13%
16.04.-23.04. (204): 52% / 14%
ANALYSTEN KAUF
Daimler, Volkswagen, Peugeot
ANALYSTEN VERKAUF
Telecom Italia, Veolia Environment, Alpha Bank (Griechenland)
PRIVATANLEGER:
14. KW 2010: 52% Bullen (73 Stimmen)
15. KW 2010: 58% Bullen (74 Stimmen)
16. KW 2010: 61% Bullen (78 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 6.186
PRIVATANLEGER KAUF
IQ Power (Schweiz), Nokia, Medigene
PRIVATANLEGER VERKAUF
Commerzbank, Dt. Bank, Lufthansa
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel
NEUE MACHTINHABER BEI AUGUSTA KÖNNTEN VORSTAND AUSWECHSELN
Daniel Hopp ist der Sohn des SAP-Mitbegründers Dietmar Hopp und
damit einer der reichsten Männer Deutschlands. Mit seinen 29
Jahren verfügt er schon über reichlich Erfahrung im Management,
bereits mit 18 Jahren rettete er den Mannheimer Eishockey-Club
(Adler) vor der Insolvenz und fünf Jahre später übernahm er das
Management der SAP-Arena, eine der größten Eventhallen
Deutschlands.
Daniel Hopp ist kürzlich Vater geworden. Seine Ausbildung
verlief unkonventionell durch Learning by Doing, wozu er Dank
der Unterstützung seines Vaters reichlich Gelegenheit hatte.
Zudem stehen ihm stets Berater zur Seite.
Ich habe kürzlich ein ausführliches Interview mit Daniel Hopp
gesehen. Der Junge (entschuldigen Sie die Bezeichnung, doch mit
meinen 41 Jahren darf ich nun endlich alle unter 30-Jährigen
als Jungs bezeichnen) möchte noch was reißen. Bislang hat er
sehr solide Ergebnisse abgeliefert. Es ist nun die Frage, ob er
in seinem jungen Alter irgendwann einmal auf die Nase fallen
muss, um auch die Erfahrung einer Niederlage zu kennen, oder
nicht. Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, was sein nächstes Projekt ist. Und das ist
bislang noch kaum bekannt. Ich habe einige Artikel über seine
jüngsten Aktivitäten gelesen und eins und eins zusammen
gezählt. Dabei hat sich für mich eine klare Strategie
abgezeichnet, von der wir gegebenenfalls profitieren können.
Beginnen wir mit dem, was bekannt ist: Gemeinsam mit der
aktiven Investmentgesellschaft Lincoln Vale hat sich die
Beteiligungsgesellschaft DAH von Daniel Hopp 26,84% der
Stimmrechtsanteile an Augusta gesichert. Das Münchener
Sensorik-Unternehmen macht einen Jahresumsatz von rund 100 Mio.
Euro, die Marktkapitalisierung liegt ebenfalls in diesem
Bereich. Augusta hat zum Geschäftsziel vordringlich das
Wachstum durch Übernahmen kleinerer Wettbewerber, doch während
der Finanzkrise wurde Augusta von operativen Problemen erfasst
und konnte daher diese Strategie kaum verfolgen.
Der Manager des Family-Office der Familie Hopp, Rainer
Marquart, ließ bereits verlauten, dass die Anteilseigner (also
die Familie Hopp) über diese Entwicklung sehr unzufrieden
seien. Auch die Bestellung eines weiteren Vorstands bei Augusta
sei in der Familie Hopp nicht positiv aufgenommen worden.
Durch ihre Anteile von (ohne Hopp) 16% an Augusta hätte Lincoln
Vale als größter Einzelaktionär gerne einen Sitz im
Aufsichtsrat angeboten bekommen. Doch in der Einladung zur
Hauptversammlung sei dies nicht berücksichtigt worden.
So haben sich Hopp und Vale zusammen getan und einen eigenen
vollständigen (dreiköpfigen) Aufsichtsrat vorgeschlagen. Den
teilweise seit über 10 Jahren amtierenden Aufsichtsrat wollen
sie nach Hause schicken. Bei einer durchschnittlichen
Kapitalpräsenz von 40-45% bei den Hauptversammlungen von
Augusta hätten die Beiden mit ihren 26,84% gute Chancen, die
Abstimmung zu gewinnen.
Soweit das, was bekannt ist. Nun meine weiteren Recherchen, die
ich hier als Spekulation bezeichnen möchte. Doch ich habe eine
ganze Reihe von Indizien, die meine Spekulation unterstützen.
Vorweg sei gesagt, dass ich es für nicht so sicher halte wie
Herr Marquart, dass Hopp / Vale die Abstimmung zur
Aufsichtsratswahl gewinnen. Es müsste schon vollständig an den
Medien vorbei laufen, wenn die Beiden in einer verschlafenen
Sitzung plötzlich zunächst den Aufsichtsrat austauschen, um
sodann, was in meinen Augen das eigentliche Ziel wäre, den
Vorstand nach Hause zu schicken. Vorstandschef Amnon Harman
sowie Aufsichtsratschef Heinzwerner Feusser sind beide an
Augusta beteiligt und werden um ihre Positionen kämpfen. Sie
könnten beispielsweise in den nächsten Wochen die Anteilseigner
mobilisieren, zur HV zu kommen und für die eigene Strategie zu
stimmen.
Mit 26,84% der Stimmen ist die Übermacht der Revolutionäre
nicht zu groß, um in einer Kampfabstimmung abgewehrt zu werden.
Um ehrlich zu sein, wenn es sich tatsächlich um eine
langfristige Strategie der Familie Hopp handelt, was ich
glaube, dann würde es mich wundern, wenn sie sich nicht im
Vorfeld weitere Stimmen gesichert hätte.
Nehmen wir also einmal an, dass Hopp und Vale den Aufsichtsrat
austauschen. Als nächstes würde dann meiner Einschätzung nach
der Vorstand nach Hause geschickt werden. Die Hauptaufgabe des
Aufsichtsrats ist die Beaufsichtigung und Bestellung des
Vorstands. Der Aufsichtsrat greift nicht ins operative Geschäft
ein. Daniel Hopp wird dies wohl auch nicht beabsichtigen,
vielmehr möchte er als Anteilseigner bestimmen, wer das
operative Geschäft leitet. Die Führungsmannschaft eines
Unternehmens, das durch Zukäufe wachsen will, die während einer
Finanzkrise im operativen Tagesgeschäft untergeht, dürfte nicht
den Geschmack von Hopp und Vale treffen. Ich kann mir also gut
vorstellen, dass hier ein Wechsel herbeigeführt wird.
Augusta verfügt derzeit über schätzungsweise 7 Mio. Euro
Barmittel. Das ist nicht viel, wenn man auf Einkaufstour gehen
möchte. Im Gegenteil, ich würde das als recht wenig bezeichnen.
Das derzeitige Management von Augusta zeichnet sich durch hohe
Fachkenntnisse aus. Insbesondere der neu hinzu geholte Vorstand
(aus dem Umfeld von Infineon stammend) soll die Entwicklung
weiter vorantreiben.
Ich vermute, und ich werde Ihnen im nächsten Kapitel genau
darlegen warum, dass die Augusta bald einen Vorstand erhalten
wird, der sich bestens mit den Kapitalmärkten auskennt. Dieser
neue Vorstand würde dann zur Aufgabe haben, die Bilanz der
Augusta so aufzubessern, dass sich das Unternehmen wieder
Übernahmen leisten kann. Dazu könnte er entweder
Unternehmensteile verkaufen. Oder aber er führt eine
Kapitalerhöhung durch. Ich vermute letzteres, da ersteres nicht
zur Übernahmestrategie passen würde, die ich für Augusta
erwarte, wie ich gleich zeigen werde.
Die Hauptversammlung findet am 12. Mai statt. Augusta dürfte
dort einen neuen Aufsichtsrat erhalten. Dieser könnte dann den
jetzigen Vorstand nach Hause schicken und einen
kapitalmarktaffinen Vorstand aus dem Hut zaubern. Dieser neue
Vorstand würde sodann eine Kapitalerhöhung in die Wege leiten.
Deswegen fällt der Kurs von Augusta.
Eine Kapitalerhöhung ist stets verwässernd für die
Altaktionäre, der Gewinn muss künftig mit mehreren Aktionären
geteilt werden. Daher trennen sich Aktionäre von den Aktien,
der Kurs fällt. Nach der Bekanntgabe der Kapitalerhöhung wird
der Kurs erneut fallen, denn meist findet die Kapitelerhöhung
etwas unter dem aktuellen Kursniveau statt und saugt eine
Vielzahl potentieller Aktienkäufer auf. Ich würde also auf
absehbare Zeit die Finger von Augusta lassen.
Um zu erkennen, zu welchem Zweck Daniel Hopp diese Geschichte
eingefädelt haben könnte, müssen wir uns das Geschäft von
Augusta näher anschauen: Sensorik. Das sind kleine Chips, die,
über einen Sensor ausgelöst, irgendwelche Aktionen starten. Die
Produktion ist spottbillig, die Entwicklung sauteuer. Sprich:
Big is Beautiful! Je größer das Unternehmen, desto besser
können die teuren Entwicklungskosten auf eine Massenproduktion
umgelegt werden. Augusta muss wachsen! Nur wie?
Nun, die Karten sind schon gemischt und verteilt. Im nächsten
Kapitel schauen wir, was die einzelnen Akteure für Karten auf
der Hand halten.
==============================================================03. AUSBLICK: HIER ENTSTEHT EIN GROSSER SENSORIK-ANBIETER
==============================================================
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
==============================================================04. KOLUMNEN-TICKER: GOLDMAN SACHS, DEUTSCHE BÖRSE UND NYSE-
EURONEXT
==============================================================GOLDMAN SACHS WIRD DEN PROZESS VERLIEREN
21.04.2010 | 15:39
Gestern früh hat Goldman Sachs ein herausragendes
Quartalsergebnis vermeldet. 5,49 USD pro Aktie wurden verdient,
erwartet worden waren gerade einmal 4,01 USD.
Der Umsatz sprang auf 12,78 Mrd. USD, erwartet wurden 11 Mrd.
USD. Die Finanzkrise ist überstanden, Milliardengewinne sind
wieder an der Tagesordnung, könnte man meinen. Dennoch sackte
die Aktie um ein paar Prozentpunkte ab. Der Grund: Ein Vorwurf
der US-Börsenaufsicht SEC, der das noble Geldhaus als Betrüger
abstempelt.
Am vergangenen Freitag warf die SEC dem Unternehmen vor, die
IKB sowie die ABN Amro über wichtige Details hinsichtlich eines
Derivategeschäfts im Unklaren gelassen zu haben. Lassen Sie
mich den Vorgang einmal mit einfachen Worten erklären:
Goldman Sachs beauftragte ACA Capital Management mit der
Schaffung eines Immobilienderivats. Bei der Auswahl der darin
eingehenden einzelnen Hypothekenkredite griff ACA auf die
Unterstützung von Paulson & Co. zurück, einer der großen
Hedgefonds an der Wallstreet. Die SEC sagt, dass der
Vizepräsident Tourre (27 Jahre alt!), der seitens Goldman Sachs
dieses Produkt betreute, ACA gedrängt habe, auf Paulson & Co.
zurückzugreifen.
Paulson habe sodann entsprechende Hypothekenkredite ausgewählt,
wobei kein einziger von Wells Fargo genommen wurde, dafür aber
jede Menge von Goldman Sachs. Dieser Umstand deutet laut SEC
darauf hin, dass Goldman Sachs diese Geschichte verwendet hat,
um die eigenen faulen Hypothekenkredite aus der Bilanz zu
schaffen.
Goldman Sachs hat sodann das aus den eigenen Subprime-
Hypotheken geschaffene Immobilienderivat an die IKB in
Düsseldorf verhökert. Die IKB ließ sich explizit bestätigen,
dass die Auswahl der darin eingehenden Hypotheken unabhängig
und unvoreingenommen geschah. Von Unabhängigkeit kann bei
dieser Konstruktion keine Rede sein, denn sonst hätten auch
einige Hypotheken eines der damals größten
Hypothekenfinanzierers der USA, Wells Fargo, in das Produkt
Eingang finden müssen.
Und die Unvoreingenommenheit steht auch in Frage, denn der
Hedgefonds Paulson & Co. hat umgehend nach der Platzierung eine
Short-Position auf dieses Immobilienderivat eröffnet. An diesem
Short-Geschäft hat Paulson & Co rund 1 Mrd. USD verdient,
während die IKB (150 Mio.) und ABN Amro (850 Mio.) insgesamt 1
Mrd. USD verloren. Der Vorwurf der SEC trifft direkt
Vizepräsident Tourre, der diesen Interessenskonflikt bewusst
verschwiegen habe.
Goldman Sachs wird ausführen, dass die Bank sowie deren
Kooperationspartner stets für und gegen bestimmte Ereignisse
Positionen eingehen, um unterm Strich das Risiko zu
verkleinern. Das Geschäft, wie hier beschrieben, war üblich.
Doch meiner Einschätzung nach war das Geschäft unmoralisch:
Wenn Paulson bei der Auswahl von Hypotheken beteiligt ist und
anschließend auf deren Scheitern spekuliert, dann ist es mir
egal, ob das „üblich“ war oder nicht: Es ist unmoralisch und
sollte künftig nicht mehr vorkommen.
Und genau dort liegt das Ziel des Vorwurfs: Nicht Goldman Sachs
soll bestraft werden, sonst hätte man Goldman an den Pranger
gestellt. Man hat aber einen Mitarbeiter, Tourre, beschossen,
und dieser hat nun kaum mehr eine Chance auf Verteidigung. Er
wird hinter Gitter gehen. Doch dieser Vorwurf wird bei der
Vereinbarung der neuen Finanzmarktregeln eine wichtige
Argumentationsgrundlage für die US-Regierung sein. Härtere
Regeln, strengere Kontrollen und auch eine Beschneidung heute
üblicher Geschäftspraktiken sind das Ziel der neuen
Finanzmarktregeln. Doch gegen den Widerstand der Finanzbranche
lassen sich solch harte Einschnitte nicht so einfach
durchsetzen. Der Prozess gegen Tourre stärkt die US-
Regierungsseite am Verhandlungstisch. DEUTSCHE BÖRSE UND NYSE-EURONEXT PROFITIEREN VOM GOLDMAN-
SKANDAL
22.04.2010 | 14:03
Die amerikanische Bevölkerung hat Billionen USD in die Rettung
der Finanzmärkte gesteckt. Nun reibt sich die US-Börsenaufsicht
mit Goldman Sachs um einen Betrag von „nur“ einer Milliarde
auf. Nutzen würde dieser Prozess der Düsseldorfer IKB sowie der
ABN Amro, heute in der Hand der Royal Bank of Scotland.
Und der Vorwurf trifft in erster Linie das Verhalten eines
einzelnen Vizepräsidenten von Goldman Sachs, nicht aber das
Geldhaus im Allgemeinen. Was steckt hinter dieser Geschichte?
Und wer profitiert?
Heute können Sie die Antwort auf den Titelseiten der
Finanzpresse finden: „ Republikaner wackeln bei US-
Finanzreform“ titelt die ftd beispielsweise. In die
festgefahrenen Verhandlungen um die Finanzmarktreform kommt
wieder Bewegung. Präsident Obamas Demokraten können die Reform
alleine nicht durch den Senat bringen, es fehlt ihnen genau
eine Stimme von Seiten der Republikaner. Diese Stimme scheint
Obama nun zu finden.
Goldman Sachs Spielt eine wichtige Rolle im US-Finanzsystem. Es
kann nicht das Ziel Obamas sein, das Geldhaus zu vernichten.
Daher wurde nicht Goldman Sachs, sondern ein Mitarbeiter direkt
angegangen. Der Vorwurf ist ziemlich stichhaltig und ich habe
meinen Heibel-Ticker PLUS Kunden (http://www.heibel-
ticker.de/empfehlung.php?id=59&refID=22) bereits geschrieben,
dass der Vizepräsident Tourre von Goldman Sachs bereits
verurteil ist, noch bevor der Prozess begonnen hat. Er wird
hinter Gitter wandern.
Durch diese Aktion hat die SEC eine Atmosphäre geschaffen, die
der Finanzbranche deutlich feindlicher gegenüber steht. Und so
wird es schon bald den einen oder anderen republikanischen
Senator geben, der sich seinen Wählern gegenüber verantworten
muss, wenn er die Finanzmarktreformen blockiert. Ich denke,
dass schon bald einer umfallen wird, die Reform wird umgesetzt.
Ein wichtiger Punkt der Finanzmarktreform ist eine stärkere
Regulierung bei „innovativen Finanzmarktderivaten“ wie
beispielsweise den verbrieften Hypothekenkrediten. Das
bedeutet, dass diese Produkte bestimmte Standards werden
erfüllen müssen, damit sie miteinander vergleichbar sind, um
sodann über standardisierte Handelsplattformen, wie sie
beispielsweise von verschiedenen Börsen angeboten werden,
gehandelt zu werden.
Heute findet der Handel dieser Derivate direkt zwischen den
institutionellen Anlegern und den Brokern statt – im obigen
Fall also direkt zwischen der IKB und Goldman Sachs. Es gibt
keine zentrale, neutrale Stelle, die sich um die Einhaltung
bestimmter Mindeststandards kümmert. Doch genau das ist ein
Ziel der Obama-Finanzmarktreform. Und wenn diese Anforderung
umgesetzt werden muss, dann wird man als erstes einmal mit dem
größten Anbieter von Börsenplattformen sprechen- der NYSE
Euronext.
Da die in den USA verabschiedeten Regelungen mit etwas
Verzögerung meist dann auch bei uns übernommen werden, dürfte
bei uns die Deutsche Börse davon profitieren.
Beide Börsen sehen sich in letzter Zeit immer stärkerer
Konkurrenz ausgesetzt. Die Ausweitung von Regulierungen bei
Derivaten wäre ein willkommener Rettungsanker für die Beiden.
===============================================================05. LESERFRAGE: FIBONACCI-RETRACEMENT UND CDS SPEKULATION IN
GRIECHENLAND
===============================================================
Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.
=================FRAGE:
Hallo Herr Heibel,
zwei Fragen zum HT vom 9. April 2010:
Wie kommen Sie auf die Gegenbewegung von 61% beim DAX in
Kapitel 2? Bei einem heutigen Stand von 6.249 und einem
Tiefststand von 3.666 ergibt sich bei mir eine Entwicklung von
70,40%. Wo ist der Rechenfehler oder mein Denkfehler?
In Kapitel 5 haben Sie, glaube ich, ein Missverständnis mit dem
Leser bzw. seiner Frage. Sie gaben eine Antwort zu den
Wechselkursszenarien und was sie für GR bedeuten und die
Bedeutung der Goldmänner dazu. Sie gingen aber in keinster
Weise auf die eigentliche Frage ein, die auf CDS und deren
Spekulation und die damit eventuellen Folgewirkungen für eine
Staatspleite abzielte. Könnte meine Vermutung zutreffen? - Die
Beantwortung der eigentlichen Frage würde mich dann aber
dennoch noch interessieren. Ich habe so meine Vermutung aus den
einschlägigen Nachrichten aus Handelsblatt und ähnlichen
Quellen, bin aber erst mal gespannt was Sie dazu schreiben
werden.
Gruß, Ortwin aus FrankfurtANTWORT:
Da haben Sie mich ertappt - aber nicht so, wie Sie denken ;-)
Sie haben den absoluten Kursanstieg betrachtet, das Fibonacci-
Retracement errechnet sich jedoch in Relation zum
vorhergehenden Hoch.
Das Fibonacci-Retracement wird aus der Differenz zwischen dem
alten Höchstkurs (28.12.2007 bei 8.067 Punkten) und dem
Tiefstand (6.3.2009 bei 3.666 Punkten) errechnet. Die Differenz
zwischen Hoch und Tief beträgt 4.401 Punkte. Es gibt
verschiedene Fibonacci-Retracements, wir haben das von 61,8%
betrachtet. Das bedeutet, dass von dem Tief bei 3.666 Punkten
61,8% des vorhergehenden Kursverlustes aufgeholt werden: 61,8%
von 4.401 Punkten auf 3.666 Punkte addiert sind 6.386 Punkte.
Der DAX war in den vergangenen Tagen bis auf 6.291 Punkte
gestiegen, hat diese Marke also noch nicht erreicht. Diese
Marke liegt „zufällig“ in der Nähe des Tiefs vom DAX vom Januar
2008 bei 6.384 Punkten. Wie auch immer die Charttechnik
angewendet wird, wir können jedenfalls ein Augenmerk auf diese
Hürde / Widerstand / Marke haben.
Ich habe nun Tagesschlusskurse für die Berechnungen verwendet.
Wenn man Intraday-Hochs und -Tiefs verwendet, ergeben sich
geringfügig andere Marken. Für Puristen ein herrliches Feld zum
Diskutieren; für Vollblut-Chartisten ein trefflicher Vorwand,
nicht funktionierende Marken zu erklären und für mich nichts
weiter als ein Umstand der dafür sorgt, dass man sich eben im
Bereich dieser Marken besonders konzentrieren sollte.
Zu Ihrer zweiten Frage: Da hat ein Kunde bereits die fehlende
Erklärung geliefert, die ich hier gerne nachreiche:
Hallo Herr Heibel,
ich habe den Eindruck, dass Sie die Leserfrage nicht
vollständig beantwortet haben.
Sie haben dargestellt wie eine Bank Griechenland Liquidität
verschaffen konnte, ohne dass die Griechen diesen
Liquiditätsfluss als Kredit buchen konnten. Dies haben Sie mit
Ihrem Beispiel auch nachvollziehbar dargestellt.
Ihr Leser hatte nach meiner Einschätzung nach dem spekulativen
Einsatz von CDS gefragt.
CDS sind vereinfacht gesagt Versicherungen gegen einen
Zahlungsausfall. Der normale Einsatz für diese CDS ist das
aktive Management von Kreditrisiken. Beispiel: Wir als Bank
können zu günstigen Konditionen 500 Mio. € in griechische
Staatsanleihen investieren. Wir würden zur Risikostreuung aber
gern nur ein Risiko für 250 Mio. € tragen und lieber noch für
250 Mio. ein Kreditrisiko für Italien übernehmen. Italiensche
Staatsanleihen können wir aber aktuell in dieser Größenordnung
nicht kaufen.
Wir gehen also hin und kaufen uns für 250 Mio. eine Absicherung
unserer Griechenlandanleihe und zahlen dafür eine
Versicherungsprämie. Auf der anderen Seite bieten wir an, eine
Versicherung für italienische Staatsanleihen bis zu einer Höhe
von 250 Mio. € zu übernehmen und erhalten dafür eine Prämie. Im
Endergebnis haben wir damit das Einzelrisiko auf 2 verschiedene
Risiken verteilt.
CDS eignen sich aber auch als Spekulationsobjekt. Nehmen wir
an, eine Investmentabteilung ist der Meinung, dass der Markt
die Risiken von Griechenland nicht ernst genug nimmt. In diesem
Fall kauft sie sich in Form von standardisierten CDS eine
Kreditversicherung ohne überhaupt eigene Kredite an
Griechenland in den Büchern zu haben. Wenn es ihr dann gelingt
durch Analysen und gezielte Streuung von Informationen und
Gerüchten die Ängste der Marktteilnehmer zu schüren, werden die
Preise für die Kreditversicherung deutlich steigen.
Die Preise für die Versicherung orientieren sich an der
Marktrendite für Anleihen oder Kredite.
Beispiel:
Die als sehr sicher geltenden deutschen Staatsanleihen brachten
im Dezember 2009 eine Rendite von ca. 3,00%. Griechische
Anleihen brachten ca. 4,6%. Wollte jemand eine
Kreditversicherung für Griechenland kaufen, so musste er also
Prämien in Höhe von ca. 1,6% pro Jahr zahlen. Bei 8 Jahren
Laufzeit kommt damit eine Prämie von 12,8% zusammen. Inzwischen
muss Griechenland für eine solche Anleihe rund 7,3% zahlen,
während Deutschland unverändert bei ca. 3% liegt. Die jährliche
Prämie steigt also von 1,5% auf 4,3%. 4,3% mal 8 Jahre ergibt
34,4%. Das ist für die kurze Zeit seit Dezember 2009 für jeden
Spekulanten eine tolle Rendite.
Viele Grüße aus Dortmund, Claus Peter
==============================================================06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.
Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.
Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.
Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibelhttp://heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
==============================================================07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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Heibel-Ticker Ende
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