______________________________________________H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 10 (12.03.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
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01. INFO-KICKER: DER BULLE IST NOCH JUNG GENUG
02. SO TICKT DIE BÖRSE: VOM VERMEINTLICH FAIREN KURSWERT
03. AUSBLICK: AUF WACHSTUM...
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F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 10 (12.03.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)I N H A L T
01. INFO-KICKER: DER BULLE IST NOCH JUNG GENUG
02. SO TICKT DIE BÖRSE: VOM VERMEINTLICH FAIREN KURSWERT
03. AUSBLICK: AUF WACHSTUM GERICHTETES PORTFOLIO
04. KOLUMNEN-TICKER: Q-CELLS: GEDANKEN ZUM FÜHRUNGSWECHSEL
JENOPTIK: VERWIRRUNG UM KAPITALERHÖHUNG
SOLON & CONERGY: HOFFEN AUF DEUTSCHLANDSFONDS
05. DEPOTCHECK: NORDEX, PRAKTIKER, SIXT, SOLON, STATOIL
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================01. INFO-KICKER: DER BULLE IST NOCH JUNG GENUG
==============================================================
Liebe Börsenfreunde,
vor einem Jahr endete die Finanzkrise, ein historischer
Bullenmarkt begann. Vor zehn Jahren endete ein historischer
Bullenmarkt in der Internetblase, ein historischer Bärenmarkt
begann. Der März steht für entscheidende Richtungswechsel. Wie
sieht es diesen März aus?
Im Kapitel 02 habe ich Ihnen meine Einschätzung über die
langfristigen Trends gegeben, die unsere Finanzmärkte
beeinflussen. Der ein Jahr alte Bulle ist in meinen Augen noch
sehr jung. China, die gesunden Kapitalmärkte und die guten
Unternehmensgewinne sprechen für eine Fortsetzung des
Bullenmarktes.
Doch in Kapitel 03 habe ich Ihnen aufgezeigt, dass der
Bullenmarkt auf wackeligem Grund steht, und wer nicht ein paar
Vorsichtsmaßnahmen trifft, der kann schnell von einer Korrektur
überrascht werden.
Diese Woche habe ich Kolumnen über den überraschenden
Führungswechsel bei Q-Cells, die erfolgreiche Kapitalerhöhung
bei Jenoptik und den rettenden Strohhalm Deutschlandsfonds für
Solon und Conergy geschrieben. Sie können diese Kolumnen im
Kapitel 04 nachlesen.
Besonders viel Spaß hat mir heute der Depotcheck gemacht. Mit
Praktiker, Sixt und Statoil sind gleich drei überaus
interessante Titel enthalten. Mehr dazu in Kapitel 05.
Lange haben wir warten müssen, doch nun ist die Aktie
losgelaufen. Eine Aktie aus unserem Portfolio hat allein in
dieser Woche 22% zugelegt. So, wie viele Kunden Angst vor
fallenden Kursen haben, scheinen ebenso viele Kunden nun Angst
davor zu haben, den optimalen Verkaufszeitpunkt zu verpassen.
So habe ich fast täglich zu diesem Wert Aktualisierungen
vorgenommen.
Auch bei einigen unserer anderen Positionen gab es interessante
Neuigkeiten, die Sie im Kapitel 06 nachlesen können.
Insbesondere durch den Kolumnen-Ticker sowie den ausführlichen
Depotcheck und die vielen Aktualisierungen zu unseren
beobachteten Werten ist die heutige Ausgabe schon sehr lang
geworden. Die beiden ersten Kapitel sind daher etwas kürzer
gehalten.
Die PDF-Version der jeweiligen Ausgabe können Sie ab sofort
auch stets im Archiv herunterladen. Die PDF-Version dieser
Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh unter dem folgenden Link zur
Verfügung stehen: http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts100312.pdf
Vielen Dank für die Genesungswünsche, so schlimm war es nicht.
Ich bin wieder fit und werde heute auch der Vollständigkeit
halber die PDF-Version der Vorwoche erstellen. Sie können diese
ab morgen früh unter folgendem Link herunterladen: http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts100305.pdf
Ich wünsche eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.
==============================================================02. SO TICKT DIE BÖRSE: VOM VERMEINTLICH FAIREN KURSWERT
==============================================================
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG, LIEBER BULLE
Unser Bulle ist diese Woche genau ein Jahr alt geworden. Alles
Gute zum Geburtstag, lieber Bulle, mögest Du noch lange
weiterlaufen.
Als ich vor einem Jahr den Boden der Korrektur ausrief, obwohl
Nouriel Roubini das Ende des Bankwesens prophezeite, erhielt
ich heftige Kritik für meine vermeintliche Unverschämtheit. Ich
würde sorglose Anleger in die gefährlichen Aktienmärkte
treiben, warf man mir vor.
Der eine oder andere von Ihnen hat seither recht gut verdient.
Eine ganze Reihe jedoch hält sich noch immer aus Angst und
Vorsicht von dem Aktienmarkt fern. Ein Jahr lang haben wir nun
Moderatoren im Fernsehen gesehen, die vor einer Rückkehr zu den
alten Tiefs warnen.
Während ich für meine katastrophale Empfehlung, Thornburg
Mortgage zu kaufen, ein gesundes Unternehmen, das wenig später
den Kredithahn zugedreht bekam und dessen Kurs einbrach, heute
noch Kritik von meinen Leser erhalte, gibt es niemanden, der
diejenigen zur Rechenschaft zieht, die dafür verantwortlich
sind, dass die Kleinanleger erst dann wieder in die Aktienbörse
getrieben werden, wenn die Kurse weitere 50% höher stehen.
Kurz gefasst: Ich setze mich immer wieder und auch zwei Jahre
danach noch mit meinen Kritikern und meinen Fehlern auseinander
und scheue auch nicht davor zurück, diese zu veröffentlichen.
Ich würde mir diese Vorgehensweise auch bei denen wünschen, die
verhindern, dass Privatanleger durch Aktiengewinne ihre
erlittenen Verluste ausgleichen.
Am 21. März haben wir übrigens gleich den nächsten Feiertag:
einen Todestag. Dann ist der Jahrhundertbulle, der in der
Internetblase emporgestiegen kam, zehn Jahre tot. Die
Internetblase platzte am 21. März 2000. Auch diesen Wendepunkt
hatte ich damals sehr gut erkannt und in meinem damaligen
Börsenbrief, dem iWatch, vehement zu Verkäufen geraten.
Bevor Sie glauben, Sie könnten mir blind vertrauen, muss ich
Sie darauf hinweisen, dass ich den Wendepunkt im Jahr 2007 erst
sehr spät erkannt habe. Zu spät, da waren schon kräftig
Verluste aufgelaufen. Und während der frühen Phase der
Ausverkaufs hatte ich immer wieder einen weiteren Ausverkauf
für unmöglich gehalten, bis ich verstanden hatte, dass nicht
die fundamentalen Daten für den Ausverkauf verantwortlich
waren, sondern umgekehrt der Ausverkauf die fundamentalen Daten
ruinierte.
Viele werden sich erinnern, dass ich ungedeckte Leerverkäufe
sowie die Abschaffung der Uptick Rule für die Intensität des
Ausverkaufs verantwortlich machte. Wissen Sie übrigens, was der
griechische Staatschef Papandreou von US-Präsident Obama
wollte? Er bat ihn, die Möglichkeit von ungedeckten
Leerverkäufen bei Credit Default Swaps (CDS) auf seine
Staatsanleihen zu untersagen. Papandreou zeigte Obama einen Weg
auf, wie Hedgefonds gezielt die Refinanzierungsmöglichkeiten
Griechenlands verschlechtern können, nur um einen kurzfristigen
Spekulationserfolg zu erzielen.
Das Argument der „freien“ Märkte war stets, dass es einen
„fairen“, einen „effizienten“ Preis für solche CDS gibt und
dass Leerverkäufe nur dafür sorgen, diesen fairen Preis
schneller zu erreichen. Die jüngste Vergangenheit hat jedoch
gezeigt, dass nicht immer ein „fairer“ oder „effizienter“ Preis
am Ende von Leerverkäufen steht. Oder wollen Sie behaupten, die
30 größten DAX-Unternehmen sind heute um 70% mehr wert als vor
einem Jahr? Warum hat dann ein Auto vor einem Jahr nicht 70%
weniger gekostet als heute? Oder Immobilien?
Weil Autos und Immobilien einen Wert besitzen, ungeachtet der
Zahlungsbereitschaft potenzieller Kunden. Und so ist es auch
bei DAX-Unternehmen mit einem weltweiten Netzwerk und mit gut
ausgebildeten Mitarbeitern. Doch weil der Wert des Unternehmens
dadurch extrapoliert wird, wie viel der letzte Anleger für ein
Millionenstel des Unternehmens zu zahlen bereit war, sind hier
Preisschwankungen heftiger und das ist ein gefundenes Fressen
für Manipulationen.
Heute ist die Krise vorbei, auch die Griechenlandkrise, und
sowohl der Bankensektor als auch der Euro existieren noch. Die
Issing-Kommission hat eine Reihe von Aufgaben definiert, die
international abzuarbeiten sind, um solche destruktiven
Entwicklungen, wie die jüngsten Krisen, künftig zu verhindern.
Und der Aktienmarkt befindet sich noch immer auf dem Weg, ein
„faires“ Bewertungsniveau zu finden.
Nach einigen Monaten Verschnaufpause kommt nun wieder Bewegung
in die Märkte. Und das, was wir auf dem Weg nach unten erleben
konnten, erleben wir nun auf dem Weg nach oben: Die Rallye
nährt sich selbst. Je höher die Kurse steigen, desto günstiger
können Unternehmen frisches Kapital aufnehmen
(Aktienzweitplatzierungen beispielsweise), desto günstiger
können sie Investitionen finanzieren und desto mehr
Arbeitsplätze werden geschaffen, was wiederum den positiven
Trend verstärkt.
Die Arbeitsmarktdaten in den USA werden zusehends besser. Die
Griechenlandkrise hierzulande ist inzwischen vom Tisch und die
weiteren „gefährdeten“ Staaten wie Portugal und Spanien
arbeiten intensiv an Maßnahmen, um nicht in eine ähnliche
Situation wie Griechenland zu kommen. Unternehmen vermelden
wieder Gewinne, teilweise sogar schon wieder Rekordgewinne, und
Kapitalmarktmaßnahmen finden am laufenden Band statt. Diese
Woche hat beispielsweise Jenoptik 23 Mio. Euro frisches Kapital
eingenommen, ohne überhaupt die Werbetrommeln zu rühren.
Seit Anfang Februar steigen die Kurse nun schon. Schauen Sie
sich die Performance dieser Woche an, und dann sollten wir uns
überlegen, wann es an der Zeit ist, Gewinne mitzunehmen:
INDIZES 11.3.10
Dow Jones 10.611 1,6%
DAX 5.928 2,3%
Nikkei 10.751 3,7%
Euro/US-Dollar 1,378 1,4%
Euro/Yen 124,44 2,5%
10-Jahre-US-Anleihe 3,72% 0,1%
Umlaufrendite Dt 2,79% 0,0%
Feinunze Gold USD $1.118,45 -1,5%
Fass Crude Öl USD $82,70 2,5%
Baltic Dry Shipping I 3.316 6,2%
China hat gestern den Konsumentenpreisindex für den Monat
Februar bekannt gegeben. Mit einem Anstieg von 2,7% scheint die
Inflation im Rahmen zu bleiben. Die Industrieproduktion stieg
um 20% gegenüber dem Vorjahr an. Diese beiden Zahlen waren noch
nicht gedruckt, da notierte der Dow Jones schon schwach.
Bereits im Vorfeld war die Angst vor zu guten Zahlen groß, denn
diese würden weitere restriktive Schritte der chinesischen
Geldpolitik nach sich ziehen, was bei Anlegern wiederum nicht
gern gesehen wird.
Hier meine Betrachtungsweise: Restriktive geldpolitische
Schritte sind ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft gesund
ist. Sonst könnte man diese Schritte nicht umsetzen bzw. sonst
wären diese Schritte gar nicht notwendig. China hat noch eine
ganze Reihe von restriktiven Schritten vor sich, bevor das
Wachstum Chinas so weit abgewürgt wird, dass die weltweite
Nachfrage nach Rohstoffen beeinträchtigt wird.
Derzeit aber überraschen die Chinesen immer wieder mit ihrem
Rohstoffhunger. Heute beispielsweise mit der Meldung, dass
China im Januar 28% mehr Öl importiert hat als ein Jahr zuvor.
Und machen Sie nicht den Ölpreis dafür verantwortlich, der war
vor einem Jahr halb so hoch wie heute. China wächst weiterhin
kräftig an und ein bisschen von deren Wachstum bekommen wir
hier in Europa zu spüren.
Nun sind die Kurse seit Anfang Februar kontinuierlich im
Aufwärtstrend. Schauen wir einmal, wie die Stimmung unter den
Anlegern und Analysten ist:
SENTIMENTDATEN
ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
19.-26. Feb (349): 69% / 31%
26.2.-5. März (384): 80% / 20%
5.-12. März (343): 76% / 24%
ANALYSTEN KAUF
Klöckner Co., Phoenix Solar, DIC Asset
ANALYSTEN VERKAUF
Q-Cells, Michael Page Int., Beiersdorf
PRIVATANLEGER:
8. KW 2010: 50% Billen (76 Stimmen)
9. KW 2010: 60% Bullen (76 Stimmen)
10. KW 2010: 56% Bullen (83 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 5.876
PRIVATANLEGER KAUF
Yingli Green Energy, Epigenomics
PRIVATANLEGER VERKAUF
Las Vegas Sands, ProSiebenSat1 Media
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel
Die Stimmung ist schon seit einer sehr langen Zeit erstaunlich
optimistisch. So, wie die Stimmung auf dem Weg nach unten
„erstaunlich“ pessimistisch war, so ist nun der Optimismus
„erstaunlich“. Wer auf den Kontraindikator „Sentiment“ setzt,
hat die letzten 15% Kursgewinn schon verpasst.
Wie weit kann die Rallye noch gehen? Und wann ist es ratsam,
erste Gewinne zu sichern? Mehr dazu im nächsten Kapitel.
==============================================================03. AUSBLICK: AUF WACHSTUM GERICHTETES PORTFOLIO
==============================================================
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
==============================================================04. KOLUMNEN-TICKER: Q-CELLS: GEDANKEN ZUM FÜHRUNGSWECHSEL
JENOPTIK: VERWIRRUNG UM KAPITALERHÖHUNG
SOLON & CONERGY: HOFFEN AUF DEUTSCHLANDSFONDS
==============================================================Q-Cells: Gedanken zum Führungswechsel
11.03.2010 | 15:54
Heute wurde bekannt gegeben, dass Anton Milner, Mitgründer und
CEO von Q-Cells, das Unternehmen verlässt.
An seine Stelle tritt der 44-jährige Nedim Cen, der erst von
gut neun Monaten als Finanzchef in das Unternehmen kam. Cen
wird künftig als Finanzvorstand sowie Vorstandsvorsitzender den
einst weltgrößten Solarzellenhersteller führen.
Großaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender Marcel
Brenninkmeijer lässt wissen, dass Cen eine strategische
Neuausrichtung vornehmen werde. Ersten Informationen zufolge
werde Cen das Neugeschäft weg von Großprojekten hin zu Modul-
und Kleinanlagen ausrichten. Cen hat an der Hochschule St.
Gallen studiert und ist seither als Finanzexperte mit dem Ruf
eines harten Sanierers unterwegs.
Meine erste Reaktion war „Oh Gott, einem fachfremden die
strategische Ausrichtung zu überlassen, ist die schlechteste
aller Möglichkeiten“, doch Cen soll das Unternehmen gar nicht
neu ausrichten, sondern soll nur die bereits eingeschlagene
Neuausrichtung umsetzen. Für die Umsetzung einer neuen
Strategie ist ein harter Sanierer in meinen Augen geeignet.
Q-Cells war im Kielwasser von First Solar, dem Dünnschicht-
Solarexperten aus den USA, emporgekommen. In der jüngsten Zeit
hat sich gezeigt, dass der Kostenvorteil der Dünnschichtmodule
durch die verminderte Effizienz immer geringer wird, auch First
Solar hat inzwischen Schwierigkeiten.
Gerade bei Modul- und Kleinanlagen ist ein hoher Wirkungsgrad
notwendig, denn dort muss auf möglichst geringer Fläche
möglichst viel Strom erzeugt werden. Das ist nicht mit der
Dünnschichttechnologie zu erreichen. Die mit einem höheren
Siliziumgehalt ausgestatteten herkömmlichen Solarmodule sind in
diesen Bereichen besser geeignet.
Der Solarmarkt entwickelt sich derzeit rasend schnell. Q-Cells
spielt gegen internationale Konzerne, die immer wieder für
Hunderte Millionen Euro neue Solarfabriken aufstellen und
dadurch immer günstigere Stückkosten erzielen. In diesem
Wettlauf hat Q-Cells nun verloren, das Unternehmen muss künftig
also kleinere Brötchen backen. Cen wird meiner Einschätzung
nach also auf der Suche nach einer Nische sein, in der das
Unternehmen wieder profitabel werden kann.
Fazit: Für das in nur zehn Jahren zum Weltkonzern
herangewachsene Unternehmen ist ein harter Finanzsanierer
sicherlich eine gute Wahl. Doch für die Solarbranche braucht
ein Unternehmen meines Erachtens einen Brancheninsider, um eine
Führungsrolle zu übernehmen. Das wird Cen nicht schaffen. So
sehe ich in der Wahl seiner Person die Strategie der
Investoren, Q-Cells in einer Nische profitabel zu machen und
sodann nach passenden Käufern zu suchen. Für uns Kleinaktionäre
könnte das ein weiter Weg werden, es gibt meiner Ansicht nach
andere Solaraktien mit besseren Chancen.
Neben der SolarWorld und SMA Solar gehört auch Payom Solar und
die chinesische Trina Solar zu meinen Favoriten. Mehr zu den
Details zu diesen Unternehmen können Sie in meiner vor wenigen
Tagen aktualisierten Solarstudie nachlesen, die Sie zu 20 Euro
im Kundenbereich beziehen können.Jenoptik: Verwirrung um Kapitalerhöhung
10.03.2010 | 12:04
Gestern Abend gab die Jenoptik AG bekannt, einen Großauftrag
über 12 Mio. Euro für Verkehrssicherheit zur
Verkehrsüberwachung außerhalb Europas erhalten zu haben.
Zur Abarbeitung dieses Großauftrags sowie für weitere
Investitionen in diesem Geschäftsfeld beschaffe man sich
Kapital über eine Kapitalerhöhung um 13,5 Mio. Euro mit der
Ausgabe von 5,2 Mio. Aktien.
Der Kurs ist in Folge dieser Meldung um 7% eingebrochen.
Verwirrung bei Anlegern besteht hinsichtlich zweier Punkte: Zum
einen, wenn 5,2 Mio. Aktien ausgegeben werden, dann betragen
die zu erwartenden Einnahmen bei einem aktuellen Kurs von 4,45
Euro doch mehr als 20 Mio. Euro, wieso spricht das Unternehmen
von „nur“ 13,5 Mio. Euro. Zum anderen, warum ist der Kurs um 7%
eingebrochen?
Hier die Antworten:
Die 13,5 Mio. Euro betreffen die „Kapitalerhöhung“, die sich
auf der Basis des Nennwertes der Aktien ergibt. Und der
Nennwert liegt laut Unternehmensangaben bei 2,60 Euro je Aktie.
Der Nennwert wird meist bei der Gründung des Unternehmens
festgelegt. Ich würde vermuten, dass die Jenoptik vor langer
Zeit einmal einen Nennwert von 5 DM wählte, das war durchaus
üblich. Dieser wurde sodann bei der Euro-Einführung
entsprechend umgerechnet, so kommt die krumme Zahl von 2,60
Euro Nennwert zustande. Über den Wert der Aktien sagt der
Nennwert sehr wenig aus. Es ist nur eine buchhalterische Größe.
Für diese 5,2 Mio. neuen Aktien mit dem „Nennwert“ von 2,60
Euro werden Anleger einen Preis zahlen, der sich nach dem
aktuellen Börsenkurs richtet. Das Unternehmen kann nicht davon
ausgehen, zum aktuellen Kurs eine so große Anzahl von Aktien
platziert zu bekommen, da würde das Angebot kurzfristig die
Nachfrage übertreffen. Also nimmt man einen Preis, der ein paar
Prozent unter dem aktuellen Börsenkurs liegt.
Gestern Nachmittag schloss Jenoptik bei 4,67 Euro. Ein Abschlag
von 10% beispielsweise würde einen Emissionspreis von 4,20 Euro
ergeben. Soeben kommt die Meldung der Jenoptik herein, dass die
Aktien zu einem Kurs von 4,25 Euro platziert wurden. Dem
Unternehmen fließen damit Barmittel in Höhe von 4,25 Euro * 5,2
Mio. Stück = 22,1 Mio. Euro zu. Institutionelle Anleger waren
also in der Lage, Jenoptik Aktien zu 4,25 Euro zu kaufen. Kein
Wunder, dass die Nachfrage nach Aktien zu 4,67 Euro, dem
gestrigen Schlusskurs, sehr schwach war und der Kurs
entsprechend heute früh einbrach.
Es ist häufig so, dass der Kurs im Rahmen einer Kapitalerhöhung
einbricht. Im Fall von Jenoptik halte ich den Emissionspreis
für extrem niedrig, da wurde institutionellen Anlegern meiner
Einschätzung nach ein Gefallen getan. Die UniCredit hat die
Aktienplatzierung führend vorgenommen. Der Analyst der
UniCredit hat ein Kursziel von 5 Euro für die Jenoptik Aktie.
Mit diesem Kursziel lässt sich die Aktienplatzierung einem
Kunden natürlich schmackhaft machen: Ein mögliches Kursplus von
17,6%!
Meiner Erfahrung nach muss es sich nun zeigen, ob der
Emissionspreis hält oder nicht: Rauscht der Aktienkurs noch
unter den Emissionspreis von 4,25 Euro, dann werden eine ganze
Reihe von institutionellen Anlegern verärgert sein, denn ihr
UniCredit-Berater hat ihnen etwas aufgeschwatzt, womit sie
Verlust machen. Sie werden bei der nächsten Gelegenheit, also
beim Übersteigen des Kurses der 4,25 Euro, ihre Anteile wieder
verkaufen.
Hält hingegen die 4,25 Euro Marke, so hat Jenoptik eine Reihe
neuer und zufriedener institutioneller Anleger gewonnen. Ein
Teil wird die Aktien natürlich beim Erreichen eines Plus von
vielleicht 15-20% versilbern, Sie dürfen also keinen linearen
Anstieg der Aktie in den nächsten Wochen erwarten. Unterm
Strich jedoch werden die Anleger die 4,25 Euro als feste
Unterstützung betrachten und von dort aus einen weiteren
Kursanstieg abwarten.
FAZIT: In meinen Augen ist der Emissionspreis sehr niedrig
gewählt worden, ich würde einen Rückschlag des Kurses auf
dieses Niveau zum Kauf nutzen. Mehr zu aktuellen Themen lesen
Sie in meinem Börsenbrief Heibel-Ticker, den Sie im folgenden
Anmeldefeld kostenfrei und unverbindlich anfordern können.Solon & Conergy hoffen auf Deutschlandfonds
08.03.2010 | 17:22
Solon meldete Mitte 2009 eine Kapazitätsauslastung von nur 20%.
Die von Solon produzierten Solarmodule waren also am Markt
nicht gefragt.
Der gesamte Solarmarkt war eingebrochen, nicht zuletzt aufgrund
der Finanzkrise, die eine Finanzierung neuer Solarprojekte
erschwerte. So produzierten einige Solarmodulhersteller mit
einer Kapazitätsauslastung von nur 50%. Solon war mit seinen
20% abgeschlagen das Schlusslicht und ich wertete dies als
Zeichen dafür, dass die Solon-Module vom Preis-
/Leistungsverhältnis nicht den Kundengeschmack trafen.
Nun konnte Solon den Bürgschaftsausschuss des Deutschlandfonds
davon überzeugen, dass die Finanzkrise für die Misere des
Unternehmens verantwortlich war. Es fehlt nur noch die (als
sicher geltende) Zustimmung des Lenkungsausschusses und Solon
ist vor der Pleite gerettet. Die Solarmodule, die schon vor
einem Jahr keiner haben wollte, werden somit auch in Zukunft
hergestellt. Die Aktien von Solon notieren heute mit über 15%
im Plus.
Der zweite Pleite-Kandidat, den ich in meiner Solarstudie
unlängst in ein entsprechendes Licht setzte, wittert nun
ebenfalls Morgenluft: Mit einem Kursplus von 7% hoffen auch die
Conergy-Aktionäre auf eine entsprechende Bürgschaft aus dem
Deutschlandfonds. Conergy entwickelt sich so langsam zu einem
Überlebenskünstler.
Schön für Solon und Conergy. Ein bisschen kann ich es
nachvollziehen, dass der Finanzkrise die Schuld an der eigenen
Misere dieser beiden Unternehmen gegeben wird. Lieber hätte ich
jedoch eine Konsolidierung auf dem deutschen Solarmarkt
gesehen, sodass SolarWorld oder Q-Cells gestärkt auf dem
Weltmarkt auftreten können. Dort findet nämlich derzeit der
eigentliche Wettbewerb statt.
Sowohl bei Solon als auch bei Conergy waren es die
Refinanzierungsprobleme, die kurzfristig das Überleben
gefährdeten. Diese Gefahr ist nun gebannt und ich erwarte, dass
die Aktien von ihrem Pleite-Niveau kurzfristig deutlich höher
steigen. Langfristig bleiben beide Solarunternehmen im
internationalen Wettbewerb ohne Chancen.
Mehr zum Thema Solaraktien können Sie in meiner Studie
nachlesen, die Sie hier für 20 Euro herunterladen können. Ich
habe die im vergangenen September erstellte Studie erst vor
zwei Wochen vollständig aktualisiert. Weitere Analysen zu
Solaraktien finden Sie stets in meinem kostenfreien,
wöchentlich erscheinenden Börsenbrief Heibel-Ticker, den Sie im
folgenden Anmeldefeld unverbindlich beziehen können.
===============================================================05. DEPOTCHECK: NORDEX, PRAKTIKER, SIXT, SOLON, STATOIL
===============================================================
Hallo Herr Heibel,
als ich kürzlich Ihre Solarstudie erwarb, klingelte es bei mir.
Auch ich war vor Jahren ein begeisterter Leser ihres iWatch.
Heute wende ich mich mit einer kleinen Bitte an Sie. Was würde
es kosten, wenn Sie mein Depot kurz analysieren? Hier schon mal
die Werte, es ist nichts Exotisches darunter.
Nordex
Praktiker
Sixt Vz.
Solon
Statoil
Apple
Abercrombie & Fitch
Pfizer
Bis auf Solon und Nordex alles im Plus, der Verlustbringer fürs
gesamte Depot ist Solon. Hier plane ich Nachkäufe in kleinen
Tranchen, falls sich das Unternehmen stabilisiert. Sinnvoll?
P.S. Solon und Nordex erwarb ich vor der Lektüre Benjamin
Grahams' "Intelligent investieren", den Rest danach.
Da Sie für Ihren Depotcheck nur fünf Titel zulassen verzichten
Sie bitte auf die Analyse der Selbstläufer (Apple, Abercrombie
& Fitch, Pfizer).
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin-Friedrichshain, Egbert
ANTWORT
meine Einschätzung zu den Einzeltiteln im Rahmen des
Depotchecks bleibt relativ flüchtig. Ich habe mich auf diese
"starre" Vorgehensweise beschränkt, da ich, wie in der letzten
E-Mail gesagt, sonst der Flut der Anfragen nicht mehr Herr
werde. Da ich den Depotcheck stets kostenfrei anbiete werde ich
Ihnen auch keine 100 Euro abbuchen. Dennoch vielen Dank für das
Angebot und Ihr Vertrauen.
Sie haben einige interessante Werte ausgewählt, ich schaue mir
diese gern einmal näher an:
NORDEX
Das Unternehmen bietet Windkraftanlagen an, drei Viertel des
Umsatzes wird in Europa erwirtschaftet. in Asien ist Nordex
kaum vertreten, derzeit bemüht sich Nordex, in den USA Fuß zu
fassen.
Die Bewertung eines Unternehmens spiegelt stets die Erwartungen
der Anleger für die Zukunft wider. in der jüngsten Zeit hat
Nordex wiederholt die Erwartungen zu hoch geschraubt und konnte
diese dann nicht erfüllen. So habe ich auch derzeit den
Eindruck, dass die Expansion in die USA eher dem hohen
Bewertungsniveau, also den hohen Wachstumserwartungen der
Anleger, geschuldet ist, denn der wirklichen Chance in Übersee.
In den USA gibt es eine ganze Reihe von Windkraftanbietern und
die Förderung regenerativer Energien durch die Obama-Regierung
bleibt hinter den Erwartungen zurück. Auch wenn die USA einen
großen Markt darstellen, wird es schwer sein für Nordex,
insbesondere die ambitionierten Gewinnerwartungen zu erfüllen.
In Deutschland und Europa sind schon eine ganze Menge von
Windrädern aufgestellt und der Widerstand wächst, auch aus
Umweltaspekten: Das kontinuierliche Brummen sowie der
Schattenwurf stören die Tierwelt in der weiten Umgebung der
Windräder. Neue Projekte sehen die Erschließung von Offshore-
Flächen vor, doch auch dort wird sich meines Erachtens
irgendwann die Grünen-Bewegung mit berechtigter Kritik zu Wort
melden. So umweltfreundlich und unbegrenzt einsetzbar sind
Windkraftanlagen nun also doch nicht.
Vor dem Hintergrund dieser Bedenken halte ich das KGV 09 von 26
für zu hoch. Auf Basis der (in meinen Augen zu optimistischen)
Schätzungen für 2010 ergibt sich noch immer ein KGV von 18. Der
Umsatz werde, nach Managementaussage, lediglich im einstelligen
Bereich anwachsen. Ein überproportionaler Gewinnanstieg werde
vom US-Geschäft erwartet, für das bereits reichlich Personal
eingestellt und geschult wurde. Diese Investition in Personal
werde sich im Jahr 2010 auszahlen, so Analysten zu Nordex. Ich
finde das eine sehr optimistische Erwartung. Ja, die
Auftragseingänge gehen derzeit wieder nach oben und ja, das
Marktumfeld (Finanzierungen von Großprojekten durch Kunden von
Nordex) wird ebenfalls besser. Doch ich bin skeptisch, ob der
bessere Markt sich auch in deutlich bessere Gewinnmargen wird
umwandeln lassen.
Die Bilanz ist sauber (34 Mio. Euro Nettoliquidität) und ich
bin kein Hellseher: Sollte es dem Unternehmen gelingen, die
ambitionierten Pläne mit der US-Expansion umzusetzen ohne die
Gewinnmarge deutlich zu senken, dann könnte die Phantasie in
diesen Titel zurückkehren. Doch das sind mir zu viele "wenns"
und "abers".
PRAKTIKER
In der Krise kauft man sich kein neues Haus, man bessert sein
Eigenheim lieber aus. Dazu geht man natürlich zum Baumarkt und
kauft die notwendigen Handwerkererzeugnisse, um das eigene Heim
in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. So lautet die Theorie, die
hinter einem erwarteten Anstieg der Praktiker-Aktie steckt.
Nachdem die Aktie von 2007 bis 2009 von 35 auf 3,20 Euro
eingebrochen ist suchen Anleger nun den Zeitpunkt für einen
günstigen Einstieg.
Dieser Zeitpunkt war auch beim Praktiker im März 2009, als der
Tiefpunkt der Korrektur erreicht wurde. Inzwischen hat sich der
Kurs schon wieder auf 6,76 Euro verdoppelt. Und ich denke
nicht, dass hier schon ein faires Bewertungsniveau erreicht
ist. Nach einem Umsatzrückgang von 10% im Jahr 2009
stabilisiert sich das Geschäft im laufenden Jahr und soll im
kommenden Jahr wieder leicht ansteigen. Wichtiger als der
absolute Umsatz ist bei diesem Einzelhändler die Gewinnmarge.
Und diese hat im vergangenen Jahr stark gelitten: durch den
plötzlichen Umsatzrückgang, in der Krise behielten die Leute
ihr Geld lieber im Portemonnaie, häuften sich die Lagerbestände
an. Große Läger binden Kosten und so ist es häufig günstiger,
unter Verlust zu verkaufen als zu hohe Lagerbestände mit herum
zu schleppen. Sie werden sich sicherlich an die vielen
Werbespots von Praktiker im vergangenen Jahr erinnern.
Inzwischen ist der Lagerbestand deutlich reduziert worden und
die Notwendigkeit der permanenten Sonderangebote besteht nicht
mehr. Das Unternehmen kann sich wieder auf sinnvolle Preise
konzentrieren und dadurch die Gewinnmarge deutlich erhöhen. Die
3,66 Mrd. Euro Umsatz werden derzeit mit einem Börsenwert von
340 Mio. Euro belegt, in meinen Augen spiegelt dieses Niveau
nicht die Möglichkeiten dieses Einzelhändler wider. Das KGV 10e
liegt bei 16, durch bessere Gewinnmargen wird jedoch ein
weiterer Gewinnanstieg von 40% im Jahr 2011 erwartet. So finde
ich das Bewertungsniveau nicht zu hoch.
Die erwartete Dividendenrendite von 1,5% ist in Ordnung. Ich
kann mir aber vorstellen, dass dieser Einzelhändler bei einer
Besserung des Geschäfts die Dividende erhöhen wird, was
wiederum dem Kurs weiter Auftrieb geben würde.
SIXT
Eine Autovermietung verdient nicht nur durch die Einnahmen für
die Vermietung. Viel wichtiger ist der Verkauf der Mietwagen.
Für viele Autofahrer ist der Mietwagen im Urlaub oder auf
Geschäftsreise die einzige Gelegenheit, einmal ein anderes Auto
zu fahren als das eigene. Das wissen auch die Automobilkonzerne
und stellen den Vermietungsgesellschaften daher ihre Fahrzeuge
zu sensationell günstigen Preisen zur Verfügung. Die Autos
werden dann ein paar Kilometer gefahren und anschließend zu
einem guten Preis weiterverkauft.
So half die Abwrackprämie sogar Sixt, seine Fahrzeuge auf dem
zuvor überquellenden Markt für Gebrauchtfahrzeuge
unterzubringen. Während 2008 mit mehr Umsatz weniger Gewinn
erwirtschaftet wurde, konnte Sixt 2009 mit weniger Umsatz mehr
Gewinn erzielen.
Die Fahrzeuge werden größtenteils finanziert, in der Bilanz
werden 1,1 Mrd. Euro Schulden mitgeschleppt, die vom operativen
Gewinn bedient werden müssen. Das KGV 2010e steht bei 12, vor
dem Hintergrund des erwarteten Gewinnsprungs ist das in
Ordnung. Analysten erwarten für das laufende Jahr eine
Verdreifachung des Gewinns. Im nächsten Jahr soll der Gewinn
nochmals um 40% ansteigen. Wer diese Entwicklung als Aktionär
begleiten möchte, wird aus dem hohen Cashflow mit einer
erwarteten Dividendenrendite von 2,2% belohnt.
Ich finde das Geschäftsmodell von Sixt schon immer interessant
und halte das aktuelle Kursniveau für günstig. Auch wenn sich
die Aktie seit ihrem Tief bei 8,60 Euro vor einem Jahr schon
fast verdreifacht hat (Kurs heute: 23,80 Euro) halte ich das
Bewertungsniveau noch immer für günstig.
SOLON
Nun, dieses Unternehmen habe ich inzwischen mehrfach als
Pleitekandidat beschrieben. Diese Woche wurde gemeldet, dass
Solon gute Chancen habe, eine Staatsbürgschaft aus dem
Deutschlandfonds zu erhalten. Das könnte das Überleben des
Unternehmens vorerst sichern, wettbewerbsfähig wird Solon damit
aber noch lange nicht. Ich habe im Kolumnen-Ticker einen
ausführlichen Artikel zu Solon geschrieben.
STATOIL
Mit dem Preiseinbruch beim Öl von 147 auf 36 USD/Fass ist auch
der Kurs von Statoil im Sommer 2008 von 45 auf 15 USD im Herbst
2008 gefallen. Seither hat sich der Kurs nur langsam wieder in
Richtung 23 USD erholt. Der norwegische Ölkonzern verfügt über
günstige Ölreserven in der Ostsee und im Beringmeer. Je nach
Ölpreis verdient das Unternehmen mehr oder weniger. Bei derzeit
80 USD/Fass Öl schnellen die Gewinne wieder nach oben, der
Umsatz hingegen ist leicht rückläufig. Im Vergleich zu Gazprom,
BP, Petrobras, Chevron und Total hat Statoil die günstigsten
Förderkosten und somit die höchste Gewinnmarge. Die operative
Marge liegt bei 26%, die EBITDA-Marge sogar bei 37%. 17 Mrd.
USD langfristige Schulden können durch den guten Cashflow
leicht bedient werden, der Gesamtumsatz des Unternehmens liegt
bei 78 Mrd. USD.
Der Umsatzrückgang um 18% ist dem eingebrochenen Ölpreis
geschuldet. Die Menge an gefördertem Öl ist weitgehend konstant
geblieben. Durch die niedrigsten Förderkosten der Branche führt
ein ansteigender Ölpreis bei Statoil zu weiter steigenden
Gewinnen. Prozentual wirkt sich ein steigender Ölpreis bei
Statoil weniger aus als bei den Wettbewerbern, die gerade erst
den Break-Even erreichen. So wird ein steigender Ölpreis bei
Statoil nicht zu einer Kursexplosion führen. Im Gegenzug wird
auch ein Preisverfall nicht besonders dramatisch für den
Aktienkurs sein. Sie haben hier ein solides, langfristig
orientiertes Unternehmen mit einer attraktiven
Dividendenrendite von 2,9%.
KORRELATIONSMATIX
kurzfristig (Tageskurse der letzten 3 Jahre)
NDX1.de PRA.de SIX3.de SOO1.de STO
NDX1.de 1,00 0,23 0,27 0,28 0,63
PRA.de 0,23 1,00 0,19 0,04 0,25
SIX3.de 0,27 0,19 1,00 0,19 0,15
SOO1.de 0,28 0,04 0,19 1,00 0,23
STO 0,63 0,25 0,15 0,23 1,00
mittelfristig (Wochenkurse der letzten 5 Jahre)
NDX1.de PRA.de SIX3.de SOO1.de STO
NDX1.de 1,00 0,42 0,41 0,67 0,64
PRA.de 0,42 1,00 0,21 0,34 0,46
SIX3.de 0,41 0,21 1,00 0,52 0,55
SOO1.de 0,67 0,34 0,52 1,00 0,63
STO 0,64 0,46 0,55 0,63 1,00
Kurzfristig bestehen so gut wie keine auffallenden
Korrelationen zwischen den von Ihnen gewählten Aktien. Auch die
Korrelation von 0,63 zwischen Nordex und Statoil ist noch nicht
besorgniserregend.
Mittelfristig bestätigt sich die Korrelation zwischen Nordex
und Statoil. Beide Unternehmen sind auf dem Energiemarkt tätig
und wie oben gezeigt, ist der Markt für Windkraftwerke in
meinen Augen nicht mehr unbedingt ein Wachstumsmarkt, Nordex
muss sich inzwischen mit anderen Energieunternehmen messen
lassen. So ist die Korrelation zwischen diesen beiden
Unternehmen wenig überraschend.
Mittelfristig zeigt auch Solon eine höhere Korrelation zu
diesen beiden Energieunternehmen auf (zu Nordex 0,67 & zu
Statoil 0,63). Ich würde den Zusammenhang zwischen diesen drei
Unternehmen in der schweren Finanzierungslage der vergangenen
Jahres sehen: Alle drei Unternehmen mussten kräftig investieren
zu einem Zeitpunkt, da die Finanzmärkte ausgetrocknet waren. So
kam es zum parallelen Ausverkauf und so entwickelt sich nun
eine Gegenbewegung.
FAZIT
Statoil, Praktiker und Sixt gefallen mir auch langfristig gut.
Bei Nordex und Solon habe ich meine Bedenken oben aufgeführt.
Wenn Sie sich von diesen beiden Titeln trennen, dann vermindern
Sie auch Ihr Engagement im Energiesektor. Ich würde ein
Technologieunternehmen wie Apple als geeignete weitere Position
für Ihr Portfolio sehen. Sie würden damit gleich eine US-Aktie
an Bord holen, was ihrem europalastigen Portfolio eine
Währungskomponente verleihen würde. Abercrombie & Fitch ist
abhängig vom Konsumenten, genau wie der Praktiker. Eine Pharma-
Aktie halte ich für eine sehr gute Idee, mir gefällt Pfizer
aber nicht - bei denen laufen jede Menge Patente aus und die
Pipeline ist nicht so gut gefüllt. Das Unternehmen wird
Wachstumsprobleme bekommen.
Besser als eine Pharma-Aktie würde mir derzeit jedoch noch ein
Finanztitel gefallen. Dort erwarte ich schon bald die
Fortsetzung der Erholungsrallye.
==============================================================06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.
==========
Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.
Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.
Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.
Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibelhttp://heibel-ticker.de
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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
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wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
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Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
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beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
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