______________________________________________H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
______________________________________________
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 29 (23.07.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)I N H A L T
01. INFO-KICKER: INTERVIEW ZUM 100. GEBURTSTAG VON TANTE KÄTHE
02. SO TICKT DIE BÖRSE: INTERVIEW UND BALTIC DRY INDEX
03. AUSBL...
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F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 29 (23.07.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)I N H A L T
01. INFO-KICKER: INTERVIEW ZUM 100. GEBURTSTAG VON TANTE KÄTHE
02. SO TICKT DIE BÖRSE: INTERVIEW UND BALTIC DRY INDEX
03. AUSBLICK: ZWEI LANG LAUFENDE ANLEIHEN FÜR IHR DEPOT
04. KOLUMNEN-TICKER: JUNGHEINRICH, TELEFONICA
05. LESERFRAGE: VEOLIA ENVIRONMENT
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================01. INFO-KICKER: INTERVIEW ZUM 100. GEBURTSTAG VON TANTE KÄTHE
==============================================================
Liebe Börsenfreunde,
was würden Sie einen Menschen fragen, der auf 100 Jahre
Erfahrung zurückblicken kann? Ich bin dankbar für die
Gelegenheit, meine Großtante anlässlich ihres 100. Geburtstags
neben den Feierlichkeiten auch einmal zu Themen zu befragen,
die Sie, liebe Börsenfreunde, interessieren könnten. Das
Interview habe ich im Kapitel 02 abgedruckt.
Bitte erwarten Sie von einer 100 Jahre alten Dame keine
speziellen Aktientipps oder andere konkrete Ideen. Mit 100
Jahren sieht man die Dinge offensichtlich großzügiger und
konzentriert sich auf die Lebenseinstellung und Charakterzüge.
Wenn Sie das Interview lesen, sollten Sie sich also dabei Ihre
eigenen Gedanken darüber machen, wie die für meine Großtante
wichtigen Dinge in Ihrem persönlichen Umfeld umgesetzt werden
sollten. Ich hoffe, Sie finden Gefallen an dem einmaligen
Interview.
Anschließend habe ich die Ausführungen aus dem Steffens Daily
zum Baltic Dry Index abgedruckt. Der Baltic Dry Index ist in
den vergangenen Wochen heftig eingebrochen und einige
Marktbeobachter fürchten, dass dies ein Vorbote einer kommenden
Rezession ist. Der Autor Marc Ewers hat diese Befürchtung mit
Fakten relativiert.
Im Kapitel 03 - Ausblick - habe ich heute ein ganz neues Thema
aufgenommen: Anleihen. In jedes Portfolio gehört mit
zunehmendem Alter des Anlegers auch eine zunehmend große
Komponente an Anleihen. Da ich Bundesanleihen und auch andere
Staatsanleihen derzeit für nicht attraktiv halte, habe ich mich
im Bereich der Unternehmensanleihen umgesehen. Dort sind mir
zwei überaus attraktive Anleihen mit Renditen von 5,6 und 8,2%
aufgefallen, bei denen ich den Renditeaufschlag für extrem groß
halte, wenn ich mir das zusätzliche Risiko anschaue. Heute habe
ich zwei lang laufende Anleihen vorgestellt. Die eine davon
würde ich als konservativ bezeichnen (5,6%), die andere als
spekulativ (8,2%), da Konjunkturprobleme sich negativ auf diese
Anleihe auswirken würden. Nächste Woche werde ich Ihnen zwei
weitere Anleihen vorstellen, dann aus dem kurzläufigen Bereich.
Im Kolumnen-Ticker in Kapitel 04 finden Sie heute eine Analyse
zum Gabelstaplerbauer Jungheinrich, den ich zwar für gut
aufgestellt halte, aber im Vergleich zu anderen Maschinenbauern
hinten anstelle.
Weiters gibt es ebenfalls im Kolumnen-Ticker eine Analyse zur
spanischen Telefonica, die derzeit einen Übernahmestreit mit
der Portugal Telecom um Vivo austrägt. Es ist eine strategische
Schlacht von größter Bedeutung für die Zukunft von Telefonica,
daher habe ich die Geschichte etwas näher beleuchtet.
Die Leserfrage in Kapitel 05 beschäftigt sich mit dem
französischen Unternehmen Veolia, das sich als
Umweltunternehmen präsentiert, in Wirklichkeit aber nicht viel
mehr als ein Wasserwerk ist.
Zu einer Reihe von Ereignissen dieser Woche, zu Quartalszahlen
und den Entwicklungen an der Börse, habe ich in den zahlreichen
Aktualisierungen zu unseren offenen Positionen in Kapitel 06
Stellung genommen.
Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts100723.pdf
Ich wünsche eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.
==============================================================02. SO TICKT DIE BÖRSE: INTERVIEW UND BALTIC DRY INDEX
==============================================================
Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, mit einem Menschen
zu sprechen, der 100 Jahre alt ist? Meine Großtante hat Anfang
Juli dieses biblische Alter erreicht und die gesamte
Verwandtschaft zu einer Feier eingeladen. Im Rahmen der Feier
hatte ich die Gelegenheit zu einem Interview mit ihr.
Zum Verständnis: Tante Käthe und Onkel Josef haben in einem
kleinen Dorf eine Zigarrenfabrik betrieben. Diese wurde während
des Zweiten Weltkriegs geschlossen, anschließend erneut
eröffnet und in den Siebzigern erneut geschlossen. Ob Sie es
glauben oder nicht, Tante Käthe und ihr Mann hatten damals
schon das Rentenalter erreicht und setzten sich zur Ruhe.
Tante Käthe hält sich heute fit, indem sie die Tageszeitung
liest und ihre Kontoauszüge nachrechnet. Täglich geht sie ein
paar Treppenstufen auf und ab. Sie lebt in ihrem eigenen Haus
in Nachbarschaft zur ehemaligen Fabrik und zu Verwandten und
hat eine Pflegeperson im Haus, die für sie den Haushalt macht.
Bitte erwarten Sie von dem Interview nicht eine Antwort darauf,
ob Sie nun Optionsscheine, Devisen oder Zertifikate in Ihr
Depot holen sollen. Vielmehr können Sie aus dem Interview eines
herauslesen, was ich für das Wichtigste halte: Sie müssen sich
selber um Ihr Vermögen kümmern und Sie dürfen niemals aufhören,
Interesse am Tagesgeschehen zu haben. Ihre Erkenntnisse müssen
Sie in Ihre Vermögensanlage umsetzen und Ihr Anlageberater
hilft Ihnen dabei.
Nicht der Anlageberater gibt die Ideen für eine
Umstrukturierung Ihres Portfolios (es sei denn, er will
Transaktionsgebühren erzeugen). Es ist allein Ihre Aufgabe, die
Struktur der jeweiligen Zeit anzupassen und der Anlageberater
hilft Ihnen, Ihre Ideen umzusetzen. Doch Ihre Ideen entwickeln
Sie selbst, indem Sie sich auf dem Laufenden halten. Und dazu
soll der Heibel-Ticker einen Beitrag leisten.
INTERVIEW MIT TANTE KÄTHE ZUM 100. GEBURTSTAG
Stephan Heibel: Liebe Tante Käthe, Du weißt, ich schreibe einen
Börsenbrief und da habe ich viele Kunden, die gerne von mir
wissen wollen, wie sie bis ins hohe Alter mit ihrem Vermögen
gut leben können.
Tante Käthe: Oh je.
Stephan Heibel: Ja, eine schwere Aufgabe. Du bist heute 100
Jahre alt geworden und Du hast das meisterlich gelöst: Mit 100
Jahren bist du immer noch gesund, geistig fit und finanziell
unabhängig.
Tante Käthe: Ja, wir haben aber auch schon schwierige Zeiten
gehabt.
Stephan Heibel: Du und Onkel Josef habt eine Zigarrenfabrik
betrieben. Wie kam es dazu?
Tante Käthe: Die ist 1933 erst umgebaut worden, weil sie zuvor
zu klein war. Und mit der Zigarrenfabrik haben wir unseren
Lebensunterhalt verdient. Ich habe 1933 Onkel Josef geheiratet,
der brachte die Zigarrenfabrik mit in die Ehe. Er musste dann
auch die Zigarren an den Mann bringen. Das war seine Aufgabe
und so hat er die Zigarrenfabrik groß gemacht.
Stephan Heibel: Unter Hitler durftet Ihr keine Zigarren mehr
verkaufen?
Tante Käthe: Unter Hitler, da war das nicht viel. Das waren die
Jahre, da konnten wir nicht viel tun. Auch menschlich gesehen,
unter Hitler. Da konnten wir nicht laut sagen, was wir wollten.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnten wir uns entfalten.
Stephan Heibel: Nach dem Zweiten Weltkrieg habt Ihr die
Zigarrenfabrik wieder aufgemacht.
Tante Käthe: Dann gab es auch schwierige Zeiten. Da hatten wir
die Besetzer hier bei uns im Haus. Die Engländer und die
Franzosen. Die waren da hier bei uns im Haus.
Stephan Heibel: In der Fabrik drüben?
Tante Käthe: Nein, hier in unserem Wohnhaus. Und da haben wir
auch die Unterschiede kennengelernt. Mit den Engländern sind
wir sehr gut zurechtgekommen. Mit den Franzosen weniger. Da war
es viel schwieriger. Und mit den Engländern ging es gut, das
hat uns dann Spaß gemacht nachher. Wir haben gearbeitet. Die
haben uns entwickeln lassen. Bei den Franzosen war alles klein,
alles genau, konntest nichts machen. Das war in den Jahren nach
dem Krieg, als die Besatzung noch war.
Man hat als Unternehmer schon so viel erlebt, andere wissen
garnichts davon. Und wenn man in einer Familie aufwächst und
der Vater kommt nach Hause und erzählt nicht viel, dann
entwickelt sich auch nicht viel. Da gibt es dann nur die
Familie. Aber wir hatten doch die Fabrik und das waren nachher
35-40 Menschen, die für uns gearbeitet haben.
Onkel Josef hat dann selbständig gearbeitet, ist raus gefahren
und hat Zigarren verkauft. Hat dann den Einen oder Anderen
kennengelernt, war immer ein paar Tage in der Woche unterwegs
und wurde dann weiterempfohlen. Da war ich dann immer einige
Tage in der Woche alleine zu Hause. Manchmal war er die ganze
Woche unterwegs und kam erst zum Wochenende nach Hause.
Dann blieb er in der folgenden Woche zu Hause um alles
aufzuarbeiten. Er musste ja die Fabrik kontrollieren, die
Arbeit prüfen. Sein Schwager hat später das Praktische
übernommen, er wurde Werksleiter, weil Onkel Josef so viel
unterwegs war.
Stephan Heibel: Gold habt Ihr aber niemals gehabt, oder?
Tante Käthe: Naja, wenn man mal irgendwas erhascht hatte, aber
das waren dann eher ein paar Schmucksachen.
Stephan Heibel: Und Immobilien?
Tante Käthe: Als Immobilie haben wir die Fabrik. Da ist heute
ein Sportstudio drin.
Stephan Heibel: Wie habt Ihr das, was Ihr gespart habt,
angelegt? Überwiegend in Anleihen oder auch in Aktien?
Tante Käthe: Ja, in Anleihen, aber auch in Aktien. Man muss
schon achtgeben, wir haben manches zwischendurch wieder
verloren. Mit Papieren, wo die Firmen Pleite gegangen sind,
haben wir verloren.
Stephan Heibel: Wenn Ihr Euer Vermögen angelegt habt, wie seid
Ihr da vorgegangen: Habt Ihr Euch an die Banken gewendet oder
habt Ihr das selber gemacht?
Tante Käthe: Nein, man hat sich da schon an die Banken
angelehnt und hat sich dann zusätzlich selber informiert. Onkel
Josef hatte auch von sich aus einen hellen Kopf, sodass er
wusste, was er machen konnte und was er nicht machen konnte.
Das war wichtig.
Stephan Heibel: Und seine eingeschlagene Linie hast Du heute
noch eingehalten?
Tante Käthe: Ja, ich arbeite noch heute mit den Banken
zusammen, mit denen wir damals zusammen gearbeitet haben. Das
ist unter anderem die Kreissparkasse.
Stephan Heibel: Heute verkaufen Banken immer mehr eigene
Produkte: Finanzprodukte, Zertifikate, Fonds, Versicherungen
etc. Bist Du mit diesen modernen Finanzprodukten konfrontiert
worden? Hat man versucht, Dir diese Dinge zu verkaufen?
Tante Käthe: Das hat Onkel Josef gemacht. Er war der
Geschäftsmann und er hat sich mit den Banken
auseinandergesetzt. Er war nicht leichtsinnig. Er hat gut
überlegt, was er gemacht hat. Weil er auch schon in jungen
Jahren in Frankfurt selber in der Bank eine Ausbildung gemacht
hatte, kannte er sich aus.
Stephan Heibel: Da gab es doch noch einen bei uns in der
Verwandtschaft, der sich mit der Börse auskannte...
Tante Käthe: ...ja, sein Bruder war das, der hat für die
Börsenzeitung geschrieben. So hatte Onkel Josef die besten
Kontakte, um gut informiert zu sein. Onkel Josef war immer sehr
vorsichtig und sein Bruder hat ihn immer gewarnt, nicht zu weit
zu gehen. Der Bruder war immer vorne dran und er wusste, wie
schnell man damit auch auf der Nase liegen kann. Und da ist
Onkel Josef immer schön am Ball geblieben.
Stephan Heibel: Onkel Josef hat so sicher angelegt, dass Du zu
Deinem 100. Geburtstag noch immer genug Vermögen hast, um Deine
große Verwandtschaft zum Geburtstag einzuladen. Tolle Sache.
Tante Käthe: Ja, das geht immer noch. Er hat ja auch durch mich
eine Stütze gehabt. Auch finanziell. Das war durch die Heirat
zwar gekommen, aber nicht der Grund für die Heirat. Von zu
Hause aus war ich schon nicht schlecht gestellt, und da war die
Hilfe da. Und das macht ja auch was aus.
Stephan Heibel: Habt Ihr dann also alles zusammengeschmissen?
Tante Käthe: Nein, nein, das Vermögen war getrennt. Aber die
Einnahmen aus meinem Vermögen, die konnte ich natürlich ihm
mitgeben. Damit er weiter konnte und leichter verdienen konnte.
Denn das Zigarrengeschäft war ja anfänglich kein so hoher
Verdienst. Da musste man noch eine Beigabe haben. Das war in
der Zeit, als wir herangewachsen sind.
Stephan Heibel: Die schweren Anfangsjahre haben sich ja dann
später für Euch ausgezahlt.
Tante Käthe: Doch, wir hatten es gut im Leben. Aber der Mann
muss die treibende Kraft sein. Also sicher, die Frau muss auch
mithelfen. Aber es ist immer schöner, wenn der Mann die
treibende Kraft ist. Ich habe die Bücher und alles geführt.
Also ich wusste genau, was war. Hab auch die Kunden gekannt,
bin ja auch häufig mitgefahren und habe die Kunden so
kennengelernt.
Stephan Heibel: Da hast Du Dich immer um die Finanzen
gekümmert.
Tante Käthe: Ja, immer. Ich wollte immer gewusst haben, wie’s
steht.
Stephan Heibel: Wenn Du jetzt mit Deinen 100 Jahren den 60-
jährigen jungen Hüpfern, die gerade auf die Rente zugehen, noch
einen Tipp geben würdest, was ist wichtig?
Tante Käthe: Ja, den Kopf immer frei haben, miterleben, was
geschieht in der Welt. Wenn man das nicht kann, dann fehlt
etwas. Also man muss schon draußen mitmachen, und es ist ganz
gut, wenn man einfach manchmal mit dabei ist. Die dadurch
gewonnenen Erfahrungen und persönlichen Kontakte sind sehr
wichtig.
Und auch mit der Kreissparkasse muss man sich immer gut
stellen. Denn das sind ja auch alles Manager. Die können einem
helfen, die können einen aber auch fallen lassen. Ja. Und es
gibt immer Zeiten, da weiß man, ich muss sorgen, dass ich die
Hilfe halte. Nur ganz alleine die Finanzen im Griff haben, das
geht nicht. So sehe ich das.
Ja, ich muss sagen, ich bin schon von früh auf immer an den
Büchern beteiligt gewesen. Meine Mutter hat die Bücher über das
Gasthaus meiner Eltern geführt und da war ich von Jugend an mit
drin. Ach ja, es gibt schon manchmal schwere Zeiten. Die muss
man überbrücken.
Stephan Heibel: Hast Du noch Erinnerungen an die
Hyperinflation? Das war 1923.
Tante Käthe: Ja, das weiß ich noch. Da war ich 13 Jahre alt.
Die Mutter war beim Zahnarzt in Düsseldorf, ist durch die Stadt
und hatte in der Auslage etwas Besonderes gesehen. Eine
Nähmaschine. Dann ist sie nach Hause gekommen und hat das dem
Vater gesagt. Dann haben sie überlegt, das zu kaufen. Und das
hat ihr lange gut geholfen, denn das Geld war ja später nichts
mehr wert.
Stephan Heibel: Interessierst Du Dich denn noch heute für die
Politik, die Krise in Griechenland...
Tante Käthe: Ein bisschen immer noch – ich kann das nicht ganz
aufgeben. Nein, ich muss diese Artikel immer noch lesen.
Stephan Heibel: Und wie findest Du das, was sich die letzten
Monate entwickelt?
Tante Käthe: Ja, man muss auch mal das Ganze sehen. Natürlich,
was da in Griechenland geschehen ist, das hat mir auch nicht
gefallen. Es gibt immer Menschen, die alles wieder kaputt
machen. Wenn jeder aufbauen würde, dann wäre vieles besser. Es
gibt zu viele, die so ein bisschen die Rosinen rauspicken
wollen. Jeder kann Geld verdienen, darf es aber nicht auf
Kosten der anderen machen. Da muss man aufpassen.
Stephan Heibel: Welche Schlüsse ziehst Du für Dich persönlich
daraus?
Tante Käthe: Vor allen Dingen gibt man immer Acht, dass jetzt
nichts runter geht. Beim Vermögen und bei der Bank. Und so lebt
man doch mit dem ganzen Weltgeschehen heute noch.
Stephan Heibel: Und so ist es gut, dass Du Dich immer auf dem
Laufenden hältst.
Tante Käthe: Ja, schon meine Eltern waren immer geschäftlich
interessiert. Ist ja klar: Wenn die Eltern Beamten sind, dann
gehen die Kinder eher in die Beamtenlaufbahn. Können dann aber
nicht so viel Geld verdienen. Sind dafür aber freier irgendwie.
Wenn ich arbeitete, dann wusste ich, wo ich etwas verdienen
kann, das ist wichtig. Wenn ich da aber keine Ader für habe,
dann kann ich auch nicht verdienen.
Stephan Heibel: Aber das liegt nicht jedem, dieses Denken.
Tante Käthe: Ja, aber ich hab das durch meine Eltern geerbt und
nachher durch meinen Mann noch weiter getrieben. Er war doch
immer sehr bedacht mit Landräten, war lange Zeit selber
stellvertretender Landrat und war in der politischen
Geschichte, um Geld zu verdienen. Bei den Direktoren der
Sparkassen hatte er auch eine gute Nummer gehabt. Und wir waren
auch eine zufriedene Familie, wenn wir auch keine Kinder hatten
– was wir sehr bedauerten. Ich hatte nur einmal eine
Fehlgeburt. Ja, und da war es bald um mich geschehen.
Stephan Heibel: 100 Jahre Geschichte, wie hast Du die letzten
30 Jahre empfunden?
Tante Käthe: Die letzten 30 Jahre: Ja, man ist dann doch älter
geworden, aber man hat sich dann doch nicht mehr anders
gekümmert. Ich habe mich immer weiter um Politik gekümmert und
weiter mit Sparkassen verhandelt. Ich kontrolliere noch heute
jeden Kontoauszug der Sparkasse. Da hat sich also nicht mehr
viel verändert.
So, ich konnte Dir so ein bisschen von meinem Leben erzählen.
Es ist nicht viel. Es geht nicht nur um Tausende, die man
verdienen konnte. Es war schon schwer. Man muss immer dran
bleiben.
Stephan Heibel: Und das hast Du ja wunderbar geschafft. Vielen
Dank, Tante Käthe, für den kleinen Einblick in Dein langes
Leben. Ich hoffe, dass Du Dein Interesse am Tagesgeschehen noch
lange behältst und wünsche Dir vor allem Gesundheit für die
Zukunft.
Tante Käthe: Danke, ich hoffe, dass ich Dir was helfen konnte.
INDIZES 22.7.10
Dow Jones 10.322 -0,4%
DAX 6.173 0,4%
Nikkei 9.430 0,2%
Euro/US-Dollar 1,294 -0,2%
Euro/Yen 112,73 -0,3%
10-Jahres-US-Anleihe 2,93% -0,1
Umlaufrendite Dt 2,27% 0,0
Feinunze Gold USD $1.198,70 -0,6%
Fass Crude Öl USD $77,40 1,7%
Baltic Dry Shipping I 1.801 5,9%
In den vergangenen Wochen häuften sich die Fragen zum
Kurseinbruch beim Baltic Dry. Auf der Suche nach einer
Erklärung bin ich bei meinem befreundeten Wettbewerber Jochen
Steffens fündig geworden. In seinem Stockstreet Daily
veröffentlichte er diese Woche die folgende Erläuterung (Autor:
Marc Ewers – zu weiteren Infos des Börsendienstes von Jochen
Steffens bitte hier klicken: http://www.heibel-
ticker.de/empfehlung.php?id=76):
In der PDF-Version dieser Ausgabe finden Sie morgen früh dann
auch die entsprechenden graphischen Darstellungen.
BALTIC DRY INDEX
(Auszug eines Artikel, erschienen im Steffens Daily, 19.07.10)
Preisindizes werden gerne als Indikatoren für die
Transportbranche verwendet. Die Überlegung dahinter ist
ebenfalls simpel: Fallen die Preise, dann ist das
Transportaufkommen gesunken, weil die Nachfrage
(Transportleistung) geringer wurde, aber das Angebot
(Transportkapazität auf LKWs, Eisenbahnen, Schiffen) natürlich
erst einmal gleichbleibt (niemand verschrottet einen LKW, weil
er momentan weniger ausgelastet ist). Also steht eine
Wirtschaftsabschwächung vor der Tür.
Ein zurzeit viel beachteter Frachtratenindex nach diesem Muster
ist beispielsweise der Baltic Dry Index (BDI). Dieser Index
reflektiert die weltweiten Schiffsfrachtraten für Stück- und
Schüttgüter wie Kohle, Eisenerz, Zement u. a.
DRAMATISCHES AUF UND AB DER FRACHTPREISE AB 2003
Der Langfristchart des BDI seit 1985 zeigt relativ moderate
Preisveränderungen bis 2003. Danach sprangen die Preise wild
hin und her und schossen 2007 / 2008 dramatisch nach oben.
Dementsprechend brach der BDI in der Krise auch massiv ein.
Sorge bereitet vielen Analysten nun der vergleichsweise starke
und anhaltende Einbruch der jüngsten Zeit. Nachdem sich der
Index nach dem Tief wieder stabilisiert hat, wird dieser
Preisrückgang nun mit einem bevorstehenden neuerlichen
Schwächeanfall der Weltwirtschaft in Zusammenhang gebracht –
die „Double Dip“-Theorie erhält hierdurch neue Nahrung.
WELCHE FAKTOREN BESTIMMEN DIE FRACHTKOSTEN?
Wie oben erläutert, bestimmen grundsätzlich Angebot und
Nachfrage die Preise. Der Nachfrage, also Waren, die verschifft
werden sollen (= Welthandelsvolumen) muss als Angebot eine
adäquate Transportkapazität, also Schiffe, die das alles
transportieren können (= Welthandelsflotte), gegenüberstehen.
Es erscheint logisch, dass der Bedarf gelegentlich dem Angebot
voraus läuft – schließlich können neue Schiffe nicht einfach
über Nacht gebaut oder verschrottet werden.
Schauen wir uns jedoch die Entwicklung von Welthandel und -
flotte in den letzten Jahrzehnten an, dann erkennen wir, dass
allenfalls der Preis-Peak 2004 und natürlich der Einbruch 2008
auf Angebots- und Nachfrageeinflüsse zurückgehen. Die Preise
schwankten allerdings auch in anderen Zeiträumen und dann
teilweise viel stärker, als durch diesen Zusammenhang erklärbar
ist. Also scheint ein anderer Einfluss maßgeblich zu sein. Und
da bei Schiffen der Treibstoff der hauptsächliche Kostenfaktor
ist, liegt es nahe, den BDI mit dem Ölpreis zu vergleichen.
Und tatsächlich liefert die Entwicklung des Rohölpreises der
vergangenen zehn Jahre eine viel bessere Erklärung für den
Verlauf des BDI, als die Entwicklung des Welthandels.
FRACHTRATEN UND AKTIENMÄRKTE
Und vergleichen wir nun noch den BDI mit dem Aktienmarkt anhand
des S&P 500, dann stellen wir insbesondere im Vergleich zum
vorherigen Aufschwung 2003- 2005 fest, dass nicht jeder
Einbruch des BDI auch einen entsprechenden Kursrückgang bei
Aktien nach sich zieht. Eine Erkenntnis, die übrigens auch für
die bisherige Rallye seit 2009 gilt.
FAZIT:
Der Rückgang des BDI ist sicherlich EIN Warnsignal im Kontext
mit anderen Konjunkturindikatoren. Doch weder der BDI allein
noch die Stärke seines jüngsten Rückganges geben belastbare
Anhaltspunkte für die weitere Entwicklung der Märkte.
Insbesondere, da die Aktienbörsen diesmal VOR dem BDI
einknickten und bereits einen deutlichen Rückgang hinter sich
haben...
UND DANN IST DA NOCH DIE SACHE MIT DEM MÜLL
Und weil das offenbar so ist, forschen die Statistiker
allerorten nach neuen, „verlässlichen“ Indikatoren. Mancher
landet bei dieser Suche geradewegs im Müll. So untersuchten
Bloomberg-Analysten unlängst die Frachtaufkommen
nordamerikanischer Eisenbahnen auf ihre Relevanz bezüglich
eines Zusammenhangs zur Wirtschaftsentwicklung.
Große Überraschung! Nicht Baumaterialien, Autos oder
Kraftstoffe liefern die beste Korrelation zur Veränderungsrate
des Bruttoinlandsproduktes (BIP) – nein, die transportierte
Müllmenge! Was einiges über unsere Lebensweise aussagt und
Stoff zum Nachdenken jenseits des Börsengeschehens liefert...
Ach, übrigens – Kohle, ein wichtiges Gut, dessen Transport auch
im BDI erfasst wird, landete bei dieser Untersuchung
abgeschlagen auf dem letzten Platz aller berücksichtigten zehn
Güter.
SENTIMENTDATEN
ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
02.07.- 09.07. (178): 54% / 12%
09.07.- 16.07. (163): 44% / 15%
16.07.- 23.07. (149): 40% / 12%
ANALYSTEN KAUF
Daimler, Roche, Manz Autom.
ANALYSTEN VERKAUF
Centrotherm, RWE, Télévision S.A.
PRIVATANLEGER:
27. KW 2010: 56% Bullen (66 Stimmen)
28. KW 2010: 60% Bullen (69 Stimmen)
29. KW 2010: 53% Bullen (82 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 6.036
PRIVATANLEGER KAUF
E.On, Apple, Axa
PRIVATANLEGER VERKAUF
GM Motors Liquidation, Cancon IT
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel
==============================================================03. AUSBLICK: EIN BESONDERER TIPP ALS SPEKULATION
==============================================================
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
==============================================================04. KOLUMNEN-TICKER: JUNGHEINRICH, TELEFONICA
==============================================================
JUNGHEINRICH: GABELSTAPLER FÜR KONJUNKTURAUFSCHWUNG
20.07.2010 | 07:40
Nach Centrotherm, Manz Automation, Roth & Rau und Gildemeister
möchte ich heute einen weiteren Maschinenbauer im Detail
betrachten: Jungheinrich.
Als Anbieter von Gabelstaplern profitiert auch Jungheinrich
sehr früh vom Konjunkturaufschwung. Auftragseingang und Gewinn
sind im ersten Quartal des laufenden Jahres bereits kräftig
angestiegen. Schauen wir einmal, ob sich dieser Trend
fortsetzen sollte.
In Krisenzeiten werden als erstes Investitionen zurückgestellt.
Die alten Maschinen werden so gut wie möglich gewartet und
weiterbetrieben. Erst wenn sich ein neuer Aufschwung
abzeichnet, werden die ersten Einnahmen in die Ausweitung des
eigenen Maschinenparks investiert, um für den erwarteten
(erhofften?) Ansturm gerüstet zu sein. Als Anbieter von
Gabelstaplern gehört Jungheinrich zu den Maschinenbauern, die
als erstes von einem Aufschwung profitieren.
Bereits im ersten Quartal 2010 hat Jungheinrich einen
überraschenden Gewinnsprung ausgewiesen. Obwohl der Umsatz
gegenüber dem Vorjahresquartal um 6% zurückgegangen war, konnte
das Unternehmen einen Gewinn von 12 Mio. Euro ausweisen (14%
über Analystenerwartungen). Grund für den Gewinnsprung waren
Kostensenkungsmaßnahmen.
Im Rahmen der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses hob das
Unternehmen insbesondere die eigene Prognose für den
Jahresgewinn 2010 deutlich an. Während das Unternehmen von
einem Umsatzanstieg von nur 5% ausging, wurde der zu erwartende
Gewinn mit „im mittleren zweistelligen Millionenbereich“
beziffert. Wir haben hier also ein Unternehmen, das wieder
leicht optimistisch wird, die Erwartungen der Analysten
übertreffen und die eigene Prognose anheben kann. Das sind die
Zutaten für einen steigenden Aktienkurs.
Beim Maschinenbau ist stets noch der Auftragseingang eine
wichtige Kerngröße. Dieser ist um 7% gegenüber dem
Vorjahresquartal angestiegen. Im Vergleich zum direkt
vorhergehenden Quartal wurde der Auftragseingang um 1%
gesteigert.
Bei all diesen positiven Entwicklungen scheint also ein
Kursanstieg fast schon als sicher. Doch schauen wir uns einmal
das Bewertungsniveau an. Auf Basis der Erwartungen für 2010
notiert die Aktie auf einem KGV von 14. Hält der Aufschwung an,
so dürfte das KGV 2011 auf 8 fallen. Das erwartete
Umsatzwachstum für die nächsten zwei bis drei Jahre ist jeweils
einstellig, also deutlich unter 10%. Vor diesem Hintergrund ist
das KGV von 14 in meinen Augen bereits ausreichend.
Auf Sicht von 12-18 Monaten würde das KGV auf 8 fallen, weil
die Kosteneinsparungen einmalig zu einem überproportionalen
Gewinnanstieg führen. Ein KGV von 8 halte ich für zu günstig
für Jungheinrich und ich könnte mir daher gut vorstellen, dass
der Kurs in den nächsten Monaten so weit ansteigt, das ein KGV
von 10-11 erzielt wird. Das entspricht einer Kurschance von 20-
35%. Ich finde weder das aktuelle Kursniveau besonders günstig
noch die Kurschance besonders attraktiv.
Im Vergleich zu den oben genannten Maschinenbauern gefällt mir
Jungheinrich also derzeit nicht so gut. Hinzu kommt eine
Vielzahl von Meldungen über die Neubesetzung von
Vorstandspositionen. In den vergangenen fünf Jahren wurden alle
Vorstandspositionen neu besetzt, teilweise mehrfach.
Kontinuität in der Unternehmensführung sieht anders aus. Was
steckt dahinter?
Uns Anleger werden ausschließlich Vorzugsaktien
(stimmrechtslos) von Jungheinrich angeboten. Die Stammaktien
befinden sich zu 100% in der Hand der Familien Lange und Wolf.
Wichtige Entscheidungen werden also ausschließlich von den
Eigentümerfamilien vorgenommen, Kleinaktionäre, Fonds oder
andere Großanleger haben keinen Einfluss darauf. Wenn ich mir
die häufigen Vorstandswechsel anschaue und dann erfahre, dass
zwei Eigentümerfamilien am Ruder sind, dann habe ich die
Befürchtung, dass nicht immer die Interessen der
Vorzugsaktionäre voll berücksichtigt werden und ich würde mich
daher von dieser Aktie fern halten.
Das Bewertungsniveau ist in Ordnung, die Geschäftsaussichten
sind gut und die Ertragslage macht Mut. Doch in meinen Augen
gibt es bessere Aktien aus dem Bereich des Maschinenbaus, in
die ich derzeit investieren würde.
ÜBERNAHMESCHLACHT IN BRASILIEN: TELEFONICA WILL VIVO-ANTEILE
VON PORTUGAL TELECOM
21.07.2010 | 13:33
Spannender als jeder Krimi: Die spanische Telefonica und die
Portugal Telecom halten jeweils 30% an dem brasilianischen
Mobilfunkbetreiber Vivo.
Telefonica möchte den portugiesischen Nachbarn die 30% Anteile
an Vivo abkaufen und hat dafür schon einen Preis geboten, der
über dem doppelten des aktuellen Kurses liegt.
Die Mehrheit der Aktionäre von Portugal Telecom ist für den
Verkauf der Anteile an Telefonica, doch die portugiesische
Regierung hat eingegriffen und den Verkauf untersagt. Sie hält
eine sogenannte „goldene Aktie“, mit der sie ein Vetorecht bei
solchen Entscheidungen hat. Diese goldene Aktie ist jedoch nach
EU-Recht unrechtmäßig und so zeichnet sich ein langwieriger
Rechtsstreit ab. Aber Telefonica läuft die Zeit davon.
Aktionäre von Telefonica erhalten eine Dividendenrendite von
8,6%, die von Portugal Telecom eine von 7%. Vivo bietet das,
was alle wirklich wollen: Wachstum! Am Freitag ließ Telefonica
das Übernahmeangebot auslaufen, nachdem es von den Portugiesen
abgelehnt wurde. Doch das letzte Wort ist nicht gesprochen und
die Verhandlungen gehen weiter. Es bleibt spannend.
In einer aktuellen Analyse habe ich untersucht, wie sich ein
möglicher Ausgang der Übernahmeschlacht auf die Aktien von
Telefonica auswirken sollte. Die entsprechende Analyse lesen
Sie hier: http://www.heibel-unplugged.de/1527,telefonicas-
uebernahmeschlacht-um-vivo-in-brasilien/
Zu den Aussichten von Vivo, einem der wenigen
Wachstumsunternehmen der Telcobranche, habe ich in meinem
Börsenbrief Heibel-Ticker PLUS bereits mehrfach Stellung
genommen. Die Aktien befinden sich in meiner Beobachtungsliste.
Details dazu finden Sie in meinem Börsenbrief unter http://www.heibel-ticker.de.
Um Sie nicht auf die Folter zu spannen: Bei Telefonica dürfen
Sie ein Kurswachstum bis auf weiteres nicht erwarten. Ich
empfehle Vivo.
===============================================================05. LESERFRAGE: VEOLIA ENVIRONMENT
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.
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FRAGE:
Hallo Herr Heibel,
ich verfolge Ihren Standard-Ticker sehr aufmerksam und bin sehr
dankbar für Ihre gut verständliche Darstellungsweise des
komplexen Marktgeschehens. Die Verbindungen im Markt sind für
etwas "abseits stehende" Menschen oft schwer miteinander zu
verknüpfen und somit noch einmal danke dafür.
Ich bin vor ein paar Tagen auf Veolia Environnement (WKN:
501451) gestoßen. Bis vor kurzen war mir Veolia gar kein
Begriff, umso erstaunter war ich, als ich das Marktkapital sah.
Ich möchte in den Bereich Umwelt und Wasserversorgung
investieren. Veolia, die sich als Dienstleister Nr.1
darstellen, scheint da gut zu passen. Auch das aktuelle
Kursniveau scheint vielversprechend.
Es wäre schön, wenn Sie ein paar Sätze direkt zu mir senden,
oder in die nächste Ticker-Ausgabe integrieren könnten.
Freundliche Grüße, Christian
ANTWORT:
Veolia ist ein etablierter Versorger mit hoher
Dividendenrendite doch mit nur mäßigen Kurschancen.
Umsatzwachstum gibt es kaum, dafür wurden in der Krise
Kostensparmaßnahmen umgesetzt, die sich derzeit positiv
auswirken. Das KGV steht bei 14, das ist in meinen Augen für
einen Versorger recht hoch.
Ich habe Veolia in die Ecke der Versorger gestellt, da das
Geschäft letztlich nichts anderes ist: Wasserwerk,
Abwasseraufbereitung und Müllabfuhr. Das Unternehmen selbst
legt sehr großen Wert auf Umweltschutz und bezeichnet sich als
größtes Umweltservice-Unternehmen in Europa. Ich will dem nicht
widersprechend, finde das gut - weiß aber nicht, warum ich ein
anderes Bewertungsniveau anlegen soll als bei anderen
Versorgern.
Also: Als kontinuierlichen Dividendenbringer sieht die Aktie
gut aus, ich würde aber nicht auf einen sonderlichen Kursgewinn
setzen.
==============================================================06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.
Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.
Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.
Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibelhttp://heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
==============================================================07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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Heibel-Ticker Ende
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