H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
______________________________________________
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 05 (05.02.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)
I N H A L T
01. INFO-KICKER: AUSVERKAUF WAR ÜBERFÄLLIG
02. SO TICKT DIE BÖRSE: INSTITUTIONELLE HABEN UNRECHT
03. AUSBLICK: NOKIA MIT NEUER STRATEGIE
04. KOLUMNEN-TICKER: CISCO, AI...
H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 05 (05.02.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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I N H A L T
01. INFO-KICKER: AUSVERKAUF WAR ÜBERFÄLLIG
02. SO TICKT DIE BÖRSE: INSTITUTIONELLE HABEN UNRECHT
03. AUSBLICK: NOKIA MIT NEUER STRATEGIE
04. KOLUMNEN-TICKER: CISCO, AIXTRON, VISA
AIXTRON: SELBST ÜBERZOGENE ERWARTUNGEN WERDEN ERFÜLLT
05. MONATSANALYSE: DOW JONES, DAX, NIKKEI, USD, YEN, GOLD, ÖL
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG
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01. INFO-KICKER: AUSVERKAUF WAR ÜBERFÄLLIG
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Liebe Börsenfreunde,
Nach Tagen wie gestern und heute müssen Sie aufpassen, Ihre
Schlussfolgerungen nicht von den Aktienkursen zu ziehen. Es
gibt eine ganze Reihe von Fehlern, die insbesondere den
institutionellen Anlegern in diesen Tagen unterlaufen. Als
unabhängiger Privatanleger können Sie davon profitieren. Ich
zeige Ihnen heute, wie das geht.
Im heutigen Kapitel 02 geht es insbesondere um die
vermeintlichen Folgen der Probleme Griechenlands sowie um meine
Einschätzung dessen, was tatsächlich passieren wird.
Konsequenterweise betrachte ich den aktuellen Ausverkauf als
ein Geschenk, bei dem Sie zugreifen sollten.
Im Ausblick habe ich meine Meinung zu Nokia grundlegend
überarbeitet. Das Unternehmen hat zwei Schritte unternommen,
die ich für diskussionswürdig erachte. Darüber hinaus gebe ich
Ihnen meine Einschätzung darüber, wie lange die aktuellen
Turbulenzen an den Märkten noch anhalten könnten.
Die Kolumnen-Ticker dieser Woche behandeln die Aktien von
Cisco, Aixtron sowie Visa. Drei Unternehmen, die über die
augenblickliche Verfassung unserer Konjunktur sehr gut Auskunft
geben können.
Wie jeden Monat habe ich wieder die Monatscharts der
wichtigsten Indizes besprochen. Beim aktuellen Ausverkauf ist
es besonders wichtig, charttechnische Unterstützungen
auszumachen, damit zu weder zu früh, noch zu spät einsteigen.
Und besonders aktiv war ich heute bei den Titeln aus unserer
Beobachtungsliste. In Kapitel 06 gibt es eine ganze Reihe von
aktuellen Einschätzungen und Handlungsideen.
Die PDF-Version der jeweiligen Ausgabe können Sie ab sofort
auch stets im Archiv herunterladen. Die PDF-Version dieser
Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh unter dem folgenden Link zur
Verfügung stehen:http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts100205.pdf
Hier in Hamburg haben wir Tauwetter ... das überträgt sich
offensichtlich auch auf die Aktienkurse. Mir wäre es lieber,
wenn die kühle Stimmung auftaut statt dass die Kurse dahin
schmelzen.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.
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02. SO TICKT DIE BÖRSE: INSTITUTIONELLE HABEN UNRECHT
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„Die Börse hat immer Recht“ ist einer der Lieblingssprüche
meiner Leser, wenn ich mit einer Einschätzung falsch lag und
dennoch versuche, meine Überzeugung inhaltlich zu
rechtfertigen. Ich kann diesen Spruch nicht leiden. Denn die
Börse ist alles andere als effizient, die Börse unterliegt
Mechanismen, die effiziente Reaktionen verhindern.
Griechenland ist ein Problem für ... ja, für wen eigentlich?
Nun, meiner Ansicht nach ist Griechenland ein Problem für
Griechenland. Mit 2,5% des EU-BSPs haben die Probleme
Griechenlands kaum einen Einfluss auf die Wirtschaft in der EU,
geschweige denn der Welt. Aber dennoch wurde gestern weltweit
alles verkauft, was nicht niet und nagelfest war. Aktien von
Unternehmen, die in Griechenland Geschäfte haben. Aktien von
Unternehmen, die von den Problemen der Unternehmen, die in
Griechenland Geschäfte machen, profitieren. Entsprechende
Aktien von Unternehmen, die von Portugal, von Spanien oder
vielleicht sogar von Japan abhängig sind. Denn auch diese
Länder haben exorbitant hohe Verschuldungsquoten.
Ja, und sogar Aktien von Unternehmen, die mit alledem nichts zu
tun haben wurden verkauft. Doch damit nicht genug, auch das Öl
wurde ausverkauft und wo geht all dieses Geld hin? Ins Gold?
Nein, auch der Goldpreis fiel gestern um 4%. Es wurde alles
verkauft.
Hat die Börse Recht? Müssen wir wirklich alles verkaufen?
Können wir in die Zeitung schauen, auf den Computerbildschirm,
auf unseren Depotauszug, und können wir von dem, was wir dort
sehen unsere Schlussfolgerungen ziehen? Geben die Ereignisse an
den Weltfinanzmärkten Aufschluss über das, was in der realen
Welt passiert? Wenn ich den Fernseher anschalte, dann könnte
ich zu diesem Schluss kommen. Doch das ist falsch.
Nur einige Aktien und einige wenige Anlagebereiche werden
derzeit in meinen Augen zu Recht ausverkauft. Die anderen
wurden mitgefangen und werden nun „mitgehangen“. An den
Finanzmärkten wird das Badewasser mit dem Kind ausgeschüttet.
Halten Sie sich also bitte fest, damit Sie an Bord bleiben.
Nein, ich habe Anfang Januar, als ich mehrmals zu
Gewinnmitnahmen und Verkäufen riet, nicht gewusst, dass
Griechenland solche Probleme bekommen würde. Und ich wusste
auch nicht, dass Obama plötzlich wild wird. Und noch weniger
konnte ich damals vorhersehen, dass China so schnell schon zu
einer restriktiven Geldpolitik zurückkehren würde. Aber Anfang
Januar lief alles so gut, dass es kaum noch positive
Überraschungen geben konnte ... vielmehr war die Gefahr von
negativen Überraschungen viel größer geworden. Nach einer
Börsenrallye von 60% wäre es waghalsig gewesen, mit dem selben
Betrag auf weiter steigende Kurse zu setzen wie im März bei
einem DAX-Stand von 3.600 Punkten.
Und so haben wir nun die Probleme, die für den notwendigen
Ausverkauf sorgen, bevor die Börsen wieder steigen können. Doch
denken Sie nicht, dass Hedgefonds, Fondsmanager und andere
institutionelle Anleger intelligenter sind als Sie. Dort laufen
nicht selten 25 jährige Hochschulabgänger herum, die noch nicht
einmal Abitur hatten, als die Börse nach der Jahrtausendwende
in eine lange Baisse überging. Der Internetboom war etwas, das
es ihnen ermöglichte, Hausaufgaben im Internet zu klauen.
Diese Jungs wurden in den letzten Semestern auf die
Finanzmathematik getrimmt und sie wissen genau, wie ein
diversifiziertes Portfolio aussieht, das ein bestimmtes Beta,
einen bestimmten Markt oder eine bestimmte Branche abbildet.
Sie suchen die Aktien für ihr Portfolio aus Excel-Tabellen mit
unzähligen Kennzahlen heraus.
Und wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, dann wird das
Portfolio an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst. Dieser
Anpassungsvorgang, wenn auch inhaltlich richtig, geschieht dann
so schnell und so pauschal, dass ganze Märkte in die Knie
gezwungen werden.
Wenn also China statt mit 11% nur noch mit 8% wachsen wird,
dann können chinesische Aktien in einem Wachstumsfonds nicht
mehr s stark gewichtet sein wie zuvor und in Folge dessen
werden chinesische Aktien, egal welche, verkauft.
Wenn Griechenland, ein Mitglied der hoch angesehenen EU, in
Zahlungsschwierigkeiten gerät, dann müssen auch die als weniger
solide geltenden Schwellenländer als gefährdet angesehen
werden, so die falsche Annahme vieler Marktteilnehmer in diesen
Tagen. Und so wird das Engagement in Schwellenländeraktien
zurück gefahren, ohne Rücksicht auf Bewertungsniveau oder
Geschäftsaussicht der einzelnen Unternehmen. Hauptsache die
angepasste Gewichtung kann schon morgen dem Chef präsentiert
werden.
Und so liefern Ausverkäufe wie der gestrige für uns besonnene
und insbesondere unabhängige Privatanleger hervorragende
Kaufchancen in ausgewählten Einzelaktien. Heute Vormittag habe
ich Kaufempfehlungen zu fast unserer kompletten
Beobachtungsliste an die Heibel-Ticker PLUS Kunden
herausgeschickt, die entsprechende E-Mail Benachrichtigungen
haben wollen.
Es ist falsch, dass der Goldpreis gestern um 4% eingebrochen
ist. Ich würde doch meinen, dass der Goldpreis steigt, wenn die
Welt unterzugehen droht, oder etwa nicht? Aber der gestrige
Ausverkauf hat die Volatilität an den Märkten nach oben
schnellen lassen. Und bei einer gestiegenen Volatilität
bevorzugen viele Marktteilnehmer eine höhere Cash-Quote. Und
somit haben institutionelle Anleger ihre Cash-Quote erhöht und
eben alles, auch Gold und entsprechende Goldderivate, verkauft,
was den Goldpreis hat einbrechen lassen.
Erst in ein paar Tagen oder Wochen werden diese Gelder wieder
neue Anlagemöglichkeiten suchen und wenn bis dahin die
Unsicherheit auf den Weltfinanzmärkten nicht dramatisch
verringert wurde, dann wird ein größerer Anteil dieser Gelder
wieder in das Gold zurück fließen. Doch zunächst wurde erst
einmal die Cash-Quote erhöht, also auch Gold verkauft.
Doch bevor ich mich weiter über den Unsinn auslasse, den Sie
gestern und heute an der Börse sehen, schauen wir uns einmal
die Probleme Griechenlands und deren Auswirkung auf die EU
genauer an.
Die Schulden Griechenlands belaufen sich inzwischen auf rund
130% des griechischen Bruttosozialprodukts. Innerhalb der EU
sind gerade einmal 60% zugelassen, doch das erfüllt kaum ein
Land. Deutschland steht als Musterknabe bei 79%. Japan übrigens
bei über 200%. Nur weil ein Land nun 130% des BSPs an Schulden
hat hört die Welt nicht morgen auf sich zu drehen.
Das Geschrei ist groß, dass Griechenland jedoch eine
Kettenreaktion auslösen könnte: Als nächstes fällt Portugal und
danach wird schon Spanien genannt. Nun okay, da kommen wir
schon langsam an eine Wirtschaftsnation, deren Probleme auch
bei uns Wellen schlagen könnten. Portugals Verschuldungsgrad
könnte in den nächsten zwei Jahren auf 91% ansteigen, und der
von Spanien auf 74%. Wieso wird Spanien kritischer gesehen aus
Deutschland? Kritiker betrachten derzeit nur die
Neuverschuldung, und die ist dort zugegebenermaßen recht hoch.
Aber von einem Staatsbankrott sind wir noch weit entfernt.
Die Angst geht umher, dass die EU Griechenland in irgendeiner
Form helfen könnte. Doch ich halte das für falsch und
unwahrscheinlich. Falsch, weil damit eben die befürchtete
Kettenreaktion losgetreten werden könnte. Und unwahrscheinlich
weil ich nicht denke, dass unsere Politiker uns vermitteln
können, das wir für den Verschwendungswahn anderer Nationen
aufkommen müssen. Die EU ist eine Währungsgemeinschaft, keine
Solidargemeinschaft. Und das Einspringen anderer EU-Mitglieder
ist im EU-Vertrag nicht vorgesehen, vielmehr müssen die
Mitglieder sich selbst am Riemen reißen.
Es wird nun in meinen Augen nicht mehr lange dauern bis
Griechenland damit droht, aus der EU auszutreten. Das würde den
Euro in seiner Glaubwürdigkeit schwächen und würde auch enge
wirtschaftliche Verflechtungen in Frage stellen. Doch die
Auswirkungen für die EU wären relativ gering, für Griechenland
hingegen wäre es eine Katastrophe. Man müsste sich um eine neue
Währung kümmern und glauben Sie nicht, dass anschließend
irgendjemand aus der internationalen Finanzgemeinde Interesse
an griechischen Staatsanleihen haben könnte. Ganz abgesehen von
den in Euro geschriebenen Verträgen, die umgeschrieben werden
müssten.
Ich kann mir also nicht vorstellen, dass Griechenland aus der
EU austreten wird. Ebenso wenig kann ich mir vorstellen, dass
die EU helfend zur Seite eilen wird. Vielmehr wird Griechenland
mehr oder weniger alleine durch ein Tal der Tränen gehen
müssen, bis es den eigenen Haushalt wieder EU-konform gestaltet
hat. Und das wird Gehälter, Jobs, Infrastruktur und Wohlstand
kosten.
Die Auswirkungen dieses Prozesses für uns in Deutschland? Nicht
merkbar. Die Auswirkungen für die Schwellenländer, für die USA,
für die Weltfinanzmärkte, für Gold, ...?
Nutzen Sie den Ausverkauf, um Ihre Lieblingsaktien günstig
einzusammeln. In diese Panik hinein sollten Sie nicht
verkaufen, denn das ist stets die schlechteste Reaktion. Wenn
die Erklärungen, die ich Ihnen hier soeben über Griechenland
aufgezeigt habe, durch die Medien geistern, werden die Börsen
schon wieder um 5% höher stehen. Und wenn sich meine
Erklärungen dann als falsch herausstellen sollten (was ich
nicht glaube), dann haben Sie sodann noch immer Zeit, alles zu
verkaufen und in Gold anzulegen. Niemals aber sollten Sie in
eine Verkaufspanik hinein verkaufen, denn diese ist zumeist von
finanzmathematisch orientierten Jungspunden oder entsprechend
programmierten Computern ausgelöst.
Schauen wir uns einmal die Wochenperformance der wichtigsten
Indizes an:
INDIZES 4.2.10
Dow Jones 10.002 -1,2%
DAX 5.533 -0,1%
Nikkei 10.057 -3,4%
Euro/US-Dollar 1,367 -2,2%
Euro/Yen 122,26 -2,7%
10-Jahre-US-Anleihe 3,61% -0,1
Umlaufrendite Dt 2,89% 0,0
Feinunze Gold USD $1.053,37 -3,0%
Fass Crude Öl USD $72,94 -1,7%
Baltic Dry Shipping I 2.685 -13,9%
Der DAX hat nur deswegen am besten abgeschnitten, weil er den
gestern Abend startenden Ausverkauf im Dow Jones noch nicht
mitgemacht hat. Allein gestern Abend brach der Dow Jones um
über 2% ein. Der Nikkei hatte in Folge dessen heute Nacht
seinen schlechtesten Tag seit Monaten (-2,89%).
Natürlich werden bei der vermeintlich unsicheren Lage in Europa
auch große Summen aus Euro-Anlagen abgezogen und so ist der
Euro-Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar (-2,2%) sowie dem Yen
(-2,7%) kräftig eingebrochen. Eigentlich müssten unsere
exportorientierten, international ausgerichteten Unternehmen
wie Daimler oder Siemens vom schwachen Euro profitieren denn
die im Ausland erzielten Erlöse gewinnen an Wert. Doch sowohl
Daimler (-1,5%) als auch Siemens (-1,6%) notieren kräftig im
Minus. Die Rasenmäher-Methode eben.
Schauen wir uns einmal die Stimmung unter den Anlegern an:
SENTIMENTDATEN
ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
15.-22. Jan (394): 75% / 25%
22.-29. Jan (342): 56% / 44%
29.1.-5.2. (318): 83% / 17%
ANALYSTEN KAUF
Volkswagen, Vinci S.A., Hannover Rück,
ANALYSTEN VERKAUF
Q-Cells, Solon, Renewable Energy
PRIVATANLEGER:
3. KW 2010: 69% Bullen (82 Stimmen)
4. KW 2010: 47% Bullen (78 Stimmen)
5. KW 2010: 57% Bullen (70 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 5.648
PRIVATANLEGER KAUF
Washington Mutual, Infineon, Wacker Chemie
PRIVATANLEGER VERKAUF
SMA Solar, Peugeot
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel
Hui, insbesondere die Analysten sind in dieser Woche bullischer
denn je. So viele Kaufempfehlungen hat es schon ewig nicht mehr
gegeben. Das macht mich allerdings nachdenklich.
Mit 57% Bullen sind die Privatanleger relativ ausgewogen
gestimmt. Die schlechte Stimmung hält sich die Waage mit den
Chancen, die durch den Ausverkauf entstehen.
Weiter unten habe ich die Quartalsergebnisse von Cisco und Visa
aufgeschlüsselt. Hier in Deutschland hat die Deutsche Bank
gestern ein hervorragendes Ergebnis veröffentlicht. Doch alles,
was Sie in der Presse darüber lesen ist: „Die Spitze ist
erreicht, besser kann es nicht mehr werden.“
Ich sehe das anders. Auch wenn einzelne Branchen und Märkte im
Jahr 2010 gemieden werden sollten, so gibt es doch eine ganze
Reihe von Wachstumstrends, die für Anleger überproportionale
Erträge ermöglichen sollten. Wie zum Jahreswechsel angekündigt:
Nachdem im Jahr 2009 alle Aktien stiegen wird es nunmehr
wichtig, auf die richtigen Einzelaktien zu setzen. Cisco und
Visa gehören in meinen Augen ebenfalls zu denen, die in diesem
Marktumfeld profitieren werden. Die weiteren Empfehlungen
finden Sie im Kapitel 06.
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03. AUSBLICK: NOKIA MIT NEUER STRATEGIE
==============================================================
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte
Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsen-
entwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker
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04. KOLUMNEN-TICKER: CISCO, AIXTRON, VISA
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CISCO MIT HERAUSRAGENDEM QUARTALSERGEBNIS
Von 05.02.2010 | 08:59
Wenn ich mir das Gemetzel an den Börsen anschaue dann muss ich
zu dem Schluss kommen, dass wir das letzte mal so gute
Quartalszahlen gesehen haben.
Doch die Unternehmenslenker sprechen eine andere Sprache:
Ciscos CEO John Chambers, den ich seit den 90ger Jahren
kontinuierlich beobachte und der sich für mich als
verlässlicher Indikator für die Verfassung der
Technologiebranche bewährt hat, konnte gestern ein
herausragendes Quartalsergebnis für sein Unternehmen
präsentieren.
Ach so, falls Sie Cisco nicht kennen: Gemeinsam mit Microsoft
und Intel hat Cisco in den 90ger Jahren die Computer ins
weltweite Netz gebracht. Im März 2000 war Cisco kurzzeitig
einmal das nach Börsenkapitalisierung wertvollste Unternehmen
der Welt! Und doch sind dessen Produkte so schwer greifbar.
Stellen Sie sich am besten einfach vor, die Kästchen, die für
den Datenaustausch Ihres PCs mit dem Internet verantwortlich
sind (Router), kommen meistens von Cisco.
Im Ende Januar abgelaufenen Quartal verdiente Cisco 40 Cents je
Aktie. Das sind 23% mehr als vor einem Jahr und liegt um 14%
über dem was die Analysten erwarteten. Der Umsatz ist nunmehr
nach der Finanzkrise zum dritten mal in Folge angestiegen,
gegenüber dem Vorjahresquartal um 8% auf 9,8 Mrd. USD (erwartet
wurden 9,4 Mrd. USD). Gute Umsatzzahlen kamen aus allen
Regionen (USA, Asien sowie Europa!) und auch von allen
Produkten (Router, Switches und andere Netzwerkkomponenten).
Das besonders attraktive an Ciscos Produkten:
Netzwerktechnologie ist so komplex und stellt einen kritischen
Kommunikationsfaktor dar, dass für funktionierende Lösungen um
den Preis kaum gefeilscht werden kann. Die Gewinnmarge beträgt
65,5% (brutto) und Cisco konnte seinen Bargeldhaufen um 2,5
Mrd. USD auf 40 Mrd. USD erhöhen. John Chambers sprach nicht
von einem einmalig guten Ergebnis, sondern sieht das
Unternehmen erst am Anfang eines anlaufenden
Investitionszyklus, in dem Cisco weiterhin Marktanteile hinzu
gewinnen werde. Und als vorsichtiger Kaufmann, wie ich Chambers
kenne, muss er sich schon sehr sicher sein, wenn er seinem
Unternehmen nach der Finanzkrise nun schon wieder eine
Aufstockung der Mitarbeiter um 2-3.000 gestattet. Einstellungen
nimmt Chambers nur dann vor, wenn er viele künftige Quartale
ein anziehendes Geschäft erwartet.
Die kurzfristigen Prognosen für Cisco hat Chambers angehoben:
im laufenden Quartal will er 10,3-10,4 Mrd. USD umsetzen,
erwartet wurden bislang nur 9,5 Mrd. USD Umsatz. Und der
zusätzliche Umsatz wird die Gewinnmarge von 65% seiner
Erwartung nach nicht gefährden, so dass der Gewinn um 23-26%
ansteigen dürfte. Verizon in d AT&T in den USA haben die
Zeichen der Zeit erkannt und investieren in den Ausbau des
mobilen Internets. So werden auch hierzulande T-Mobile und
Vodafone meiner Einschätzung nach den Trend zu Smartphones mit
Investitionen in Mobilfunknetz beantworten müssen,
Investitionen, die zu einem guten Teil bei Cisco landen werden.
Letzte Woche gab es Verwirrung über das Quartalsergebnis von
Mister Softee (Microsoft). Steve Ballmer, CEO von Microsoft,
gab bekannt, dass sein Unternehmen noch keine anziehende
Nachfrage von Unternehmensinvestitionen für den Ausbau der
technologischen Infrastruktur feststellen könne. John Chambers
hingegen behauptet das Gegenteil, Cisco stelle steigende
Investitionen von Unternehmen fest. Ich kann diesen Widerspruch
nur so auslegen, dass die Hardwarekosten für
Netzwerkkomponenten den Softwarekosten vorgelagert sind. Auch
kann ich derzeit kaum eine fehlende Funktionalität bei
Anwendungssoftware feststellen, für das Videostreaming sind
unsere Netze hingegen noch lange nicht ausgerichtet. So deute
ich Ciscos Geschäft als einen Frühindikator anziehender
Unternehmensinvestitionen.
Mit dem aktuellen Ergebnis notiert die Aktie auf einem KGV von
17. Bei Wachstumsraten beim Gewinn von rund 25% und als
Weltmarktführer in einem Markt mit hohen Zugangsbeschränkungen
(Know-how) verdient Cisco in meinen Augen ein wesentlich
höheres Bewertungsniveau. Wenn wir dann noch berücksichtigen,
dass Cisco sowohl Marktanteile hinzugewinnt, als auch am Beginn
eines Aufschwungs der eigenen Branche steht, denke ich , dass
der Kurs schon bald kräftig anziehen wird. Sollte dies nicht
geschehen so steht Chambers bereit, mit einem
Aktienrückkaufprogramm bis zu 10% der ausstehenden Aktien
einzusammeln. Dies dürfte den Kurs nach unten absichern.
Fazit: Nach der Finanzkrise (Investitionsstau) und vor dem
Siegeszug der Smartphones (mobiles Internet) gibt es großen
Investitionsbedarf in Netzwerktechnologie. Das Geschäft von
Cisco steht am Anfang eines nachhaltigen Aufschwungs, der
Aktienkurs spiegelt dies mit einem KGV von 17 noch lange nicht
wider.
AIXTRON: SELBST ÜBERZOGENE ERWARTUNGEN WERDEN ERFÜLLT
Von 03.02.2010 | 15:31
Es gibt nur eine ganz kleine Anzahl an Unternehmen, die über
eine ausreichende Marktkapitalisierung (über 1 Mrd. €) verfügen
und Wachstumsraten ausweisen, die einem die Freudentränen in
die Augen jagen. Aixtron gehört zu diesen Unternehmen.
Denn es gibt Hedgefonds und institutionelle Anleger, der gerade
solche Wachstumsunternehmen für ihr Portfolio suchen. Dabei
werden die folgenden vier Kriterien beobachtet:
Umsatzwachstum
Mindestens 20% Umsatzwachstum benötigen Unternehmen, um als
heiße Wachstumsunternehmen zu gelten. Ab 30% Umsatzwachstum
wird gejubelt. Nach dem schwachen Start im Jahr 2009 konnte
Aixtron im vierten Quartal den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um
42% steigern. Für das Gesamtjahr beträgt das Umsatzwachstum
„nur“ 10%, aber die Tendenz zeigt nach oben, wie das vierte
Quartal zeigt.
Gewinnmarge
Wachstum darf nicht zu Lasten der Gewinnmarge erfolgen, denn
sonst würde dies darauf hinweisen, dass das Unternehmen nur
durch eine Preisschlacht Anteile von Wettbewerbern zugewinnen
würde. Was Hedgefonds jedoch bei Wachstumsunternehmen sehen
wollen ist die Eroberung neuer Märkte, wo die Nachfrage so groß
ist, dass die Gewinnmarge ansteigen kann, weil es keinen
Preisdruck gibt. Die operative Gewinnmarge bei Aixtron ist im
vierten Quartal von 9% auf 28% geschossen! Für das gesamte Jahr
2009 ist die Marge von 12 auf 20% angestiegen.
Auftragseingänge
Ganz und gar euphorisch werden Hedgefonds, wenn das Unternehmen
zusätzlich noch vermeldet, nicht alle Aufträge bedient zu
haben. Wenn also die Auftragseingänge gegenüber dem
Vorjahresquartal angestiegen sind und auf ein weiter
anhaltendes Wachstum hinweisen. In der von Aixtron heute
veröffentlichten Meldung über die vorläufigen Ergebnisse ist
jedoch keine Information über die Auftragseingänge zu finden.
Wir werden bis zur Veröffentlichung der endgültigen Zahlen am
11. März warten müssen.
Prognoseanhebung
Und als vierte Kurs treibende Komponente schauen Hedgefonds
stets auf die Prognose des Unternehmens. Am liebsten hätte man,
dass das Management jedes mal, wenn es zum Mikrofon greift, die
eigene Prognose über den erwarteten Umsatz und Gewinn des
Unternehmens weiter anhebt. Auch darüber hat Aixtron in seiner
heutigen Meldung nichts verlauten lassen sondern verweist auf
den 11. März.
Das KGV 2009e (e = estimated, also von Analysten erwartet)
steht bei 62. Das EBIT fällt jedoch gemäß der heutigen Meldung
um 20% über den Erwartungen aus. Wir können von der EBIT-
Steigerung nicht entsprechend auf den Gewinn je Aktie
schließen, doch einen Anhaltspunkt geben uns die vorläufigen
Zahlen schon. So dürfte das KGV 09e statt bei 62 letztlich etwa
bei ca. 50 landen.
Noch im Oktober notierte das für 2009 geschätzte KGV über 80
und die sah unglaublich teuer aus. Wenn Sie jetzt jedoch auf
Basis der neuen Zahlen eine entsprechende Anhebung der
Prognosen für das laufende Jahr berücksichtigen, dann würde ein
KGV 2010e von 25 (eigene Schätzung) gar nicht mehr so teuer
aussehen.
Und genau das ist die Entwicklung auf die Hedgefonds bei diesen
Wachstumsaktien setzen: Wachstumsaktien wachsen so schnell in
ihre hohe Bewertung hinein, dass ein immer höheres KGV
gerechtfertigt werden kann. Und diese Aufwärtsspirale dreht
sich so lange, bis Aixtron einmal einen der vier oben genannten
Punkte nicht erfüllen kann. Da reicht es schon aus, wenn am 11.
März die Jahresprognose nicht signifikant angehoben würde oder
wenn im April die hohe Gewinnmarge von 28% ein wenig zurück
geht.
Solange Aixtron die überzogenen Erwartungen von Hedgefonds
erfüllt steigt der Kurs weiter in den Himmel. Doch wehe, wenn
diese Aufwärtsspirale einmal durchbrochen wird. Dann wird
verkauft ohne Rücksicht auf Bewertungsniveaus und fundamentaler
Entwicklung, dann wird der Kurs heftiger einbrechen als der
Markt. Wenn Sie also bei Aixtron investieren sollten Sie sich
dieses Risikos bewusst sein.
VISA ALS BEWEIS FÜR WELTWEIT ANZIEHENDEN KONSUM
Von 04.02.2010 | 20:33 Uhr |
Ich habe mir soeben das Quartalsergebnis von Visa angeschaut.
Mit 65% Weltmarktanteil am Kreditkartenmarkt ist Visa in meinen
Augen ein guter Indikator für die Konsumfreude der Menschen
weltweit. Insbesondere in den USA ist die Zahlungsmethode mit
Kredit- oder Guthabenkarte weit verbreitet, da dort das
Lastschrift- und Überweisungsverfahren kaum entwickelt ist. Die
Alternative ist das Versenden von Schecks per Briefpost.
So berichtet das Unternehmen von einem anhaltenden Trend hin zu
Plastikgeld. Sowohl die Anzahl der Transaktionen, als auch die
gezahlten Beträge lagen über den Erwartungen der Analysten. Da
Visa kaum Fixkosten hat und am Zahlungsvolumen einen festen
Prozentsatz verdient profitiert das Unternehmen von der
anziehenden Konsumfreude der Karteninhaber. Im abgelaufenen
Quartal verdiente das Unternehmen 99 Cents je Aktie (erwartet
wurden 91 Cents je Aktie). Der Umsatz stieg um 13% auf 1,96
Mrd. USD an (erwartet wurden 1,91 Mrd. USD). Die operative
Gewinnmarge lag mit 59,9% ebenfalls über den erwarteten 57%.
Bei einem Umsatzwachstum von 11-15% im laufenden Jahr möchte
das Unternehmen mindestens 20% mehr verdienen als im Vorjahr.
Dieser Trend solle, so CEO Joseph Saunders, auch im Jahr 2011
anhalten.
Können Sie sich noch an die Kreditkartenkrise erinnern, die im
Jahr 2009 mehrfach heraufbeschworen wurde? Ich habe Ihnen
damals das Volumen der ausstehenden Kreditkartenkredite ins
Verhältnis gerückt und konnte Sie hoffentlich davon überzeugen,
diese vermeintliche Gefahr als Ente zu sehen. Und so wird es
Sie nicht überraschen wenn Sie nun hören, dass die
Kreditausfälle rückläufig sind und das Kreditvolumen wieder zu
steigen beginnt.
Während wir auf politischer Ebene derzeit ein Chaos erleben,
packen sich die Unternehmen liquide Mittel auf die Seite, Visa
sitzt auf 6 Mrd. USD liquiden Mitteln. Klar, die Unternehmen
sind nun schlank aufgestellt, nachdem sie die jüngste Krise für
Restrukturierungen nutzten, und scheuen sich dennoch von großen
Investitionen, denn Obama könnte Sondersteuern einführen, der
Euro könnte kollabieren, China könnte sich vom Rest der Welt
abnabeln und der Himmel könnte uns auf den Kopf fallen. Wenn
all diese Befürchtungen im Verlauf der nächsten Wochen von den
Titelseiten der Medien verschwinden, dann werden Investitionen
getätigt, Unternehmensbewertungen angepasst (bei Visa nach
oben!) und entsprechend die Aktienkurse steigen.
Mit einem aktuellen KGV von 29 sieht die Bewertung für Visa
zwar optisch hoch aus. Doch wenn ich mir die 20% Gewinnwachstum
auf zwei Jahre anschaue und berücksichtige, dass Visa aus einer
Finanzkrise kommt, in der hohe Abschreibungen und niedrige
Gewinne erzielt wurden, dann kann ich mir gut vorstellen, dass
nach diesem herausragenden Quartalsergebnis die Prognosen für
das laufende Jahr angehoben werden. Und wenn statt der
erwarteten 3,60 USD im laufenden Jahr eben 4,40 USD verdient
werden, dann ist das von mir erwartete KGV 2010e von 19 schon
wesentlich attraktiver.
Fazit: Die in den Schlagzeilen diskutierten Probleme können den
Kursanstieg einiger Unternehmen mit herausragenden
Quartalsergebnissen zwar verzögern, nicht jedoch verhindern.
Visa wird meines Erachtens kräftig ansteigen, wenn die
Analysten in den nächsten Wochen ihre Erwartungen an die
verbesserten Aussichten anpassen.
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05. MONATSANALYSE: DOW JONES, DAX, NIKKEI, USD, YEN, GOLD, ÖL
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DOW JONES 10.067
Nun, genau das, was ich vor einem Monat an dieser Stelle
schrieb, ist nun auf den Titelseiten der Wirtschaftsblätter zu
lesen: ausufernde Staatsverschuldung, auslaufende
Konjunkturprogramme und hohe Arbeitslosigkeit. Der Dow Jones
hat im Januar 3,5% abgegeben, Techniker werten dies als
schlechtes Ohmen für das gesamte Jahr 2010.
Aus charttechnischer Sicht könnte die aktuelle Korrektur bei
9.950 Punkten enden. Ein weiteres Abrutschen würde als nächste
Unterstützung die Marke bei 9.750 Punkten anvisieren. Einen
Anstieg in Richtung 11.000 Punkte halte ich kurzfristig für
unwahrscheinlich, denn die im März vergangenen Jahres begonnene
Börsenhausse verliert an Kraft und eine Seitwärtsbewegung durch
den Sommer sieht zunehmend wahrscheinlich aus.
DAX 5.610
Die Ungewissheit über die Zukunft des Euros zieht auch
Ungewissheit über die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Unternehmen nach sich. So ist der DAX überproportional stark
zum Dow Jones gefallen, das Monatsminus beträgt 5,8%.
Die von mir in Aussicht gestellte enge Handelsspanne wurde vom
DAX nach unten verlassen, die Korrektur könnte bis auf 5.400
Punkte fortgesetzt werden, ohne den 10-Monate alten
Aufwärtstrend zu gefährden.
US-DOLLAR / EURO 1,394
Die von mir in Aussicht gestellte Handelsspanne zwischen 1,44
und 1,46 USD/EUR hat den halben Januar über gehalten,
anschließend ging es mit dem Euro bergab. Im Monatsvergleich
hat der Euro 2,7% gegenüber dem US-Dollar abgegeben.
Damit hat sich ein neuer Trend gebildet: Der Euro ist nun
schwächer als der US-Dollar, Grund ist natürlich das
Budgetproblem Griechenlands sowie die Ungewissheit darüber, wie
sich die EU in dieser Situation verhalten wird. Portugal und
Irland stehen schon parat, wenn Geschenke verteilt werden
sollten. Und richtig heikel wird es für den Euro wenn Spanien
oder Italien Probleme bekommen sollten, ihre Haushaltsdefizite
zu finanzieren. Es gibt also noch einiges an Zündstoff und bis
es eine EU-einheitliche Marschrichtung gibt dürfte der Euro
weiter schwächeln.
Aus charttechnischer Sicht sollte der Euro in den nächsten
Tagen noch bis 1,35 USD/EUR fallen, bevor dann eine
Gegenbewegung möglich wird. Für den Februar erwarte ich einen
Wechselkurs zwischen 1,30 und 1,43 USD/EUR.
NIKKEI 10.178
Japan ist das Industrieland mit der höchsten Verschuldungsquote
und so gehen die Diskussionen um das Budgetdefizit
Griechenlands nicht spurlos an den Japanern vorbei. Der Nikkei
ist im Januar um 3,5% abgerutscht, die Unterstützung bei 10.400
Punkten hat nicht gehalten.
Die nächste Unterstützung liegt bei 10.000 Punkten, dort
befindet sich nunmehr der Nikkei nach dem Ausverkauf in den
ersten Februartagen. Aus charttechnischer Sicht können auf
diesem Niveau bereits wieder erste Käufe getätigt werden.
Ein weiteres Abrutschen würde den Weg bis auf 9.700 Punkte
freigeben. Im Falle einer Gegenbewegung muss die Hürde von
10.600 Punkten überwunden werden bevor es wieder nachhaltig
aufwärts gehen kann. Ein Anstieg auf 12.000 Punkte bis zum
Frühjahr halte ich nunmehr für unwahrscheinlich. Vielmehr
dürfte sich die alte Handelsspanne zwischen 10.100 und 11.000
Punkten erneut etablieren.
YEN / EURO 126,36
Da ruft die Regierung eine Rückkehr zur Politik des schwachen
Yens aus und was macht die Währung? Sie stabilisiert sich. Mit
einem Monatsplus von 5,2% ist der Yen gegenüber dem Euro
geradezu nach oben geschossen. Und der Anstieg setzt sich in
den ersten Tagen des Februars unvermindert fort.
Doch ich würde die Stärke des Yens nicht auf Japan
zurückführen, sondern auf Europa: Der Euro ist eben schwach.
Sowohl der US-Dollar, als auch der Yen haben gegenüber dem Euro
kräftig zugelegt, Anleger fliehen vor dem Euro und suchen
alternative Anlageorte.
War der Euro bis vor kurzem noch der erste Anlaufpunkt für
sicherheitsbewusste Anleger, so flüchten diese Anleger nun und
streuen ihre Gelder so weit wie möglich über andere Währungen.
Gegenüber dem US-Dollar hat der Yen um 3% zugelegt. So wird
Japan in dieser Marktphase offensichtlich als stabiler
angesehen als die USA. Ich würde dies weniger auf die
Interpretation internationaler Anleger zurückführen, als
vielmehr darauf, dass insbesondere asiatische Anleger nach den
europäischen Unruhen Anlegeorte in nächster Nähe, also vor der
eigenen Haustür aufsuchen. Und dort ist Japan eben näher als
die USA.
Der Yen kann aus charttechnischer Sicht noch bis auf 119
YEN/EUR gegenüber dem Euro ansteigen. Anschließend sollte sich
meines Erachtens eine neue Handelsspanne zwischen 119 und 128
YEN/EUR bilden, die für einige Monate Bestand haben könnte.
GOLD 1.107 USD/Oz
DA steht das europäische Währungssystem kurz vor dem
Zusammenbruch und was machen Anleger mit dem Sicheren Hafen
Gold? Sie verkaufen. Der Goldpreis ist im Januar nahezu
unverändert geblieben, doch im Monatsverlauf stand die Unze
Gold schon mal um 5% höher und an Tagen, an denen die
Aktienkurse purzeln, fällt auch der Goldpreis.
Ich sehe das als kurzfristige Korrelation an, da Gold
inzwischen zu einem großen Teil als spekulatives Vehikel von
Hedgefonds verwendet wird. Diese Hedgefonds reduzieren bei
ersten Anzeichen von Turbulenzen an den Finanzmärkten ihre
Positionen nach der Rasenmäher-Methode, es wird der
Bargeldbestand hochgefahren indem von allen Positionen Teile
verkauft werden. So auch vom Gold.
Privatanleger sollten in meinen Augen diese kurzfristige
Korrelation dazu nutzen um ihren Goldbestand aufzustocken. Das
Gold ist und bleibt die einzige Währungsalternative, die gegen
Finanzämter, gegen Inflation und gegen Finanzmarktturbulenzen
gleichermaßen schützt. Ich halte es für sinnvoll einen Anteil
von bis zu 20% (je nach Ihren persönlichen Verhältnisse, und
Ihrer Risikoneigung) des liquiden Vermögens in Goldbarren,
Goldmünzen und Gold-ETFs zu investieren.
Kurse unter 1.050 USD/Oz sind für mich Kaufkurse für Gold. In
Euro gemessen halte ich einen Goldpreis unter 770 Euro/Uz für
günstige Kaufgelegenheiten. Aufgrund der Euro-Schwäche
gegenüber dem US-Dollar fällt der Goldpreis in euro gerechnet
derzeit weniger stark. Bei der von mir erwarteten anhaltenden
Euro-Schwäche wird jedoch der folgende Goldpreisanstieg in Euro
gerechnet um so stärker ausfallen.
ÖL 73,75 USD/Fass
der Ölpreis ist im Januar um 7,6% eingebrochen. Ähnlich wie
beim Gold sehe ich auch für den Ölpreis Hedgefonds teilweise
verantwortlich für die heftigen Preisschwankungen. China hat im
Monat eine restriktivere Geldpolitik angekündigt und legt
gleichzeitig verschiedene Programme auf, um energiesparende
Technologien zu fördern. Für Hedgefonds sind diese Schritte ein
Zeichen dafür, dass es nicht zu einer erneuten Überhitzung an
den Ölmärkten wie im Sommer 2008 kommen wird und die Positionen
wurden daher verkleinert.
Ungeachtet dessen ist der Ölpreis über 70 USD/Fass in meinen
Augen nach wie vor ein Zeichen für den gesunden weltweiten
Konjunkturaufschwung. Ein Anstieg über den Rekordpreis von
84,50 USD/Fass von Anfang Januar dürfte nunmehr auf sich warten
lassen, denn spekulative Marktteilnehmer sind gewarnt. die
Korrektur sollte aus charttechnischer Sicht bei 72 USD/Fass
enden, denn dort befindet sich eine Unterstützung die darauf
hindeutet, dass unter diesem Preisniveau neue Käufer in den
Markt strömen.
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06. BEOBACHTETE WERTE
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