Einstufung von Montega AG zu UmweltBank AG
Unternehmen: |
UmweltBank AG |
ISIN: |
DE0005570808 |
|
Anlass der Studie: |
Update |
Empfehlung: |
Kaufen |
seit: |
05.08.2024 |
Kursziel: |
8,00 EUR |
Kursziel auf Sicht von: |
12 Monaten |
Letzte Ratingänderung: |
- |
Analyst: |
Christoph Hoffmann |
Passivgeschäft auch in Q2 mit starker Dynamik - Girokonto für Q2/25
angekündigt
Die UmweltBank hat jüngst Q2-Zahlen vermeldet, die ergebnisseitig
über unseren Erwartungen lagen. Dies ist einerseits auf hohe
Veräußerungsgewinne bei dem Verkauf von vier Windkraft- und zwei
Immobilienbeteiligungen und andererseits auf eine nachträglich
geänderte Bewertung von Wertpapieren seitens des Wirtschaftsprüfers
zurückzuführen, die den Gewinn in 2024 um rd. 10,0 Mio. erhöhen und
den Gewinn 2023 rückwirkend um den gleichen Betrag senken wird. Die
Guidance wurde dementsprechend um 10,0 Mio. EUR auf ein EBT von
-5,0 bis -10,0 Mio. EUR erhöht.
Vollständige Digitalisierung der Sparprodukte trägt Früchte:
Nachdem der neue CEO sämtliche Antragsstrecken digitalisiert und
eine neue mobile App gelauncht hat, zogen in Q2 sowohl das
Einlagevolumen (+10,3% qoq) auf den Rekordwert von 3,4 Mrd. EUR als
auch die Kundenzahl um 5 Tsd. auf 140 Tsd. Kunden an (+3,7% qoq).
Damit übertraf die Bank unsere Schätzungen (3,2 Mrd. EUR) des
Einlagevolumens deutlich.
Kreditneugeschäft erwartungsgemäß auf niedrigem Niveau: Auf Seite
des Kreditgeschäfts konnte das Kreditvolumen ggü. Ende 2023 (3,72
Mrd. EUR) nahezu stabil bei 3,55 Mrd. EUR gehalten werden. Wie
erwartet, zog das Neugeschäft u.a. aufgrund der weiterhin
beschränkten Eigenmittel auch in Q2 nicht an (Neugeschäft Q2/24: 23
Mio. EUR nach 25 Mio. EUR in Q1/24), sodass zum Halbjahr 48 Mio.
EUR der avisierten 250 Mio. EUR Neugeschäft eingeloggt wurden. Der
Vorstand bestätigte indes das Ziel, im FY ein Neugeschäft i.H.v.
250 Mio. EUR abzuschließen. Wir halten dies angesichts der hohen
Finanzierungsanfragen (Ende H1: 600 Mio. EUR) weiter für
realistisch. Auch die deutlich gestiegene Eigenmittelquote von
16,7% (Ende 2023: 15,6%) dürfte dies zulassen (Mindestanforderung:
15,55%).
Veräußerungsgewinne führen zu positivem EBT: In H1 stiegen die
Gesamterträge um 26,9% yoy von 30,1 Mio. EUR auf 38,2 Mio. EUR an,
was auf hohe Veräußerungserlöse (MONe: 17,0 Mio. EUR)
zurückzuführen ist. Bereinigt man diese, sanken die Gesamterträge
nach unseren Prognosen um 29,5% yoy auf 21,2 Mio. EUR. Ursächlich
war hierfür primär das niedrigere Zinsergebnis, was ggü. dem Vj. um
29,0% auf 17,9 Mio. sank. Aufgrund der erfolgten Neupositionierung
des Treasury-Buchs rechnen wir in H2 mit einem steigenden
Zinsergebnis (MONe: 23,1 Mio. EUR). Auf Kostenseite ergab sich auf
Ebene der Personalkosten eine Steigerung um 12,1% yoy auf 13,8 Mio.
EUR. Wir gehen weiter davon aus, dass der Personalaufbau nahezu
abgeschlossen und die Steigerungen in den Folgejahren im niedrigen
einstelligen Prozentbereich liegen werden. Da wir in H2 keine
Veräußerungsgewinne prognostizieren, rechnen wir in H2 mit einem
negativen Ergebnis von -14,5 Mio. EUR und einem FY-Ergebnis (-8,9
Mio. EUR) im Guidancekorridor.
Gamechanger Girokonto - Launch in Q2/25 geplant: Bereits in unserer
Anfang Juli erschienenen Initialstudie wiesen wir daraufhin, dass
die Erweiterung der Retail-Produktpalette durch den Wechsel des
Kernbankensystems möglich sein dürfte. Dabei stufen wir das
Potenzial des Girokontos inkl. Karten weiterhin als sehr hoch ein,
da viele UmweltBank-Kunden dadurch keinen anderen Banking-Partner
mehr benötigen und das Gesamtangebot für den Kunden komfortabler
wird. Wir gehen davon aus, dass viele Bestandskunden das neue Konto
nutzen werden und das Gesamtangebot der Bank im
Wettbewerbsvergleich deutlich attraktiver wird, was die
Kundengewinnung u.E. immens erleichtern und beschleunigen dürfte.
In der Folge sollte u.E. auch das Einlagevolumen pro Kunde durch
Verlagerungen der Konten signifikant steigen. Laut Vorstand kann
mit einem durchschnittlichen Break-Even des Girokontos nach zwei
Jahren gerechnet werden. Die Kundengewinnungskosten beziffert die
Bank auf ein branchenübliches Niveau von 70 bis 100 EUR/Kunde, was
wir als realistisch einstufen.
Fazit: Die UmweltBank hat in Q2 ein starkes Wachstum im
Passivgeschäft erzielen können. Die Eigenmittelquote konnte durch
die in Q1 kommunizierten Maßnahmen wie erwartet deutlich gesteigert
werden, sodass in H2 Opportunitäten im Kreditneugeschäft realisiert
werden können. Wir bestätigen unser Rating und unser Kursziel von
8,00 EUR.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum
Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS
/
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen
Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das
Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte
Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega
versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle
Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie
die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den
Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter
und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg.
Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte
zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung
in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/30377.pdf
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