Original-Research: MS Industrie AG (von Montega AG): Kaufen (zuvor: Halten)
29 April 2024 - 12:41PM
EQS Non-Regulatory
Original-Research: MS Industrie AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu MS Industrie AG
Unternehmen: MS Industrie AG
ISIN: DE0005855183
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen (zuvor: Halten)
seit: 29.04.2024
Kursziel: 2,40 EUR
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck (CESGA)
Gedämpfter Ausblick, aber Aktie nach Rücksetzer attraktiv
MS Industrie hat vergangene Woche den Geschäftsbericht 2023
veröffentlicht und vor dem Hintergrund der schwachen
Absatzprognosen zweier Hauptkunden (vgl. Comment vom 20.03.) wie
erwartet einen verhaltenen Ausblick für 2024 vorgelegt.
Umsatz und Ergebnis leicht unter den Erwartungen, FCF darüber:
Mit Konzernerlösen i.H.v. 246,7 Mio. EUR (+19,7% yoy), einem EBIT
von 9,4 Mio. EUR (Vj.: 2,7 Mio. EUR) sowie EPS von 0,15 EUR (Vj.:
0,04 EUR) konnte MS Industrie zwar starke Umsatz- und
Ertragszuwächse erzielen. Dennoch unterschritt das Unternehmen
damit umsatzseitig die eigene Guidance (rd. 250 Mio. EUR) sowie
unsere Prognosen (Umsatz: 248,2 Mio. EUR; EBIT 9,9 Mio. EUR; EPS:
0,17 EUR) leicht. Im traditionell ohnehin schwachen Q4 wurde somit
trotz eines leichten Wachstums von 3,9% yoy auf 60,4 Mio. EUR kein
signifikanter Ergebnisbeitrag mehr erzielt. Positiv überraschte
hingegen der FY-Free Cashflow von 11,7 Mio. EUR, der sich aus einer
unerwartet starken Working Capital-Verbesserung ergab. Der
Auftragsbestand normalisierte sich durch den Abbau der Rückstände
aus Lieferkettenverzögerungen per 31.12. auf 124 Mio. EUR (-14%
yoy; dv. XTEC: -2% yoy; Ultrasonsic: -30% yoy). Für 2024 avisiert
der Vorstand einen um rund 10% niedrigeren Konzernumsatz von rund
225 Mio. EUR. Der Rückgang dürfte allein dem Segment XTEC (2023:
169,8 Mio. EUR; +13,4% yoy) und hier den erwarteten Rückgängen der
LKW-Absätze von Daimler Truck (Q1: -13% yoy) und TRATON (-4% yoy)
geschuldet sein. Für Ultrasonic erwarten wir dagegen einen
Seitwärtsschritt der Erlöse ggü. dem von Nachholeffekten geprägten
Jahr 2023 (Umsatz 2023: 78,3 Mio. EUR; +36,5% yoy). Gemäß der
Ergebnis-Guidance sollen die Kosteneinspareffekte aus der
Automatisierung einen leichten EBIT-Anstieg ermöglichen. In Summe
deckt sich der Ausblick mit unseren Erwartungen
Umstellung auf HGB-Bilanzierung: Mit dem Geschäftsbericht 2023
legte MS Industrie laut Vorstand letztmals einen Finanzbericht nach
IFRS vor. Zukünftig wird der Konzern allein nach HGB berichten, was
direkte Kosteneinsparungen im knapp sechsstelligen EUR-Bereich
bewirken soll. Wenngleich wir den Schritt im Hinblick auf die
Attraktivität der Aktie bei internationalen Investoren kritisch
betrachten, dürfte ein weiterer Vorteil in der Reduzierung des
Verschuldungsgrads und damit ggf. verbundenen Einsparungen bei den
bankseitigen Finanzierungskosten bestehen. Denn aktuell weist die
MSAG-Bilanz gemäß IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten i.H.v. rund 35
Mio. EUR auf, denen entsprechend Nutzungsrechte gegenüberstehen.
Mit Umstellung des Bilanzierungsansatzes dürfte das Gros der
dahinter stehenden Leasingverhältnisse (insb. Immobilien-Leasing)
aus der Bilanz verschwinden, was ceteris paribus zu einer
Bilanzverkürzung führt. Darüber hinaus dürften die Leasingzahlungen
nicht mehr als AfA- bzw. Finanzierungsaufwand unterhalb des EBITDAs
anfallen, sondern als 'Mietaufwand' (OPEX) unmittelbar ins
operative Ergebnis einfließen, wobei das Nettoergebnis in Summe
unberührt bleiben sollte. Wir werden die Anpassungen unseres
Modells mit Vorlage einer HGB-Zwischenbilanz im Rahmen des
H1-Berichts (August 2024) vornehmen. Da aus der Umstellung des
Bilanzierungsansatzes keine cash-wirksamen Effekte zu erwarten
sind, dürften sich auch keine Auswirkungen auf unsere DCF-basierte
Bewertung ergeben.
Fazit: MS Industrie hat erwartungsgemäß einen gedämpften
Ausblick vorgelegt. Nach dem jüngsten Kursrücksetzer erachten wir
die Aktie dennoch wieder als attraktiv bepreist (KBV 2024e: 0,6x).
Wir stufen das Rating bei einem unveränderten Kursziel von 2,40 EUR
auf 'Kaufen' hoch.
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Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren
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Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen
Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das
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ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking
stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter
Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich
auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den
Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren,
Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der
Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich
dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde
Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von
deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/29561.pdf
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Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
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