PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem starken Abschluss der Vorwoche haben
die europäischen Indizes am Montag leichter geschlossen. Der
fester gestartete EuroStoxx 50  schloss um 0,59 Prozent tiefer
bei 2.776,33 Punkten. Am Freitag hatte der europäische Leitindex
eine dreitägige Verlustserie mit einem Sprung um 1,98 Prozent wett
gemacht. In Paris setzte der CAC 40  um 0,43 Prozent auf
3.766,16 Punkte zurück und konnte damit ebenfalls seine Auftaktgewinne
nicht halten. Auch der Londoner FTSE 100  büßte 0,45 Prozent
ein auf 5.573,42 Punkte.
    
    Börsianer sprachen von einer Atempause mit Gewinnmitnahmen.
Angesichts zahlreicher anstehender Konjunkturdaten hielten sich die
Anleger
zurück, so dass es den Indizes an Schub gefehlt habe. Der Eurostoxx und
der CAC 40 scheiterten daher erneut an den charttechnischen Marken
bei 2.800 und 3.800 Punkten.

    Besonders schwach präsentierte sich der Einzelhandelssektor und
hier die Aktien von Carrefour  . Nach uneinheitlichen
Analystenstimmen fielen die Papiere der französischen Supermarktkette
um 2,70 Prozent auf 40,165 Euro an das Eurostoxx-Ende. Die Experten
von Merrill Lynch senkten ihr Votum von "Buy" auf "Neutral", stockten
ihr Kursziel allerdings leicht auf. ING gab dagegen eine neue
Kaufempfehlung ab. 

    Mit Kursgewinnen fiel indes die Nahrungsmittelbranche auf, die mit
einer von Unilever    angekündigten
Übernahme im Fokus stand. Der britisch-niederländische
Konsumgüterkonzern will die Aktien des  amerikanischen Haar- und
Gesichtspflegespezialisten Alberto Culver  für 3,7 Milliarden
Dollar übernehmen. Unilever-Anteile verteuerten sich im EuroStoxx um
0,59 Prozent auf 21,980 Euro. Die im FTSE 100 notierten Papiere gewannen
sogar 1,28 Prozent. Ein Analyst lobte die Transaktion als "auf den
ersten Blick sinnvoll". 
    
    Der geplante Kooperationsausbau mit BMW  ließ die Titel
von PSA Peugeot Citroen   um 1,99 Prozent auf 25,620
Euro steigen. Für die Aktien von Sanofi-Aventis  
ging es indes um 1,22 Prozent auf 50,010 Euro bergab. Der französische
Pharmakonzern hat erneut Spekulationen über eine Angebotsaufstockung
beim US-Biotech-Unternehmen Genzyme  
zurückgewiesen. Es gebe nur eine Offerte, und die stehe weiterhin bei
69 Dollar je Aktie, sagte ein Sanofi-Sprecher, ohne sich weiter zu
einem anders lautenden Pressebericht äußern zu wollen.
    
    Auch in London ließ mit AstraZeneca   
ein Pharma-Bluechip Federn und sank um 1,62 Prozent auf 3.307 Pence.
Der Konzern erzielte mit seinem Prostatakrebs-Medikament Zibotentan in
einer Phase-III-Studie bislang keinen durchschlagenden Erfolg.

    Kaum verändert schlossen letztlich die Anteilsscheine von
Alcatel-Lucent  . Der angeschlagene
Netzwerkausrüster will
seine Sanierung in zwei Jahren abgeschlossen haben und für 2012 wieder
eine Dividende zahlen. "Wir hatten einige schwierige Jahre, aber das
ist nun vorbei", sagte Konzernchef Ben Verwaayen in einem Interview der
"Financial Times". Unterdessen ließ Analyst Odon de Laporte von
Cheuvreux wegen steigender Risiken aus den Pensionsverpflichtungen die
Aktie auf "Underperform"./ag/ck
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