PARIS (dpa-AFX) - Die Renault-Nissan-Allianz  
   weitet ihre Zusammenarbeit mit dem russischen
Autobauer Avtovaz aus. Nissan trete der strategischen Partnerschaft
offiziell bei, teilte der Konzern am Montag mit. Renault hält seit
Februar 2008 25 Prozent plus eine Aktie am russischen Lada-Hersteller.
Durch die verstärkte Kooperation versprechen sich die Unternehmen
Synergien in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Fertigung und
Logistik sowie Ein- und Verkauf. Ziel sei, bis 2015 den gemeinsamen
Marktanteil in Russland von 30 Prozent auf 40 Prozent zu steigern.

    Bis zur Krise galt der russische Markt als boomende Wachstumsregion.
Russland war auf dem Weg, Deutschland als größten europäischen
Markt abzulösen. Im vergangenen Jahr brachen die Verkäufe jedoch um
rund die Hälfte ein. Nun gibt es ein Abwrackprogramm, das den Absatz
wieder steigen lässt. 

    Die jetzt geschlossene Vereinbarung der drei Hersteller sieht unter
anderem die gemeinsame Nutzung von Plattformen und Motoren vor.
Zudem soll eine Produktstrategie speziell für den russischen Markt
erarbeitet werden. Lada-Modelle sollen künftig auch außerhalb
Russlands
angeboten werden. Ihre Qualität soll durch den Austausch von Know-how
deutlich steigen. Zudem soll das Produktionssystem der
französisch-japanischen Allianz in allen drei russischen Werken der
Partner zum Einsatz kommen. 

    Der teilweise in Staatsbesitz befindliche Autobauer Avtovaz hat das
vergangene Jahr mit einem Verlust von mehreren Millionen Euro
abgeschlossen und wird durch Kredite russischer Staatsbanken gestützt.
Der Hersteller hat mehrere Tausend Arbeiter entlassen, ein weiterer
Jobabbau beim russischen Marktführer wird befürchtet. Die russische
Regierung hatte gefordert, Renault solle sich an der Sanierung des
Herstellers beteiligen, der aufgrund seiner veralteten Technologie und
Produktion keine wettbewerbsfähigen Autos mehr baut. Renault hatte
jedoch eine weitere Kapitalspritze abgelehnt und stattdessen angeboten,
technisches Wissen zur Verfügung zu stellen. Renault hat im
vergangenen Jahr im Zuge der Branchenkrise einen Milliardenverlust eingefahren. 

    Die seit 1999 in einer Allianz verbundenen Hersteller Renault und
Nissan haben Anfang April zudem eine weitreichende Kooperation mit dem
Dax-Konzern  Daimler  vereinbart. Sie sieht unter
anderem die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Kleinwagen sowie
der Austausch von Motoren vor./dct/nl/zb