PARIS (dpa-AFX) - Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen
  hat dank der weltweit gestiegenen Nachfrage im
ersten Halbjahr wieder einen Gewinn erwirtschaftet und blickt nun
optimistischer auf den weiteren Jahresverlauf. Im Zeitraum zwischen
Januar
und Juni erwirtschaftete der Konzern einen Überschuss von 680 Millionen
Euro, wie PSA am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr stand ein Verlust
von fast einer Milliarde Euro in der Bilanz.

    Auf operativer Ebene wurde im ersten Halbjahr 2010 sogar die
Gewinnmarke von einer Milliarde Euro überschritten. Der Umsatz stieg im
Jahresvergleich auch wegen Zukäufen um gut ein Fünftel auf 28,4
Milliarden Euro. Neben der gestiegenen Nachfrage nach den konzerneigenen
Modellen der Marken Peugeot und Citroen habe auch der eingeleitete
Restrukturierungsplan mit Verbesserungen von rund 850 Millionen Euro zum
guten Ergebnis beigetragen, hieß es. 

    An der Börse rutschten die Titel trotzdem ins Minus. Im
Vormittagshandel notierten sie mit einem Abschlag von 3,92 Prozent bei
23,90
Euro. Börsianer erklärten das mit Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie
vor Bekanntgabe der Zahlen schon gut gelaufen sei.

    "Die Gruppe ist auf einem guten Weg, wieder zu nachhaltiger
Ertragskraft zurückzukommen", sagte Konzernchef Philippe Varin, der
seit gut
einem Jahr an der Konzernspitze steht. Große Hoffnungen setzt der
Manager auf den chinesischen Markt. Dort ist neben der Kooperation mit
dem
lokalen Hersteller Dongfeng ein zweites Gemeinschaftsunternehmen mit
Changan geplant. Varin hat sich zum Ziel gesetzt, die weltweite Präsenz
von Peugeot und Citroen auszubauen. Bis 2015 sollten die Hälfte der
Autos außerhalb Europas verkauft werden. Derzeit sei es etwa ein
Drittel. 

    Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nach dem Ende der
staatlichen Abwrackprogramme nun mit einem Marktrückgang von sieben
Prozent in
Europa, zuletzt war noch ein Minus von neun Prozent prognostiziert
worden. Dabei soll der Marktanteil von Peugeot und Citroen weiter
steigen. Im ersten Halbjahr wuchs der europäische Marktanteil den
Angaben zufolge von 13,7 auf 14,5 Prozent. Zweistellige Wachstumsraten
erwartet PSA für den chinesischen Markt, Lateinamerika dürfte der
Prognose zufolge im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. 

    Die PSA-Automobilsparte soll sich im zweiten Halbjahr nahe an der
Gewinnschwelle bewegen, so dass im Gesamtjahr konzernweit ein
Betriebsgewinn vor Sonderposten von 1,5 Milliarden Euro erwartet wird.
Zum Konzern gehören neben den Automarken auch der Automobilzulieferer
Faurecia, der Logistiker Gefco sowie Finanzdienstleistungen. PSA hatte
das vergangene Jahr mit einem Milliardenverlust abgeschlossen. Im
zweiten Halbjahr gelang jedoch auf operativer Ebene die Rückkehr in die
Gewinnzone. Belastet wurde die Bilanz 2009 unter anderen durch
Kosten für den Umbau bei Faurecia sowie Abfindungszahlungen im Zuge von
Stellenstreichungen.

    Peugeot hat sich im vergangenen Jahr einen weitreichenden Spar- und
Entwicklungsplan verordnet, der Einsparungen von 3,3 Milliarden Euro
bis zum Jahr 2012 vorsieht. Im laufenden Jahr soll ein Drittel davon
geschafft werden. Im ersten Halbjahr hat der Konzern seine Schulden
weiter um knapp 300 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro reduziert./dct/ang/wiz