Highlights
- Stabiler Geschäftsverlauf dank diversifiziertem Geschäftsmodell
der EVN
- Wesentliche Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren
Erzeugung: Fertigstellung zwei weiterer Windparks
- Anstieg der erneuerbaren Erzeugung auf 81,8 %
- Transformation des Energiesystems als Wachstumsperspektive:
Investitionen knapp 20 % über dem Vorjahr
- Planungsgemäße Fortschritte beim zweiten Bauabschnitt der
überregionalen Trinkwassertransportleitung zwischen Krems und
Zwettl
- Errichtung der siebten Naturfilteranlage in Obersulz mit
geplanter Inbetriebnahme im Frühjahr 2024
- Neuer Technikvorstand Dipl.-Ing. Stefan Stallinger, MBA und
Finanzvorständin Mag. (FH) Alexandra Wittmann vom Aufsichtsrat
bestellt
- Dividendenpolitik für das laufende Geschäftsjahr bestätigt:
Ausschüttung von mindestens 0,82 Euro pro Aktie
Energiewirtschaftliches Umfeld
Im ersten Quartal 2023/24 lag der temperaturbedingte
Energiebedarf in den drei Kernmärkten der EVN deutlich unter dem
langjährigen Durchschnitt; in Nordmazedonien jedoch über dem
Vorjahresniveau, in Österreich darunter. Der Berichtszeitraum war
von einem schrittweisen Rückgang der Großhandelspreise für Strom
und Energieträger geprägt. Im Verbrauchsverhalten der Kund*innen
setzt sich der Trend von Einsparungsmaßnahmen und vermehrter
Eigenversorgung aus Photovoltaikanlagen fort.
Rückgänge bei Umsatz und Konzernergebnis; EBITDA leicht über
dem Vorjahresniveau
Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten im ersten Quartal 2023/24
einen Rückgang um 22,6 % auf 909,1 Mio. Euro. Zurückzuführen war
dies vor allem auf Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften
infolge der gesunkenen Großhandelspreise sowie geringere Abrufe des
Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung. In Südosteuropa waren die
niedrigeren Strompreise sowie geringere Energieabsatzmengen in
Bulgarien Hauptfaktoren für den Umsatzrückgang, während im
internationalen Projektgeschäft aufgrund der weitgehenden
Fertigstellung der Kläranlage in Kuwait geringere Umsätze anfielen.
Abgeschwächt wurde der Umsatzrückgang durch die gestiegene
erneuerbare Produktion, höhere Umsätze aus dem Erdgashandel sowie
höhere Netzentgelte.
Die sonstigen betrieblichen Erträge legten im Berichtszeitraum
um 17,9 % auf 35,0 Mio. Euro zu.
Im Einklang mit der Absatz- bzw. Umsatzentwicklung ging auch der
Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger im Vorjahresvergleich
um 29,3 % auf 391,3 Mio. Euro zurück. Wesentliche Treiber dieser
Entwicklung waren die rückläufigen Großhandelspreise in
Südosteuropa sowie gesunkene Primärenergiekosten für die Strom- und
Wärmeerzeugung.
Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand gingen –
korrespondierend zur Umsatzentwicklung im internationalen
Projektgeschäft – um 29,9 % auf 127,7 Mio. Euro zurück.
Eine Zunahme um 16,8 % auf 111,8 Mio. Euro zeigte im
Berichtszeitraum hingegen der Personalaufwand. Hauptfaktoren dieser
Entwicklung waren der Anstieg des Personalstands sowie
kollektivvertragliche Anpassungen.
Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im
Jahresvergleich um 56,9 % auf 74,9 Mio. Euro. Diese Position
enthält auch den Energiekrisenbeitrag-Strom, der sich im
Berichtszeitraum auf 10,6 Mio. Euro belief (Vorjahr: 7,0 Mio. Euro,
erstmals eingehoben für Dezember 2022).
Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit
operativem Charakter, der im Vorjahr durch den Geschäftsverlauf der
Energievertriebsgesellschaft EVN KG stark belastet gewesen war,
fiel im ersten Quartal 2023/24 mit insgesamt 47,4 Mio. Euro wieder
klar positiv aus (Vorjahr: –43,2 Mio. Euro). Neben einer
Ergebnisverbesserung bei der EVN KG leisteten auch die Burgenland
Energie und die Verbund Innkraftwerke höhere Beiträge als im
Vorjahr.
Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN im ersten
Quartal 2023/24 mit 285,7 Mio. Euro um 1,4 % über dem
Vorjahresniveau.
Das gestiegene Investitionsniveau führte zu einem Anstieg der
planmäßigen Abschreibungen um 5,2 % auf 84,8 Mio. Euro. Per Saldo
lag das EBIT dadurch mit 200,5 Mio. Euro um 0,3 % unter dem
Vorjahresniveau.
Das Finanzergebnis der EVN belief sich im ersten Quartal 2023/24
auf –11,9 Mio. Euro (Vorjahr: –10,2 Mio. Euro). Der hier
verzeichnete Anstieg im Zinsaufwand wurde durch die bessere
Performance des R138-Fonds und der Cash-Fonds der EVN
abgeschwächt.
In Summe ergab sich daraus im Ergebnis vor Ertragsteuern ein
leichter Rückgang von 1,2 % auf 188,7 Mio. Euro. Nach
Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 35,3 Mio. Euro
(Vorjahr: 36,2 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht
beherrschender Anteile lag das Konzernergebnis bei 143,8 Mio. Euro.
Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 3,7 %.
Solide Bilanzstruktur
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur,
die eine gute Grundlage für die Umsetzung des umfassenden
Investitionsprogramms von jährlich 700 bis 900 Mio. Euro in den
Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
Trinkwasserversorgung der nächsten Jahre bildet. Die
Nettoverschuldung lag am 31. Dezember 2023 bei 1.372,9 Mio.
Euro
Energie. Wasser. Leben. – Entwicklungen im Energie- und
Umweltgeschäft
Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Quartal 2023/24 mit 809
GWh um 6,2 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Ein gestiegenes
Wind- und Wasserdargebot sowie Kapazitätserweiterungen führten zu
einem Anstieg der erneuerbaren Erzeugung um 32,4 % auf 662 GWh. Die
Abrufe des Kraftwerks Theiß durch den österreichischen
Übertragungsnetzbetreiber zur Netzstabilisierung und somit die
thermische Erzeugung verzeichneten einen Rückgang. In Summe
verbesserte sich der Anteil der erneuerbaren Erzeugung auf 81,8 %
(Vorjahr: 65,6 %).
Im Berichtszeitraum erfolgte die Inbetriebnahme der Windparks in
Altlichtenwarth-Großkrut und Prottes mit installierten Kapazitäten
von 12,4 MW bzw. 18 MW. Zwei weitere Windparks (davon ein
Repowering Projekt) befinden sich in der Errichtungsphase. Die
Inbetriebnahme von weiteren Großflächen-Photovoltaikanlagen in
Dürnrohr sowie in Nordmazedonien ist für das zweite Quartal 2023/24
geplant und wird die installierte Leistung aus
Photovoltaikkapazitäten der EVN Gruppe auf rund 80 MWp
verdoppeln
Umwelt- und Wassergeschäft
Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der
Investitionsschwerpunkt weiterhin auf der Planung und Errichtung
von Transport- und Anschlussleitungen zur weiteren Verbesserung
bzw. Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Der zweite
Bauabschnitt zur Errichtung einer 60 km langen Transportleitung von
Krems nach Zwettl zur langfristigen Absicherung der
Wasserversorgung im Wald- und Weinviertel befindet sich plangemäß
in Umsetzung. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2024 geplant. Die
siebente Naturfilteranlage wird derzeit in Obersulz errichtet.
Im internationalen Projektgeschäft arbeitete die WTE
Wassertechnik zum Stichtag 31. Dezember 2023 an der Planung und
Errichtung von neun Projekten im Bereich der Abwasserentsorgung,
Trinkwasseraufbereitung und thermischen Klärschlammverwertung in
Deutschland, Polen, Rumänien, Nordmazedonien, Bahrain und Kuwait.
Im Berichtszeitraum wurden drei Kläranlagen in Polen und Rumänien
an die Auftraggeber übergeben.
Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr
2023/24
Die EVN erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 unter
der Annahme eines stabilen regulatorischen und energiepolitischen
Umfelds ein Konzernergebnis in der Bandbreite von 420 bis 460 Mio.
Euro.
Die Dividendenausschüttung soll künftig mindestens 0,82 Euro pro
Aktie betragen. Die EVN beabsichtigt, ihre Aktionär*innen an
zusätzlichen Ergebnissteigerungen in angemessener Höhe zu
beteiligen. Mittelfristig wird eine Ausschüttungsquote von 40 % des
um außerordentliche Effekte bereinigten Konzernergebnisses
angestrebt.
Den Aktionärsbrief über das erste Quartal des Geschäftsjahres
2023/24 finden Sie unter www.investor.evn.at.
29.02.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate
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