LEINFELDEN-ECHTERDINGEN/WAIBLINGEN (dpa-AFX) - Der Technikkonzern Bosch
gliedert zwei Sparten in rechtlich eigenständige Gesellschaften aus.
Die Elektrogeräte-Einheit "Power Tools" soll Anfang 2016 in eine
eigenständige GmbH überführt werden, wie ein Firmensprecher der
Deutschen Presse-Agentur sagte. Für die Verpackungstechnik ist der
Schritt Anfang 2017 geplant.

    "Mit der neuen Aufstellung können wir uns bei Bosch einheitlicher
organisieren und unser Verpackungstechnik-Geschäft besser steuern",
sagte der für die Verpackungssparte zuständige Bereichsvorstand
Friedbert Klefenz. "Beispielsweise können wir unsere Ausbildung an
branchenspezifische Anforderungen anpassen."

    Bosch hatte im vergangenen Jahr kräftig zugekauft und die
Gemeinschaftsunternehmen Bosch Siemens  Hausgeräte (BSH) sowie
ZF Lenksysteme komplett übernommen. Alle Geschäftsbereiche außerhalb
der Kfz-Sparte sollen künftig in eigenen Rechtseinheiten geführt
werden, so der Sprecher weiter.

    Für Bereiche wie Thermotechnik, Sicherheitssysteme oder die Bosch
Siemens Hausgeräte ist das bereits der Fall. Auf diese Weise würden
Geschäftsprozesse vereinfacht. Die Informationsflüsse in
Finanzbuchhaltung und Controlling würden vereinheitlicht.

    An Verkaufsgerüchten sei absolut nichts dran, so Bereichsvorstand
Klefenz weiter: "Unsere Sparte wird auch weiterhin eine starke Rolle in
der Bosch-Gruppe spielen." Die Mitarbeiter seien bereits Ende März
informiert worden.

    In der Verpackungstechnik arbeiteten zuletzt rund 6000 Menschen. Bei
"Power Tools" waren Ende 2014 weltweit 19 000 Mitarbeiter beschäftigt.
Weltweit zählt Bosch rund 290 000 Beschäftigte.

    Die Tarifbindung sowie bestehende Betriebsvereinbarungen und
arbeitsrechtliche Regelungen sollen nicht angetastet werden. Bei der IG
Metall sieht man die Ausgliederung unproblematisch. Die Arbeit der
Betriebsräte werde dadurch sogar erleichtert.

    Beide Bereiche spielen im Bosch-Konzern beim Umsatz eher eine
untergeordnete Rolle. "Power Tools" machte 2014 etwa 4,2 Milliarden
Euro. Der Umsatz der Verpackungstechnik lag zuletzt bei gut einer
Milliarde Euro. Der Gesamtkonzern kam im vergangenen Jahr auf gut 50
Milliarden Euro Umsatz. Zwei Drittel stammten aus dem
Kfz-Geschäft./ang/DP/stw