PARIS (dpa-AFX) - Der zweitgrößte europäische Autobauer PSA Peugeot
  Citroën hat den dringend benötigten Partner für
die geplante Expansion in China gefunden. Konzernchef Philippe Varin
unterzeichnete am Freitag in Paris mit Vertretern des Herstellers
Changan einen Vertrag über die Gründung eines
Gemeinschaftsunternehmens. Es soll in der chinesischen Provinz Guangdong
Personenwagen und
leichte Nutzfahrzeuge bauen.

    Erstes Projekt des Joint Ventures ist der Start der Citroën DS-
Modellreihe in China sowie die Einführung einer neuen,
landesspezifischen Marke. Die Produktion des ersten Fahrzeugs sei für
das zweite Halbjahr 2012 geplant, teilte PSA mit. Jährlich sollten
dann 200.000 Wagen und Motoren in dem Werk in Shenzhen gebaut werden.
Später könnten auch Fahrzeuge der Marken Peugeot und Changan vertriebe
werden.

    Die Franzosen, die 2009 einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro
verbuchten, waren bereits seit längerem auf der Suche nach einem
zweiten
Partner in China. Mit einem Marktanteil von nur 3,3 Prozent spielt PSA
in dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern bislang kaum eine
Rolle. Im laufenden Jahr will der Konzern den Absatz in China auf
350.000 Fahrzeuge nach 270.000 Stück im vergangenen Jahr steigern.
Konkurrenten wie Volkswagen oder General Motors verkaufen allerdings
bereits weit über eine Million Fahrzeuge pro Jahr im Land.

    Bisher arbeitete PSA in China nur mit der Dongfeng Motor Corporation
zusammen. Dieses Unternehmen sei allerdings nicht in allen
Landesteilen ausreichend präsent, zitierte jüngst die Zeitung "Le
Fiagaro" einen PSA-Mitarbeiter. Vor allem in der Wachstumsregion rund um
Shanghai sei Changan wesentlich stärker.

    Die neuen Partner werden nach Angaben vom Freitag jeweils 50 Prozent
am Gesellschaftskapital in Höhe von 4 Milliarden Yuan (466
Millionen Euro) halten. Die Anfangsinvestition wird auf 8,4 Milliarden
Yuan (978 Millionen Euro) beziffert. Die zuständigen Behörden müssen
der Gründung des Unternehmens noch zustimmen./aha/DP/ang