SEOUL (dpa-AFX) - Der führende indische Nutzfahrzeugbauer Mahindra &
Mahindra ist Favorit für die Übernahme des angeschlagenen
Geländewagenspezialisten SsangYong Motor aus Südkorea. Der kleinste
der fünf koreanischen Autohersteller und seine Gläubiger gaben am
Donnerstag bekannt, dass sie die Fahrzeugsparte des indischen
Mischkonzerns Mahindra Group als bevorzugten Käufer ausgewählt
hätten. Bis
November soll der Übernahmevertrag eines Mehrheitsanteils möglichst
unter Dach und Fach gebracht werden. Zuvor wollen beide Seiten eine
vorläufige Abmachung unterzeichnen.

    Über das Gebot der Inder wurden keine Angaben gemacht. Nach
Berichten südkoreanischer Medien könnte der Preis für die Übernahme
eines
Mehrheitsanteils bei 400 bis 500 Milliarden Won (bis etwa 324 Millionen
Euro) liegen. Über den endgültigen Kaufpreis soll im Oktober
entschieden werden, nachdem Mahindra die Bücher bei SsangYong geprüft
hat. Die Entscheidung für Mahindra sei nach Überprüfung der Gebote,
der Finanzierungsmöglichkeiten und Managementpläne für die Zeit nach
der Übernahme getroffen worden, hieß es.

    Sechs Interessenten, darunter auch Renault   mit
seinem japanischen Partner Nissan  , hatten ein
vorläufiges Angebot gemacht. Zuletzt blieben jedoch nur noch drei
Unternehmen, darunter auch der indische Reifenhersteller Ruia und der
südkoreanische Hutmacher Young An, im Bieterverfahren für SsangYong
übrig. Die Ruia-Gruppe soll zum Zug kommen, falls die Verhandlungen mit
Mahindra scheitern. Mit der Übernahme würde sich Mahindra Zugang zum
globalen Netzwerk von SsangYong und dessen Geländewagen-Know-how
verschaffen.

    Im vergangenen Dezember hatte ein Gericht in Seoul einem
Sanierungsplan für SsangYong zugestimmt. Damit wurde dem Unternehmen
ermöglicht, die Geschäfte weiter zu betreiben und sich nach neuen
Investoren umzusehen. SsangYong wurde im Februar 2009 unter
Gläubigerschutz gestellt, nachdem es durch einen drastischen
Absatzrückgang in große Schwierigkeiten geraten war. In den ersten
sieben
Monaten dieses Jahres konnte SsangYong im Jahresvergleich den Absatz auf
43.881 Fahrzeuge mehr als verdreifachen./dg/DP/zb