WALLDORF (dpa-AFX) - Neue Runde im Kampf SAP <SAP.ETR> gegen
O<ORCL.NA<ORC.FSE>S> : Die Walldorfer wollen den
Konkurrenten des
US-Soft<SY.NYS>en Sybase  für 5,8 Milliarden US-Dollar
kaufen. Mit dem auf mobile Datendienste spezialisierten Unternehmen aus
Kalifornien will sich SAP den Zugang zu Mobilfunkkunden sichern, die auf
ihren Telefonen Geschäftsdaten empfangen und senden. Ziel sei es
"den Kunden Geschäftsdaten jederzeit auf jedem Gerät zur Verfügung zu
stellen", sagte SAP-Vorstandschef Jim Hagemann Snabe am Donnerstag in
einer Telefonkonferenz.

    Die SAP-Aktie geriet am Morgen unter Druck. Zuletzt notierte sie mit
2,08 Prozent im Minus bei 35,30 Euro. Das Gebot bezeichnete ein
Börsianer als vernünftig, obgleich der Markt erst einmal die
Beweggründe durchdenken dürfte. 

VORSTOSS IN FREMDES REVIER

    Sybase verfügt neben den dazu nötigen Plattformen für die
gängige<AAPL.NA<APC.ETR>von Apple   oder
dem
Blackberry-<RIMM.NA<RI1.FSE>earch In Motion (RIM) 
 auch über ein umfangreiches Datenbankgeschäft. Damit wollen
die
Kalifornier im laufenden Jahr 800 Millionen Dollar umsetzen. Für das
Mobilgeschäft seien 400 Millionen Dollar geplant. Damit stößt SAP in
das Revier des großen Konkurrenten Oracle vor. Oracle selbst hatte sich
als klassischer Datenbank-Hersteller in der Vergangenheit auf das
Feld der Business-Software begeben und so SAP im ureigensten
Geschäftsfeld Konkurrenz gemacht.

    Finanziert werden soll das Geschäft mit vorhandenen liquiden
Mitteln und einem 2,7 Milliarden Euro schweren Darlehen, wie SAP am
späten
Mittwoch mitgeteilt hatte. Sollten SAP alle Sybase-Aktien angeboten
werden, hätte das Geschäft ein Volumen von 5,8 Milliarden Dollar.

PREISAUFSCHLAG

    SAP will je Sybase-Aktie 65 US-Dollar in bar zahlen. Der
Angebotspreis entspreche einem Aufschlag von 44 Prozent auf den
gewichteten
durchschnittlichen Aktienkurs der Amerikaner in den vergangenen drei
Monaten. Allerdings hatten Medienberichte über eine bevorstehende
Übernahme den Sybase-Aktienkurs bis zum Ertönen der Schlussglocke an
der Wall Street bereits um 35,05 Prozent auf 56,14 Dollar nach oben
katapultiert.

    Der Verwaltungsrat von Sybase hat dem Übernahmebegehren den Angaben
zufolge geschlossen zugestimmt. Voraussetzung für den Abschluss des
Geschäfts ist neben den üblichen kartellrechtlichen Genehmigungen,
dass SAP die Mehrheit der Sybase-Aktien bekommt. Nach dem Abschluss des
Kaufs, der für das dritte Quartal 2010 erwartet wird, soll das
US-Unternehmen unmittelbar einen Beitrag zum Gewinn je Aktie der
Walldorfer
leisten. Der Sybase-Chef soll zudem in den SAP-Vorstand einziehen./stb/he/stw
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