LONDON (dpa-AFX) - RBC Capital Markets rät angesichts einer möglichen
Schlappe im Streit um die Brennelemente-Steuer zum Verkauf von
RWE-Aktien . Die britische Bank stufte die Papiere des
Energiekonzerns gleich um zwei Stufen von "Outperform" auf
"Underperform" ab. Das Kursziel senkte Analyst John Musk in der Studie
vom Donnerstag von 30 auf 22 Euro. 

    Musk reduzierte seine Gewinnerwartungen je Aktie um 15 bis 25
Prozent, da er nun von einem Fortbestand der Brennelemente-Steuer in
Deutschland ausgeht. Hintergrund ist eine Einschätzung des
Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Die sogenannte
Atomsteuer ist zumindest für ihn mit EU-Recht vereinbar. Diese
Empfehlung ist für den EuGH zwar nicht bindend - doch meistens folgen
die Richter dem Rat des Generalanwalts. 

    Zudem rechnet Analyst Musk nun mit geringeren Strompreisen in
Deutschland. Angesichts niedrigerer Gewinne und der möglicherweise
ausbleibenden Rückerstattung der Brennelemente-Steuer sorge er sich um
die Bilanz des Energiekonzerns. Da die Probleme sich nicht einfach durch
geringere Ausschüttungen an die Aktionäre lösen ließen, könnten
anderen Maßnahmen wie etwa eine Kapitalerhöhung notwendig werden.

    Bei der Einstufung "Underperform" rechnen die Analysten von RBC
Capital Markets auf Sicht von zwölf Monaten mit einer Rendite der
Aktien, die deutlich unter dem Branchendurchschnitt liegt./mis/das

        Analysierendes Institut RBC Capital Markets