Unternehmensmeldung
Hannover Rück bestätigt Ausblick für 2024 bei weiteren
Konditionsverbesserungen und anhaltend attraktiven
Preisen
- Wachstum von 6,9 % bei weiter verbesserten Konditionen
in der Erneuerung in der Schaden-Rückversicherung zum 1.
Januar
- Durchschnittlicher inflations- und risikoadjustierter
Preisanstieg von 2,3 %
- Fokus auf nachhaltige Verbesserung der Qualität des
Geschäfts
- Vorläufiger Nettokonzerngewinn 2023 von 1,8 Mrd. EUR im
Rahmen der Erwartungen
- Ausblick für 2024 bestätigt: Nettokonzerngewinn von
mindestens 2,1 Mrd. EUR
Hannover, 7. Februar 2024: Die Hannover Rück hat in der
Vertragserneuerung zum 1. Januar 2024 in der traditionellen
Schaden-Rückversicherung einen inflations- und risikoadjustierten
Preisanstieg des erneuerten Geschäfts von 2,3 % erzielt.
Das Marktumfeld der Erneuerung zeigte sich stabiler als im
Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach
Rückversicherungskapazität, die sich hauptsächlich auf Deckungen
von bestehenden Marktteilnehmern beschränkte.
„Wir sind mit dem Ergebnis der Erneuerung zufrieden. Vor dem
Hintergrund der Schadenerfahrung im Jahr 2023, der weiterhin hohen
Inflation und aufgrund geopolitischer Unsicherheiten konnten wir
weitere notwendige Ratenverbesserungen in vielen Sparten und
Regionen vereinbaren“, sagte Jean-Jacques Henchoz,
Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück. „Aufbauend auf der
nachhaltigen Verbesserung der Qualität unseres Geschäfts im Vorjahr
sind wir damit gut aufgestellt, um künftigen Herausforderungen
begegnen zu können.“
Zum 1. Januar 2024 standen Verträge mit einem Prämienvolumen in
Höhe von 9.552 Mio. EUR zur Erneuerung an. Das entspricht 62 % des
Geschäfts in der traditionellen Schaden-Rückversicherung (ohne
fakultative Rückversicherung, Geschäft mit der Verbriefung von
Versicherungsrisiken und strukturierte Rückversicherung).
Die Hannover Rück hat 8.671 Mio. EUR an Prämienvolumen
verlängert und 881 Mio. EUR gekündigt oder in veränderter Form
erneuert. Zusammen mit 1.541 Mio. EUR aus neuen Verträgen sowie aus
veränderten Preisen und Anteilen wuchs das erneuerte Prämienvolumen
in einem attraktiven Marktumfeld um 6,9 % auf 10.212 Mio. EUR.
Insgesamt waren die Preise stabil bis leicht steigend. Dabei hat
die Hannover Rück wie bereits im Vorjahr die nicht-proportionale
Rückversicherung in der Erneuerung stärker ausgebaut. Dort stieg
das Prämienvolumen um 10,6 % auf 3.178 Mio. EUR, während der
risikoadjustierte Preisanstieg 4,4 % betrug. Die proportionale
Rückversicherung wuchs um 5,3 % auf 7.034 Mio. EUR. Der
Preisanstieg belief sich nach Risikoadjustierung auf 1,3 %.
„Die Nachfrage nach unserem qualitativ hochwertigen
Rückversicherungsschutz war erneut sehr groß“, sagte Sven Althoff,
im Vorstand der Hannover Rück zuständig für die
Schaden-Rückversicherung. „Entsprechend konnten wir unser
diversifiziertes Geschäft weiter profitabel ausbauen, vor allem im
nicht-proportionalen Bereich. Gleichzeitig boten sich attraktive
Wachstumschancen in der strukturierten Rückversicherung und bei
Insurance-Linked Securities. Insgesamt konnten wir damit die
Qualität unseres Buches weiter verbessern.“
Regionale Märkte: Hohe Frequenz an
Großschäden
Nach einem schadenintensiven Jahr für die Region
Europa, Naher Osten und Afrika lag der Fokus der Erneuerung
auf der Anpassung des Risikoprofils und der Profitabilität des
Portefeuilles. Dabei hat die Hannover Rück ihre starke
Marktposition beibehalten und das Prämienvolumen um 6,5 %
ausgebaut. Im schadenbetroffenen Naturkatastrophengeschäft fielen
die Ratenerhöhungen und Konditionsverbesserungen besonders deutlich
aus.
In Deutschland stand mehr Rückversicherungskapazität als
im Vorjahr zur Verfügung. Insgesamt ließen sich Preiserhöhungen auf
risikoadjustierter Basis realisieren. Deutliche Ratensteigerungen
gab es in schadenbetroffenen Programmen. In der
Kraftfahrzeug-Sparte waren die stark gestiegenen Schadenbelastungen
zentrales Thema.
In Italien führten insbesondere die schweren Unwetter mit
Hagelschauern, Starkregen und Überschwemmungen zu Anpassungen bei
Preisen, Selbstbehalten und Konditionen.
In der Region Amerika stieg das Prämienvolumen der
Hannover Rück in der Erneuerung um 2,2 %. Große Teile des Geschäfts
werden in dieser Region allerdings erst in den Erneuerungen zum 1.
Juni und 1. Juli 2024 neu verhandelt.
Nordamerika verzeichnete auch im Bereich Haftpflicht
weitere Ratenverbesserungen. Kunden im Mittleren Westen sehen sich
seit Jahren mit hohen Schäden durch Naturkatastrophen wie
Starkwindereignisse konfrontiert, die in der Sachsparte zu
notwendigen Adjustierungen in verlustbehafteten Segmenten führten.
Bei Cyberdeckungen reduzierte die Hannover Rück aufgrund von
wettbewerbsintensiven Marktbedingungen ihr Geschäft.
In einigen Ländern Lateinamerikas ist die
Rückversicherungskapazität für Naturkatastrophendeckungen weiterhin
unzureichend. Entsprechende Geschäftsmöglichkeiten nutzte die
Hannover Rück im Rahmen ihres Risikoappetits und setzte den Trend
zu verbesserten Raten und Konditionen fort. Insgesamt bewegen sich
die Raten auf einem hohen Niveau, wobei bei schadenbelastetem
Geschäft weitere Anpassungen nach oben möglich sein sollten. Den
Großteil des traditionellen Schaden-Rückversicherungsgeschäfts
erneuert die Hannover Rück jedoch erst im Jahresverlauf,
insbesondere in der Haupterneuerungsrunde zum 1. Juli.
Die Märkte der Region Asien-Pazifik waren insgesamt
stabil. Insbesondere in Südostasien, Korea und der Region „Greater
China“ fand die Haupterneuerung zum 1. Januar statt. Bei einer
angemessenen Preisgestaltung mit besseren Konditionen aufgrund
einer Reihe von Naturkatastrophenschäden in der Region konnte die
Hannover Rück ihr Prämienvolumen um 10,1 % vergrößern.
Globale Märkte: Teilweise deutliche
Konditionsverbesserungen
In der Sparte Kredit, Kaution und politische
Risiken stieg das Prämienvolumen in einem attraktiven
Marktumfeld um 10,7 %. Auch hier zeigt sich eine Verlagerung von
proportionalen zu nicht-proportionalem Geschäft bei einer guten
Profitabilität des zugrundeliegenden Geschäfts.
In der Luftfahrt- und Transportrückversicherung
wuchs das Prämienvolumen um 11,5 %. Im Bereich Luftfahrt setzte
sich die positive Entwicklung des Vorjahres mit Preiserhöhungen von
mehr als 10 % im nicht-proportionalen Geschäft fort, während das
Wachstum im proportionalen Bereich etwas weniger stark ausfiel.
Im Bereich Transport konnte die Hannover Rück ihre starke
Marktposition trotz vorhandener Rückversicherungskapazität
aufrechterhalten.
Bessere Preise und Konditionen waren im Bereich Streiks, Aufruhr
und innere Unruhen (Strikes, Riots and Civil Commotion) zu
verzeichnen.
In der Agrarversicherung erfuhren insbesondere
schadenbelastete Programme weitere Anpassungen. Die Hannover Rück
hat ihr Prämienvolumen um 16,4 % gesteigert. Grund hierfür waren
verbesserte Konditionen. Entsprechend hat die Hannover Rück ihr
Geschäft in Brasilien weiter ausgebaut und Marktchancen in China
wahrgenommen.
In der strukturierten Rückversicherung bieten sich im
derzeitigen Marktumfeld weitere Geschäftsopportunitäten, durch die
die Hannover Rück ihr Portefeuille weiter profitabel ausbauen
konnte. Weiterhin ist eine Verlagerung hin zu nicht-proportionalen
Deckungen zu verzeichnen, die zu weiteren Verbesserungen der Preise
und Konditionen führen sollte.
In der fakultativen Rückversicherung verlief die
Haupterneuerung angesichts des attraktiven Marktumfeldes
erwartungsgemäß stabil, wobei die risikoadjustierten Preise auf
einem hohen Niveau verblieben. Im katastrophenexponierten Geschäft
verzeichnete die Hannover Rück moderate Ratenerhöhungen.
Im Naturkatastrophengeschäft stieg das Prämienvolumen in
der Erneuerung zum 1. Januar 2024 im hohen einstelligen Bereich.
Nach den überdurchschnittlichen Ratensteigerungen des Vorjahres
wurden auch in dieser Erneuerungsrunde insbesondere bei
schadenbelasteten Programmen signifikante Preissteigerungen und
Verbesserungen der Deckungsstrukturen erzielt.
Vorläufige Kennzahlen für Gesamtjahr 2023
Die Hannover Rück hat im Geschäftsjahr 2023 auf Basis
vorläufiger, untestierter Finanzzahlen ein operatives Ergebnis
(EBIT) von 1,97 Mrd. EUR (1,52 Mrd. EUR) erzielt.
Wesentlichen Einfluss auf das EBIT hatte insbesondere im vierten
Quartal eine Erhöhung der Rückstellungen in der
Schaden-Rückversicherung, die zu einem deutlich stärker als
ursprünglich geplanten Anstieg des Konfidenzniveaus der Reserven
geführt hat. Die Resiliency Reserve wird nach ersten Einschätzungen
zum Ende des Geschäftsjahres 2023 deutlich oberhalb der angepeilten
1,7 Mrd. EUR (2022: 1,38 Mrd. EUR) liegen.
Entsprechend belief sich das operative Ergebnis der
Schaden-Rückversicherung auf 1,10 Mrd. EUR (0,87 Mrd. EUR). Die
unterliegende Profitabilität entwickelte sich aufgrund des
attraktiven Marktumfeldes indessen sehr erfreulich und vollständig
im Rahmen der Erwartungen. Die Personen-Rückversicherung trug 0,87
Mrd. EUR (0,65 Mrd. EUR) zum operativen Ergebnis bei.
Der Nettokonzerngewinn stieg auf 1,8 Mrd. EUR (0,78 Mrd. EUR).
Damit hat die Hannover Rück ihr Jahresgewinnziel von mindestens 1,7
Mrd. EUR erreicht. Positiv wirkte sich dabei vor allem ein
steuerlicher Einmaleffekt aus, der sich sehr deutlich in der
Konzern-Steuerquote von 1,4 % im Finanzjahr 2023 (22,7 %)
niederschlug.
Der Rückversicherungsumsatz stieg auf 24,4 Mrd. EUR (24,1 Mrd.
EUR).
Ausblick für 2024 bestätigt
„Die deutlich verbesserte Profitabilität unseres
Rückversicherungsgeschäfts sichert unsere Widerstandsfähigkeit in
einem volatilen Umfeld“, sagte Henchoz. „Deshalb bin ich überzeugt,
dass wir unsere Ziele für das Jahr 2024 erreichen werden.“
Wie bereits im Dezember mitgeteilt, erwartet die Hannover Rück
für das Geschäftsjahr 2024 einen Nettokonzerngewinn von mindestens
2,1 Mrd. EUR. Das Wachstum des Rückversicherungsumsatzes soll auf
Konzernebene bei mehr als 5 % liegen, wobei der Umsatz in der
Schaden-Rückversicherung stärker wachsen wird als in der
Personen-Rückversicherung. Die Kapitalanlagerendite soll mindestens
2,8 % erreichen.
Im Geschäftsfeld der Schaden-Rückversicherung erwartet die
Hannover Rück im Jahr 2024 aufgrund des verbesserten Marktumfeldes
eine Schaden-Kostenquote von unter 89 %.
Im Geschäftsfeld der Personen-Rückversicherung erwartet die
Hannover Rück ein Rückversicherungs-Serviceergebnis von mehr als
850 Mio. EUR.
Die Erreichung des Gewinnziels für 2024 basiert auf der
Voraussetzung, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert von
1,825 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,725 Mrd. EUR) nicht wesentlich
übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen
Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.
Die Hannover Rück veröffentlicht ihren testierten
Jahresabschluss am 18. März 2024.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden
Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und
Personen-Rückversicherung und ist mit rund 3.500 Mitarbeitenden auf
allen Kontinenten vertreten. Gegründet 1966, umfasst der Hannover
Rück-Konzern heute mehr als 170 Tochtergesellschaften,
Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das
Deutschland-Geschäft wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück
betrieben. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen
Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr
gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA-
„Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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