BERLIN (dpa-AFX) - Wegen des anhaltenden Fachkräftemangels werben einer
Studie zufolge 13 Prozent der Unternehmen in Deutschland Mitarbeiter im
Ausland an. Treiber sind dabei die großen Unternehmen. Unter den
Firmen, die mehr als 500 Mitarbeiter haben, stellen demnach 58 Prozent
Mitarbeiter aus dem Ausland ein, teilte der Branchenverband Bitkom am
Montag mit. Besonders gefragt seien Fachkräfte aus der IT-Branche und
der Telekommunikation, sagte Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom
Research. Bedarf gebe es dabei über alle Abteilungen hinweg.

    Im Schnitt blieben die Mitarbeiter bis zu drei Jahre in den
Unternehmen, das hätten 60 Prozent der in der Studie befragten Firmen
angegeben. "Die Personalverantwortlichen sind mit den ausländischen
Fachkräften hochzufrieden", sagte Till Kaestner, Geschäftsleiter von
LinkedIn  in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Die
Karriereplattform hatte der Bitkom Research GmbH den Auftrag für die
Studie erteilt. "Fast alle Befragten berichten, dass sich die
Mitarbeiter gut ins Unternehmen integrieren und sehr gute
Arbeitsleistungen erbringen."

    Vielfach sei die Suche nach Mitarbeitern allerdings langwierig, vor
allem wenn sie aus Nicht-EU-Ländern kommen. Bis eine geeignete
Fachkraft eingestellt werden könne, dauere es oft länger als ein Jahr.
45 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass es zwei Jahre und länger
brauche. Das Zuwanderungsrecht sei zwar vereinfacht worden, sei aber
noch immer schwer durchschaubar, sagte Pols. So wünschten sich laut der
Befragung 62 Prozent mehr Informationen über das bestehende
Zuwanderungsrecht, 61 Prozent forderten leichtere Regelungen, um
Familienangehörige nachkommen zu lassen. Und 60 Prozent wünschten
sich, dass sich die Dauer des Rekrutierungsverfahrens verkürze.

    Für die Studie befragte der Bitkom im Auftrag von LinkedIn in einem
Zeitraum von zwei Wochen im Juli insgesamt 1.406 Personalverantwortliche
aus Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern in
Deutschland./gri/DP/stb