NEW YORK/HONGKONG (dpa-AFX) - Der vom Staat gerettete US-Versicherer AIG
  will sich von den restlichen Anteilen seiner
Asien-Sparte AIA trennen. Angepeilt wird ein Erlös von bis zu 6,5
Milliarden US-Dollar (4,9 Mrd Euro), wie aus dem Verkaufsprospekt
hervorgeht, der der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegt. AIG ist an
dem Lebensversicherer AIA noch mit 13,7 Prozent beteiligt. Die
verbliebenen rund 1,65 Milliarden Aktien sollen zu einem Preis von 29,65
bis 30,65 Hongkong-Dollar an den Mann gebracht werden. AIG-Chef Robert
Benmosche will den Konzern nun auf das US-Lebensversicherungsgeschäft
und die weltweite Schaden- und Unfallversicherung zurechtstutzen. 

    Die Vereinigten Staaten hatten den einst weltgrößten Versicherer
in der Finanzkrise im Jahr 2008 mit Garantien und Kapitalhilfen in einem
Rahmen von 182 Milliarden Dollar vor dem Untergang bewahrt. Der einstige
Vorzeigekonzern war anschließend praktisch komplett in Staatsbesitz.
AIG gelang dann das Kunststück, die Staatshilfen wieder
zurückzuzahlen. Dazu trennte sich das Unternehmen von mehreren
Tochterfirmen.

    Erst vergangene Woche gab AIG den Verkauf des
Flugzeugleasing-Geschäfts an chinesische Investoren bekannt. Der
Verkauf von zunächst gut 80 Prozent der Anteile soll 4,2 Milliarden
Dollar einbringen. 

    Für die USA dürfte sich die Rettung am Ende ausgezahlt haben.
Vergangene Woche kündigte das US-Finanzministerium den Ausstieg bei AIG
an. Insgesamt hat die US-Regierung mit dem Verkauf von Aktien sowie
Gebühren und Zinsen für die Hilfsmaßnahmen damit fast 23 Milliarden
Dollar verdient./stw/enl/fbr