HANNOVER (dpa-AFX) - Der Tui-Aufsichtsrat hat in einer Strategiesitzung
am Donnerstag auf Mallorca über künftige Perspektiven für das
Reisegeschäft beraten. Entscheidungen waren jedoch nicht zu erwarten,
hieß es in Unternehmenskreisen in Hannover. Die Tui-Führung unter
Leitung von Vorstandschef Michael Frenzel will das Unternehmen zu einem
reinen Reisekonzern umbauen und im touristischen Geschäft
expandieren.

    Um dafür mehr Spielraum zu bekommen, will Frenzel die 43,3
Prozent-Beteiligung an der Container-Reederei Hapag-Lloyd so bald wie
möglich
abstoßen. Auf welche Weise das geschehen soll und ob es ernsthafte
Kaufinteressenten gibt, ist bisher nicht bekannt. Ein Vorkaufsrecht hat
das Hamburger Konsortium, das der Tui 2008 die Mehrheit an der Reederei
abgekauft hat.

    Hapag-Lloyd, die früher als Ertragsperle galt, aber durch die
Wirtschaftskrise schwer gelitten hat, fährt mit dem Aufschwung jetzt
wieder gute Gewinne ein. Andererseits gibt es aber noch Skepsis, ob die
positive Konjunkturentwicklung anhält. Die Tui-Beteiligung wird
derzeit mit rund 1,2 Milliarden Euro bewertet. Ihre Veräußerung ist
der Schlüssel für alle weiteren Pläne, hieß es immer wieder bei
Tui.

    Um im touristischen Geschäft zu wachsen, wird seit längerem schon
über einen Rückkauf der TUI Travel-Anteile  
nachgedacht, die seit der Fusion des Tui-Pauschalreisegeschäft mit dem
britischen Anbieter First Choice in London gehandelt werden. Dort
wird unter Führung des Briten Peter Long das operative Geschäft
gesteuert. Der Konzern in Hannover hält jedoch die Kontrollmehrheit von
über
50 Prozent. Bei einem Rückkauf - auch an einen Aktientausch wird
offenbar gedacht - könnten möglicherweise erhebliche Synergien gehoben
werden. Denkbar wären auch weitere Zukäufe./emt/DP/wiz
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