E+S Rück rechnet nach Unwetterschäden mit weiteren
Verbesserungen der Preise und Konditionen in Deutschland
- Überschwemmungskatastrophen führen erneut zu signifikanten
Belastungen
- Schadenaufwendungen in der Kraftfahrtversicherung nehmen
weiter deutlich zu
- Mehr Kapazität nach hochwertigem Rückversicherungsschutz,
insbesondere bei Naturkatastrophendeckungen, nachgefragt
- Unverändert hohe Nachfrage nach Cyber-Deckungen
Baden-Baden, 21. Oktober 2024:
Die E+S Rückversicherung AG, die für das Deutschlandgeschäft
zuständige Tochtergesellschaft der Hannover Rück, rechnet in der
Schaden-Rückversicherung mit weiteren Preiserhöhungen und
verbesserten Konditionen in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar
2025.
„Die Versicherungsbranche in
Deutschland sieht sich seit Jahren mit einer Vielzahl von
Naturkatastrophen konfrontiert, die erhebliche Schäden verursachen.
Auch in diesem Jahr kam es bereits zu verheerenden
Überschwemmungen, die an außerordentliche Unwetter mit Hagel und
Starkregen sowie Sturzfluten und Winterstürme in den Vorjahren
anknüpfen. Gleichzeitig bleibt die Kraftfahrtversicherung
strukturell weiter defizitär. Darüber hinaus beschäftigen uns auch
erhöhte Schadenmeldungen von Schäden aus Vorjahren durch unsere
Kunden“, sagte Dr. Michael Pickel, Vorstandsvorsitzender der E+S
Rück, beim diesjährigen Rückversicherungstreffen in Baden-Baden.
„Als verlässlicher Partner stellen wir unseren Kunden stets die
bestmöglichen Rückversicherungskapazitäten zur Verfügung und
unterstützen sie aktiv bei der Bewältigung von Schäden. Dafür sind
adäquate Preise und Konditionen unerlässlich.“
Die Kraftfahrtversicherung,
die volumenmäßig größte Sparte der Schaden- und Unfallversicherung,
dürfte aus Sicht der E+S Rück weiter defizitär bleiben. Die seitens
der Erstversicherer vorgenommenen Tarifanpassungen haben bislang
aufgrund der anhaltend hohen Schadeninflation nicht die gewünschte
Wirkung gezeigt. Stark gestiegene Reparatur- und Ersatzteilkosten
sorgen für eine insgesamt weiter steigende Schadenlast bei
Sachschäden. Höhere Kosten sind im Bereich der großen
Personenschäden aufgrund von steigenden Pflegekosten
festzustellen.
„Die Schadenhäufigkeit nimmt nicht
ab und die Ersatzteil- und Werkstattkosten steigen deutlich
oberhalb der Inflation. Dies belastet die Ergebnisse der
Kraftfahrtversicherer stark“, sagte Dr. Michael Pickel. „Die
Erstversicherer werden in den kommenden Jahren nicht um weitere
deutliche Preisanhebungen in der Kfz-Versicherung herumkommen. Nur
so können sie die Verlustzone verlassen und das Kraftfahrtgeschäft
langfristig wieder profitabel aufstellen.“
Aus Sicht der E+S Rück besteht
besonders bei nicht-proportionalen Deckungen mit eher niedrigen
Selbstbehalten sowie bei proportionalen Rückversicherungsverträgen
deutlicher Anpassungsbedarf bei Preisen und Konditionen.
Bei Naturkatastrophendeckungen
hielt der Schadentrend der vergangenen Jahre weiter an. Nach den
Hagelunwettern 2023 prägten im laufenden Geschäftsjahr vor allem
mehrere Überschwemmungen die Schadenbilanz der Versicherer.
Insgesamt ist auch 2024 mit erheblichen Belastungen durch
Naturkatastrophenschäden zu rechnen. Für das kommende Jahr erwartet
die E+S Rück insgesamt eine zunehmende Nachfrage nach
Naturkatastrophendeckungen, verbunden mit einem deutlichen Anstieg
von zugekauften Kapazitäten, bei gleichzeitig weiteren
risikoadjustierten Verbesserungen der Preise und Konditionen.
Im Industrie- und
Gewerbegeschäft sind in der Sachversicherung nach dem Jahr 2023
mit einer erhöhten Frequenz an Feuergroßschäden auch 2024 anhaltend
schlechte Marktzahlen zu verzeichnen. Trotz normalisierter
Inflationsentwicklung besteht weiterhin Anpassungsbedarf. Neue
Gefahren wie SRCC-Risiken rücken dabei vermehrt in den Fokus. In
der Haftpflichtsparte spielen Emerging Risks, wie die
Versicherbarkeit von Ewigkeitschemikalien (PFAS), zunehmend eine
Rolle.
Der Markt für Cyber-Deckungen
stagnierte bereits 2023 aufgrund nachlassender Preise und
verstärktem Wettbewerb. Gleichzeitig besteht Anpassungsdruck, da
die durch Cyberattacken verursachten Schäden steigen. Zugleich
kommt dem Aggregationsrisiko eine zunehmende Bedeutung zu. Aufgrund
der fortschreitenden Digitalisierung ist Cyberversicherung eine
wachsende Sparte, die entsprechende Expertise benötigt.
„Gerade in der aktuellen Marktlage
möchten wir ein verlässlicher Partner für unsere Geschäftspartner
sein und Kontinuität bleibt auch künftig ein wichtiger Faktor
unseres Erfolges“, sagte Thorsten Steinmann, Vorstandsmitglied der
E+S Rück, der zum 1. Januar 2025 den Vorstandsvorsitz der E+S Rück
übernimmt. „Auch in Zukunft sehen wir vielfältige
Geschäftsmöglichkeiten, gemeinsam mit unseren Kunden profitabel zu
wachsen. Ich bin überzeugt, dass wir dies erreichen werden, indem
wir unsere bewährten Stärken weiter ausbauen und uns kontinuierlich
weiterentwickeln.“
Die E+S Rück – eine Tochtergesellschaft der Hannover Rück –
ist innerhalb des Konzerns für das Deutschlandgeschäft zuständig,
im Rahmen gruppeninterner Retrozessionsabkommen jedoch auch an den
Entwicklungen der internationalen (Rück-)Versicherungsmärkte
beteiligt. Sie ist der zweitgrößte Schaden-Rückversicherer im
deutschen Markt. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen
Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr
gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt (Standard & Poor’s AA-
„Very Strong“; A.M. Best A+ „Superior“).
Haftungshinweis: Bestimmte
Aussagen in dieser Pressemitteilung, die in die Zukunft gerichtet
sind oder bestimmte Erwartungen für die Zukunft enthalten, beruhen
auf gegenwärtig zur Verfügung stehenden Informationen. Solche
Aussagen sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet.
Umstände wie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, zukünftige
Marktbedingungen, außergewöhnliche Schadenbelastungen durch
Katastrophen, Veränderungen der Kapitalmärkte und sonstige Umstände
können dazu führen, dass die tatsächlichen Ereignisse oder
Ergebnisse erheblich von den Vorhersagen der in die Zukunft
gerichteten Aussagen abweichen. Die E+S Rück (einschließlich aller
verbundenen Unternehmen) übernimmt für die Richtigkeit,
Vollständigkeit und Aktualität der Aussagen keine Haftung. Auch
sind sämtliche Schadensersatzansprüche im Zusammenhang mit
Entscheidungen und Handlungen, die aufgrund dieser Pressemitteilung
vorgenommen wurden, ausgeschlossen.
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oliver.suess@es-rueck.de
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