Einstufung von Montega AG zu Delticom AG
Unternehmen: |
Delticom AG |
ISIN: |
DE0005146807 |
|
Anlass der Studie: |
Update |
Empfehlung: |
Kaufen |
seit: |
27.08.2024 |
Kursziel: |
5,50 EUR |
Kursziel auf Sicht von: |
12 Monaten |
Letzte Ratingänderung: |
- |
Analyst: |
Bastian Brach |
HIT-Feedback: Wachstum über Branchenniveau bei verbesserter
Kostenstruktur in H1
Delticom hat kürzlich den Halbjahresbericht für das Jahr 2024
veröffentlicht. Die Ergebnisse weisen sowohl auf der Top Line als
auch ergebnisseitig eine solide Entwicklung auf. Daher standen auf
den Hamburger Investorentagen (HIT) v.a. die technologiegestützten
Effizienzmaßnahmen im Fokus.
Wachstum oberhalb des Gesamtmarktes in H1: Nachdem Delticom bereits
in 2023 ein GMV-Wachstum oberhalb des europäischen
Reifenersatzmarktes erzielte, konnte dieser Trend im ersten
Halbjahr fortgesetzt werden. Die gegensätzlichen Top
Line-Steigerungen in Q1 (+23,8% yoy) und Q2 (-5,5% yoy)
resultierten insbesondere aus Vorzieheffekten aufgrund der
frühzeitig milden Temperaturen und sollten daher nicht isoliert
betrachtet werden. Für H2 erwarten wir aufgrund des hohen
Vorjahresniveaus im Wintergeschäft 2023 einen Rückgang des
Bruttowarenvolumens im mittleren einstelligen Bereich, sodass das
obere Ende der Umsatzguidance in Reichweite liegt.
[Grafik]
Profitabilitätsfortschritte teilweise durch Einmaleffekte
verborgen: Das EBITDA konnte auf 7,8 Mio. EUR zweistellig zulegen
(H1/23: 6,8 Mio. EUR, +15,2% yoy). Hauptgrund hierfür war die
signifikant gesteigerte Rohertragsmarge i.H.v. 26,4% (+3,5PP yoy),
die aus der branchenweiten Entwicklung in Richtung kostengünstiger
asiatischer Marken resultiert, von der Delticom als
herstellerunabhängiger Händler profitiert. Die sonstigen
betrieblichen Erträge reduzierten sich deutlich auf 10,4 Mio. EUR
(-7,0 Mio. EUR yoy), wobei rund 4 Mio. EUR des Rückgangs aus dem
planmäßigen Wegfall von Sondererlösen aus einem Logistikprojekt
zurückzuführen sind, welche im Vorjahreszeitraum letztmalig erzielt
wurden.
Der im Juli abgeschlossene Umzug des Vorratslagers führt zu
negativen Einmaleffekten von ca. 1,1 Mio. EUR (MONe: 0,8 Mio. EUR
in H1, 0,3 Mio. EUR in H2) und wird das Gesamtjahresergebnis
ebenfalls belasten und u.E. zu einem EBITDA-Rückgang auf 18,2 Mio.
EUR (-2,4 Mio. EUR yoy) führen. Bereinigt um die genannten
Einmaleffekte und Sondererlöse des Vorjahres würde dies jedoch
einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 2,7 Mio. EUR
implizieren, was die tatsächlichen Fortschritte im Kostenmanagement
hervorhebt.
Kundenservice- und Lagerautomatisierung steigern Kosteneffizienz:
Auf den Hamburger Investorentagen gab CEO Dr. Andreas Prüfer einen
Einblick in die Maßnahmen zur Kostenreduktion, die zu einem
schrittweisen Ausbau der Profitabilität in den kommenden Jahren
führen soll. Im Blickpunkt stand insbesondere der Kundenservice der
Webshops. Dieser wurde bisher überwiegend dezentral von
Mitarbeitern in den einzelnen europäischen Ländern durchgeführt.
Aktuell wird das System auf ein zentrales CS-Team in Osteuropa
umgestellt, welches den Kunden mithilfe von automatisierten
Übersetzungsprogrammen in ihrer Muttersprache antworten kann. Zudem
soll die Automatisierung der Reifenlager weitere Effizienzgewinne
bringen, indem manuelle Arbeit und somit Personal ersetzt wird. Wir
erwarten durch weitere Effizienzmaßnahmen eine schrittweise
Reduktion sowohl der Personalkosten- als auch der sbA-Quote auf
2,7% (2023: 2,9%) bzw. 21,8% (2023: 22,4%) im Jahr 2027.
Steuereffekt in Prognosen berücksichtigt: Die Steuerquote wurde im
ersten Halbjahr von einem latenten Steuereffekt i.H.v. 1,0 Mio. EUR
belastet, der auch nach Angaben des Unternehmens auch im Gesamtjahr
bestehen bleiben und die Steuerlast um ca. 1 Mio. EUR im Vergleich
zu der üblichen Steuerquote von 32,5% steigern wird. Dies bilden
wir nun auch modellseitig ab, sodass das EPS und folglich auch die
Dividende geringer ausfallen dürfte als bisher erwartet.
Fazit: Delticom hat im abgelaufenen Halbjahr den eingeschlagenen
Weg weiter fortgesetzt und konnte neben einem Wachstum oberhalb der
Branche auch Fortschritte in der Profitabilität erzielen. Die
bisherigen Einsparungen zeigen bereits Wirkung und sollen gezielt
durch weitere Optimierungen ausgebaut werden, welche dann im
kommenden Jahr zu einem spürbaren Ergebnissprung führen dürften.
Aufgrund dieser Aussichten sowie der niedrigen Bewertung (KGV
2025e: 6,0) bestätigen wir unsere Kaufempfehlung mit einem Kursziel
von 5,50 EUR.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum
Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS
/
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen
Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das
Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte
Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega
versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle
Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie
die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den
Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter
und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg.
Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte
zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung
in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/30627.pdf
Kontakt für Rückfragen:
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und
Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter https://eqs-news.com