Kapsch TrafficCom – Ergebnis für das Geschäftsjahr
2023/24.
Highlights.
- Projekterfolge stärken zukünftige Umsätze und
Ergebnisse.
- Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) deutlich auf
EUR 70 Mio. angestiegen.
- Finanzkennzahlen zeigen wieder solide Basis.
- Einigung in Deutschland verbesserte die Finanzlage
signifikant.
- Ausblick Geschäftsjahr 2024/25: Umsatzwachstum über
Marktwachstum und Verbesserung des bereinigten EBIT.
„Kapsch TrafficCom ist auf einem guten Weg, wenngleich sich
dieser noch nicht in den operativen Zahlen spiegelt. Unser hoch
motiviertes Team bereitete durch Erfolge am Markt und in der
Technologie die Zukunft unseres Unternehmens auf.“, so Georg
Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in
EUR Mio. |
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2022/23 |
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2023/24 |
|
+/- |
Umsatz |
|
553,4 |
|
538,8 |
|
-2,6 % |
EBIT1) |
|
5,2 |
|
70,3 |
|
>+500 % |
EBIT-Marge1) |
|
0,9 % |
|
13,0 % |
|
+12,1 PP |
Periodenergebnis, den Anteilseignern zurechenbar |
|
-24,8 |
|
23,2 |
|
– |
Ergebnis je Aktie (EUR) |
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-1,91 |
|
1,72 |
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– |
1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus
derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen
Wien, 19. Juni 2024 – Die Kapsch TrafficCom Group
erreichte im Geschäftsjahr 2023/24 wesentliche Meilensteine, die
das Unternehmen wieder auf eine solide Basis für die Zukunft
stellten. Einerseits hat sich die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage gegenüber dem Vorjahr signifikant verbessert,
andererseits konnte Kapsch TrafficCom bedeutende
Projektfortschritte erzielen und Neuaufträge gewinnen, die sich
zunehmend in Umsatz, Ergebnis und Liquidität widerspiegeln
werden.
Wesentliche Ereignisse und Projektentwicklungen.
Im Juli 2023 erfolgte eine Einigung in dem Schiedsverfahren des
Joint Ventures autoTicket mit der Bundesrepublik Deutschland. Sie
führte im Berichtszeitraum zu einem Mittelzufluss von insgesamt EUR
109 Mio., der sich mit EUR 79 Mio. im EBIT zeigte und die
Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten im Ausmaß von EUR
88 Mio. ermöglichte.
Bereits im Mai 2023 vereinbarte Kapsch TrafficCom mit ihren
wesentlichen Finanzgläubigern eine Restrukturierung der
Finanzierung, die zu einer längerfristigen Finanzierungsstruktur
führte und zwischenzeitlich bis März 2026 verlängert wurde.
Entsprechend dieser Vereinbarung erfolgte im November 2023 eine
Kapitalerhöhung im Ausmaß von 10 % des bestehenden
Grundkapitals.
Zudem konnte Kapsch TrafficCom im vergangenen Geschäftsjahr
bedeutende Projekterfolge erzielen. Bei bestehenden Projekten
wurden Meilensteine erreicht, die zu Zahlungseingängen führen
werden, einige Errichtungsprojekte wurden in den Betrieb
übergeführt, in Südafrika wurde der Betrieb des Mautsystems in der
Provinz Gauteng erneut verlängert und nicht zuletzt konnten
zahlreiche Neuaufträge gewonnen werden. Von strategischer Bedeutung
sind dabei vor allem jene, die bereits die Zukunft der Straße mit
Mautdiensten und vernetzten Fahrzeugen beinhalten.
Der Auftragseingang erreichte im Berichtszeitraum beachtliche
EUR 734 Mio., um 53 % mehr als im Vorjahr, und der
Auftragsstand lag zum Jahresende bei EUR 1,4 Mrd., um
15 % höher als im Vorjahr. Die Finanzkennzahlen konnten auf
Basis dieser Entwicklungen deutlich verbessert werden.
Ertragslage.
Der Umsatz von Kapsch TrafficCom lag im Geschäftsjahr 2023/24
mit EUR 539 Mio. um 3 % unter dem Vorjahreswert von EUR
553 Mio. Ursachen für den Rückgang des ausgewiesenen
Nettoumsatzes waren insbesondere eine Kundengutschrift in Höhe von
EUR 6 Mio., Umsatzabgrenzungen aus angearbeiteten Aufträgen
sowie Margenwertberichtigungen. Der im Berichtszeitraum fakturierte
Umsatz wurde hingegen gegenüber dem Vorjahr gesteigert, wodurch die
Forderungen gegenüber Kunden stiegen und ein entsprechender
Mittelzufluss zu erwarten ist.
Regional gesehen lag der Umsatz in der Region EMEA (Europa,
Mittlerer Osten, Afrika) um 2 % über dem Vorjahresniveau, in
den Regionen Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) und
Asien-Pazifik war hingegen nach dem Wachstum der vergangenen Jahre
ein Rückgang um 7 % bzw. 12 % zu verzeichnen.
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) übertraf mit EUR
70 Mio. den Vorjahreswert von EUR 5 Mio. (angepasst)
deutlich. Der Anstieg war insbesondere von folgenden Einmaleffekten
beeinflusst:
- Die Sondereffekte aus Deutschland führten zu einem Anstieg des
EBIT um EUR 79 Mio.
- Nachdem mit einem Kunden eine Einigung betreffend überfällige
Forderungen erzielt wurde, erfolgte die Auflösung der
Wertberichtigung für diese Forderungen im Ausmaß von EUR
10 Mio. Gegenläufig wurde die Gutschrift ausgestellt, die zu
der Umsatzreduktion führte. Der EBIT-Effekt belief sich daher auf
EUR 5 Mio.
- Bei einigen Projekten in der Region Americas wurden die
Projektmargen angepasst, Umsatz und Vertragsvermögenswerte aus
Kundenverträgen wurden gemindert sowie Drohverlustrückstellungen
gebildet. Dies wirkte mit EUR 25 Mio. negativ auf das
EBIT.
- Kosten im Zusammenhang mit der Restrukturierung zeigen sich in
Höhe von EUR 3 Mio. im EBIT.
Bereinigt um diese Einmaleffekte hätte das EBIT des
Geschäftsjahres EUR 15 Mio. betragen.
Das Finanzergebnis ging von EUR -14 Mio. (angepasst) im
Vorjahr auf EUR -30 Mio. im Geschäftsjahr 2023/24 zurück. Die
wesentlichen Abweichungen resultierten aus dem Anstieg des
Zinsaufwands sowie den erfassten Einmalkosten im Zusammenhang mit
der Neustrukturierung der Finanzierung.
Das den Anteilseignern zurechenbare Periodenergebnis stieg auf
EUR 23 Mio. verglichen mit
EUR -25 Mio. im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem
Ergebnis je Aktie von EUR 1,72 (Vorjahr: EUR -1,91).
Segmentergebnisse des Geschäftsjahres 2023/24.
Im Segment Maut ging der Umsatz im Vorjahresvergleich von EUR
403 Mio. um 6 % auf EUR 378 Mio. zurück, wobei EUR
6 Mio. davon auf die Kundengutschrift entfielen. Der Anteil am
Gesamtumsatz lag bei 70 % (Vorjahr: 73 %). Das EBIT
betrug EUR 54 Mio. nach EUR -9 Mio. (angepasst) im
Vorjahreszeitraum. Der enorme Anstieg spiegelt den Effekt aus der
Einigung in Deutschland wider, jedoch dämpften vor allem die
Margenverschlechterung in Errichtungsprojekten sowie die
Bereinigung und Vorsorgen für abzuarbeitende Projekte in Americas
die Entwicklung deutlich.
Ergebnis Maut.
Wenn nicht anders angegeben, Werte in EUR Mio. |
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2022/23 |
|
2023/24 |
|
+/- |
Umsatz |
|
403,4 |
|
378,3 |
|
-6,2 % |
EBIT1) |
|
-9,3 |
|
54,3 |
|
— |
EBIT-Marge1) |
|
-2,3 % |
|
14,4 % |
|
— |
1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus
derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen
Das Segment Verkehrsmanagement verzeichnete einen Umsatzzuwachs
von EUR 150 Mio. um 7 % auf EUR 161 Mio, der Anteil
am Gesamtumsatz erhöhte sich auf 30 %. Das EBIT stieg von EUR
15 Mio. auf EUR 16 Mio.
Ergebnis Verkehrsmanagement.
Wenn nicht anders angegeben, Werte in EUR Mio. |
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2022/23 |
|
2023/24 |
|
+/- |
Umsatz |
|
150,0 |
|
160,5 |
|
+7,0 % |
EBIT1) |
|
14,6 |
|
15,9 |
|
+9,3 % |
EBIT-Marge1) |
|
9,7 % |
|
9,9 % |
|
+0,2 PP |
1) Anpassung Vorjahr: Ausweis der Gewinne aus
derivativen Finanzinstrumenten in Finanzerträgen
Finanz- und Vermögenslage.
Der Free Cashflow erreichte im vergangenen Geschäftsjahr EUR
106 Mio. nach EUR 3 Mio. (angepasst) im Vorjahr. Zu
diesem Anstieg trugen vor allem der Effekt aus Deutschland und die
Veräußerung der Anteile an der Traffic Technology Services, Inc.,
USA, bei.
In der Bilanz reduzierten sich aktivseitig die langfristigen
Vermögenswerte vor allem im Zusammenhang mit den Effekten aus
Deutschland. Die kurzfristigen Vermögenswerte zeigen den Anstieg
der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Reduktion
der lang- und kurzfristigen Vertragsvermögenswerte aus
Kundenverträgen aufgrund des höheren fakturierten Umsatzes. Die
Passivseite ist gekennzeichnet von dem signifikanten Anstieg des
Eigenkapitals um 63 % auf EUR 83 Mio. und einer
Verschiebung der Verbindlichkeitenstruktur von kurz- zu
langfristigen Schulden sowie den geleisteten Rückzahlungen von
Finanzverbindlichkeiten.
Die Eigenkapitalquote stieg somit auf 19 % nach 11 %
zum Bilanzstichtag des Vorjahres. Die Nettoverschuldung verringerte
sich von EUR 186 Mio. auf EUR 106 Mio. Dadurch konnte der
Verschuldungsgrad deutlich reduziert werden und lag bei 127 %
nach 363 % zum Ende des Vorjahres.
Wie erwartet wird Kapsch TrafficCom aufgrund der getroffenen
Finanzierungsvereinbarung mit den Bankpartnern der Hauptversammlung
vorschlagen, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2023/24
auszuschütten.
Strategische Weiterentwicklung.
Im Berichtszeitraum startete Kapsch TrafficCom einen Review der
Strategy 2027. Als erster Schritt wurden im März sowie im April
2024 je eine Beteiligung verkauft, die nicht zu dem strategischen
Kerngeschäft gehörten.
Bedeutende Fortschritte erzielte das Unternehmen auch im
Nachhaltigkeitsbereich: Die „Grüne Vision“, die auf nachhaltigen
Produkten und einem nachhaltigen Unternehmen beruht, wurde
weiterentwickelt. Zudem führte Kapsch TrafficCom im vergangenen
Geschäftsjahr eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse durch, um auch
die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen fokussiert adressieren zu
können.
Ausblick.
Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet das Management ein
Umsatzwachstum über dem von Grand View Research prognostizierten
durchschnittlichen jährlichen Marktwachstum von 2024 bis 2030 von
7,5 %. Das operative Ergebnis (EBIT) sollte – verglichen mit
dem um Einmaleffekte bereinigten Ergebnis von EUR 15 Mio. –
eine leichte Verbesserung zeigen, wobei auch wieder positive
Einmaleffekte möglich sind. Trotz der verbesserten Situation liegt
nach wie vor Augenmerk auf dem Thema Kosten.
Das Management strebt unverändert weitere Mittelzuflüsse aus
anhängigen Verfahren und anderen Maßnahmen an, um die
Nettoverschuldung nochmals zu senken. Ziel ist, längerfristig ein
Mindest-Niveau von Nettoverschuldung zu EBITDA von unter 3,0x zu
erreichen.
Die weltweiten Megatrends wie auch das steigende Bewusstsein und
gesetzliche Vorgaben zu Klima- und Umweltschutz erhöhen den Bedarf
an umfassenden und intelligenten Verkehrslösungen. Zunehmend
bestätigt sich, dass Kapsch TrafficCom mit ihrer Strategie 2027 die
richtigen Themen adressiert, wenngleich die Umsetzung angesichts
der Marktlage länger dauert als ursprünglich angenommen.
Den Bericht über das Geschäftsjahr 2023/24 sowie weitere
Materialien zu den Ergebnissen finden Sie heute, voraussichtlich ab
7:35 Uhr (MESZ), unter: www.kapsch.net/ir
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter
Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit
Projekterfolgen in mehr als 50 Ländern. Innovative Lösungen in den
Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement
und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus
bei.
Mit One-Stop-Shop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte
Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis
zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.
Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, verfügt über
Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern
und notiert im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol:
KTCG). Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschafteten rund 4.000
Mitarbeiter*innen einen Umsatz von rund EUR
539 Mio.
Pressekontakte:
Carolin Treichl
Executive Vice President
Marketing & Communications
Kapsch AG
Am Europlatz 2
1120 Wien, Österreich
T +43 50 811 1710
carolin.treichl@kapsch.net |
Sandra Bijelic
Head of Corporate Communications
Kapsch TrafficCom AG
Am Europlatz 2
1120 Wien, Österreich
T +43 50 811 1720
sandra.bijelic@kapsch.net |
Investorenkontakt:
Marcus Handl, Valerie Riegler
Investor Relations Team
Kapsch TrafficCom AG
Am Europlatz 2
1120 Wien, Österreich
T +43 50 811 1122
IR.kapschtraffic@kapsch.net
|
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19.06.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate
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