MÜNCHEN/BERLIN (dpa-AFX) - Beim gekündigten
Burger-King-Franchisenehmer Yi-Ko haben die ersten Filialen dicht
gemacht. Der Grund sei, dass die Filialen nicht mehr mit Ware beliefert
würden, sagte Guido Zeitler, Referatsleiter für das Gastgewerbe bei
der Gewerkschaft NGG, am Sonntag der dpa. So schlossen Filialen in
München sowie Medienberichten zufolge auch in Köln oder Fulda. Der
Interims-Geschäftsführer von Yi-Ko, Dieter Stummel, war für eine
Stellungnahme nicht zu erreichen.

    Yi-Ko betreibt bislang 89 Filialen mit insgesamt rund 3000
Beschäftigten, die seither um ihre Jobs bangen. Burger King 
hatte Mitte der vergangenen Woche nach Wirbel um Hygienemängel
und schlechte Arbeitsbedingungen die Verträge mit dem größten
deutschen Lizenznehmer Yi-Ko Holding fristlos gekündigt. Mit der
Kündigung mussten die Filialen umfirmieren und wurden nicht mehr von
Burger King beliefert.

    Im Aushang einer Filiale in München wurde die vorläufige
Schließung auch mit einer einstweiligen Verfügung begründet, die
Burger King gegen Yi-Ko erwirkt hatte. Demnach darf Yi-Ko das Firmenlogo
von Burger King sowie Produktbezeichnungen nicht mehr nutzen. Außerdem
stand auf dem Aushang mit Blick auf die Schließung: "Wir sind
zuversichtlich, dass es sich dabei nur um eine kurze Zeit, im Idealfall
von wenigen Tagen, handelt."

    Ein Sprecher von Burger King hatte der dpa gesagt: "Wir haben eine
Einstweilige Verfügung am Landgericht München erwirkt und sehen
derzeit keinen Grund, auf die Durchsetzung zu verzichten". Yi-Ko hatte
nach einem Bericht der "Rheinischen Post" Widerspruch gegen die
Verfügung eingelegt. Die Entscheidung des Gerichts werde in dieser
Woche erwartet.

    NGG-Experte Zeitler sagte, es gebe die Chance, dass die Filialen
unter einem neuen Betreiber fortgeführt werden könnten. Er hatte
bereits gefordert: "Wir brauchen ganz schnell Klarheit, wie es mit den
einzelnen Restaurants weitergeht."

    Burger King erwartet allerdings keine baldige Lösung im Streit mit
Yi-Ko. "Wir können nicht versprechen, dass und wie schnell es eine
Lösung gibt", sagte Andreas Bork, der Deutschland-Chef von Burger King,
der "Welt am Sonntag". Zwar werde derzeit mit Hochdruck daran
gearbeitet, die 89 betroffenen Restaurants in eine neue
Eigentümerstruktur zu überführen, um so viele der 3000 gefährdeten
Arbeitsplätze wie möglich zu sichern. Die Situation sei aber
hochkomplex. "Das hängt ganz maßgeblich von Yi-Ko ab. Wir sind nur der
Franchisegeber. Sämtliche Mietverträge laufen über Yi-Ko und auch die
Mitarbeiter sind dort angestellt", sagte Bork.

    Bork erhob in dem Zeitungsinterview schwere Vorwürfe gegen Yi-Ko:
"Es gab in den vergangenen Wochen wiederholt gravierende Verstöße
gegen arbeitsrechtliche Vorschriften. Und das können wir beweisen." So
seien tarifvertraglich vereinbarte Leistungen wie Urlaubsgeld und
Zuschläge für Restaurantleiter nicht oder nicht vollständig
ausbezahlt worden.

    Unterdessen kündigte der Fernsehsender RTL an, am Montag (24.11.)
in seinem Reportage-Magazin "Team Wallraff" das Ergebnis neuer
Recherchen zu zeigen. RTL hatte Ende April über Missstände bei Yi-Ko
berichtet./hoe/DP/he