BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat beim geplanten Verkauf der
deutsch-niederländisch-britischen Atomfirma Urenco, an der Eon
 und RWE  beteiligt sind, rote Linien gezogen.
Deutschland werde einem Verkauf nur zustimmen, wenn unter anderem
rechtlich sichergestellt sei, dass die Grundsätze der nuklearen
Nichtverbreitung eingehalten würden, erklärte das
Wirtschaftsministerium am Freitag in Berlin. Darüber berichtete auch
die "Süddeutsche Zeitung".

    Die Nuklearfirma Urenco reichert Uran so weit an, dass es in
Brennelementen von Atomkraftwerken verwendet werden kann. Urenco hat
nach eigenen Angaben einen weltweiten Marktanteil von mehr als 30
Prozent.

    Die Bundesregierung besitzt wie Großbritannien und die Niederlande
ein Vetorecht. Ein Verkauf von Urenco an ausländische Investoren muss
in diesem Dreierkreis einstimmig genehmigt werden. Die Verkaufsabsichten
im Eigentümerkreis, zu dem RWE und Eon zählen, seien bekannt. "Es gibt
keine Deadline, wann eine Entscheidung fallen muss", sagte eine
Ministeriumssprecherin.

    Die atompolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl,
forderte ein Nein der Bundesregierung. "Jede Weitergabe von Wissen in
der Urananreicherungstechnologie erhöht auch das Wissen bei der
Atomwaffentechnologie", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Der
Atom-Experte Michael Sailer vom Öko-Institut in Darmstadt warnte: "Zum
Verkauf steht der einfachste Weg zur Atombombe." Es wäre
unverantwortlich, eine Technologie mit solcher Zerstörungskraft einfach
dem Markt zu überlassen./tb/DP/fbr
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