WALLDORF (dpa-AFX) - Es ist eine klassische
Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte: Mit sehr persönlichen
Einblicken beschreibt Bill McDermott in seinem Buch "Winners Dream"
seinen Weg als Sohn eines Arbeiters an die Spitze des Softwarekonzerns
SAP . Selbstkritische Passagen finden sich in dem Titel, der im
Oktober in Großbritannien und den USA erschienen ist, aber kaum.

    Zu Schulzeiten arbeite McDermott sich in Long Island vom
Zeitungsausträger zum Verkäufer in einem kleinen Lebensmittelladen
hoch, den er noch vor seinem High School-Abschluss übernahm. Beim
Einstellungsgespräch für seinen ersten großen Job im Vertrieb des
Kopierer-Herstellers Xerox   machte er sein Ziel klar:
Einmal Chef werden. Damals meinte McDermott noch Xerox selbst und setzte
zu einer steilen Karriere bei der IT-Firma an. 2002 sah er sein Ziel
erreicht
- als SAP-Gründer Hasso Plattner ihn zum Chef des Amerikageschäfts
von SAP machte.

    McDermott lässt in seiner Beschreibung dunkle Momente wie die
Krebserkrankung seiner Frau Julie oder den Tod seiner Mutter Kathleen,
deren Optimismus und Überlebenswille ihn geprägt hat, nicht aus. Das
unterscheidet das Buch von den "Erfolgsgeschichten" anderer IT-Manager
wie der des Salesforce.com-Gründers Marc Benioff.

    Eine selbstkritische Bestandsaufnahme findet sich allerdings auch
bei McDermott nicht. Er präsentiert seinen Karriereweg ähnlich
überschwänglich wie sonst die Zahlen von SAP. Die deutsche
Übersetzung des Buches soll im Januar erhältlich sein./ang/DP/she