- Der Streit um die Übergangsversorgung von
Lufthansa-Piloten  droht zu eskalieren: Die Gewerkschaft
Vereinigung Cockpit (VC) erklärte die Verhandlungen am späten
Freitagabend für gescheitert und drohte mit Arbeitskanpfmaßnahmen,
"mit denen ab sofort gerechnet werden muss." Die genauen Termine würden
der Öffentlichkeit jeweils vorab bekannt gegeben. Cockpit bedaure die
Unannehmlichkeiten für die Kunden der Lufthansa. Das Management der
Fluggesellschaft könne mit den entsprechenden Signalen an die VC diese
aber jederzeit noch abwenden. Eine Bitte um Stellungnahme durch die
Fluggesellschaft blieb zunächst unbeantwortet.

    VC-Präsident Ilja Schulz sagte laut Mitteilung: "Obwohl die
Arbeitgeberseite unsere Versorgungstarifverträge bei Lufthansa
gekündigt hat und Forderungen stellt, haben wir Kompromissbereitschaft
gezeigt. Um in Verhandlungen zu Lösungen zu kommen, müssen das aber
beide Seiten wollen. Wir werden uns nun weiter gegen den Kahlschlag
wehren, den das Unternehmen plant."

    In dem Streit zwischen Lufthansa und der Gewerkschaft hatte Ende Mai
ein externer Moderator seine Arbeit aufgenommen. Er sollte helfen, den
Konflikt zu lösen. Beide Seiten hatten ihr Interesse an konstruktiven
Lösungen bestätigt. Zum Inhalt der Gespräche und zur Person des
Moderators hatten weder VC noch Lufthansa Angaben gemacht.

    Der Tarifkonflikt um die Übergangsregelung und höhere Gehälter
hatte Anfang April mit rund 3800 Flugausfällen zum schärfsten Streik
in der Lufthansa-Geschichte geführt. Bereits damals hatte Lufthansa
einen externen Moderator ins Spiel gebracht. Im Schnitt gehen
Lufthansa-Piloten derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen
bezahlten Vorruhestand. Die Airline will das Eintrittshalter wegen der
hohen Kosten und der auf 65 Jahre hochgesetzten Altersgrenze für
Verkehrspiloten merklich erhöhen. Dagegen wehren sich die Piloten./he