MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach den Beratungen mit Arbeitnehmervertretern
informiert der Elektrokonzern Siemens  am Freitag über die
Auswirkungen des radikalen Konzernumbaus. Bereits am Vortag waren erste
Zahlen durchgesickert: Weltweit rund 7000 Jobs dürften der
Neuausrichtung zum Opfer fallen, davon etwa 3000 in Deutschland, wie aus
informierten Kreisen verlautete. Siemens hatte sich zunächst nicht dazu
äußern wollen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bei dem Konzern
wegen einer geltenden Beschäftigungssicherung ausgeschlossen.

    Siemens-Chef Joe Kaeser will den Elektrokonzern mit dem Umbau auf
Trab bringen und kundennäher machen. Dafür hat er die
Sektoreneinteilung des Geschäfts abgeschafft und die Zahl der
Divisionen von 16 auf neun gekappt. Zu dem Umbau gehört auch die
Verselbstständigung der Medizintechnik und der Verkauf von
Randaktivitäten wie der Hörgerätesparte.

    Geschäftlich lief es für den Elektroriesen zuletzt nicht rund:
Für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (30. September)
hatte Kaeser einen Gewinneinbruch vorlegen müssen. Grund dafür waren
unter anderem Zinseffekte. Siemens kämpft aber auch mit Problemen im
wichtigen Energiegeschäft.

    Die IG Metall hatte die Stellenabbau-Pläne zunächst nicht
kommentiert. Arbeitnehmervertreter sehen die Einschnitte aber schon
lange kritisch. "Ich habe es satt, dass immer wieder Personalabbau als
alternativlose Lösung propagiert wird", sagte die
Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn./csc/DP/stk