Mutares SE & Co. KGaA / Schlagwort(e):
Stellungnahme
Detaillierte Stellungnahme von Mutares zum Research-Bericht von
Gotham City und der Shortattacke sowie den dort erhobenen
Vorwürfen
27.09.2024 / 10:31 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
Detaillierte Stellungnahme von
Mutares zum Research-Bericht von Gotham City und der Shortattacke
sowie den dort erhobenen Vorwürfen
München, 27. September 2024
– Der Vorstand der Mutares Management SE, der persönlich
haftenden Gesellschafterin der Mutares SE & Co. KGaA
(ISIN: DE000A2NB650) („Mutares“), hat am 26. September 2024
vom Bericht von Gotham City Research Kenntnis erhalten und gibt
anknüpfend an eine erste Stellungnahme dazu die folgende
detaillierte Stellungnahme ab:
Der am 26. September 2024 von
Gotham City Research veröffentlichte Bericht („Bericht“) besteht
hauptsächlich aus Fakten, die bereits von Mutares veröffentlicht
wurden. Diese Fakten werden aus Sicht von Mutares jedoch
irreführend dargestellt und mit Behauptungen, Vermutungen und
Unterstellungen versehen, um die Sachlage zu verzerren und zum
Schaden der Mutares-Aktionäre eigene wirtschaftliche Interessen
(Short-Position) zu verfolgen. Gotham City Research hat Mutares zu
keinem Zeitpunkt versucht zu kontaktieren und Mutares insbesondere
keine Gelegenheit gegeben, sich vor der Veröffentlichung des
Berichts zu den hierin enthaltenen Vorwürfen zu äußern.
Die in dem Bericht erhobenen
Vorwürfe weist Mutares jedenfalls mit aller Entschiedenheit
zurück:
- Das Geschäftsmodell von Mutares,
zu dem auch eine globale Expansion gehört, erfordert
Anfangsinvestitionen, die sich erfahrungsgemäß mit den ersten
Transaktionen auszahlen.
- Mutares’ Wachstumsstrategie
umfasst signifikante Investments in das bestehende Portfolio mit
dem klaren Ziel eines Return on Invested Capital von 7-10x.
- Erfolgreiche Mutares-Exits in
2022-2024 mit Nettoerlösen von über EUR 200 Mio. bestätigen die
Mutares-Strategie.
- Sämtliche Geschäfte mit
nahestehenden Personen von Mutares sind im Einklang mit den
gesetzlichen Vorgaben erfolgt und veröffentlicht worden.
- Mutares ist überzeugt davon, dass
ein Ausweis des Net Asset Values („NAV“) nicht aussagekräftig ist,
da aufgrund von ständigen Veränderungen innerhalb der
Portfoliounternehmen keine vergleichbare Stichtagsbetrachtung
möglich ist.
- Der vom Vorstand der persönlich
haftenden Gesellschafterin aufgestellte und unterzeichnete
verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2024 weist den
Wert von EUR 422,2 Mio. für die Zahlungsmittel und -äquivalente
sowohl in der Bilanz als auch in der Kapitalflussrechnung korrekt
aus.
Die Mutares’
Wachstumsstrategie der vergangenen Jahre
Mutares hat sich klar zu einer globalen Wachstumsstrategie bekannt
und diese seit dem Jahr 2020 konsequent und erfolgreich verfolgt.
Dabei investiert Mutares, insbesondere im Automotive & Mobility
Bereich, signifikant, um seine Strategie eines Lösungsanbieters und
Konsolidierers in der mittelständischen Zulieferbranche
voranzutreiben. Ziel war und ist es, ein aktiver Marktteilnehmer in
diesem Segment zu sein und eine relevante Größe zu erreichen. Die
Jahre 2020 bis einschließlich 2022 waren durch die
COVID-19-Pandemie und den sprunghaften Anstieg der Inflation und
Zinsen herausfordernde Krisenjahre. Dadurch wurden teilweise
erfolgreiche Restrukturierungen zurückgeworfen. Nach dem sehr
starken Wachstum und den hohen Investitionen der vergangenen Jahre
ist Mutares im Jahr 2024 in Bezug auf Umsatz und die Anzahl der
Portfoliogesellschaften in eine Konsolidierungsphase
eingetreten.
Mit der weiteren
Internationalisierung und geografischen Expansion setzt Mutares
seine Wachstumsstrategie nun punktuell fort: Nach der Eröffnung
eines Büros in Shanghai (China) folgte mit einem weiteren Standort
in Mumbai (Indien) der nächste Expansionsschritt in Asien. Der
Markteintritt in Indien ist für Mutares ein logischer Schritt,
nachdem die Portfoliounternehmen SFC Solutions und MoldTecs (beide
Teil von Amaneos) bereits über Aktivitäten in diesem
wachstumsstarken Markt verfügen. Insbesondere bietet Indien als
Zielmarkt mit einem für die kommenden Jahre zu erwartenden starken
Wirtschaftswachstum enorme Chancen für Mutares. Mit der Eröffnung
eines Büros in Chicago (USA) macht Mutares zudem einen wichtigen
Schritt zur Expansion seines erfolgreichen Geschäftsmodells auf den
nordamerikanischen Markt.
Mutares sieht sich angesichts der
erfolgreichen Expansion nach China, Indien und in die USA auf einem
guten Weg, um sein erfolgreiches Geschäftsmodell auch in neuen
attraktiven Märkten umzusetzen. Die bereits umgesetzte Akquisition
von CIKAUTXO Rubber & Plastic Components (Kunshan) Co., Ltd in
China unterstreicht die strategische Bedeutung der Expansion in die
neuen Märkte. Gleichzeitig untermauert Mutares damit die
langfristigen Wachstumsambitionen auf einen Konzernumsatz von EUR
10 Mrd. beziehungsweise einen Jahresüberschuss der Mutares-Holding
in Höhe von ca. EUR 200 Mio. im Geschäftsjahr 2028.
Vor dem Hintergrund der
abgeschlossenen und unterzeichneten Transaktionen des
Geschäftsjahres 2023, des transaktionsreichen ersten Halbjahres
2024 und der Annahmen zu weiteren beabsichtigten Transaktionen im
Verlauf dieses Jahres sowie der Planungen für die einzelnen
Portfoliounternehmen bestätigt Mutares die Prognose für das
Geschäftsjahr 2024 und erwartet für den Mutares-Konzern weiterhin
einen Anstieg der Umsatzerlöse auf insgesamt circa EUR 5,7 Mrd. bis
EUR 6,3 Mrd.
Finanzierungsstrategie und
Investitionen in das Portfolio als Teil der umgesetzten
Wachstumsstrategie
Zur Umsetzung der Wachstumsstrategie war und ist es notwendig,
punktuell zu investieren. Mutares hat in den vergangenen Jahren
konsequent sein Wachstumsziel verfolgt und mit der FerrAl United
Group und der Amaneos Group zwei relevante Portfoliogruppen im
Zuliefermarkt geschaffen. Dieser Aufbau hat umfangreiche
Investitionen gekostet. Mutares sieht das Wachstum der beiden
Gruppen im Wesentlichen als abgeschlossen an. Der Fokus liegt
aktuell auf der Konsolidierung und der Erhöhung der Auslastung
durch Konsolidierung des Marktes. Mutares erwartet daher künftig
weniger Investitionen in das Portfolio und damit einhergehend einen
geringeren Finanzierungsbedarf des Portfolios seitens Mutares.
Auch für die weiteren Segmente
plant Mutares nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre mit
einem durchschnittlich geringeren Investitionsbedarf im Rahmen der
Übernahmen. Diese Strategie wird bereits aktiv umgesetzt:
Im Januar 2024 hat Mutares die
bestehende, vorrangig besicherte Anleihe mit einem Nominalvolumen
von EUR 150 Mio. und einer Laufzeit bis zum
31. März 2027 um einen Betrag von EUR 100 Mio.
auf das maximale Nominalvolumen von EUR 250 Mio. erhöht.
Zuletzt wurde im September 2024 eine neue, vorrangig
besicherte Anleihe im Volumen von EUR 135 Mio. platziert. Mutares
verfolgt damit das Ziel, die Finanzierungsstruktur und die Kosten
der Fremdfinanzierung zu optimieren. Die neue Anleihe dient damit
im Wesentlichen zur Finanzierung allgemeiner Geschäftszwecke und
des weiteren Portfoliowachstums im Rahmen der internationalen
Expansion, insbesondere für die Finanzierung weiterer
Unternehmensakquisitionen.
Exits
Im Zuge der strategischen Änderungen seit 2020 und innerhalb der
typischen Halteperiode der Portfoliounternehmen von drei bis fünf
Jahren wurden die ersten signifikanten Verkäufe von
Portfoliounternehmen in den Jahren 2022 bis 2024 durchgeführt. Mit
dem Verkauf der BEXity, der SMP und der Frigoscandia Gruppe, die zu
Nettoerlösen von über EUR 200 Mio. führten, hat Mutares in den
letzten Jahren wesentliche Exits von Portfoliounternehmen an
strategische Investoren realisieren können.
Davor wurde im Jahr 2021 die STS
Group AG, deren Mehrheitsaktionär Mutares war, an einen
internationalen Strategen (Adler Pelzer Group) veräußert. Dieser
führt seither die Geschäfte weiter und integriert die STS Group AG
in das auf Seiten des Käufers bestehende Portfolio. Der Verkauf
stellt einen weiteren deutlich positiven Ergebnisbeitrag dar, der
durch die erfolgreiche Umsetzung des Geschäftsmodells (Kaufen –
Restrukturieren – Verkaufen) erreicht werden konnte.
Im Übrigen gilt grundsätzlich, dass
nach einem erfolgreichen Exit der Erfolg für die weitere operative
Entwicklung einer veräußerten Beteiligung nicht mehr in der Hand
von Mutares liegt.
Soweit in dem Bericht selektiv
Exits vor den Jahren 2020 und damit vor der Implementierung der
kommunizierten Wachstumsstrategie von Mutares aufgeführt werden,
waren die Investitionen in Pixmania und Grosbill am Ende nicht
erfolgreich. In beiden Fällen hat Mutares investiert, ohne einen
substanziellen Return zu erzielen. Aus der Erfahrung der
Vergangenheit zeigt sich, dass sich 10-20 % der übernommenen
Portfoliogesellschaften schlechter entwickeln als dies im Rahmen
des Erwerbs angenommen wurde. Eine Veräußerung an das Management
oder einen kleineren Marktbegleiter, die auch mit neuen Ideen einen
Turnaround schaffen können, ist in solchen Fällen in der
Private-Equity-Branche nicht unüblich.
Auch der Verkauf von
Portfoliounternehmen an Käufer, mit denen Mutares in der
Vergangenheit bereits erfolgreiche Transaktionen getätigt hat, ist
nicht unüblich und ist Ausweis des Vertrauens der Parteien
ineinander. Dieses „Phänomen“ tritt auch auf der Kaufseite auf, wo
Mutares in den vergangenen Jahren mehrfach vom gleichen Verkäufer
Unternehmen erworben hat (z. B. Magna, Siemens Energy oder Metsä
Group).
Geschäfte mit nahestehenden Personen
Mutares definiert – im Rahmen der Finanzberichterstattung und im
Einklang mit den einschlägigen Vorschriften des IAS 24 – nahe
stehende Personen und Unternehmen als solche, die von Mutares
maßgeblich beeinflusst werden können oder auf die Mutares
maßgeblichen Einfluss nehmen kann. Hierzu gehören einerseits
Tochterunternehmen, auch diejenigen, die nicht konsolidiert werden,
sowie assoziierte Unternehmen. Anderseits gehören hierzu auch
natürliche Personen mit maßgeblichem Stimmrechtsanteil und
Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen wie Vorstände und
Aufsichtsräte sowie deren jeweilige nahe Familienangehörige.
Diese Definition und Einzelheiten
zu Geschäftsvorfällen zwischen Mutares und nahe stehenden
Unternehmen und Personen werden im Konzernanhang angegeben. Die
Definition der nahe stehenden Unternehmen und Personen gemäß IAS 24
sowie die Richtigkeit und Vollständigkeit der relevanten Angaben zu
Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen waren
Gegenstand der Abschlussprüfung. Der Abschlussprüfer hat den
Konzernabschluss von Mutares für das Geschäftsjahr 2023 mit
einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
NAVs
Mutares hat bis zum Jahr 2020 Investoren den sog. NAV zur Verfügung
gestellt, der auf den Planungen für die Portfoliounternehmen
basierte. Bereits in der Ergebnispräsentation für das erste Quartal
2020 kündigte Mutares jedoch an, die Kommunikation zu den NAVs
einzustellen, da die Kennzahl nicht zum Geschäftsmodell passt und
keine sinnvolle Messgröße zur Beurteilung der Leistung von Mutares
ist.
Diese Entscheidung beruhte auf den
folgenden Erwägungen:
- Es gehört zum Geschäftsmodell von
Mutares, verlustträchtige Unternehmen zu erwerben. Dies beinhaltet
umfangreiche Restrukturierungs- bzw. Transformationsmaßnahmen, die
nach dem Erwerb der Portfoliounternehmen durch das Operations-Team
mit dem lokalen Management erarbeitet und umgesetzt werden
müssen.
- Der NAV unterliegt dagegen
zahlreichen Einflussfaktoren, die naturgemäß schwanken und damit
keine Aussage über die tatsächliche Ertragskraft der
Portfoliounternehmen erlauben.
Die Realisierung von Werten hängt
zudem auch vom Zeitpunkt der Veräußerung sowie vom strategischen
Interesse der Käufer ab. Diese Faktoren beeinflussen den Wert der
von Mutares gehaltenen Beteiligungen substanziell. Mit der
Orientierung am Nettoergebnis der Holding kommuniziert Mutares
daher eine Kennzahl, die die Ertragskraft der Mutares-Gruppe
aufzeigt und dem Vorstand wie auch den Aktionären als
nachvollziehbare und prüfbare Steuerungsgröße dient, da dies auch
die Grundlage einer möglichen Dividendenzahlung ist.
„Fehler“ im
Halbjahresfinanzbericht für das Geschäftsjahr 2024
Der Bericht identifizierte eine Diskrepanz zwischen den in der
Konzern-Bilanz zum 30. Juni 2024 ausgewiesenen
Zahlungsmitteln und -äquivalenten und dem entsprechenden Posten in
der Konzern-Kapitalflussrechnung des verkürzten
Konzern-Zwischenabschlusses zum 30. Juni 2024. Laut
Konzern-Bilanz beträgt der Posten EUR 394,2 Mio. Die
Konzern-Kapitalflussrechnung weist dagegen EUR 422,2 Mio.
aus.
Die Diskrepanz der Posten in der
veröffentlichten Fassung des Zwischenabschlusses ist allerdings
lediglich ein Übertragungsfehler, der sich versehentlich bei der
Überführung der verbindlichen Finanzinformationen in das grafische
Format für die Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts 2024
auf der Internetseite von Mutares ereignete. Der vom Vorstand der
persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte und
unterzeichnete verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum
30. Juni 2024 weist den Wert von EUR 422,2 Mio. für die
Zahlungsmittel und -äquivalente dagegen sowohl in der
Konzern-Bilanz als auch in der Konzern-Kapitalflussrechnung korrekt
aus. Dieses rein redaktionelle Versehen wird unverzüglich
korrigiert und hätte auf Anfrage leicht geklärt werden können.
Unternehmensprofil der Mutares
SE & Co. KGaA
Die Mutares SE & Co. KGaA, München (www.mutares.com), erwirbt
als börsennotierte Private-Equity-Holding mit Büros in München
(HQ), Amsterdam, Bad Wiessee, Frankfurt, Helsinki, London, Madrid,
Mailand, Mumbai, Paris, Shanghai, Stockholm, Warschau und Wien
Unternehmen in Umbruchsituationen, die ein deutliches operatives
Verbesserungspotenzial aufweisen und nach einer Stabilisierung und
Neupositionierung wieder veräußert werden. Für das Geschäftsjahr
2024 wird ein Konzernumsatz von EUR 5,7 Mrd. bis EUR 6,3 Mrd.
erwartet. Davon ausgehend soll der Konzernumsatz bis 2025 auf ca.
EUR 7 Mrd. und bis 2028 auf EUR 10 Mrd. ausgebaut werden. Mit
dem Portfoliowachstum steigen auch die Umsatzerlöse aus
Beratungsleistungen und Management Fees, die gemeinsam mit den
Dividenden aus dem Portfolio und Exit-Erlösen der Mutares-Holding
zufließen. Auf dieser Basis wird für das Geschäftsjahr 2024 ein
Jahresüberschuss in der Holding von EUR 108 Mio. bis EUR 132 Mio.,
für das Geschäftsjahr 2025 von EUR 125 Mio. bis EUR 150 Mio. und
für das Geschäftsjahr 2028 von EUR 200 Mio. erwartet. Die Aktien
der Mutares SE & Co. KGaA werden im Regulierten Markt an der
Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Kürzel „MUX“ (ISIN:
DE000A2NB650) gehandelt und gehören seit Dezember 2023 dem
Auswahlindex SDAX an.
Für weitere Informationen wenden
Sie sich bitte an:
Mutares SE & Co.
KGaA
Investor Relations
Telefon +49 89 9292 7760
E-Mail: ir@mutares.de
www.mutares.com
27.09.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer
Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS News - ein
Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter https://eqs-news.com