MADRID (dpa-AFX) - Der größte deutsche Energiekonzern Eon
<EOAN.ETR> entdeckt die Solarenergie für sich. In Südspanien
will der
Versorger zusammen mit dem spanischen Bauunternehmen Abengoa für 550
Millionen Euro zwei solarthermische Großkraftwerke mit einer Leistung
von je 50 Megawatt bauen, wie die Dax-Gesells<DAX.ETR>X.ETR> am
Mittwoch in Madrid mitteilte. Die erste Anlage soll im Jahr 2011 in
Betrieb
gehen, die zweite 2012.

    Auf einer Fläche von 210 Hektar wollen die Partner in der Nähe von
Sevilla Parabolrinnen errichten, die das Sonnenlicht bündeln. In den
Anlagen soll dann die entstehende Hitze in Wasserdampf umgewandelt
werden, der wiederum Turbinen zur Stromproduktion antreibt. Eon rechnet
mit einer Strommenge von 190 Gigawattstunden pro Jahr. Damit könnten
52.000 Haushalte versorgt werden. Der Standort sei eine der
sonnenreichsten Regionen in Europa.

WEITERE PROJEKTE GEPLANT

    "Solarstrom wird zu einem weiteren Grundpfeiler im Eon-Portfolio
für erneuerbare Energien", sagte der Chef der Ökostrom-Sparte des
Konzerns, Frank Mastiaux. Er kündigte weitere Investitionen an: "Wir
haben einen erfahrenen Partner gefunden, mit dem wir weitere gemeinsame
Projekte, nicht nur in Spanien, realisieren können."

    Im Oktober hatte Eon bereits den Bau eines 1,5
Megawatt-Photovoltaikkraftwerks auf der Südseite der französischen
Alpen beim bayerischen
Projektierer Ph<PS4.ETR>ar  in Auftrag gegeben. In dieser
Anlage wird anders als bei der Solarthermie der Strom über Zellen
direkt
aus der Sonneneinstrahlung gewonnen. "Wir stehen damit bei der
Sonnenenergie auf zwei Beinen", sagte Mastiaux. 

EON BAUT ÖKOSTROM MASSIV AUS

    Eon-Konzernchef Wulf Bernotat will die erneuerbaren Energien massiv
ausbauen. In den kommenden drei Jahren sollen rund vier Milliarden
Euro in umweltfreundliche Stromgewinnung investiert werden. Allerdings
machte Bernotat auch klar, dass Eon nur dort einsteigen werde, wo es
sich lohne. Das bedeute, dass der Konzern im regenreichen Deutschland
nicht in Sonnenenergie investiert. Hierzulande setzt Eon eher auf
Windenergie auf hoher See. Bis zum Jahr 2030 soll 36 Prozent des
Eon-Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Derzeit stammt rund 13
Prozent
aus erneuerbaren Quellen./nl/stw