LONDON (dpa-AFX) - Der weltgrößte Reiseveranstalter TUI Travel
   ist wegen der Vulkanasche aus Island und
zurückhaltender Urlauber tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die
britischen Kunden seien wegen der Sparmaßnahmen ihrer Regierung
verunsichert und verschöben ihre Reisebuchung in den günstigen
Last-Minute-Zeitraum, teilte die Tochter des deutschen Reisekonzerns Tui
 am Dienstag bei der Vorlage der Neunmonatszahlen in London
mit. In Deutschland wächst zwar die Reiselust, allerdings buchen die
Menschen vermehrt billigere Reisen. Das Management schraubte daher die
Gewinnerwartungen nach unten. 

    Die Tui-Travel-Aktie reagierte mit einem Kurssturz auf die Zahlen.
An der Londoner Börse fiel der Kurs um 7,85 Prozent auf 207,90
britische Pence. Die Aktie des Mutterkonzerns Tui rutschte in Frankfurt
um 4,37 Prozent auf 7,926 Euro ab. Tui ist mit 57,5 Prozent an dem
britischen Unternehmen beteiligt, das den Löwenanteil zum Konzernumsatz
der Deutschen beisteuert.

POSITIVE BUCHUNGSTRENDS HALTEN NICHT AN

    Die starken Buchungstrends aus der Zeit vor der Aschewolke und die
anschließende Erholung im Mai hätten sich im Frühsommer nicht
fortgesetzt, sagte Tui-Travel-Chef Peter Long. Vor allem in
Großbritannien steht das Geschäft unter Druck. Zwar zählte das
Unternehmen dort
zuletzt noch zwei Prozent mehr Sommerurlauber als ein Jahr zuvor, doch
in den vergangenen Wochen hielten sich die Briten zunehmend zurück.
In Deutschland liegt die Zahl der Buchungen ebenfalls mit zwei Prozent
im Plus, doch die Preise gehen im gleichen Maße zurück. 

    Die Flugausfälle nach dem Vulkanausbruch in Island zogen Tui Travel
in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Ende
September) tiefer in die roten Zahlen. Der operative Verlust wuchs von
347 auf 460 Millionen Pfund (rund 417 bis 552 Mio Euro). Die Folgen
der Aschewolke im April und Mai bezifferte das Management auf 105
Millionen Pfund - 15 Millionen mehr als bislang veranschlagt. Wegen des
Flugverbots saßen Millionen Reisende an ihren Reisezielen fest oder
konnten ihren Urlaub nicht antreten. 

UMSATZ SINKT

    Der Umsatz sank um acht Prozent auf 8,2 Milliarden Pfund. Unter dem
Strich stand ein Verlust von 409 Millionen Pfund nach minus 305
Millionen Pfund ein Jahr zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet
die Tui-Travel-Spitze jetzt mit einer schwächeren Entwicklung als
bislang und erwartet nur noch ein Ergebnis am unteren Ende der
Analystenschätzungen./stw/ang/tw
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