NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Merrill Lynch favorisiert
unter den Rückversicherern Konzerne mit großer Marktkapitalisierung.
So böten Munich Re  und Swiss Re   ein
für defensive Aktien sehr attraktives Renditepotenzial im Bereich von
17 bis 20 Prozent, schrieb Analystin Olivia Brindle in einer am Dienstag
veröffentlichten Studie. Deshalb nahm sie beide Werte mit
Kaufempfehlungen wieder in die Bewertung auf. Für die Anteilsscheine
der Münchener nannte sie ein Kursziel von 182,90 Euro und für die der
Schweizer ein Ziel von 94,30 Franken.

    Mit Blick auf den aktuellen Preis- und Gewinndruck in der Branche
gebe sie sich zwar keinen Illusionen hin, fuhr Brindle fort. Die Munich
Re und die Swiss Re besäßen jedoch mit die stärksten
Kapitalpositionen unter allen Wettbewerbern. Zudem profitierten die
Konzerne von ihren gut etablierten Rückversicherungsprodukten.

    Angesichts ihrer defensiven Eigenschaften seien die Anleger bei
beiden Unternehmen recht gut vor Dividendenkürzungen geschützt,
schrieb Brindle. Die Investoren dürften dies bald wieder mehr zu
schätzen wissen, da sich die Hurrikansaison in den Vereinigten Staaten
derzeit ihrem Höhepunkt nähere. 

    Darüber hinaus gebe es auf kurze Sicht eine Reihe von
Unsicherheiten und auch dies könnte Brindle zufolge für die Papiere
der Munich Re und der Swiss Re sprechen. Die Analystin verwies unter
anderem auf die Ungewissheit darüber, wann die US-Notenbank ihren
Leitzins wieder anhebt. Sollte die Fed unerwartet früh ihren
geldpolitischen Kurs verschärfen, könnte dies den breiten Aktienmarkt
unter Druck setzen.

    Zudem bestünden auch für die Rückversicherer Risiken bezüglich
der Umsetzung des neuen EU-Regulierungsregelwerkes Solvency II. Dieses
sieht höhere Kapitalanforderungen für die Versicherer vor.

    Gemäß der Einstufung "Buy" geht Merrill Lynch davon aus, dass die
Aktie innerhalb der nächsten zwölf Monate nach einer
Bewertungsänderung eine Gesamtrendite aus Kursgewinn und Dividende von
mindestens 10 Prozent abwerfen wird./la/das

    Analysierendes Institut Merrill Lynch & Co..