- Die Unsicherheiten nach der Wahl in Griechenland
dürften die Rally am deutschen Aktienmarkt am Montag erst einmal
ausbremsen. Knapp eine Stunde vor Handelsstart stand der X-Dax 
als Indikator für den außerbörslichen Handel des deutschen Leitindex
um 0,42 Prozent tiefer bei 10 605 Punkten. 

    Vor dem Wochenende hatte die billionenschwere Geldspritze der
Europäischen Zentralbank (EZB) das Börsenbarometer noch bis auf ein
Rekordhoch von 10 704 Punkten getrieben. Das wichtigste Aktienbarometer
der Eurozone, der EuroStoxx 50 , wird am Terminmarkt derzeit
0,68 Prozent schwächer indiziert.

    Der Wahlsieg der Linken in Griechenland sei deutlicher ausgefallen
als erwartet, begründete Volkswirt Dirk Gojny von der National-Bank die
Vorsicht der Anleger. Zur absoluten Mehrheit habe es zwar knapp nicht
gereicht. Die Risiken für den Bestand des Euroraums in der derzeitigen
Form hätten aber erheblich zugenommen, zumal auch noch in Spanien und
Portugal Wahlen anstünden. 

UNSICHERHEIT WEGEN GRIECHENLAND

    Anleger dürften auch auf den Ifo-Index schauen. Die deutsche
Industrie sollte gut ins Jahr gestartet sein, meinte Gojny. Außerdem
werfe die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve ihre Schatten voraus.
Der Handel in New York dürfte weiter im Bann der Nachrichten aus der
Berichtssaison stehen. 

    Der Wall-Street-Leitindex Dow Jones Industrial  war nahe
seines Tagestiefs ins Wochenende gegangen und hatte damit eine schlechte
Vorgabe geliefert. Der Future auf das Börsenbarometer steht aktuell
1,29 Prozent tiefer als zum Xetra-Schluss am Freitag.

DIVIDENDEN-HOFFNUNG TREIBT FRESENIUS

    Die Hoffnung auf eine überraschend gute Dividende hat
Fresenius-Aktien  vorbörslich etwas gestützt. Vorstandschef
Ulf Schneider stellte den Aktionären in einem Interview mit der
Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" für 2014 zum 22. Mal in Folge eine
höhere Ausschüttung in Aussicht. Aktuell wird am Markt laut Händlern
aber ein nur ganz kleiner Anstieg von 42 auf 43 Cent je Aktie erwartet.
Der Chef des Medizinkonzerns hat zudem die Geschäftsziele für 2014
bestätigt. Positiv dürfte auch ihr defensiver Status wirken, ergänzte
ein Händler. In einem unsicheren und hochnervösen Marktumfeld - wie es
nach der Griechenland-Wahl erwartet wird - sind solche Werte stärker
gefragt. So genannte defensive Unternehmen erwirtschaften unabhängig
von der Wirtschaftsentwicklung relativ stabile Erträge.

    Die Aktien der Deutschen Börse  gaben dagegen vorbörslich
beim Broker Lang & Schwarz (L&S) stärker nach als der Gesamtmarkt. Ein
Händler verwies auf einen Bericht des "Handelsblatt", demzufolge die
Finanztransaktionssteuer in Brüssel kurz vor dem Durchbruch stehe.
Viele Anleger dürften gehofft haben, dass sich die EU-Länder mit Blick
auf eine solche Steuer nicht einigen würden./fat/das