LONDON/ - Die EU erwägt einem Pressebericht zufolge
weitreichende Sanktionen gegen große russische Banken. Wie die
"Financial Times" (FT) am Donnerstag auf ihrer Internetseite berichtet,
sieht ein Diskussionspapier der EU-Kommission die Möglichkeit eines
Kaufverbots für neue Aktien und Schuldverschreibungen von
Kreditinstituten vor. Die europäischen Außenminister hatten die
Kommission gebeten, wegen der geringen Kooperation Russlands in der
Ukraine-Krise zusätzliche Sanktionen auszuarbeiten.

    Das Dokument sieht laut FT auch die Möglichkeit vor, neue
Wertpapiere russischer Banken komplett von europäischen Börsen
auszuschließen. Staatsanleihen Russlands wären von den möglichen
Sanktionen dagegen nicht betroffen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass
Russland seinerseits ein Kaufstopp europäischer Staatsanleihen
beschließen könnte, schreibt das Blatt. Die Strafmaßnahmen sollen
russische Banken treffen, die mehrheitlich in Staatsbesitz sind. Das
Kaufverbot soll für Wertpapiere mit einer Laufzeit von mehr als 90
Tagen gelten. Ähnliche Sanktionen hatten unlängst die USA ergriffen,
allerdings nur gegen zwei russische Banken./bgf/jkr