BERLIN (dpa-AFX) - Die IFA in Berlin wird mit fortschreitender
Digitalisierung zur Plattform für immer mehr Branchen. Am ersten
Publikumstag am Freitag stellte die Deutsche Telekom  in Berlin
ihr Mobil-Angebot für Kinder vor und Microsoft  
zeigte neue Computer verschiedener Hersteller mit dem frischen
Betriebssystem Windows 10. Neben der üblichen Unterhaltungselektronik
wie Fernseher oder Audio-Technik sind in den Hallen unter dem Funkturm
auch immer mehr Computeruhren sowie vernetzte Hausgeräte zu sehen.

    Die Telekom hat ihren Tarif "MagentaMobil Start" als
Einstiegsangebot ohne Vertragsbindung konzipiert. Die Karte lässt sich
wahlweise über die Rechnung des Hauptnutzers oder per Prepaid-Zahlung
aufladen und kostet 2,95 Euro im Monat. Auch ohne Guthaben sollen die
Kinder über das Handy für alle Fälle eine Festnetznummer anwählen
können. Den Tarif gibt es mit SMS-Flatrate und alternativ mit 100 und
200 Megabyte Datenvolumen, so dass er mit den Kindern mitwachsen könne,
teilte die Telekom am Freitag mit. Eltern sollen auch flexibel bestimmen
können, welche Inhalte für ihr Kind freigeschaltet werden.

    Zudem gestaltet die Telekom ihre Mobilfunk-Tarife um. Neu- und
Bestandskunden sollen künftig bei gleichbleibenden Preisen mehr
Geschwindigkeit im LTE-Netz bekommen. Am Donnerstag hatte bereits
Vodafone   zur IFA angekündigt, dass Nutzer der
Red-Tarife künftig mit der maximal verfügbaren Geschwindigkeit
unterwegs sein können. Neukunden und Vertragsverlängerer der
Red-Tarife sollen zudem über ein um 33 Prozent vergrößertes
Datenvolumen verfügen.

    Microsoft präsentierte eine ganze Palette neuer Geräte mit Windows
10 von Dell  , Acer, Lenovo, HP, Panasonic, Asus,
Trekstor und Toshiba  . Die Geräteklassen reichen
von kleinen, günstigen Modellen für den Schul- und Bildungsbereich
über Desktop-Computer bis hin zu schlanken Notebooks und sogenannten
2-in-1-Geräten, die sich sowohl als Notebook als auch als Tablet nutzen
lassen. Speziell dieses Segment wir nach Einschätzung des
Microsoft-Managers Nick Parker im kommenden Jahr um 90 Prozent zulegen.

    Für das nächste Jahr erwartet Parker, dass es rund 500 Millionen
Geräte mit Windows 10 geben wird. Ob das System tatsächlich den
schwachen PC-Markt ankurbeln könnte, wird von Branchenkennern
unterschiedlich eingeschätzt. Parker setzt darauf, dass viele Nutzer
ihre Rechner bald gegen neue ersetzen werden. Es gebe bereits 600
Millionen PCs, die älter als vier Jahre seien, sagte er.

    Zur offiziellen Eröffnung der IFA am Donnerstagabend machte sich
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für eine angstfreie
Diskussion über Chancen und Risiken der Digitalisierung stark. "Wir
müssen eine positive Debatte darüber führen, nicht angstbesetzt,
nicht ablehnend, nicht zurückhaltend. Ich finde, es sind riesige
Chancen, ich bin sicher, dass wir sie in Deutschland und Europa gut
nutzen können", betonte er./gri/DP/stb