HAMBURG (dpa-AFX) - Die Ölkonzerne Shell  
 und ExxonMobil   planen einem
Zeitungsbericht zufolge den Verkauf ihrer deutschen Gasspeicher. Shell
habe bereits die Schweizer Großbank UBS beauftragt, den
Verkaufsprozess zu organisieren, berichtet die "Financial Times
Deutschland" (FTD/Dienstag). "Schreiben an mögliche Interessenten gehen
in
den nächsten Wochen raus", zitiert das Blatt eine mit den Vorgängen
vertraute Person. Konzernsprecher wollten dies der Zeitung gegenüber
nicht kommentieren. Der Wert der Speicher wird laut dem Bericht in der
Branche auf bis zu 1 Milliarde Euro geschätzt.

    Das deutsche Gasspeichergeschäft steuerten die Konzerne über die
Tochter BEB in Hannover, an der sie je zur Hälfte beteiligt sind, so
die "FTD". BEB betreibe drei Depots in Norddeutschland. Mit zwei
Milliarden Kubikmetern Kapazität sei BEB nach Marktführer Eon Ruhrgas
 die Nummer zwei der Branche in Deutschland und verfüge über
nahezu zehn Prozent des gesamten deutschen Gasspeicherraums. 

    Als Käufer kommen dem Bericht zufolge Betreiber von Gaskraftwerken
in Deutschland infrage, zum Beispiel der norwegische Stromkonzern
Statkraft. Während einheimische strategische Investoren wie die
Ferngasfirmen Wintershall oder VNG in jedem Fall mit einer kritischen
Kartellamtsprüfung rechnen müssten, öffne sich für ausländische
Newcomer ein Einfallstor. Dazu könnten laut der Zeitung neben Statkraft
auch
Dong aus Dänemark oder GDF   aus Frankreich zählen.
Infrastrukturfonds seien ebenso potenzielle Käufer./she/gr/dct