NEW YORK (dpa-AFX) - Glanzlose Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und verhaltene
Unternehmensprognosen haben die US-Börsen am Donnerstag im
Minus schließen lassen. Ein Börsianer verwies darauf, dass sich die
Lage am Arbeitsmarkt in den USA zwar verbessere, aber eben nicht schnell
genug. Die Lage bleibe instabil, was Konsumenten zurückhaltend bleiben
lasse. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der
vergangenen Woche war in etwa wie erwartet gesunken, eine positive
Überraschung war ausgeblieben. Zudem waren im April in den USA die
Preise
für Importgüter etwas stärker als erwartet gestiegen. 

    Der Dow Jones Industrial Average (DJIA)  sank um 1,05
Prozent auf 10.782,95 Punkte, der breiter gefasste S&P-500-Index
 verbuchte ein Minus von 1,22 Prozent auf 1.157,43 Zähler.
Derweil ging es für den Nasdaq-100-Index  nach anfänglichen
Kursgewinnen um 1,52 Prozent auf 1.945,52 Dollar nach unten. Der
Composite-Index  notierte 1,26 Prozent niedriger bei 2.394,36
Zählern.

    Ein weiterer Grund für die negative Entwicklung ist Börsianern
zufolge auch die europäische Schuldenkrise. Sie mache vielen Anlegern
nach wie vor ein ungutes Gefühl, sagte ein Händler. So mancher
befürchte, dass die umfassenden Sparmaßnahmen in den finanziell
notleidenden
Euro-Ländern das ohnehin schon schwächelnde Wachstum endgültig
abwürgen könnten. Am Donnerstag hatte Portugal Steuererhöhungen
angekündigt.
Spanien will derweil zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte des
Landes die Gehälter von Ministern und Beamten kürzen.

    Papiere von Cisco Systems   gaben nach Zahlen
nach - um 4,53 Prozent auf 25,53 US-Dollar. Das Zahlenwerk des
weltgrößten Netzwerkausrüsters war zwar insgesamt besser als erwartet
ausgefallen. Allerdings hatte sich Konzernchef John Chambers eher
vorsichtig zum weiteren Geschäftsverlauf geäußert. Einem Börsianer
zufolge berge zudem der für Cisco Systems so wichtige europäische
Markt
wegen der Schuldenkrise noch viele Unsicherheiten. 

    Verhalten hatte auch der Einzelhändler Kohl's  
auf das zweite Quartal und das Gesamtjahr geblickt, was den Markt
enttäuschte. Für die Aktien ging es kräftig nach unten, sie gaben um
5,84 Prozent auf 53,81 Dollar nach.  

    Im Blickpunkt der Wall Street war neben der Weltwirtschaftslage auch
die am Vortag bekanntgegebene Übernahme des Softwareunternehmens
Sybase  durch SAP . Sybase-Papieren brachte das ein
Plus von 14,39 Prozent auf 64,22 Dollar. Das Walldorfer Unternehmen
will pro Sybase-Aktie 65 Dollar zahlen. Ein Händler bewertete die
Übernahme als "ermutigend": Sie sei um des Geschäfts willen von SAP
getätigt worden und nicht einfach nur, weil sie über die dafür
notwendigen Mittel verfügten. 

    Ein Bericht der "New York Times" rückte den Bankensektor in den
Fokus. Demnach soll  die New Yorker Staatsanwaltschaft Untersuchungen
gegen acht Banken im Zusammenhang mit dem Handel von Hypotheken-Papieren
eingeleitet haben. Die Institute stehen angeblich im Verdacht,
Rating-Agenturen falsche Informationen gegeben zu haben, um so eine
bessere Bewertung ihrer Hypothekenpapiere zu erreichen. In dem Bericht
wurden unter anderem Institute wie Goldman Sachs  ,
Morgan Stanley  , Citigroup   und
Merrill Lynch, die jetzt zur Bank of America   gehört
genannt. 

    Die Kurse von Finanzwerten zeigten am Donnerstag nach unten:
Während Goldman Sachs um 1,73 Prozent auf 144,65 Dollar und Citigroup
um
2,15 auf 4,09 Dollar verloren, hielten sich die Verluste für Morgan
Stanley mit minus 0,65 Prozent auf 27,62 Dollar noch in Grenzen. Die
Aktien profitierten offenbar von einer Analystenhochstufung. 

   Nach oben ging es für Papiere von United States Steel 
. Händler verwiesen darauf, dass Goldman Sachs die Aktien auf
die
"Conviction Buy List" gesetzt habe, weil im Jahr 2010 mit einem Zuwachs
bei der Stahlproduktion und steigenden Preisen zu rechnen sei. Die
Anteilsscheine legten um 1,73 Prozent auf 55,98 Dollar zu. 

    Ein kräftiges Plus verbuchten Papiere des Lebensmittelhändlers
Whole Foods Market , sie kletterten um 5,59 Prozent auf 42,50
Dollar. Das Unternehmen hatte mit seinen Quartalszahlen positiv
überrascht und seine Jahresprognose angehoben. Vor Zahlen ging es für
Nvidia
  leicht nach unten - um 0,20 Prozent auf 14,65
Dollar. Der Grafikkarten-Spezialist wollte sein Zahlenwerk nach
Börsenschluss präsentieren./chs/he
Kohls (NYSE:KSS)
Historical Stock Chart
Von Jun 2024 bis Jul 2024 Click Here for more Kohls Charts.
Kohls (NYSE:KSS)
Historical Stock Chart
Von Jul 2023 bis Jul 2024 Click Here for more Kohls Charts.