NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Aktienindizes dürften die
moderaten Verluste zur Wochenmitte am Donnerstag zunächst ausweiten.
Marktteilnehmer begründeten dies insbesondere mit dem festeren
US-Dollar, aber auch wieder steigender Skepsis über den Stand der
Wirtschaftserholung als Nachwirkung schwacher Konjunkturdaten vom
Vortag. Die stabile Anzahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe
führte
jedoch zuletzt zu einer leichten Erholung der tief im minus liegenden Futures.

    Gegen 14.50 Uhr fiel der Future auf den Dow Jones Industrial (DJIA)
<INDU.DJI> noch um 0,54 Prozent. Am Mittwoch hatte der
US-Leitindex
nach einem starken Wochenauftakt 0,11 Prozent auf 10.426,31 Punkte
eingebüßt. Der Future auf den Nasdaq 100  sank um 0,69
Prozent, nachdem der technologielastige Auswahlindex am Vortag um 0,58
Prozent auf 1.801,74 Zähler gefallen war.

    Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe verharrte in der
vergangenen Woche wie von Volkswirten erwartet bei 505.000. Im weiteren
Verlauf stehen dann noch die Frühindikatoren und das Geschäftsklima in
der Region Philadelphia (Philly-Fed-Index) auf dem Plan.

    Eine negative Studie von Merrill Lynch dürfte vor allem die
Halbleiterbranche in den Fokus rücken. Analyst Daniel Heyler und seine
Kollegen stuften vier Titel von "Buy" auf "Underperform" ab, weitere
drei von "Buy" auf "Neutral". Darunter sind die Branchengrößen
<INTC.NA<INL.FSE>S>  und <TXN.NY<TII.FSE>ents
 , deren Aktien vorbörslich sehr schwach tendierten.
In beiden Fällen kürzten
die Experten auch deutlich ihre Kursziele. Mit Blick auf das zunehmende
Ungleichgewicht zwischen Wafer-Absatz, Produktionsausweitung sowie
den Lagerbeständen bestehe das Risiko eines schwachen ersten Halbjahrs
2010. Die Auslastungsquote dürfte sich entgegen bislang erwarteter 90
Prozent eher bei 80 Prozent einpendeln, nachdem die Kapazitäten bis
dahin wohl deutlich stärker als gedacht ausgeweitet worden sein
dürften.
Die Experten kürzten daher entsprechend ihre Prognosen. 

    Verhaltene Stimmung zeichnet sich auch für den Finanzsektor ab.
Marktteilnehmer verwiesen auf erneute Molltöne von Analystin Meredith
Whitney, wonach Bankentitel weiterhin massiv
überbewert<JPM.NY<CMC.ETR>ien von JPMorgan  
tendierten vorbörslich schwächer.
Die US-Großbank übernimmt die komplette Kontrolle über eine der
feinsten Finanzadressen Londons. Die Amerikaner wollen die andere
Hälfte der
190 Jahre alten Investmentbank Cazenove für rund eine Milliarde Pfund
kaufen, teilten die beiden Unternehmen mit. Derzeit gehört Cazenove
zur Hälfte den Amerikanern - die andere Hälfte liegt überwiegend bei
Mitarbeitern der Bank. JPMorgan bietet den Eigentümern für die Aktien,
die sie noch nicht besitzt, 5,35 Pfund je Anteilsschein. Die Transaktion
hat damit ein Volumen von rund einer <CL.NY<CPA.FSE>und.

    Colgate-Palmolive   sollten ebenfalls nicht aus den
Augen gelassen werden. In der Konsumgüter-Industrie könnte sich
nach einem Bericht des britischen "Daily Telegraph" die nächste große
Übernahme anbahnen. Er berichtete am Mittwochabend in seiner
Online-Ausgabe, dass es Spekulationen gebe, der Calgon- und
Sagrotan-Hersteller Reckitt-Benckiser stehe kurz vor einer
multimilliarden Pfund
schweren, grenzüberschreitenden Transaktion. Es sei allerdings unklar,
auf wen es der Konzern abgesehen habe. Eine schon immer genannte
Möglichkeit sei SSL International, der Hersteller der Durex-Kondome.
Gut unterrichtete Quellen glaubten mittlerweile aber vielmehr, dass der
Kandidat Colgate-Palmolive sei, schreibt die Zeitung.

    Auch in Pfizer-Aktien könnte Bewegung kommen. Der weltgrößte
Pharmakonzern will verstärkt im Geschäft mit Nachahmermedikamenten
(Generika) mitmischen. Pfizer könnte ab dem Jahr 2011 beginnen, in
Japan Generika zu verkaufen, sagte ein Sprecher von Pfizer-Japan. Pfizer
will nach früheren Angaben das lange Jahre vernachlässigte Geschäft
mit Nachahmermedikamenten aktiv voranbringen und durch Lizenzkäufe und
Übernahmen ausbauen. Derweil darf sich der Konzern in den USA auch
berechtigte Hoffnungen auf die Zulassung der neuen Version seines
Kinder-Impfstoffs Prevnar machen. Negativ könnte indes wirken, dass die
Ratingagentur Moody's den Ausblick der globalen Pharmaindustrie in
ihrem jüngsten Branchenausblick negativ eingestuft hat./ag/rum
Colgate Palmolive (NYSE:CL)
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