(Neu: Aussagen aus der Pressekonferenz zur Dividendenentwicklung,
Arbeitsplätze, Entwicklung in Asien, Übernahmen) 

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Gasespezialist und Anlagenbauer Linde
<LIN.ETR> will nach den Rückgängen im Krisenjahr 2009 wieder
wachsen. "Auf
Grundlage der aktuellen Konjunkturprognosen erwarten wir aus heutiger
Sicht im Geschäftsjahr 2010 den Konzernumsatz und das Konzernergebnis
im Vergleich zum Geschäftsjahr zu steigern", sagte Unternehmenschef
Wolfgang Reitzle am Mittwoch in München. Die Projektpipeline im
Gasegeschäft sei gut gefüllt, der Auftragsbestand im Anlagenbau liege
weiterhin auf hohem Niveau. Die Dividende will der Linde-Chef
zukünftig mindestens bei 1,80 Euro je Anteilsschein stabil halten. Die
Aktie legte bis zum Nachmittag in einem etwas festeren Markt um 1,26
Prozent auf 86,80 Euro zu.
 
    Anlass für übertriebenen Optimismus sieht Reitzle wegen der
anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten allerdings nicht. An seinem
Sparkurs hält Linde deshalb weiter fest. Mit ihrem bereits 2008
eingeleiteten Sparprogramm HPO wollen die Münchener die Kosten
insgesamt um
650 bis 800 Millionen Euro bis 2012 drücken. Bereits 2009 habe Linde
mit HPO etwa 300 Millionen Euro eingespart, sagte Reitzle. Unter
anderem hatte der Münchener Konzern weltweit knapp 4.200 Arbeitsplätze
gestrichen, davon einige wenige Hunderte in Deutschland. Für 2010
plant Reitzle keinen größeren Stellenabbau.
 
REKORDERGEBNIS BEI GASEN ANGEPEILT

    Im größten Geschäft mit Gasen peilt Linde für 2010 ein neues
Rekordergebnis an. Auch beim Umsatz will Linde wieder zulegen. Seine
Zuversicht begründete der Linde-Chef unter anderem mit der starken
Marktposition in den Schwellenländern. "Wir sind in vier von fünf
Wachstumsmärkten die klare Nummer eins." Alleine in Indien und China
habe Linde in den ersten beiden Monaten gut ein Fünftel mehr umgesetzt
als ein Jahr zuvor. Mit dem Kauf des britischen Konkurrenten BOC 2006
baute Linde vor allem seine Marktposition in den asiatischen
Schwellenländern deutlich aus.
 
    Im Anlagenbau will Linde beim Umsatz mindestens wieder das
Vorjahresniveau erreichen. "Der unverändert hohe Auftragsbestand bildet
eine
gute Grundlage für eine vergleichsweise stabile Geschäftsentwicklung
in den kommenden zwei Jahren", hieß es.
 
RÜCKGÄNGE IN 2009

    Im vergangenen Jahr hatte Linde wie auch seine Konkurrenten die
weltweite Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Die Erlöse schrumpften
nach den Rekordzahlen 2008 im vergangenen Jahr um 11,5 Prozent auf 11,21
Milliarden Euro. Die Zurückhaltung der Kunden bekam Linde vor allem
im Anlagenbau zu spüren, dort fiel der Umsatz um 23,4 Prozent auf 2,31
Milliarden Euro. Im größeren Bereich Gase sanken die Erlöse um 6,1
Prozent auf 8,93 Milliarden Euro.
 
    Das um Sondereffekte bereinigte operative Konzernergebnis (EBITDA)
ging um 6,7 Prozent auf 2,385 Milliarden Euro zurück. Unter dem
Strich erzielte Linde ein Ergebnis nach Minderheiten von 591 Millionen
Euro. 2008 hatte das Münchener Unternehmen 717 Millionen Euro
ausgewiesen. Die Dividende für 2009 will das Management mit 1,80 Euro
je Anteilsschein stabil halten.

NETTOFINANZSCHULDEN

    Die Nettofinanzschulden baute Linde bis Ende 2009 um gut 300
Millionen Euro auf 6,119 Milliarden Euro ab. "Unsere Finanzierung ist
unverändert stabil und langfristig ausgelegt", sagte Reitzle. Rund 95
Prozent der Finanzschulden würden erst nach 2010 fällig. Die
Kreditlinien deckten den Refinanzierungsbedarf mehr als ab. Frisches
Geld benötigt das Unternehmen laut Reitzle derzeit nicht. Eine
Kapitalerhöhung käme nur bei konkreten Vorhaben wie etwa einer
Großübernahme in Frage. Und eine solche schloss der Linde-Chef
momentan aus.
 
    Der Linde-Konzern gehört mit seinen knapp 48.000 Beschäftigten zu
den weltgrößten Gase-Herstellern. Direkte Konkurrenten sind die
französische Air Li<PAI.PS<AIR.FSE>E>  sowie die
US-amerikanischen Unternehmen Air Pro<APD.NY<AP3.FSE>cals
 und
Praxair  ./ne/
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