(Neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Marge)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Industriegase-Spezialist Linde
<LIN.ETR> sieht nach einem schwächeren ersten Halbjahr 2009 kein
Ende der
Wirtschaftskrise. Es gebe zwar im Gasegeschäft vereinzelt erste
Anzeichen für eine leichte Erholung der Nachfrage, sagte
Unternehmenschef
Wolfgang Reitzle am Montag in München. "Trotzdem bleibt die weitere
gesamtwirtschaftliche Entwicklung mit vielen Unsicherheiten behaftet,
die Krise ist noch nicht vorbei." Für die zweite Jahreshälfte rechnet
er bei einer weiteren Stabilisierung mit einer besseren
Geschäftsentwicklung als in den ersten sechs Monaten. Das Rekordniveau
bei Umsatz und Ergebnis werde jedoch nicht mehr erreicht. 

    Den Markt hatte der Linde-Chef zwar bei Vorlage der Zahlen zum
ersten Jahresviertel auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2009
eingestimmt,
jedoch einen Umsatz und Ergebnis auf Niveau des Vorjahres noch nicht
ganz ausgeschlossen. Von Januar bis Juni ging das operative
Konzernergebnis (EBITDA) um 12,2 Prozent auf 1,104 Millionen Euro
zurück. Der Umsatz schrumpfte um 12,5 Prozent auf 5,476 Milliarden
Euro.
Unter dem Strich wies Linde nach Minderheiten einen Gewinn von 248
Millionen Euro nach 375 Millionen Euro aus. Mit den Ergebniszahlen lag
Linde leicht über den Schätzungen der Analysten und erfreute damit die
Börse. Die Aktie legte um bis zu 4 Prozent zu und schob sich damit an
di<DAX.ETR>X.ETR>Spitze.

MARGE STEIGT

    Die operative Marge kletterte im ersten Halbjahr von 20,1 auf 20,2
Prozent. "Unsere Maßnahmen zur nachhaltigen Produktivitätssteigerung
wirken", sagte Reitzle. Linde hatte bereits auf die weltweite
Wirtschaftskrise mit der beschleunigten Umsetzung seines Sparprogramms
reagiert. Insgesamt sollen in den kommenden vier Jahren 650 bis 800
Millionen Euro eingespart werden, 200 Millionen Euro davon in diesem
Jahr.

    Unter anderem sollen weltweit 3.000 Stellen im laufenden
Geschäftsjahr gestrichen werden. Linde beschäftigte Ende Juni bereits
2.742
Mitarbeiter weniger als noch zum Jahresende 2008. Im Gegenzug waren 70
Millionen Euro an Einmalkosten angefallen, von denen bereits 67
Millionen Euro im ersten Halbjahr 2009 gebucht wurden.

RÜCKGÄNGE IN ALLEN SPARTEN

    Umsatz- und Ergebnisrückgänge verzeichnete Linde in beiden
Geschäftsbereichen. Im Gasegeschäft sanken die Erlöse von Januar bis
Juni um
7,6 Prozent auf 4,350 Milliarden Euro. Operativ ging das Ergebnis in der
größten Sparte um 4,7 Prozent auf 1,138 Milliarden Euro zurück.
Belastet habe das Westeuropa-Geschäft dabei erneut vor allem das
schwächere Britische Pfund, hieß es. Im kleineren Anlagenbau fiel der
Umsatz in der ersten Jahreshälfte auf 1,113 (Vorjahr: 1,411) Milliarden
Euro. Der operative Gewinn verringerte sich in der Sparte auf 90
(Vorjahr: 126) Millionen Euro. 

    Die beiden US-Konkurrenten Air Products
<APD.NY<AP3.FSE>APD.NYS<PX.NY<PXR.FSE>und Praxair
  hatten bereits über einen
Einbruch bei Gewinn und Umsatz für den Zeitraum berichtet. Besser
ergi<PAI.PS<AIR.FSE>nzösischen Air Liquide 
. Der Konzern
hatte im Vergleich zu den amerikanischen Unternehmen nur einen leichten
Rückgang verzeichnet. Zudem hielt Air Liquide an seinen Zielen für
2009 fest, Umsatz und Ergebnis auf nahezu Vorjahreshöhe zu halten./ne/das/he

    --- Von Michaela Nehren-Essing, dpa-AFX ---
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