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26.11.2010 18:06
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HeibelTicker
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Mitglied seit: 29.1.2010
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H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D
F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N
- Einfach einen Tick besser -
______________________________________________
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 47 (26.11.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)
I N H A L T
01. INFO-KICKER: FINANZMÄRKTE AGIEREN, POLITIKER REAGIEREN
02. SO TICKT DIE BÖRSE: SOLIDARITÄT ODER STABILITÄT
03. AUSBLICK: BLICK AUF DEN JAHRESWECHSEL
05. KOLUMNEN-TICKER: NACHTRAG ZUM XETRA GOLD
04. WÄHRUNGSABSICHERUNG: DIE TEURE DOPPELSPEKULATION
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
============================================================== 01. INFO-KICKER: FINANZMÄRKTE AGIEREN, POLITIKER REAGIEREN
==============================================================
Liebe Börsenfreunde,
die heutige Ausgabe fällt etwas kürzer aus, da ich am Dienstag
schon auf die wesentlichen Ereignisse eingegangen bin. Im
heutigen Kapitel 02 bremse ich mich beim Kommentieren der
aktuellen Entwicklungen um die Euro-Turbulenzen. Als
staubtrockener Volkswirt könnte ich nun sagen „ich hab’s ja
immer schon gesagt“, doch ich kann das politisch Machbare nicht
abschätzen. So bleibt mir die Kritik an Angela Merkel, sie
sorge nicht dafür, dass das Vernünftige politisch machbar wird.
Im Ausblick habe ich heute eine detaillierte Einschätzung zu
den letzten Handelswochen dieses Jahres ausgearbeitet. Mit
Thanksgiving startet die Weihnachtszeit in den USA und der
heutige Black Friday wird vermutlich schon das Resultat dieses
Jahres vorwegnehmen.
Nachdem meine Wunschanalyse zum Xetra Gold vor vier Wochen
starken Anklang gefunden hat, kontaktierte mich der ehemalige
Mitarbeiter der Deutschen Börse, der dieses Instrument
konzipiert hat. Im Gedankenaustausch mit ihm sind noch einige
wichtige Aspekte zum Vorschein gekommen, die ich Ihnen heute in
Kapitel 04 nachreichen möchte.
Immer wieder werde ich nach währungsgesicherten Produkten
gefragt. Ich habe daher nochmals eine umfangreiche
Gegenüberstellung der Währungsabsicherung mit den verschiedenen
Zielen von Anlegern vorgenommen. Näheres dazu in Kapitel 05.
Wie immer gibt es einige Aktualisierungen zu unseren
beobachteten Werten in Kapitel 06.
Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab sofort im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen: http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts101126.pdf
Ich wünsche eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
============================================================== 02. SO TICKT DIE BÖRSE: SOLIDARITÄT ODER STABILITÄT
==============================================================
Wissen Sie, wo die Euro-Turbulenzen in Deutschland hinführen
werden? Ich könnte mir vorstellen, dass der Einzelhandel in
diesem Jahr alle Rekorde brechen wird. Bereits im Vorfeld
mehren sich die optimistischen Stimmen, doch ich erwarte noch
einen zusätzlichen Antrieb durch die Euro-Turbulenzen. Die
ganze Welt hackt auf Deutschland herum, dass wir zu viel
sparen, zu diszipliniert sind und zu wenig Preissteigerung
zulassen. Da fragt sich sicherlich der eine oder andere Bürger,
wie lange sich unsere Politik diesem Vorwurf noch erfolgreich
wird widersetzen können. Die Erfahrung der vergangenen Monate:
Nicht allzu lange.
Das ist die wichtigste Erkenntnis für mich, die ich aus den
derzeitigen Euro-Turbulenzen ziehe. Die sinkende Wertschätzung
des Euros als Wertaufbewahrungsmittel wird den Konsum anheizen.
Freuen Sie sich auf eine reiche Bescherung in diesem Jahr.
Die Frage, „ob“ Portugal auch noch unter den Rettungsschirm
schlüpfen muss, ist in meinen Augen nicht zielführend. Auch die
provokante Frage nach dem „wann?“ hilft uns nicht weiter.
Wichtig ist lediglich eine Abschätzung über das Risiko einer
Ansteckung Spaniens. Hängt Spanien bereits in den Seilen,
unfähig sich selbst aus der Schuldenkrise zu ziehen?
Wenn ich mein volkswirtschaftliches Wissen abrufe, muss ich
sagen: Ja, Spanien wird ebenfalls irgendwann fallen. Es gibt
aber noch eine Menge von Verschlimmbesserungen, die von der
Politik zum Zeitschinden vorgenommen werden können. So könnte
nun am Fall Irlands oder dann auch Portugals erstmals eine
Beteiligung der Anleiheeigner an den Verlusten, wie von Merkel
verlangt, umgesetzt werden.
Das wäre ein Warnsignal für die Spekulanten, die inzwischen
routinemäßig auf einen Bail-out setzen, der vollständig aus
Steuergeldern finanziert wird. Ein solcher Schritt würde sodann
auch eine weitere Spekulation gegen Spanien zeitlich sicherlich
weiter nach hinten schieben.
Sicherlich würde auch eine ernste Auseinandersetzung mit dem
immer wieder aufkommenden Vorschlag des Europas des Nordens und
des Südens für eine Verschnaufpause bei den Defizitländern
sorgen, doch ein solcher Schritt ist derzeit politisch noch bei
weitem nicht möglich.
So dürfen wir uns also auf immer neue Turbulenzen bei den
Währungen einstellen. An Tagen, an denen Schlagzeilen über den
schwachen Euro die Titelseiten dominieren, dürfte die
Aktienbörse steigen. An Tagen, an denen die daraus
resultierenden Steuererhöhungen, Haushaltsbudgeteinsparungen
und ähnliches die Titelseiten dominieren, dürfte der DAX
einbrechen. Heute hat der Bundestag das Sparpaket der
Bundesregierung genehmigt.
Ich habe diese Woche einige Diskussionen über die
Hilfsbereitschaft Deutschlands geführt. Das immer
wiederkehrende Argument der Befürworter ist, dass Deutschland
doch extrem von dem Euro profitiert habe. Und dann wird das
„ungerechte“ Verhalten Deutschlands häufig noch vermeintlich
mit der Statistik bewiesen, der zufolge die Lohsteigerungen in
Deutschland seit 2000 nur 0,3% jährlich betrugen, während die
Defizitländer mit 2,3% oder 2,6% jährlichen Lohnsteigerungen
aufwarten. Das Argument: Deutschland habe sich durch die
Lohnzurückhaltung Wettbewerbsvorteile geschaffen, die nun zu
Problemen bei den anderen Ländern führten.
Mein Argument dagegen: Erinnern Sie sich noch an die 90er
Jahre? Verhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und
Gewerkschaften waren zur Pharse verkommen. Das Lohnniveau wurde
immer höher geschraubt, Gewerkschaften mussten sich schließlich
vorwerfen lassen, nur noch für die letzten verbliebenen
Angestellten zu kämpfen, die dadurch erzeugte hohe
Arbeitslosigkeit jedoch zu ignorieren.
Es folgten die 2000er Jahre, in denen diese Fehlentwicklung
ausgeglichen wurde. Zufällig fiel diese Entwicklung in die
Startphase des Euros. Schon Anfang September schrieb ich sodann
im Heibel-Ticker, dass die Zeit der Lohnzurückhaltung nunmehr
beendet werden könne, es können meiner Auffassung nach wieder
normale, den Inflationsraten angepasste Lohnanpassungen
vorgenommen werden.
Doch für ein Lohnniveau, das die Südländer wieder
wettbewerbsfähig macht, sehe ich keinen Grund. Warum sollten
wir unsere Wettbewerbsfähigkeit schädigen? Nur damit wir
solidarisch mit den Südländern gemeinsam untergehen können?
Oder sollten wir unser Geld nicht nehmen und die Konjunktur in
Europa ankurbeln? Deutschland hat seine Hausaufgaben gemacht
und könnte nun sinnvoll auf die Wirtschaftskrise reagieren.
Doch diese Reaktion wird vereitelt, stattdessen sollen wir die
Defizitsünder rauspauken.
Na, dann kommen wir wieder auf ein altes Lieblingsthema von mir
zurück: Kaufen Sie Gold!
Ich habe immer wieder zu Nachkäufen geraten, zuletzt Anfang
November, als der Goldpreis in US-Dollar Rekordstände
erreichte, in Euro jedoch zurückgeblieben war. Heute steht der
Goldpreis bei 1.030 EUR/Uz nahe seinem Allzeithoch in Euro,
während er in US-Dollar gerechnet noch deutlich von seinen
Höchstständen entfernt ist.
Es bleibt dabei: Eine Lösung für ein international stabiles
Währungssystem ist derzeit noch nicht in Sicht, wir dürfen uns
also weiterhin auf zunehmende Währungsturbulenzen einstellen.
Und die Aktienbörsen werden in diesem Umfeld unter wieder
stärker werdenden Schwankungen einen Inflationsausgleich
darstellen, also noch ein wenig weiter steigen.
Letzte Woche hatte ich von Spekulanten und Investoren
geschrieben. Spekulanten werden also auch in den nächsten
Wochen und Monaten mal auf den Euro, mal auf den US-Dollar
setzen. Investoren hingegen sollten meines Erachtens, solange
keine tragfähige Lösung für ein stabiles Währungssystem in
Sicht ist, einfach auf das gelbe Edelmetall setzen und
abwarten.
WOCHENRÜCKBLICK AUF DIE WICHTIGSTEN INDIZES
INDIZES 25.11.10
Dow Jones 11.187 0,1%
DAX 6.880 0,7%
Nikkei 10.040 0,2%
Euro/US-Dollar 1,329 -2,9%
Euro/Yen 111,405 -2,2%
10-Jahres-US-Anleihe 2,91% 0,1
Umlaufrendite Dt 2,26% -0,1
Feinunze Gold USD $1.372,00 0,9%
Fass Crude Öl USD $86,10 1,1%
Baltic Dry Shipping I 2.200 1,7%
Kupfer in US$/to 8.244 -2,6%
Der Euro ist vor dem Hintergrund der Irland- und Portugalkrise
eingebrochen. Toll für die deutsche Exportwirtschaft,
entsprechend ist der DAX stärker angestiegen als der Dow Jones.
Schauen wir einmal, ob die Währungsprobleme auf die Stimmung
der Aktienanleger schlagen:
SENTIMENTDATEN: BULLEN GEWINNEN DIE ÜBERHAND
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
05.11.- 12.11. ( 67): 55% / 7%
(Anmerkung: Systemumstellung, daher
unvollständige Analystenempfehlungen)
12.11.- 19.11. (734): 53% / 8%
19.11.- 26.11. (252): 59% / 9%
Kaufempfehlungen der Analysten
SAP, SIXT, DELL
Verkaufempfehlungen der Analysten
Vestas, Dt. Telekom, Sky Dtl.
Privatanleger
45. KW 2010: 70% Bullen (60 Stimmen)
46. KW 2010: 57% Bullen (68 Stimmen)
47. KW 2010: 59% Bullen (69 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 6.836
Kaufempfehlungen der Privatanleger
AXA, BNP Paribas, Société Générale
Verkaufempfehlungen der Privatanleger
Peugeot, Neopost S.A.
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel
Nein, im Gegenteil, die Anleger und Analysten werden
optimistischer während die Währungsprobleme zu eskalieren
drohen.
Noch immer sehen Anleger in etwaigen währungsbedingten
Aktienkursrückschlägen eher eine Kaufgelegenheit. Von
Panikverkäufen ist nichts zu sehen. Vielmehr scheinen sich
Anleger derzeit systematisch für das neue Jahr zu
positionieren.
============================================================== 03. AUSBLICK: BLICK AUF DEN JAHRESWECHSEL
==============================================================
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
============================================================== 04. WÄHRUNGSABSICHERUNG: DIE TEURE DOPPELSPEKULATION
==============================================================
Immer wieder werde ich danach gefragt, ob man nicht mit
währungsgesicherten Produkten „sicherer“ fahre. Ich möchte dies
am Beispiel des Gold ETFs nochmals erklären.
Wo leben Sie? Im Euroraum? Wenn ja, dann wollen Sie morgen Ihre
Brötchen mit Euro bezahlen, Ihr Benzin mit Euro bezahlen und
auch Ihre Miete mit Euro bezahlen. Wenn Sie Angst vor einer
Inflation haben, dann bedeutet dies zunächst einmal, dass Sie
fürchten, dass Ihr Vermögen und Ihr Gehalt nicht so schnell
ansteigen wie die Kosten, die Sie für Ihren Lebensunterhalt zu
tragen haben.
Vielleicht ist es ja genau das, wogegen Sie sich absichern
möchten. Dann sollten Sie nach einer Anlageform suchen, die
Ihnen den Wert Ihres Vermögens erhält. Gold ist meines
Erachtens dafür gut geeignet. Wenn der Euro an Wert verliert,
dann gewinnt der Goldpreis gemessen in Euro. Legen Sie sich
also einen Gold-ETF ins Depot oder vergraben Sie ein paar
Goldbarren im Garten.
Reisen Sie gerne in ferne Länder? Haben Sie ein Ferienhaus oder
gar Familie in den USA oder in anderen Ländern mit anderer
Währung? Wenn ja, dann möchten Sie vielleicht auch
sicherstellen, dass Sie auch morgen noch in dieses Land reisen
können, selbst wenn der Euro dort morgen nichts mehr wert sein
sollte. Dann kaufen Sie sich ein paar US-Dollar oder eben die
Währung des Landes, mit dem Sie verbunden sind.
Wenn es also um Absicherung geht, dann sollten Sie diese beiden
Dinge unterscheiden. Entweder Sie wollen ihren heimischen
Lebensstandard absichern, dann kaufen Sie Gold. Oder Sie wollen
in irgendeiner anderen Währung zahlungsfähig bleiben, dann
kaufen Sie sich diese Währung.
Wollen Sie zocken? Glauben Sie, dass der US-Dollar noch
schneller an Wert verliert als der Euro? Dann können Sie einen
Gold-ETF mit einer Währungsabsicherung kombinieren. Sie glauben
in diesem Fall also, dass der Goldpreis steigt und zwar noch
schneller gegenüber dem US-Dollar als gegenüber dem Euro.
Es ist eine kombinierte Spekulation, die in meinen Augen für
Sie als Privatanleger nichts mit einer Absicherung zu tun hat.
Wenn der US-Dollar fällt während im Umkehrschluss der Euro
sowie der Goldpreis steigt, führt dies für europäische Eigner
von Goldbarren dazu, dass sie keine Wertsteigerung für ihr Gold
verbuchen können. Der Euro ist ja gegenüber dem Gold stabil
geblieben.
Zocker rufen nun jedoch aus, dass der Goldpreisanstieg in US-
Dollar an den Europäern völlig spurlos vorbeigegangen sei. Gold
werde immer wertvoller, doch Europäer hätten nichts davon, wird
behauptet. Das ist aber Quatsch, da Europäer ja gleichermaßen
vom Wertzuwachs des Euros profitierten. Warum sollte der
Europäer über einen währungsgesicherten Gold-ETF am
Dollarverfall verdienen? Er sollte dann lieber sofort den US-
Dollar shorten und nicht über den Umweg eines
währungsgesicherten Gold-ETFs gehen.
Die Gefahr eines währungsgesicherten Gold-ETFs möchte ich Ihnen
auch nicht vorenthalten: Wenn jedoch der Euro fällt und der US-
Dollar und Goldpreis zueinander relativ stabil bleiben, wird
der währungsgesicherte Gold-ETF für den Europäer an Wert
verlieren. Die gewünschte Absicherung gegen einen Euro-Verfall
wird hier also zu einem Boomerang.
Also: Überlegen Sie sich genau, was Sie wollen: Absicherung
gegenüber dem Euro? Absicherung gegenüber dem US-Dollar? Oder
Zocken? Wenn Sie sich diese Frage beantworten können, dann wird
die Auswahl des Anlageinstrumentes einfach sein.
=============================================================== 05. KOLUMNEN-TICKER: NACHTRAG ZUM XETRA GOLD
===============================================================
Ende Oktober habe ich eine Wunschanalyse zum ETC Xetra Gold
geschrieben. Das Feedback von Ihnen war sehr umfangreich,
vielen Dank. Besonders gefreut habe ich mich jedoch darüber,
dass der Mann, der Xetra Gold für die Deutsche Börse
konzeptioniert hat, mich kontaktierte. Ich hatte dadurch die
Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch mit ihm. Meine
Erkenntnisse daraus möchte ich Ihnen hiermit noch nachreichen.
Xetra Gold wird von der Deutschen Börse Commodities GmbH
ausgegeben, eine 100%ige Tochter der Deutschen Börse AG. Die
GmbH tut nichts anderes, als sich um das Xetra Gold zu kümmern.
Der Verwaltungsaufwand ist verschwindend gering und dessen
Kosten würden niemals dazu führen, dass das verwahrte Gold
aufgezehrt werden könnte. Ein operatives Geschäft darf die GmbH
nicht führen, alle operativen Tätigkeiten sind an Dienstleister
ausgelagert.
Die wesentlichen Ausgaben sind derzeit nur Marketingausgaben in
einem sechsstelligen Bereich, was bei dem Volumen des ETCs kaum
ins Gewicht fallen würde. Derzeit beträgt das Volumen des Xetra
Gold etwa 1.600 Mio. Euro. Auf der Passivseite der Bilanz der
GmbH stehen gerade einmal eine Mio. Euro unter sonstigen
Bilanzpositionen.
Davon abgesehen ist das Gold ohnehin Sondervermögen und dürfte
gar nicht angefasst werden. Es wird von der Clearstream Banking
AG verwaltet, eine weitere 100%ige Tochter der Deutschen Börse
AG. Bei einer Insolvenz von Clearstream gebe es
Abwicklungsprobleme, das Gold wäre aber dennoch nicht weg. Als
Zentralverwahrer deutscher Wertpapiere wird jedoch Clearstream
im Katastrophenfall vermutlich das letzte Haus sein, bei dem
das Licht ausgeknipst würde.
Für den Fall, dass die Kosten aus dem Ruder laufen, ist
ebenfalls vorgesorgt: Die Gebühr für Xetra Gold wird in
Promille vom aktuellen Gegenwert des Goldbestandes berechnet.
So würde dieses Instrument selbst eine Hyperinflation
unbeschadet überstehen.
Bleiben in meinen Augen drei Risiken: Erstens das Risiko, dass
im Falle eines, wodurch auch immer, erzwungenen Zwangsverkaufs
nicht der volle Goldpreis erzielt wird. Der Verlust würde sich
hier jedoch auf wenige Prozent beschränken. Zweitens, dass die
Abwicklung in Folge einer Insolvenz sehr viel Zeit in Anspruch
nehmen kann – schlimmstenfalls müssen Sie ein oder zwei Jahre
auf Ihr Geld warten. Und drittens ist Ihr Goldbestand zentral
registriert, und sollte es unserer Bundesregierung einmal
einfallen, Gold zu besteuern, gebe es kein entrinnen.
Wem diese Risiken zu groß sind, dem bleibt folglich nur noch
der Goldbarren oder die Goldmünze.
Übrigens möchte ich Ihnen eine Randbemerkung nicht
vorenthalten: Die Möglichkeit der Auslieferung der Goldbarren
gegen eine Gebühr ist ein Pluspunkt, der laut Aussage meines
Gesprächspartners bei anderen Gold-ETCs wie beispielsweise dem
von ETC Securities, Neid hervorruft.
============================================================== 06. BEOBACHTETE WERTE
==============================================================
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.
==========
Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.
Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.
Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.
Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
==============================================================
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel http://heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
============================================================== 07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
==============================================================
Heibel-Ticker Ende
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
5. Jahrgang - Ausgabe 47 (26.11.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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I N H A L T
01. INFO-KICKER: FINANZMÄRKTE AGIEREN, POLITIKER REAGIEREN
02. SO TICKT DIE BÖRSE: SOLIDARITÄT ODER STABILITÄT
03. AUSBLICK: BLICK AUF DEN JAHRESWECHSEL
05. KOLUMNEN-TICKER: NACHTRAG ZUM XETRA GOLD
04. WÄHRUNGSABSICHERUNG: DIE TEURE DOPPELSPEKULATION
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================
01. INFO-KICKER: FINANZMÄRKTE AGIEREN, POLITIKER REAGIEREN
==============================================================
Liebe Börsenfreunde,
die heutige Ausgabe fällt etwas kürzer aus, da ich am Dienstag
schon auf die wesentlichen Ereignisse eingegangen bin. Im
heutigen Kapitel 02 bremse ich mich beim Kommentieren der
aktuellen Entwicklungen um die Euro-Turbulenzen. Als
staubtrockener Volkswirt könnte ich nun sagen „ich hab’s ja
immer schon gesagt“, doch ich kann das politisch Machbare nicht
abschätzen. So bleibt mir die Kritik an Angela Merkel, sie
sorge nicht dafür, dass das Vernünftige politisch machbar wird.
Im Ausblick habe ich heute eine detaillierte Einschätzung zu
den letzten Handelswochen dieses Jahres ausgearbeitet. Mit
Thanksgiving startet die Weihnachtszeit in den USA und der
heutige Black Friday wird vermutlich schon das Resultat dieses
Jahres vorwegnehmen.
Nachdem meine Wunschanalyse zum Xetra Gold vor vier Wochen
starken Anklang gefunden hat, kontaktierte mich der ehemalige
Mitarbeiter der Deutschen Börse, der dieses Instrument
konzipiert hat. Im Gedankenaustausch mit ihm sind noch einige
wichtige Aspekte zum Vorschein gekommen, die ich Ihnen heute in
Kapitel 04 nachreichen möchte.
Immer wieder werde ich nach währungsgesicherten Produkten
gefragt. Ich habe daher nochmals eine umfangreiche
Gegenüberstellung der Währungsabsicherung mit den verschiedenen
Zielen von Anlegern vorgenommen. Näheres dazu in Kapitel 05.
Wie immer gibt es einige Aktualisierungen zu unseren
beobachteten Werten in Kapitel 06.
Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab sofort im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts101126.pdf
Ich wünsche eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
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02. SO TICKT DIE BÖRSE: SOLIDARITÄT ODER STABILITÄT
==============================================================
Wissen Sie, wo die Euro-Turbulenzen in Deutschland hinführen
werden? Ich könnte mir vorstellen, dass der Einzelhandel in
diesem Jahr alle Rekorde brechen wird. Bereits im Vorfeld
mehren sich die optimistischen Stimmen, doch ich erwarte noch
einen zusätzlichen Antrieb durch die Euro-Turbulenzen. Die
ganze Welt hackt auf Deutschland herum, dass wir zu viel
sparen, zu diszipliniert sind und zu wenig Preissteigerung
zulassen. Da fragt sich sicherlich der eine oder andere Bürger,
wie lange sich unsere Politik diesem Vorwurf noch erfolgreich
wird widersetzen können. Die Erfahrung der vergangenen Monate:
Nicht allzu lange.
Das ist die wichtigste Erkenntnis für mich, die ich aus den
derzeitigen Euro-Turbulenzen ziehe. Die sinkende Wertschätzung
des Euros als Wertaufbewahrungsmittel wird den Konsum anheizen.
Freuen Sie sich auf eine reiche Bescherung in diesem Jahr.
Die Frage, „ob“ Portugal auch noch unter den Rettungsschirm
schlüpfen muss, ist in meinen Augen nicht zielführend. Auch die
provokante Frage nach dem „wann?“ hilft uns nicht weiter.
Wichtig ist lediglich eine Abschätzung über das Risiko einer
Ansteckung Spaniens. Hängt Spanien bereits in den Seilen,
unfähig sich selbst aus der Schuldenkrise zu ziehen?
Wenn ich mein volkswirtschaftliches Wissen abrufe, muss ich
sagen: Ja, Spanien wird ebenfalls irgendwann fallen. Es gibt
aber noch eine Menge von Verschlimmbesserungen, die von der
Politik zum Zeitschinden vorgenommen werden können. So könnte
nun am Fall Irlands oder dann auch Portugals erstmals eine
Beteiligung der Anleiheeigner an den Verlusten, wie von Merkel
verlangt, umgesetzt werden.
Das wäre ein Warnsignal für die Spekulanten, die inzwischen
routinemäßig auf einen Bail-out setzen, der vollständig aus
Steuergeldern finanziert wird. Ein solcher Schritt würde sodann
auch eine weitere Spekulation gegen Spanien zeitlich sicherlich
weiter nach hinten schieben.
Sicherlich würde auch eine ernste Auseinandersetzung mit dem
immer wieder aufkommenden Vorschlag des Europas des Nordens und
des Südens für eine Verschnaufpause bei den Defizitländern
sorgen, doch ein solcher Schritt ist derzeit politisch noch bei
weitem nicht möglich.
So dürfen wir uns also auf immer neue Turbulenzen bei den
Währungen einstellen. An Tagen, an denen Schlagzeilen über den
schwachen Euro die Titelseiten dominieren, dürfte die
Aktienbörse steigen. An Tagen, an denen die daraus
resultierenden Steuererhöhungen, Haushaltsbudgeteinsparungen
und ähnliches die Titelseiten dominieren, dürfte der DAX
einbrechen. Heute hat der Bundestag das Sparpaket der
Bundesregierung genehmigt.
Ich habe diese Woche einige Diskussionen über die
Hilfsbereitschaft Deutschlands geführt. Das immer
wiederkehrende Argument der Befürworter ist, dass Deutschland
doch extrem von dem Euro profitiert habe. Und dann wird das
„ungerechte“ Verhalten Deutschlands häufig noch vermeintlich
mit der Statistik bewiesen, der zufolge die Lohsteigerungen in
Deutschland seit 2000 nur 0,3% jährlich betrugen, während die
Defizitländer mit 2,3% oder 2,6% jährlichen Lohnsteigerungen
aufwarten. Das Argument: Deutschland habe sich durch die
Lohnzurückhaltung Wettbewerbsvorteile geschaffen, die nun zu
Problemen bei den anderen Ländern führten.
Mein Argument dagegen: Erinnern Sie sich noch an die 90er
Jahre? Verhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und
Gewerkschaften waren zur Pharse verkommen. Das Lohnniveau wurde
immer höher geschraubt, Gewerkschaften mussten sich schließlich
vorwerfen lassen, nur noch für die letzten verbliebenen
Angestellten zu kämpfen, die dadurch erzeugte hohe
Arbeitslosigkeit jedoch zu ignorieren.
Es folgten die 2000er Jahre, in denen diese Fehlentwicklung
ausgeglichen wurde. Zufällig fiel diese Entwicklung in die
Startphase des Euros. Schon Anfang September schrieb ich sodann
im Heibel-Ticker, dass die Zeit der Lohnzurückhaltung nunmehr
beendet werden könne, es können meiner Auffassung nach wieder
normale, den Inflationsraten angepasste Lohnanpassungen
vorgenommen werden.
Doch für ein Lohnniveau, das die Südländer wieder
wettbewerbsfähig macht, sehe ich keinen Grund. Warum sollten
wir unsere Wettbewerbsfähigkeit schädigen? Nur damit wir
solidarisch mit den Südländern gemeinsam untergehen können?
Oder sollten wir unser Geld nicht nehmen und die Konjunktur in
Europa ankurbeln? Deutschland hat seine Hausaufgaben gemacht
und könnte nun sinnvoll auf die Wirtschaftskrise reagieren.
Doch diese Reaktion wird vereitelt, stattdessen sollen wir die
Defizitsünder rauspauken.
Na, dann kommen wir wieder auf ein altes Lieblingsthema von mir
zurück: Kaufen Sie Gold!
Ich habe immer wieder zu Nachkäufen geraten, zuletzt Anfang
November, als der Goldpreis in US-Dollar Rekordstände
erreichte, in Euro jedoch zurückgeblieben war. Heute steht der
Goldpreis bei 1.030 EUR/Uz nahe seinem Allzeithoch in Euro,
während er in US-Dollar gerechnet noch deutlich von seinen
Höchstständen entfernt ist.
Es bleibt dabei: Eine Lösung für ein international stabiles
Währungssystem ist derzeit noch nicht in Sicht, wir dürfen uns
also weiterhin auf zunehmende Währungsturbulenzen einstellen.
Und die Aktienbörsen werden in diesem Umfeld unter wieder
stärker werdenden Schwankungen einen Inflationsausgleich
darstellen, also noch ein wenig weiter steigen.
Letzte Woche hatte ich von Spekulanten und Investoren
geschrieben. Spekulanten werden also auch in den nächsten
Wochen und Monaten mal auf den Euro, mal auf den US-Dollar
setzen. Investoren hingegen sollten meines Erachtens, solange
keine tragfähige Lösung für ein stabiles Währungssystem in
Sicht ist, einfach auf das gelbe Edelmetall setzen und
abwarten.
WOCHENRÜCKBLICK AUF DIE WICHTIGSTEN INDIZES
INDIZES 25.11.10
Dow Jones 11.187 0,1%
DAX 6.880 0,7%
Nikkei 10.040 0,2%
Euro/US-Dollar 1,329 -2,9%
Euro/Yen 111,405 -2,2%
10-Jahres-US-Anleihe 2,91% 0,1
Umlaufrendite Dt 2,26% -0,1
Feinunze Gold USD $1.372,00 0,9%
Fass Crude Öl USD $86,10 1,1%
Baltic Dry Shipping I 2.200 1,7%
Kupfer in US$/to 8.244 -2,6%
Der Euro ist vor dem Hintergrund der Irland- und Portugalkrise
eingebrochen. Toll für die deutsche Exportwirtschaft,
entsprechend ist der DAX stärker angestiegen als der Dow Jones.
Schauen wir einmal, ob die Währungsprobleme auf die Stimmung
der Aktienanleger schlagen:
SENTIMENTDATEN: BULLEN GEWINNEN DIE ÜBERHAND
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
05.11.- 12.11. ( 67): 55% / 7%
(Anmerkung: Systemumstellung, daher
unvollständige Analystenempfehlungen)
12.11.- 19.11. (734): 53% / 8%
19.11.- 26.11. (252): 59% / 9%
Kaufempfehlungen der Analysten
SAP, SIXT, DELL
Verkaufempfehlungen der Analysten
Vestas, Dt. Telekom, Sky Dtl.
Privatanleger
45. KW 2010: 70% Bullen (60 Stimmen)
46. KW 2010: 57% Bullen (68 Stimmen)
47. KW 2010: 59% Bullen (69 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 6.836
Kaufempfehlungen der Privatanleger
AXA, BNP Paribas, Société Générale
Verkaufempfehlungen der Privatanleger
Peugeot, Neopost S.A.
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel
Nein, im Gegenteil, die Anleger und Analysten werden
optimistischer während die Währungsprobleme zu eskalieren
drohen.
Noch immer sehen Anleger in etwaigen währungsbedingten
Aktienkursrückschlägen eher eine Kaufgelegenheit. Von
Panikverkäufen ist nichts zu sehen. Vielmehr scheinen sich
Anleger derzeit systematisch für das neue Jahr zu
positionieren.
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03. AUSBLICK: BLICK AUF DEN JAHRESWECHSEL
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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04. WÄHRUNGSABSICHERUNG: DIE TEURE DOPPELSPEKULATION
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Immer wieder werde ich danach gefragt, ob man nicht mit
währungsgesicherten Produkten „sicherer“ fahre. Ich möchte dies
am Beispiel des Gold ETFs nochmals erklären.
Wo leben Sie? Im Euroraum? Wenn ja, dann wollen Sie morgen Ihre
Brötchen mit Euro bezahlen, Ihr Benzin mit Euro bezahlen und
auch Ihre Miete mit Euro bezahlen. Wenn Sie Angst vor einer
Inflation haben, dann bedeutet dies zunächst einmal, dass Sie
fürchten, dass Ihr Vermögen und Ihr Gehalt nicht so schnell
ansteigen wie die Kosten, die Sie für Ihren Lebensunterhalt zu
tragen haben.
Vielleicht ist es ja genau das, wogegen Sie sich absichern
möchten. Dann sollten Sie nach einer Anlageform suchen, die
Ihnen den Wert Ihres Vermögens erhält. Gold ist meines
Erachtens dafür gut geeignet. Wenn der Euro an Wert verliert,
dann gewinnt der Goldpreis gemessen in Euro. Legen Sie sich
also einen Gold-ETF ins Depot oder vergraben Sie ein paar
Goldbarren im Garten.
Reisen Sie gerne in ferne Länder? Haben Sie ein Ferienhaus oder
gar Familie in den USA oder in anderen Ländern mit anderer
Währung? Wenn ja, dann möchten Sie vielleicht auch
sicherstellen, dass Sie auch morgen noch in dieses Land reisen
können, selbst wenn der Euro dort morgen nichts mehr wert sein
sollte. Dann kaufen Sie sich ein paar US-Dollar oder eben die
Währung des Landes, mit dem Sie verbunden sind.
Wenn es also um Absicherung geht, dann sollten Sie diese beiden
Dinge unterscheiden. Entweder Sie wollen ihren heimischen
Lebensstandard absichern, dann kaufen Sie Gold. Oder Sie wollen
in irgendeiner anderen Währung zahlungsfähig bleiben, dann
kaufen Sie sich diese Währung.
Wollen Sie zocken? Glauben Sie, dass der US-Dollar noch
schneller an Wert verliert als der Euro? Dann können Sie einen
Gold-ETF mit einer Währungsabsicherung kombinieren. Sie glauben
in diesem Fall also, dass der Goldpreis steigt und zwar noch
schneller gegenüber dem US-Dollar als gegenüber dem Euro.
Es ist eine kombinierte Spekulation, die in meinen Augen für
Sie als Privatanleger nichts mit einer Absicherung zu tun hat.
Wenn der US-Dollar fällt während im Umkehrschluss der Euro
sowie der Goldpreis steigt, führt dies für europäische Eigner
von Goldbarren dazu, dass sie keine Wertsteigerung für ihr Gold
verbuchen können. Der Euro ist ja gegenüber dem Gold stabil
geblieben.
Zocker rufen nun jedoch aus, dass der Goldpreisanstieg in US-
Dollar an den Europäern völlig spurlos vorbeigegangen sei. Gold
werde immer wertvoller, doch Europäer hätten nichts davon, wird
behauptet. Das ist aber Quatsch, da Europäer ja gleichermaßen
vom Wertzuwachs des Euros profitierten. Warum sollte der
Europäer über einen währungsgesicherten Gold-ETF am
Dollarverfall verdienen? Er sollte dann lieber sofort den US-
Dollar shorten und nicht über den Umweg eines
währungsgesicherten Gold-ETFs gehen.
Die Gefahr eines währungsgesicherten Gold-ETFs möchte ich Ihnen
auch nicht vorenthalten: Wenn jedoch der Euro fällt und der US-
Dollar und Goldpreis zueinander relativ stabil bleiben, wird
der währungsgesicherte Gold-ETF für den Europäer an Wert
verlieren. Die gewünschte Absicherung gegen einen Euro-Verfall
wird hier also zu einem Boomerang.
Also: Überlegen Sie sich genau, was Sie wollen: Absicherung
gegenüber dem Euro? Absicherung gegenüber dem US-Dollar? Oder
Zocken? Wenn Sie sich diese Frage beantworten können, dann wird
die Auswahl des Anlageinstrumentes einfach sein.
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05. KOLUMNEN-TICKER: NACHTRAG ZUM XETRA GOLD
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Ende Oktober habe ich eine Wunschanalyse zum ETC Xetra Gold
geschrieben. Das Feedback von Ihnen war sehr umfangreich,
vielen Dank. Besonders gefreut habe ich mich jedoch darüber,
dass der Mann, der Xetra Gold für die Deutsche Börse
konzeptioniert hat, mich kontaktierte. Ich hatte dadurch die
Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch mit ihm. Meine
Erkenntnisse daraus möchte ich Ihnen hiermit noch nachreichen.
Xetra Gold wird von der Deutschen Börse Commodities GmbH
ausgegeben, eine 100%ige Tochter der Deutschen Börse AG. Die
GmbH tut nichts anderes, als sich um das Xetra Gold zu kümmern.
Der Verwaltungsaufwand ist verschwindend gering und dessen
Kosten würden niemals dazu führen, dass das verwahrte Gold
aufgezehrt werden könnte. Ein operatives Geschäft darf die GmbH
nicht führen, alle operativen Tätigkeiten sind an Dienstleister
ausgelagert.
Die wesentlichen Ausgaben sind derzeit nur Marketingausgaben in
einem sechsstelligen Bereich, was bei dem Volumen des ETCs kaum
ins Gewicht fallen würde. Derzeit beträgt das Volumen des Xetra
Gold etwa 1.600 Mio. Euro. Auf der Passivseite der Bilanz der
GmbH stehen gerade einmal eine Mio. Euro unter sonstigen
Bilanzpositionen.
Davon abgesehen ist das Gold ohnehin Sondervermögen und dürfte
gar nicht angefasst werden. Es wird von der Clearstream Banking
AG verwaltet, eine weitere 100%ige Tochter der Deutschen Börse
AG. Bei einer Insolvenz von Clearstream gebe es
Abwicklungsprobleme, das Gold wäre aber dennoch nicht weg. Als
Zentralverwahrer deutscher Wertpapiere wird jedoch Clearstream
im Katastrophenfall vermutlich das letzte Haus sein, bei dem
das Licht ausgeknipst würde.
Für den Fall, dass die Kosten aus dem Ruder laufen, ist
ebenfalls vorgesorgt: Die Gebühr für Xetra Gold wird in
Promille vom aktuellen Gegenwert des Goldbestandes berechnet.
So würde dieses Instrument selbst eine Hyperinflation
unbeschadet überstehen.
Bleiben in meinen Augen drei Risiken: Erstens das Risiko, dass
im Falle eines, wodurch auch immer, erzwungenen Zwangsverkaufs
nicht der volle Goldpreis erzielt wird. Der Verlust würde sich
hier jedoch auf wenige Prozent beschränken. Zweitens, dass die
Abwicklung in Folge einer Insolvenz sehr viel Zeit in Anspruch
nehmen kann – schlimmstenfalls müssen Sie ein oder zwei Jahre
auf Ihr Geld warten. Und drittens ist Ihr Goldbestand zentral
registriert, und sollte es unserer Bundesregierung einmal
einfallen, Gold zu besteuern, gebe es kein entrinnen.
Wem diese Risiken zu groß sind, dem bleibt folglich nur noch
der Goldbarren oder die Goldmünze.
Übrigens möchte ich Ihnen eine Randbemerkung nicht
vorenthalten: Die Möglichkeit der Auslieferung der Goldbarren
gegen eine Gebühr ist ein Pluspunkt, der laut Aussage meines
Gesprächspartners bei anderen Gold-ETCs wie beispielsweise dem
von ETC Securities, Neid hervorruft.
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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.
Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.
Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.
Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.
Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.
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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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Heibel-Ticker Ende
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