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Heibel-Ticker 10/42 - Quartalszahlen Führen Zu Chaostagen An Der Wallstreet (DAX)

- 26.10.2010 15:37
HeibelTicker Total posts: 88 - Mitglied seit: 29.1.2010

Heibel Ticker

Börseninformationen verständlich aufbereitet

Wichtiger, als den neuesten "heißen Tipp" aufzuschnappen und Börsenentwicklungen hinterherzulaufen ist es, die Finanzwelt zu verstehen. So erkennen Sie neue Trends frühzeitig und können rechtzeitig Ihr Vermögen entsprechend investieren. Seit 1988 verfolgt Stephan Heibel aktiv das Börsengeschehen und erforscht stets die wahren Hintergründe von Kursbewegungen. Gründe, die Sie nur selten in den Massenmedien hören, geschweige denn verständlich aufbereitet bekommen. Vielleicht ist es sein Wesen als Diplom Volkswirt, dass er Zusammenhänge so lange durchleuchtet, bis eine schlüssige Erklärung erzielt wurde. Vielleicht ist es sein Interesse an seinen Mitmenschen, das ihn motiviert, verständliche Formulierungen zu finden.

"Es waren meine Leser, die mich seit meinen ersten, damals noch kostenfreien, Publikationen 1998 im größten deutschsprachigen Aktiennewsletter im Dialog durch Motivation und konstruktive Kritik dafür begeistert haben, Börseninformationen zu erstellen. Durch den direkten Kontakt mit meinen Lesern kenne ich Ihre vielfältigen Probleme und Fragen und kann so gezielt die Antworten finden."

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de



Kommentarliste
1 Kommentare
1
1 von 1 - 26.10.2010 15:42
HeibelTicker Total posts: 88 - Mitglied seit: 29.1.2010
______________________________________________

H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -

______________________________________________

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

5. Jahrgang - Ausgabe 42 (22.10.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: DAX NACH OBEN AUSGEBROCHEN
02. SO TICKT DIE BÖRSE: ABGESTIMMTES VERHALTEN ZWISCHEN
CHINA & USA
03. AUSBLICK: CHAOSTAGE AN DER WALLSTREET
04. WUNSCHANALYSE: XETRA-GOLD
05. DEPOTCHECK: DIALOG SEMICONDUCTOR, CENTROTEC SUSTAINABLE,
QUIAGEN, APPLE, FORTUNA SILVER
06. LESERFRAGE: ABSCHAFFUNG DER FED
07. BEOBACHTETE WERTE
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE

==============================================================
01. INFO-KICKER: DAX NACH OBEN AUSGEBROCHEN
==============================================================

Liebe Börsenfreunde,

die Quartalsergebnisse prasseln nur so auf uns Anleger herein,
es bleibt kaum Zeit für vernünftige Auswertungen. Und in dieses
Chaos hinein ruft der US-Finanzminister Tim Geithner seine
Forderung an die Exportnationen (Deutschland, Japan und China),
durch eine Stärkung der Binnenkonjunktur den Druck von den
Ländern zu nehmen, die ihre Finanzen nicht im Griff haben
(okay, ist meine Formulierung). Er forderte beiderseitig auf,
die Steuern in den Exportnationen zu senken und in den
Importnationen wie den USA zu erhöhen. Nur so können seiner
Ansicht nach die Ungleichgewichte im Welthandel beseitigt
werden.

Es wäre mir neu, wenn die nationale Politik mit
Steueranpassungen den weltweiten Handel in ein Gleichgewicht
führen könnte. Abenteuerlich, diese Forderung. Ich habe im
Kapitel 02 analysiert, warum Geithner gerade heute diese
Forderung veröffentlicht und was wirklich dahinter steckt.

Im Ausblick habe ich sodann eine Reihe von Unternehmen
betrachtet, die diese Woche ihre Quartalszahlen veröffentlicht
haben. Meines Erachtens hat die Kursreaktion inzwischen
überhaupt nichts mehr mit dem Erfolg oder Misserfolg des
entsprechenden Unternehmens in der abgelaufenen Periode zu tun.
Auch hier habe ich so meine eigene Betrachtungsweise, was
wirklich hinter den Kursreaktionen steckt.

Die heutige Wunschanalyse behandelt den ETF Xetra Gold von der
Deutschen Börse. Bei der Analyse bin ich über den Goldpreis
hinaus auch auf das Währungsgefüge eingegangen, die Konzeption
des Euros sowie des US-Dollars und auf das, was in den nächsten
Jahren auf uns zukommen könnte. Also vielleicht etwas abgehoben
und kaum für die schnelle Mark verwertbar, doch sicherlich
hilfreich, solche Szenarien im Hinterkopf zu haben.

Der Depotcheck behandelt einige extrem interessante Aktien.
Doch auf den zweiten Blick gibt es doch eine ganze Reihe von
Änderungen, die ich bei diesem Portfolio vornehmen würde. Mehr
dazu im Kapitel 05.

Passend zur Wunschanalyse habe ich eine Leserfrage abgedruckt,
die sich mit der Bestrebung der amerikanischen Tea-Party
beschäftigt, die US-Notenbank abzuschaffen. Unvorstellbar,
würde jeder als erste Reaktion sagen. Und so ist auch meine
Antwort, denn diese Forderung geht zu weit. Doch alleine dieses
Gedankenspiel zeigt erneut die Probleme des internationalen
Finanzsystems.

Die Kurse sind diese Woche Achterbahn gefahren und wir haben in
unserer Liste der beobachteten Werte einige Änderungen
vorgenommen. Darüber hinaus gab es eine Reihe von
Quartalszahlen zu unseren Werten. Die entsprechenden Kommentare
finden Sie im Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab sofort im
Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts101022.pdf

Ich wünsche eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

==============================================================
02. SO TICKT DIE BÖRSE: ABGESTIMMTES VERHALTEN ZWISCHEN
CHINA & USA

==============================================================

Heute hat der US-Finanzminister Tim Geithner wieder einmal in
einem Brief die Exportnationen angegriffen. Diese sind Japan,
Deutschland und vorallem China, denn diese drei Länder
erwirtschaften derzeit die größten Handelsüberschüsse.

Japan und Deutschland sind liebgewonnene Partner der USA. Ich
denke nicht, dass die USA das weltweite Gleichgewicht
korrigieren wollen, indem sie Deutschland und Japan angreifen.
Vielmehr dürfte der Angriff den Chinesen gelten, denen immer
wieder die Bindung des chinesischen Yuan an den US-Dollar
vorgeworfen wird.

Vor wenigen Tagen haben die Chinesen den Yuan um 2% gegenüber
dem US-Dollar aufgewertet. Sie tun das seit einigen Jahren
regelmäßig. Und sie tun das immer dann, wenn es ihnen passt,
nicht wenn es von anderen gefordert wird.

Sie wissen sicherlich, wie wichtig es für Chinesen ist, „ihr
Gesicht zu wahren“. Wer bei Verhandlungen Chinesen zu einer
Meinungsänderung bewegen möchte, der muss ihnen eine
Argumentationsmöglichkeit eröffnen, dass die Meinungsänderung
vom Chinesen gewollt und zum Vorteil der Chinesen ist. Sie
werden niemals einen Chinesen sehen, der „klein beigibt“. Er
würde sein Gesicht verlieren und etwas Schlimmeres gibt es
kaum.

So sehe ich das Auspacken der Peitsche durch US-Finanzminister
Geithner als zeitlich gut abgestimmt mit der 2%igen Aufwertung
des Yuan. Die Chinesen haben aus eigenen Stücken getan, was
erforderlich ist. Sie haben es in der Geschwindigkeit getan,
die sie selbst für richtig halten, und nun wird es einige
Wochen oder Monate Pause geben.

Zeit, die Tim Geithner nutzen kann, populistisch auf dem
Feindbild der Chinesen herumzuhacken. Das ausgeuferte
Handelsdefizit der USA muss ja einen Grund haben, ein
Schuldiger wird gesucht. Und es liegt den Amerikanern ebenso
fern, ihr Gesicht zu verlieren und Fehler in der Politik
zuzugeben wie den Chinesen. Also wird China für das
Handelsdefizit verantwortlich gemacht, die Begründungen sind
bereits hinreichend durch die Presse gejagt worden und das
amerikanische Volk hat ein gemeinsames Feindbild, das für die
eigene Misere verantwortlich gemacht wird.

Die Zwischenwahlen im November lassen grüßen!

International dürfte der Brief von Geithner meines Erachtens
also kaum eine Wirkung haben. Die Chinesen haben ihre
Hausaufgaben bereits im Vorfeld gemacht. Und seine Forderungen
wie „Steigerung der Binnenkonjunktur durch Lohnsteigerungen und
Steuersenkungen in den Exportnationen“ werden von den
Ereignissen in Deutschland bereits erfüllt: Brüderle fordert
kräftige Lohnsteigerungen als Dank für die Entbehrungen während
der Krise und Forschungsinstitute vermelden das größte Wachstum
der deutschen Binnenkonjunktur seit 20 Jahren.

Der Forderung nach Lohnsteigerungen habe ich als konservativer
Unternehmer im Heibel-Ticker vom 3. September übrigens bereits
ein ganzes Kapitel gewidmet.

Die Forderung Geithners dürfte somit als Wahlkampfgerassel
einzustufen sein. Auf dem G20 Gipfel wird dieses Thema wohl nur
am Rande behandelt.


Schauen wir uns nun einmal die Wochenperformance der
wichtigsten Indizes an:


INDIZES 21.10.10

Dow Jones 11.146 0.5%
DAX 6.611 2,4%
Nikkei 9.426 -0,8%
Euro/US-Dollar 1,393 -1,1%
Euro/Yen 112,875 -1,4%
10-Jahres-US-Anleihe 2,53% 0,0
Umlaufrendite Dt 2,15% 0,1
Feinunze Gold USD $1.323,40 -4,0%
Fass Crude Öl USD $82,30 -2,0%
Baltic Dry Shipping I 2.720 -1,8%
Kupfer in US$/to 8.360 -0,4%


Hmmm, so richtig schlau werde ich aus den Bewegungen auf den
ersten Blick nicht (aber auf den zweiten! Siehe nächstes
Kapitel). Der DAX ist wesentlich besser gelaufen als Dow Jones
und Nikkei, vielleicht einfach nur, weil die Euro-Rallye
endete.

Die Goldpreis-Rallye sowie auch die ÖlpreisRallye haben eine
Verschnaufpause eingelegt. Komisch, dass die beiden parallel
laufen, wo doch der Ölpreis ein Pulsmesser für die Konjunktur
ist (wie auch das Kupfer) und das Gold in Krisenzeiten gesucht
wird.

Ich denke, wir müssen uns durch die einzelnen
Quartalsergebnisse kämpfen, um ein besseres Bild über die
Ereignisse zu bekommen. Eine Zusammenfassung habe ich im
nächsten Kapitel erstellt.

Schauen wir uns einmal an, was die Stimmung unter den Anlegern
hergibt:


Sentimentdaten
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
01.10.- 08.10. (189): 48% / 10%
08.10.- 15.10. (173): 51% / 6%
15.10.- 22.10. (281): 48% / 10%

Kaufempfehlungen der Analysten
Apple, HeidelbergDruckmaschinen, BASF

Verkaufempfehlungen der Analysten
Pernod-Ricard, Harley-Davidson, Infosys

Privatanleger
40. KW 2010: 53% Bullen (71 Stimmen)
41. KW 2010: 71% Bullen (74 Stimmen)
42. KW 2010: 50% Bullen (84 Stimmen)

Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 6.488

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Electricité de France, HeidelbergDruckmaschinen, Deutsche Bank

Verkaufempfehlungen der Privatanleger
Ameriprise Financial, Du Pont Nemours, BIC S.A.

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:http://www.sharewise.com?heibel


Der überschwängliche Optimismus der Vorwoche ist bei den
Privatanlegern verschwunden (71% auf 50% Bullen). Auch die
Analysten sind wieder etwas vorsichtiger geworden. Ich halte
das für eine gesunde Entwicklung und für beachtlich vor dem
Hintergrund, dass diese Stimmungseintrübung bereits auf einem
DAX-Niveau von 6.600 Punkten erfolgt. Daraus würde ich
schließen, dass eine Korrektur oder Konsolidierung, die nach
der Rallye der vergangenen Wochen überfällig ist, sehr
verhalten ausfallen dürfte. Vielleicht reicht ja auch schon
eine Phase der Seitwärtsbewegung, um die überkaufte Situation
abzubauen.

Der Ölsektor ist aus der Schusslinie, heute sind die Banken
dran. Die Banken haben ihre Bilanzen nach der Krise inzwischen
deutlich aufgebessert. Und nun folgt auch eine erfreuliche
Gewinnentwicklung. Doch in den USA torpedieren überraschende
Interessengemeinschaften (bspw. BlackRock mit der New York
Notenbank) den Bankensektor. Geschäfte sollen rückgängig
gemacht werden, die Rechtssicherheit wird stark strapaziert.

Doch versuchen Sie einmal zu ergründen, ob die
Quartalsergebnisse nun überwiegend positiv oder negativ
ausgefallen sind. Aus den Kursreaktionen können Sie das nicht
ablesen. Dazu ist die „Berichtssaison“, wie die drei Wochen im
Quartal genannt werden, in denen die meisten Quartalsberichte
veröffentlicht werden, zu turbulent.

Ein wenig Licht ins Dunkel werde ich im folgenden Kapitel
bringen.



==============================================================
03. AUSBLICK: CHAOSTAGE AN DER WALLSTREET
==============================================================

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.


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04. WUNSCHANALYSE: XETRA-GOLD
==============================================================

Xetra-Gold ist ein Gold ETF, der für Anleger mit einem
Zeithorizont von 12-18 Monaten geeignet ist. In der heutigen
Wunschanalyse habe ich den Schwerpunkt auf die Bestimmung der
Faktoren gelegt, die für den nachhaltigen Goldpreisanstieg auf
den Weltmärkten verantwortlich sind. Schneller als mir recht
war, landete ich da bei einer Zukunftsbestimmung für den Euro
und den US-Dollar.

WAS DER NUTZEN VON GOLD MIT SEINEM PREIS ZU TUN HAT

Ein Teil der Goldproduktion geht in die Schmuckindustrie. Ein
Teil wird sogar auf Platinen in der Chipindustrie verwendet.
Doch der größte Anteil der Jahresproduktion von Gold wird zu
dem seit Jahrhunderten angehäuften Vermögen an Goldbarren in
Tresore gelegt. Staaten, Notenbanken, die Weltbank und viele
Reiche dieser Erde lagern einen Teil ihrer Vermögen in Form von
Goldbarren.

Die Lagerung kostet Geld, Zinsen gibt es beim Gold nicht und so
gibt es einige Anleger, die statt Lagerungsgebühren lieber
Depotgebühren zahlen und statt des Barrens im Tresor eben ein
ETF ins Depot gebucht bekommen wollen. Das ist häufig
günstiger, vielleicht schneller, in jedem Fall aber bequemer.
Über ein paar Mausklicks kann man zum stolzen Goldbesitzer
werden, und ebenso schnell kann man das Gold auch wieder
verkaufen.

Der „Spread“, also die Spanne zwischen Ankaufs- und
Verkaufskurs beim Xetra-Gold ETF der Deutschen Börse, ist
wesentlich kleiner als beim Goldbarren und so lässt sich schon
auf kleine Kursgewinne spekulieren. Neben Xetra-Gold gibt es
eine ganze Reihe von entsprechenden Gold ETFs, die das Vermögen
ihrer Anleger mit physischem Gold hinterlegen. Es gibt aber
auch andere ETFs und Fonds, die von sich behaupten, die
Entwicklung des Goldpreises abzubilden ohne jedoch das
physische Gold selbst zu kaufen. Es werden stattdessen über
Gold-Futures entsprechende Preisänderungen abgebildet, und je
ausgefeilter der zugrunde liegende Algorithmus, desto besser
gelingt dies auch.

So beträgt heute das Volumen der auf Gold lautenden
Finanzderivate ein Vielfaches des Volumens des verfügbaren
Goldes. Viel mehr Menschen haben ein verbrieftes Recht auf
Gold, als es tatsächlich an Gold gibt. Es wird geschätzt das
weltweit rund 155.000 Tonnen Gold existieren. Das entspricht
einem Wert von rund 700 Mrd. USD, wenn Sie den aktuellen
Goldpreis von 1.350 USD/Unze Gold zugrunde legen.

Wenn Sie Gold als Alternative zu einem Investment in Aktien,
Anleihen oder in Immobilien sehen, dann nimmt sich der absolute
Wert allen Goldes der Erde mit 700 Mrd. USD ziemlich bescheiden
aus gegenüber den auf Papier verbrieften Unternehmenswerten,
bei denen allein schon die beiden Unternehmen Apple und Exxon
auf einen Wert in dieser Region kommen. In Sachen Immobilien
relativiert sich dieser Wert recht schnell, wenn Sie sich die
Hilfsaktionen verschiedener Länder in Erinnerung rufen: In den
USA wurden allein die Banken mit höheren Summen gestützt.

Und wenn Sie sich vor Augen führen, dass China amerikanische
Staatsanleihen im Wert von 900 Mrd. USD besitzen, dann wird es
deutlich, wie gering der Anteil des Goldes im weltweiten
Portfolio nur sein kann. Stellen Sie sich einmal vor, China
beschließt ein Drittel seiner Währungsreserven in US-Dollar,
ein Drittel in Euro und ein Drittel in Gold anzulegen. Es wäre
beim heutigen Wert des Goldes nicht möglich. Ungeachtet dessen
wäre es auch nicht sinnvoll, wie ich weiter unten zeigen werde.

Wir halten fest, dass Gold in erster Linie deshalb so viel wert
ist, weil es wenig davon gibt und weil es international
akzeptiert wird.


GOLD ALS WÄHRUNGSRESERVE

Auf den Seiten der „Goldbugs“, der Goldbullen finden sich immer
wieder lange Artikel darüber, dass eine goldgedeckte Währung
die einzig stabile Währung wäre. Ich halte das für Quatsch,
denn diesen Kritikern ist häufig entgangen, welche Probleme
goldgedeckte Währungen mit sich brachten: Insbesondere die
Weltwirtschaftskrise 1929-1932 wurde durch die Golddeckung der
Währungen verstärkt. Papiergeld, das für ein funktionierendes
Wirtschaftssystem wie das Schmieröl für den Motor wirkt, wurde
in Krisenzeiten gegen Gold zurückgetauscht. Die Geldmenge sank
und die Rezession verstärkte sich dadurch nur noch mehr.
Goldgedeckte Währungen haben über Jahrhunderte immer wieder zu
Rezessionen geführt, denen Regierungen hilflos gegenüber
standen.

Wir können uns gerne über den Sinn und Unsinn von Zinsen
unterhalten. In welchem Umfang sollte die „Geldmenge“ vermehrt
werden, warum muss Geld, das nur einfach so herumliegt,
verzinst werden? Über diese Fragen gibt es in der Wissenschaft
eine rege Diskussion. Aufgrund von Zinshandhabungsproblemen
jedoch zur Steinzeit zurückzukehren, halte ich für die falsche
Richtung.

Der Euro ist beispielsweise an die Wirtschaftsleistung der EU
gekoppelt. Damit kann der Wert des Euros nur entsprechend eines
Wohlstandsanstiegs wachsen, kurzfristig kann durch eine
Geldmengenausweitung jedoch auf Verwerfungen im Finanzsystem
reagiert werden. Ich halte den Euro, wenn die Maastricht-
Kriterien konsequent eingehalten werden, für eine recht
passable Lösung. Um Längen besser zumindest als der US-Dollar,
was wir am kontinuierlichen Vertrauensgewinn des Euros ablesen
können.

Doch die ganze Welt schaut auf den Goldpreis des Goldes, und
der hat in den vergangenen Wochen fast täglich neue
Rekordstände erreicht. In der ganzen Welt gibt es tatsächlich
nicht viele wirklich frei handelbare Währungen. Der US-Dollar
gilt als eine solche. Der Euro, das britische Pfund und
vielleicht noch der japanische Yen. Die meisten Länder unserer
Erde richten ihre Geldpolitik an einer dieser Währungen aus:
China koppelt den Yuan an den US-Dollar. Der Großteil des
südost-asiatischen Raumes koppelt seine jeweilige Währung an
China. Viele Länder lassen Wechselkursänderungen nur von Zeit
zu Zeit und in einem kontrollierten Umfang zu.

Als Verfechter freier Wechselkurse muss ich jedoch gestehen,
dass diese Methode ihren Sinn hat. Geschäfte von inländischen
Unternehmen mit dem Ausland können von einem Profit zu einem
Verlust gedreht werden, wenn zwischen Vertragsabschluss und
Bezahlung der Wechselkurs stark schwankt. So müssten selbst
kleine Unternehmen schon an den Devisenmärkten aktiv
teilnehmen, um diese Risiken für teures Geld
(Optionsscheinprämie!) abzusichern. Stabile Wechselkurse haben
ihren Wert.


US-DOLLAR ALS WICHTIGSTE WÄHRUNG DER WELT - NOCH

Ein Großteil der Welt richtet die eigene Geldpolitik am US-
Dollar aus. Und somit ist es nicht verwunderlich, dass die
meisten Rohstoffpreise in US-Dollar notiert werden. Oder ist es
anders herum: Weil die Rohstoffe in US-Dollar gehandelt werden,
hängen viele Länder ihre Währung an den US-Dollar? Nun, wie dem
auch sei, die Welt verliert derzeit das Vertrauen in die
Stabilität des US-Dollars und sucht nach Alternativen zum US-
Dollar. Aus den USA hören wir immer wieder weitere
Geldmengenausweitungen und von immer neuen
Konjunkturprogrammen, finanziert durch Staatsanleihen, die von
der US-Notenbank gekauft werden. Wie viel ist ein US-Dollar
denn tatsächlich wert?

In Gold gemessen: Immer weniger und weniger. Sie müssen immer
mehr US-Dollar auf den Tisch legen, um eine Unze Gold zu
erhalten. Auch der Euro steigt gegenüber dem US-Dollar. Und das
Gold steigt gegenüber dem Euro. Ich sehe den Hintergrund in
diesen Vorgängen wie folgt:

Der Euro ist mit seiner Kopplung an die Wirtschaftsleistung der
EU bereits recht gut aufgestellt. Mangels automatisierter und
in der Praxis erprobter Strafen für Defizitsünder ist das
Vertrauen noch nicht vollständig, doch ich sehe die EU auf dem
richtigen Weg. Die EZB ist von der Politik unabhängig und hat
nur das eine Ziel der Geldwertstabilität.

Der US-Dollar hat keine Basis. Er war früher an das Pfund
gekoppelt, seit Bretton Woods 1943 war der US-Dollar an das
Gold gebunden. 1971 wurde die Goldbindung aufgehoben, seither
schwebt der Greenback wie ein Blatt im Wind. Es fehlt die
Basis. Schlimmer noch, das zuständige Institut, die US-
Notenbank Federal Reserve, hat zusätzlich zur
Geldwertstabilität noch ein zweites Ziel in die Statuten
geschrieben: Ausgleich der Wirtschaftsschwankungen. So wird zu
Lasten der Geldwertstabilität die Geldmenge ausgeweitet, wenn
es dem Arbeitsmarkt förderlich ist.

Ein kleines Land, das alleine seine eigene Geldpolitik
betreibt, kann so verfahren und wird über eine kontinuierliche
Abwertung der eigenen Währung sodann die Rechnung dafür
bezahlen. Der US-Dollar ist jedoch zu stark im internationalen
Finanzgefüge integriert und wird daher nicht direkt auf
geldpolitische Entscheidungen reagieren. Die Reaktion erfolgt
zeitversetzt immer erst dann, wenn die Währungsreserven anderer
Nationen strategisch (also langfristig) umgeschichtet werden.

Schritt für Schritt erfolgt also derzeit eine Abwertung des US-
Dollars, obwohl seine Kaufkraft aufgrund der langsamen Reaktion
und seiner bedeutenden Rolle als weltweiter Maßstab eigentlich
viel höher sein müsste. Die Flucht aus dem US-Dollar erfolgt in
den Euro und in das Gold. Der Umstand, dass der Goldpreis
gegenüber dem Euro ebenfalls ansteigt, ist darauf
zurückzuführen, dass es wesentlich weniger Gold auf der Welt
gibt als Euro, ein kleiner Nachfrageschub nach Gold führt zu
einem viel größeren Preisaufschlag als ein entsprechender
Schwenk zum Euro. Zum anderen ist der Euro aus oben genannten
Gründen noch nicht am Ziel angekommen; es stehen noch einige
festigende Maßnahmen aus.

So sehe ich das Gold als eine Übergangswährung. Während die
Probleme des US-Dollars bereits in seiner Konzeption stecken
und kontinuierlich größer werden, sind die Probleme des Euros
noch nicht gelöst. Übergangsweise parken Anleger also ihr Geld
in Gold.


WO FÜHRT DAS ALLES HIN

So, nun kommen wir also zu der Frage, mit der sich Chartisten
genauso gerne beschäftigen wie Volkswirte und Spekulanten. Wo
wird der Goldpreis noch hinlaufen?

Es gibt die eine Antwort, die eben auch dem US-Dollar eine
wirtschaftliche Basis geben möchte. Und diese besagt, dass der
Goldpreisanstieg so weit gehen kann, dass am Ende eine Unze
Gold den Stand des Dow Jones erreicht. 1980, also am Ende der
letzten Goldhausse (nach der Entkopplung des US-Dollars von der
Golddeckung 1971 bis eben 1980) stand der Dow Jones bei 800
Punkten und die Unze Gold kostete ebenfalls 800 USD.

So wird nun darüber spekuliert, ob der Dow Jones auf 4.000
Punkte fallen wird und dort den Goldpreis je Unze trifft, oder
ob die Unze vielleicht am Ende sogar einen Wettlauf mit dem Dow
Jones in den Himmel startet.

Ich halte diesen Ansatz für Kaffeesatzleserei, so wie fast jede
Preiszielbestimmung letztlich von Kaffeesatzleserei kaum zu
unterscheiden sein wird. Ob 2.000 US-Dollar je Unze, ob 4.000
oder 10.000, ich halte die weiteren Entwicklungen für stark
abhängig von politischen Entscheidungen.

Ein anderer Ansatz kümmert sich weniger um das Preisziel als
vielmehr um ein zeitliches Ziel. Es gibt wellenförmige
Bewegungen, die sich über lange Zeiträume wiederholen. So gibt
es 70-Jahres-Zyklen, mit denen akribische Finanzhistoriker
sämtliche Krisen bis viele Jahrhunderte zurück zur Tulpenkrise
von Amsterdam zurückverfolgen. Diese Zyklen lassen sich in
Unterzyklen unterteilen und wiederum in kleinere wellenförmige
Bewegungen, die allesamt als bestimmte Indikatoren ausgewiesen
und interpretiert werden.

Diesem Ansatz zufolge hat die neue Goldhausse ungefähr kurz vor
der Jahrtausendwende begonnen und sollte irgendwann in den
Jahren 2013 bis 2017 enden. Ein sehr grober Zeitraum, wenn wir
bedenken, dass wir nächstes Jahr bereits in das Jahr 2011
einlenken. Ich habe mich 2002 mit dieser Theorie auseinander
gesetzt und muss sagen, bis heute finde ich sie noch immer
recht stimmig.

So habe ich nunmehr seit acht Jahren Gold kontinuierlich zum
Kauf empfohlen. Ich werde dies vor dem Hintergrund der
aktuellen Entwicklungen wohl auch noch ein paar Jahre weiter
tun. Ab dem Zeitraum um 2013 herum werde ich jedoch kritischer
auf den Goldpreis schauen, auf die zugrunde liegenden
Entwicklungen, die für den Preisanstieg verantwortlich sind.
Denn letztlich ist der „Nutzen“ für die Menschheit recht
gering, wenn man mal vom Wertaufbewahrungsmittel absieht.


WIE WIRD DAS WELTFINANZSYSTEM VON MORGEN AUSSEHEN?

Wenn wir nun also wissen wollen, was in den Jahren 2013 bis
2017 ggfls. passieren könnte, so müssen wir uns nur die
Schiefstände anschauen, die in den vergangenen Jahren zutage
traten: Blasenbildung, einseitige Entwertung zu Lasten anderer
Länder, schleichende Enteignung des Volkes zur Finanzierung von
Staatsschulden, ... Ich denke, dass die Probleme erkannt sind.
Ich denke, dass Lösungen diskutiert werden und die Akzeptanz
von ausgefallenen Ansätzen langsam steigt.

Ich glaube nicht, dass in der heutigen Zeit für einen solchen
Übergang Panzer durch die Straßen rollen müssen. Aber eine
schrittweise Verbesserung des internationalen Finanzsystems
steht auf dem Programm. Heute sorgen Ereignisse wie die Pleite
Griechenlands oder Islands dafür, dass die Akzeptanz von
einschneidenden Änderungen steigt. Ich kann mir gut vorstellen,
dass einzelne Länder über die Steuerschraube versuchen werden,
notwendige Anpassungen ihres nationalen Währungssystems
abzufedern. Und ich kann mir gut vorstellen, dass der US-Dollar
seine dominante Rolle verlieren wird.

Doch wie genau eine Lösung aussehen könnte, das kann heute noch
niemand absehen. Und Ungewissheit ist das Schlimmste für einen
Anleger, deswegen steckt er sein Geld übergangsweise in Gold.
Wenn sich ein besseres internationales Finanzsystem am Horizont
abzeichnet, wird der Goldpreis seine Rallye beenden.


XETRA-GOLD
So, nun ist aus der Analyse von Xetra-Gold eine Analyse unseres
Währungssystems geworden. Der Anbieter von Xetra-Gold, die
Deutsche Börse, bietet die Auslieferung des zugrunde liegenden
Goldes gegen eine Gebühr von 140 Euro an. Sie haben also eine
ziemlich hohe Gewährleistung dafür, dass Sie auch an ihr Gold
herankommen, wenn’s hart auf hart kommt.

Doch letztlich ist eben ein Abwickler dazwischen, der immer mal
Pleite gehen kann. Und bei der Deutschen Börse ist die Chance
recht groß, dass dies zufällig genau dann der Fall sein könnte,
wenn Sie tatsächlich an Ihr Gold heran wollen. Somit ist auch
Xetra-Gold in meinen Augen kein Ersatz für die Goldbarren im
Tresor. Doch für einen Anleger mit einem Anlagehorizont von 12-
18 Monaten ist dieses Instrument sehr geeignet, um zu
vertretbaren Kosten und vor allem bequem an der
Goldpreisentwicklung zu partizipieren.

Sie bezahlen eine Management-Gebühr von 0,36% p.a. und den
Spread zwischen An- und Verkauf, der jedoch im Vergleich zum
Spread bei Barren sehr gering ist. Sie können hier bequem durch
einen Mausklick reagieren und sich schnell von dem Gold
trennen, wenn die Hausse Ihrer Ansicht nach einmal vorbei zu
sein droht.

Xetra-Gold hat keine Laufzeitbeschränkung, läuft also endlos.
Damit brauchen Sie keinen schleichenden Preisverlust fürchten,
den es bei zeitlich befristeten Papieren gibt. Xetra-Gold wird
in Euro notiert und bildet ein Gramm Gold ab. Eine Unze besteht
aus 31,105 Gramm Gold. Somit müssen Sie den in Euro notierten
Goldpreis durch 31,105 teilen, um den Preis von Xetra-Gold
abzuleiten. Heute steht der Kurs bei 31,25 Euro.


FAZIT: GUT GEEIGNET ALS KONSERVATIVE VERMÖGENSKOMPONENTE

Viele Anleger scheuen den Weg zum Goldhändler, das Risiko und
die Mühen beim Transport zum Tresor und den Umstand, das Gold
nur dort verfügbar zu haben. Für diese Anleger ist ein Gold ETF
eine gute Alternative. Xetra-Gold ist ein Papier, das durchaus
vertrauenserweckend strukturiert ist (Auslieferungsmöglichkeit
sowie namhafter Emittent) und eignet sich daher insbesondere
für deutsche Anleger, die den Emittenten im eigenen Rechtsraum
haben wollen, gut.

In meinen Augen ist die Goldhausse noch lange nicht zu Ende. Es
wird meiner Einschätzung nach auf eine US-Dollarkrise
hinauslaufen, die in irgendeiner Form zu einer Neuordnung des
internationalen Finanzsystems führt. Bislang ist, einmal
abgesehen von der Goldpreisrallye, noch nicht viel zu sehen von
einer US-Dollarkrise und so dürfte die Rallye noch einige Zeit
lang anhalten.

Ob der Goldpreis seine Höchststände bei 1.500 USD/Unze, bei
2.000, 4.000 oder noch weiter oben sehen wird, ist heute noch
nicht absehbar. Auch zeitlich gesehen kann der US-Dollar noch
zwei, drei, fünf oder viel mehr Jahre weiter als dominierende
Währung unser internationales Finanzsystem beherrschen. Als
Anhaltspunkt habe ich mir den Zeitraum 2013-2017 und den Preis
2.000 bis 4.000 USD/Unze gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt bzw.
Preis werde ich meine Erwartungen intensiver mit den
Entwicklungen an den Währungsmärkten abstimmen.


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05. DEPOTCHECK: DIALOG SEMICONDUCTOR, CENTROTEC SUSTAINABLE,
QUIAGEN, APPLE, FORTUNA SILVER

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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

=================

FRAGE:

Hallo Herr Heibel,

nein, kritisieren möchte ich an Ihrem Ticker gar nichts; ich
finde Ihre Schreibe erfrischend unaufgeregt und es ist
tatsächlich mit Abstand der beste Börsendienst für Laien, den
ich ausprobiert habe. Auf jeden Fall werde ich weiter Ihren
Standard-Ticker lesen, dessen Abonnentin ich bereits war/bin.

Meine Kündigung resultiert eher aus dem Grund, dass ich für die
nächste Zeit aufgrund eines Auslandsaufenthaltes keine
Gelegenheit haben werde, mich um Aktien zu kümmern. Auch habe
ich eine Menge "Altlasten" in meinem Depot und zurzeit ist da
kein Platz für Neues. Aber ab nächstem Jahr kann ich mir
durchaus vorstellen, langfristig von Ihrem Heibel-Ticker PLUS
zu profitieren.

Auch wenn's vielleicht vermessen ist, würde ich mich natürlich
über eine Analyse meiner größten Werte freuen :-) . Vielleicht
passt's ja - ansonsten, nehmen Sie's einfach nur zur Kenntnis,
was so 'ne Leserin auch im Depot haben könnte.

Dialog Semiconductor
Centrotec Sustainable
Quiagen
Apple
Magix
Fortuna Silver

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen, Cornelia aus Witzenhausen


ANTWORT:

Gerne schaue ich mir Ihr Portfolio einmal näher an. Magix ist
zu klein, ich kann die Aktie daher nicht behandeln. Als
Softwareanbieter würde sich das Unternehmen nicht gut im Umfeld
von Apple & Dialog Semi machen.

DIALOG SEMICONDUCTOR

Baut die Powermanagementchips für das iPhone und vermutlich
auch für das iPad. Dabei hat das Unternehmen einen innovativen
Ansatz erfolgreich umgesetzt: Was früher zweidimensional auf
eine Platine gepresst wurde, wird nunmehr in dreidimensionale
Schaltkreise ausgeweitet. Das ist platz- und stromsparend.

Die guten Verkaufszahlen von Apple haben dem Kurs bereits Beine
gemacht, die Aktie ist in den vergangenen sechs Wochen um 50%
angesprungen. Ich halte Dialog Semiconductor für gut
positioniert, um auch künftig ein bevorzugter Partner von Apple
zu bleiben. Das Bewertungsniveau (KGV 22, keine Dividende)
entspricht jedoch einem Wachstumsunternehmen, das sich keine
Fehler erlauben kann. Wenn da wieder einmal (wie schon häufig)
Gerüchte über ein mögliches Ende der Partnerschaft mit Apple
aufkommen, wird der Kurs kräftig einbrechen.

Im laufenden Jahr springt der Umsatz Analystenerwartungen
zufolge um über 50% auf 230 Mio. Euro an, der Gewinn (EBIT)
solle sich verdoppeln. Und auch für das nächste Jahr werden
Wachstumsraten von 25% (Umsatz) und 45% (Gewinn) erwartet. Die
Bilanz strotzt vor freien liquiden Mitteln, derzeit sind rund
100 Mio. Euro an Nettoliquidität verfügbar.


CENTROTEC SUSTAINABLE

Das Solarunternehmen Centrosolar ist aus der Centrotec
Sustainable entstanden, die Nordrhein-Westfälische Mutter hält
heute noch 34% an Centrosolar. Die verbleibenden
Geschäftsbereiche klingen vielleicht nicht so sexy, sind
jedoch, wie ich nunmehr als Häuslebauer sagen kann, nicht
minder attraktiv: Klimasysteme mit Wärmerückgewinnung und
Lüftungstechnik, Kunststoffabgassysteme für Solarsysteme sowie
Medizintechnik. Mit 495 Mio. Euro Umsatz werden im laufenden
Jahr Erwartungen zufolge 34,8 Mio. Euro Gewinn (EBIT)
erwirtschaftet. Das KGV notiert bei 10. Der Verschuldungsgrad
ist gering und vor dem Hintergrund der stabilen
Wachstumsaussichten halte ich das Bewertungsniveau für fair.


QIAGEN

Das Biotech-Unternehmen ist in den vergangenen Monaten im Kurs
stark zurück gekommen und notiert nun auf einem KGV von 19. Für
das erwartete Umsatzwachstum von 11% mit überproportionalem
Gewinnanstieg (+15%) halte ich dieses Kursniveau für Qiagen für
günstig. Die Bilanz ist sauber, die Nettoliquidität beträgt 41
Mio. Euro. Für Qiagen gilt: Ich kann mich nicht erinnern, wann
dieses Top-Unternehmen zuletzt so günstig zu haben war.


APPLE

Zu Apple brauche ich nicht viel schreiben: Das iPad wird sich
seinen neuen Markt schaffen und ich nehme an, dass Apple
dadurch nun die Türen der EDV-Abteilungen von Unternehmen
aufstoßen wird. Die Wachstumsstory ist noch immer intakt,
obwohl Apple mit einer Marktkapitalisierung von 226 Mrd. USD
eher ein Koloss ist als ein Wachstumsunternehmen. Ich würde die
Aktie noch eine Weile behalten.


FORTUNA SILVER

Eine kanadische Silbermine, deren Aktien überwiegend an der
deutschen Börse gehandelt werden. Ich habe das nie verstanden,
warum ein solches Unternehmen nicht in seiner Heimat bleibt und
bin daher stets etwas skeptisch, wenn ich diese Konstruktion
sehe. Zu dem Unternehmen finde ich kaum qualitativen research
und kann mir also kaum eine Meinung bilden. Die Bilanzdaten
sehen gut aus, doch was hinter der Bilanz steckt, kann ich aus
der Ferne nicht beurteilen.

Der Silberpreis entwickelt sich häufig in die gleiche Richtung
wie der Goldpreis, jedoch mit einem wesentlich stärkeren
Ausschlag. Nachdem die Korrektur bei den Edelmetallmärkten in
diesem Sommer sehr schwach ausgefallen war, erwarte ich für den
Herbst einen Preisanstieg auf den Edelmetallmärkten. Mit Silber
würden Sie überproportional davon profitieren, denn Silber ist
nicht nur bei Anlegern beliebt, sondern wird auch intensiv von
der Industrie verwendet.

Ich halte mich von den meisten Silberminen fern. Wenn, dann
würde ich mir Silver Wheaton einmal anschauen. Die Aktie wirkt
wie ein Optionsschein auf die Silberpreisentwicklung.


KORRELATIONSMATRIX

tgl.
DLG.de CEV.de QIA.de AAPL FVI.to
DLG.de 1,00 0,49 0,12 0,58 0,35
CEV.de 0,49 1,00 0,21 0,28 0,29
QIA.de 0,12 0,21 1,00 0,09 0,16
AAPL 0,58 0,28 0,09 1,00 0,41
FVI.to 0,35 0,29 0,16 0,41 1,00


wtl.
DLG.de CEV.de QIA.de AAPL FVI.to
DLG.de 1,00 0,43 0,28 0,67 0,48
CEV.de 0,43 1,00 0,24 0,36 0,15
QIA.de 0,28 0,24 1,00 0,23 0,23
AAPL 0,67 0,36 0,23 1,00 0,50
FVI.to 0,48 0,15 0,23 0,50 1,00


FAZIT

Ich muss schon sagen, Sie haben sich ein super Portfolio
zusammengesucht. Die Kursbewegungen Ihrer Aktien korrelieren
kaum miteinander, sodass Ihr Portfolio als gut diversifiziert
angesehen werden kann. Allerdings würde ich beim Aktienpaar
Dialog Semi und Apple ein wenig Bauchschmerzen haben, denn
einer der Großkunden von Dialog Semi ist Apple. Die
stromsparenden Halbleiter von Dialog Semi werden im iPhone und
iPad verwendet. Und wenn mit Apple einmal etwas schief geht,
dann gehen die beiden Aktien gleichzeitig den Bach herunter.

Sie haben also zwei Technologieunternehmen (Apple und Dialog
Semi), ein Energieunternehmen (Centrotec Sustainable), ein
Biotechunternehmen (Qiagen) und einen Minenbetreiber (Fortuna
Silver). Mit zwei Unternehmen aus Deutschland (Dialog Semi,
Centrotec), einem holländischen Unternehmen (Qiagen) und zwei
amerikanischen (Apple, USA und Fortuna, Kanada) fehlt Ihnen für
meinen Geschmack noch etwas Asiatisches. Da Sie hier sehr gute
Unternehmen ausgewählt haben, würde ich Ihnen die Auswahl eines
asiatischen Finanztitels vielleicht überlassen, ich habe
derzeit keinen auf Lager :-)

Ich hoffe, ich konnte ein paar Denkanstöße geben.

==============================================================
06. LESERFRAGE: ABSCHAFFUNG DER FED
==============================================================

Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

=================

FRAGE:

Hallo Herr Heibel,

bin (wieder) Schnupperkunde und werde wohl diesmal ein
Jahresabo bei Ihnen abschließen. Aber das nur am Rande... Sie
haben sich ja noch mal bei Wolfram Engels und Otmar Issing
schlau gemacht. Das finde ich toll, denn das erhöht mein
Vertrauen in Ihren Ticker enorm.

Jetzt meine Frage: Auf godmode-trader habe ich bei Daniel Kühn
(Chefredakteur Tradersjournal) gelesen, dass die sogenannte
"Tea Party"-Bewegung der Republikaner plant, bei einem Wahlsieg
die FED abzuschaffen. Ich denke schon länger darüber nach, dass
es durchaus möglich wäre, dass die FED, auch wenn sie nicht
aufgelöst wird, einfach auf die Rückzahlung der aufgekauften
US-Staatspapiere verzichtet. Das würde dann zwar zu einer
(endgültigen) Geldmengenausweitung führen, aber wo ist das
große Problem? Daniel Kühn meint, "dem US-Dollar droht faktisch
seit 1785 die erste Währungsreform. Ohne Notenbank ist das US-
Schuldenimperium aber am Ende. Schon alleine die Möglichkeit
des Gedankens an solche Entwicklungen wird in der Vorwahlzeit
in der Lage sein, die Märkte zu erschüttern. Bedenken Sie nur,
was das z.B. für die immens hohen Auslandsschulden bedeutet,
die zu einem Großteil (noch) in China liegen." Wären die
Auswirkungen wirklich so dramatisch?

Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen.
Vielleicht können Sie mir ja auch ein gutes Buch zum Thema
empfehlen. Ich habe in Saarbrücken die Grundzüge der VWL
"genossen"; bin also nicht ganz unbeleckt bei dem Thema.

Beste Grüße, Gregor aus Saarbücken

P.S. Schreiben Sie doch mal in Ihrem Ticker, wie es Ihrem Kind
geht und wie Sie Beruf und Familie unter einen Hut kriegen. Ich
denke, das würde nicht nur mich interessieren...


ANTWORT:

Besten Dank für das Lob und für Ihre interessanten Anmerkungen.
Ja, die Tea Party drängt sich immer mehr in den Vordergrund,
ich bin nun schon häufiger über deren Vorstellungen gestolpert.
Ich habe heute eine Wunschanalyse zum Thema Gold erstellt und
bin darin sehr detailliert auf die Konstruktionsfehler des US-
Dollars eingegangen. Eine Abschaffung der US-Notenbank als
Lösung? Nun, das halte ich für eine etwas polemische Forderung.
Ich würde mich hier nicht dazu verleiten lassen, über einzelne
Mosaiksteinchen einer US-Dollarreform zu diskutieren. Das Thema
ist zu komplex. Eine Institution wie die FED schafft man nicht
einfach ab, man definiert die Aufgabe um.

Über das "wie" werden wir in den nächsten Jahren noch häufig
genug spekulieren. Auch über das "wann". In der Zwischenzeit
sieht Gold als gute Zwischenanlage aus, um unbeschwert den
Entwicklungen zuschauen zu können.

zum P.S.: Beruf und Familie unter einem Hut? Nun, ich habe
zufällig die beste Frau der Welt zu Hause, so dass wir den
turbulenten Alltag mit viel Spaß meistern. Vincent geht es
prächtig, Ende November haben wir den nächsten Termin mit dem
Klapperstorch :-) Wenngleich der Heibel-Ticker sehr viel Zeit
in Anspruch nimmt, so gibt es zwischendurch doch immer wieder
Freiräume, so dass ich doch sehr viel Zeit mit meiner Familie
verbringen kann.


==============================================================
07. BEOBACHTETE WERTE
==============================================================

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.


Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.


==============================================================

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de

==============================================================
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


==============================================================
Heibel-Ticker Ende
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(-;______________________________________________;-)


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Zuletzt gepostet: 26/Okt/2010 13h42

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US (NASDAQ) 0.0%
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