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Heibel-Ticker 10/36 - Günstige Kaufgelegenheit Für Banktitel (DAX)

- 10.9.2010 15:34
HeibelTicker Total posts: 88 - Mitglied seit: 29.1.2010

Heibel Ticker

Börseninformationen verständlich aufbereitet

Wichtiger, als den neuesten "heißen Tipp" aufzuschnappen und Börsenentwicklungen hinterherzulaufen ist es, die Finanzwelt zu verstehen. So erkennen Sie neue Trends frühzeitig und können rechtzeitig Ihr Vermögen entsprechend investieren. Seit 1988 verfolgt Stephan Heibel aktiv das Börsengeschehen und erforscht stets die wahren Hintergründe von Kursbewegungen. Gründe, die Sie nur selten in den Massenmedien hören, geschweige denn verständlich aufbereitet bekommen. Vielleicht ist es sein Wesen als Diplom Volkswirt, dass er Zusammenhänge so lange durchleuchtet, bis eine schlüssige Erklärung erzielt wurde. Vielleicht ist es sein Interesse an seinen Mitmenschen, das ihn motiviert, verständliche Formulierungen zu finden.

"Es waren meine Leser, die mich seit meinen ersten, damals noch kostenfreien, Publikationen 1998 im größten deutschsprachigen Aktiennewsletter im Dialog durch Motivation und konstruktive Kritik dafür begeistert haben, Börseninformationen zu erstellen. Durch den direkten Kontakt mit meinen Lesern kenne ich Ihre vielfältigen Probleme und Fragen und kann so gezielt die Antworten finden."

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de



Kommentarliste
1 Kommentare
1
1 von 1 - 10.9.2010 15:37
HeibelTicker Total posts: 88 - Mitglied seit: 29.1.2010
______________________________________________

H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -

______________________________________________

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

5. Jahrgang - Ausgabe 14 (09.04.2010)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: LETZTE HÜRDE BASEL III GENOMMEN
02. SO TICKT DIE BÖRSE: HP VERKLAGT EX-CEO, TIPP24 GEWINNT
WETTE
03. AUSBLICK: OBAMAS REDE UND EIN NEUER BANKTITEL
04. DEPOTCHECK: BOMBARDIER, FUCHS PETROLUB, PFEIFFER VACUUM,
FRESENIUS MEDICAL CARE, JOHNSON & JOHNSON
05. LESERFRAGE: BANKENWERTE
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE

==============================================================
01. INFO-KICKER: LETZTE HÜRDE BASEL III GENOMMEN
==============================================================

Liebe Börsenfreunde,

der Sommer neigt sich dem Ende, die Anleger kehren an die Börse
zurück und räumen erst einmal mit falschen Rezessionsängsten
und diversen Gerüchten auf. Die Folge war eine Woche mit
kontinuierlich ansteigenden Kursen, was uns auf einen schönen
Herbst hoffen lässt.

Im heutigen Kapitel 02 habe ich zwei Ereignisse kommentiert:
Zum einen die Klage von Hewlett Packard gegenüber ihrem
ehemaligen CEO Mark Hurd, der inzwischen von Oracle angeheuert
wurde. Zum anderen die EuGH-Entscheidung zum Wettmonopol in
Deutschland: Unsere Regierung hat uns jahrelang mit
vorgehaltenen Argumenten an der Nase herum geführt, wie ich
Ihnen an dieser Stelle schon vor einigen Monaten bei der
Besprechung der Aktien von Tipp 24 darlegte. Das Wettmonopol
wurde nunmehr gekippt, Tipp 24 ist um 15% angestiegen.

Im heutigen Ausblick kommentiere ich die jüngste Rede Präsident
Obamas und deren überraschende Auswirkung auf die Börse.
Darüber hinaus stelle ich einen neuen Titel für unser
langfristiges Portfolio vor. Es handelt sich um einen
Bankentitel, der nach Basel III in meinen Augen bestens
geeignet ist, um in den nächsten Monaten weiter Marktanteile
hinzuzugewinnen.

Im Kapitel 04 gibt es wieder einen Depotcheck mit einer ganzen
Reihe hochinteressanter Einzelwerte. Trotz guter Werte gibt es
auch bei diesem Portfolio weiteres Optimierungspotential.

Die Leserfrage befasst sich nochmals mit Bankentiteln: Sechs
Bankentitel in einem Portfolio ist sicherlich zu einseitig.

Wie immer gibt es wichtige Aktualisierungen zu unseren offenen
Positionen im Kapitel 06, aus denen auch meine jeweiligen
Markteinschätzungen zu einzelnen Branchen hervorgehen.

Eine PDF-Version gibt es diese und nächste Woche nicht, da Ihr
Autor auf Reisen ist und daher nicht zur Erstellung der Datei
kommt.

Ich wünsche eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

==============================================================
02. SO TICKT DIE BÖRSE: HP VERKLAGT EX-CEO, TIPP24 GEWINNT WETTE
==============================================================

HP HAT PROBLEME – EX-CEO HURD VON ORACLE ANGEHEUERT

Hewlett Packard hat Mark Hurd aufgrund falscher Abrechnungen in
Höhe von 20.000 US-Dollar im Umgang mit einer hübschen
Unternehmensberaterin aus dem Haus gejagt. Das sind keine
Beträge, wegen derer man einen CEO feuert und ich hatte das als
entweder ein Zeichen des hohen moralischen Anspruchs von Mark
Hurd interpretiert, oder aber irgendwelche anderen Querelen
dahinter vermutet.

Inzwischen glaube ich, dass Letzteres der Fall ist: Hurd wurde
aus dem Unternehmen getrieben. Denn kurz danach trat HP in
einen Übernahmekampf mit Dell, um ein zweitklassiges
Unternehmen der Netzwerkspeichertechnologie (auch Cloud
Computing) ein und zahlte für die Übernahme einen Preis, der
selbst dem übernommenen Unternehmen als zu hoch erschien – und
das will was heißen.

Zumal HP stets behauptete, bestens für den Boom im Cloud
Computing positioniert zu sein. Man habe herausragende Produkte
und eine gute Marktposition. Wenn sodann ein exorbitanter Preis
für ein zweitklassiges Unternehmen gezahlt wird, das kaum einen
technologischen Vorsprung vor HP haben kann, dann ist das ein
Zeichen dafür, dass HP in Wirklichkeit diesen Trend verschlafen
hat und nun händeringend um einen Zugang kämpfen muss. Nicht
gerade vertrauenerweckend, oder?

Diese Woche gab Larry Ellison, Gründer und Haupteigner von
Oracle, bekannt, Mark Hurd als CEO für sein Unternehmen
gewonnen zu haben. Chick Phillips, der aktuelle CEO von Oracle,
wird somit schlichtweg ausgetauscht. Er war zu brav und muss
dem knallharten Manager Hurd nun seinen Sessel überlassen. Hurd
ist in meinen Augen sicherlich eine gute Wahl von Ellison, um
die Integration von Sun Microsystems in den Oracle Konzern
voranzutreiben.

Was tut nun HP? Sie verklagen Mark Hurd. Hurd wird nun
vorgeworfen, gegen das Wettbewerbsverbot, das Managern für
gewöhnlich nach dem Verlassen ihres Postens abgerungen wird, zu
verstoßen. Ich halte das für den zweiten Fehler nach dem Abgang
Hurds, der HP unterläuft. Denn so fragwürdig das plötzliche
Ende Hurds als CEO bei HP war, so nebulös sind die Gründe dafür
bis heute geblieben – und ich denke, das ist sowohl für Mark
Hurd, als auch für HP besser. Sollte diese Geschichte
vollständig an die Öffentlichkeit dringen, so wird dies weder
auf Hurd noch auf HP ein gutes Licht werfen.

Seit dem Abgang von Mark Hurd hat die Aktie von HP 20%
abgegeben. Wenn ich mir die Entscheidungen des
Übergangsmanagements anschaue, dann muss ich fürchten, dass
diese 20% noch lange nicht ausreichen. Ich hatte von Anfang an
zum Verkauf geraten und wiederhole diese Einschätzung nun: Da
liegt noch wesentlich mehr im Argen als wir heute schon wissen.
Lassen Sie die Finger von HP.


EU KIPPT DEUTSCHES WETTMONOPOL

Seit Jahren schwelte der Streit zwischen den privaten
Wettspielanbietern und dem staatlichen Lotto/Toto Monopol.
Jahrelang behauptete der Staat in Deutschland, Wettspiele
machen süchtig und gehörten daher unter staatliche Kontrolle,
unter „Kontrolle“ verstand der Staat jedoch leider lediglich
das Verbot jedes privaten Anbieters.

Ich hatte berichtet, wie Tipp24 daher nach England ausgewandert
war und von dort aus über das Internet Glücksspiele anbot. Das
rechtliche Konstrukt war sehr kompliziert und auch Werbung
konnte Tipp24 kaum machen, so dass nach wie vor der Löwenanteil
der Wetteinnahmen über die staatlichen Betreiber generiert
wurde.

Nun hat sich der Europäische Gerichtshof mit dem Thema befasst
und entschieden, dass in Deutschland das staatliche Monopol
nicht gerechtfertigt sei. Der deutsche Staat mache Werbung für
Glücksspiele, was einer Suchtvermeindung nicht gerade
förderlich sei und werde daher dem Auftrag der Suchtvermeidung
nicht gerecht. Somit dürfen bis zu einer Neuregelung nun auch
private Anbieter in Deutschland Wettspiele anbieten und
bewerben.

Das Gejammer bei der Regierung ist groß, denn über die
Einnahmen werde der Breitensport finanziert. Dies Argument
zauberte die Politik in Folge der Entscheidung aus der Tasche.
Das Argument ist mir völlig neu und darüber hinaus auch nicht
unbedingt stichhaltig: Die Einnahmen des Staates sind nicht
zweckgebunden, es handelt sich um eine von vielen
Einnahmequellen, die nun angegriffen wird. Darüber, wie viel
davon in die Förderung des Breitensports (insbesondere kleine
Sportvereine mit unpopulären Sportarten) fliest, sind mir keine
Zahlen bekannt.

Davon abgesehen steht es unserer Regierung nun frei, den
privaten Betreibern von Glücksspielen und Wetten aufzuerlegen,
einen bestimmten Anteil der Einnahmen in die Förderung des
Breitensports zu stecken. Das wäre dann in meinen Augen eine
sinnvolle und faire Organisation einer solchen Förderung. In
Frankreich wird dies bereits erfolgreich praktiziert.

Profiteur der EuGH-Entscheidung ist natürlich unter anderem
auch Tipp24, der Kurs ist vorgestern nach der Entscheidung um
15% angesprungen. Eine Erlaubnis, in Deutschland zu operieren
würde dem Unternehmen künftig die Möglichkeit eröffnen, über
Werbung neue Kunden und damit mehr Umsatz zu generieren.
Darüber hinaus ist es wesentlich einfacher für das Unternehmen,
entsprechende Versicherungen für Jackpot-Gewinne abzuschließen,
wenn das gesamte Geschäft innerhalb Deutschlands abgewickelt
werden kann. Ein Umstand, der dem Unternehmen in der
Vergangenheit oft Kopfzerbrechen (und Kosten) bereitet hat.

Das günstige KGV von 6 auf Basis der Schätzungen für 2011 ist
in meinen Augen diesem Umstand geschuldet. Es würde mich nicht
überraschen, wenn Tipp24 nun wieder zu einem deutlich höheren
Bewertungsniveau zurückkehrt. Ein KGV von 9 würde einem
Kurspotential von 50% entsprechen, was in meinen Augen noch
immer nicht zu teuer wäre.


WOCHENRÜCKBLICK

INDIZES 9.9.10

Dow Jones 10.415 0,9%
DAX 6.221 2,3%
Nikkei 9.239 1,4%
Euro/US-Dollar 1,272 -0,9%
Euro/Yen 106,845 -1,2%
10-Jahres-US-Anleihe 2,76% 0,1
Umlaufrendite Dt 1,88% 0,1
Feinunze Gold USD $1.247,75 -0,3%
Fass Crude Öl USD $77,70 1,6%
Baltic Dry Shipping I 2.988 5,4%
Kupfer in US$/to 7.520 -1,9%

Optimismus kehrt zurück an die Börsen, insbesondere in
Deutschland macht der inzwischen stabil unter 1,30 USD/EUR
notierende Wechselkurs den Exportunternehmen Mut. Die
Wachstumsprognosen wurden in den vergangenen Wochen nach oben
korrigiert, von einer zweiten Rezession ist nicht mehr viel zu
hören.


SENTIMENTDATEN

ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
20.08.- 27.08. (139): 57% / 11%
27.08.- 03.09. (136): 56% / 10%
03.09.- 10.09. (131): 54% / 21%

ANALYSTEN KAUF
ThyssenKrupp, Volkswagen VZ, Vodafone

ANALYSTEN VERKAUF
RWE, Dt. Postbank, Air Liquide


PRIVATANLEGER:
34. KW 2010: 64% Bullen (82 Stimmen)
35. KW 2010: 72% Bullen (72 Stimmen)
36. KW 2010: 64% Bullen (73 Stimmen)
Durchschnittlich erwarteter DAX-Endstand für heute: 6.161

PRIVATANLEGER KAUF
Joyou, Infineon, Nokia

PRIVATANLEGER VERKAUF
BNP Paribas, Arcandor, ProSiebenSat1 Media

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel

Analysten haben diese Woche wieder vermehrt
Verkaufsempfehlungen abgegeben. In meinen Augen waren das, was
ich gelesen habe, eher Gewinnmitnahmen nach der Rallye der
vergangenen Tage, als überzeugte Warnungen vor einem
nachhaltigen Abschwung. Auch bei Privatanlegern ist die
Euphorie verhaltener, was ich vor dem Hintergrund der jüngsten
Kursrallye für vernünftig halte.

Es scheint mir, als hätten sich Analysten und Anleger daran
gewöhnt, dass jede Rallye umgehend wieder zu einer Korrektur
führt, so dass ein Ausbruch aus der seit einem halben Jahr
bestehenden Handelsspanne nicht erwartet wird. Das ist
natürlich genau die Voraussetzung für einen nachhaltigen
Ausbruch, für den also nunmehr die Zeichen günstig stehen.

Charttechniker warnen vor einer letzten Korrektur, bevor der
DAX nachhaltig über 6.300 Punkte ausbrechen kann. Immerhin wird
auch dort das Szenario einer zweiten Rezession immer weniger
diskutiert – es fehlen einfach die Argumente. Nicht nur
fundamental gibt es dafür kaum noch Anzeichen, sondern nun
hellt sich auch noch die Charttechnik sukzessive auf. Den Bären
gehen die Argumente aus.

Im nächsten Kapitel gehe ich auf die jüngste Rede Obamas ein.
Er hat es geschafft, Steuererhöhungen für Reiche als
wirtschaftsfördernd darzustellen, obwohl noch kein Aufschwung
seit der Weltwirtschaftskrise 1929-1932 schleppender verlief.
Die Details dazu lesen Sie im nächste Kapitel.

==============================================================
03. AUSBLICK: OBAMAS REDE UND EIN NEUER BANKTITEL
==============================================================

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.


==============================================================
04. DEPOTCHECK: BOMBARDIER, FUCHS PETROLUB, PFEIFFER VACUUM,
FRESENIUS MEDICAL CARE, JOHNSON & JOHNSON

==============================================================

Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

=================

FRAGE:

Hallo Herr Heibel,

über eine Analyse meines Depots würde ich mich freuen.

Bombardier 866671
Fuchs Petrolub 579043
Pfeiffer Vacuum 691660
Fresenius Medical Care 578580
Johnson & Johnson 853260

Viele Grüße, Willi aus Mönchengladbach


ANTWORT:

Gerne schaue ich mir Ihr Portfolio im Detail an.

BOMBARDIER

Der kanadische Flugzeug- und Eisenbahnbauer verzeichnet im
laufenden Jahr einen Umsatz- und Gewinnrückgang. Daher ist das
KGV 10e von 12 recht ambitioniert. Jedoch wird bereits für das
kommende Jahr ein Umsatzwachstum von 5% erwartet, der Gewinn
soll nach Analystenmeinung um 20% anwachsen. So würde das KGV
11e bei 10 landen. Bei 19 Mrd. Euro Jahresumsatz sind die
Nettoschulden in Höhe von 1 Mrd. Euro sehr gering. Die
Dividendenrendite von 2% ist jedoch auch nicht besonders
appetitanregend. So würde ich Bombardier als fair bewertet
bezeichnen.

Die Flugzeugbranche zieht meiner Erwartung nach an. In den
vergangenen Jahren fand ein Konsolidierungsprozess statt.
Gleichzeitig steigt das durchschnittliche Einkommen in den
Schwellenländern und immer mehr Menschen können sich Flüge
leisten. Ich erwarte für die Flugzeugbranche einen mehrjährigen
Aufschwung, Boeing und EADS sind bereits bestens für diesen
Aufschwung positioniert. Der weltweit drittgrößte Flugzeugbauer
Bombardier wird ebenfalls ein Scheibchen von dem Aufschwung
abbekommen.


FUCHS PETROLUB

Den Anbieter von Schmierstoffen für die Automobilindustrie habe
ich im November 2008 empfohlen, seither ist der Kurs um 160%
angesprungen. Umsatz und Gewinn machen im laufenden Jahr einen
Sprung, das KGV 2010e landet somit bei 12. Der freie Cashflow
ist beruhigend; das Unternehmen häuft derzeit Barreserven an
(aktuell ca. 40 Mio. Euro). Ich würde sagen, der Aktienkurs ist
aufgrund der überraschend schnellen und kräftigen Gesundung des
Automobilsektors bereits heftig angestiegen. Was kommt nun?

Anfang August wurden die Quartalszahlen bekanntgegeben. Umsatz
und Gewinn lagen erneut über den Erwartungen, die Prognose wird
als konservativ bezeichnet. Meiner Einschätzung nach wird nach
der rasanten Geschäftsentwicklung des laufenden Jahres auch
eine positive Überraschung im nächsten Jahr nicht mehr für so
viel Euphorie sorgen, wie derzeit im Aktienkurs enthalten ist.
Die Gefahr, dass sich einige spekulativ eingestellte Aktionäre
von der Aktie verabschieden und den Kurs damit drücken, ist in
meinen Augen sehr groß und ich wäre mit dieser Aktie
vorsichtig. Auch die Dividendenrendite von 2,5% schützt nicht
vor einer Korrektur.


PFEIFFER VACUUM

Die Erzeugung eines Vakuums hat sich dieses Unternehmen auf die
Fahne geschrieben. Dabei nehmen die Turbomolekularpumpen, die
von der Solar- und Halbleiterbranche eingesetzt werden, die
führende Stellung unter den Produkten von Pfeiffer Vacuum ein.
Im jüngsten Quartalsergebnis von Anfang August fällt die
schlechte Umsatzentwicklung im Solarbereich auf, jedoch auch
die Umsatzverdoppelung in der Halbleiterindustrie. Meine
optimistische Erwartung für die Technologiebranche findet im
Geschäftsbericht von Pfeiffer Vacuum weitere unterstützende
Indizien.

Mit einem erwarteten Umsatzwachstum von 6% ist das KGV von 15
bereits recht ambitioniert. Das Unternehmen häuft Barreserven
an (aktuell 60 Mio. Euro) und bietet eine attraktive
Dividendenrendite von 4,7%. Während Fuchs Petrolub bereits die
"überraschende" Belebung des Automobilsektors hinter sich hat,
könnte für Pfeiffer Vacuum eine "überraschende" Belebung des
Chipsektors zu einer positiven Überraschung führen. Hier können
Sie also mit einer ordentlichen Dividendenerwartung von 4,7% in
aller Ruhe auf eine kurstreibende Überraschung warten.


FRESENIUS MEDICAL CARE

Der Weltmarktführer im Bereich der Dialysetechnik weitet sein
Geschäft nun auch in den asiatischen Markt aus. Durch
Übernahmen und Kooperationen werden dort die einzelnen Länder
schrittweise angegangen. So bleibt das Unternehmen seinem
Wachstumspfad treu, im laufenden Jahr wächst der Umsatz um 15%,
im nächsten um 6%. Das KGV steht bei 17 und ist damit dem
dynamischen Wachstum angemessen. Allerdings ist die
Dividendenrendite von 1,4% nicht berühmt und knapp 4 Mrd. Euro
Schulden bei 9 Mrd. Euro Jahresumsatz weisen auf einen hohen
Finanzierungsgrad.

Damit ist FMC ein Wachstumsunternehmen im Gesundheitssektor.
Solche Unternehmen sind selten, daher das hohe KGV. Wenn FMC
jedoch die hohen Wachstumserwartungen nicht erfüllen kann, dann
droht eine Kurskorrektur. Ich finde die Aktie also auf dem
aktuellen Niveau interessant als nicht-zyklische Beimischung.
Jedoch halte ich das Kursniveau nicht für besonders günstig.


JOHNSON & JOHNSON

Sie wollen nicht wirklich, dass ich mich mit Johnson & Johnson
beschäftige? Das Unternehmen muss sich derzeit vor dem US-
Kongress für unehrliches Geschäftsgebaren verantworten. Im Jahr
2009 wurde ein Schmerzmittel des Hauses als gegebenenfalls
schädlich erkannt, und statt einer Rückrufaktion wurde eine
Agentur beauftragt, streng geheim, in allen US-Geschäften die
Produkte aus den Regalen aufzukaufen. Das müssen Sie sich mal
vorstellen: Für ein Schmerzmittel, das für Kinder geeignet
(zumindest zugelassen) ist, werden gegebenenfalls
gesundheitsschädliche Wirkungen nachgewiesen, und das
Unternehmen versucht sich heimlich aus der Affäre zu ziehen.

"Unehrliches Management" ist in meinem Kopf gleichbedeutend mit
"Aktie meiden". Da muss erst einmal ein Kulturwechsel im
Unternehmen stattfinden, bevor ich mir diese Aktie wieder
anschaue.


KORRELATIONSMATRIX

Tgl.
BBDB.de FPE.de PFV.de FME.de JNJ
BBDB.de 1,00 0,20 0,28 -0,13 -0,03
FPE.de 0,20 1,00 0,38 0,04 0,11
PFV.de 0,28 0,38 1,00 0,07 0,19
FME.de -0,13 0,04 0,07 1,00 0,28
JNJ -0,03 0,11 0,19 0,28 1,00

Wtl.
BBDB.de FPE.de PFV.de FME.de JNJ
BBDB.de 1,00 0,44 0,33 0,27 0,22
FPE.de 0,44 1,00 0,17 0,32 0,21
PFV.de 0,33 0,17 1,00 0,44 0,23
FME.de 0,27 0,32 0,44 1,00 0,27
JNJ 0,22 0,21 0,23 0,27 1,00


Sowohl kurz- als auch mittelfristig weisen Ihre Titel eine
extrem geringe Korrelation auf. Somit ist Ihre Risikostreuung
als sehr gut zu bezeichnen. Bei der Auswahl der Aktien jedoch
habe ich ein paar Einwände in den obigen Einzelbetrachtungen
untergebracht. Aus Branchensicht haben Sie drei
unterschiedliche nicht-zyklische Aktien aus dem
Gesundheitssektor: FMC als Medizintechnikunternehmen, Pfeiffer
Vacuum mit einem kleinen Standbein in der Pharma-Branche sowie
Johnson & Johnson mit einer Reihe von Pflegeprodukten für
Babys und Kinder. Bombardier (Transport) und Fuchs
(Autozulieferer) sind sodann zwei Industrieunternehmen.

Regional haben Sie Deutschland mit Fuchs, Pfeiffer und FMC
vertreten, USA mit Johnson & Johnson, sowie Kanada mit
Bombardier. In Richtung Asien denken Sie nur über den Umweg
FMC, die ihr Engagement dort ausweiten wollen - also noch nicht
so stark sind.


FAZIT

Sie haben meine Abneigung gegen Johnson & Johnson gelesen. Bei
Fuchs Petrolub mache ich mir weniger Sorgen, allerdings sehe
ich dort auch das Überraschungspotential für die Aktie
begrenzt. Ich würde mir eine Finanzaktie vielleicht aus dem
asiatischen Raum aussuchen und das Portfolio damit ergänzen.
Auch ein Rohstoffunternehmen oder auch der Goldbereich würde
meines Erachtens noch eine sinnvolle Ergänzung für dieses
Portfolio darstellen.

Ich hoffe ich konnte einige Denkanstöße geben.


===============================================================
05. LESERFRAGE: BANKENWERTE
===============================================================

Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

=================

FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich bin Neu-Kunde bei Ihnen und finde Ihren Heibel-Ticker
interessant und auch lustig. Ich habe mir letztens Ihr Glossar
durchgelesen und festgestellt, dass mein Depot sehr willkürlich
(?) zusammengesetzt ist.

Es befinden sich auch fünf Bankenwerte darunter plus die Banco
Santander in Aktienanleihe-Format. Im Zuge der Konsolidierung
würden Sie welche Aktien verkaufen oder umschichten, sodass nur
2 Bankenwerte im Depot bleiben. Ich finde, dass Banken wohl
inzwischen alles abgeschrieben haben, was sie konnten und die
Ergebnisse sollten in der nahen Zukunft bestens aussehen.

Die Banken sind: ING Groep, Credit Suisse, Deutsche Bank,
Société Générale & Credit Agricole.

Also bitte Stecker rein und ich freue mich auf Ihren Kommentar.
Have fun, Hans aus Gaienhofen


ANTWORT:

Ein Depotcheck für Ihre fünf Bankenwerte lohnt sich nicht, da
eine zu hohe Korrelation natürlich gegeben ist. Ich persönlich
bin nicht so euphorisch hinsichtlich der Bankenwerte, da ihnen
nach der Finanzkrise nunmehr für viele Jahre genau auf die
Finger geschaut werden wird. Ja, es gibt noch eine Menge
Aufholpotential für die Bankaktien, doch unter dem Einfluss
politischer Willkür würde ich mich hüten, alles auf eine
baldige Aufholjagd zu setzen.

Die von Ihnen ausgewählten fünf Banken sowie auch die Banco
Santander gefallen mir auf den ersten Blick alle ganz gut, Sie
haben die Banken ausgewählt, die recht gut durch die
Finanzkrise segelten und daher nunmehr besser positioniert sind
als zuvor. Im PLUS-Teil des Heibel-Tickers können Sie lesen,
welche Bankaktien mir besonders gut gefallen.


==============================================================
06. BEOBACHTETE WERTE
==============================================================

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Unter „Änd“ steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche“ steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf.“ steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss
KL - Kauflimit oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.


Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.


==============================================================

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de

==============================================================
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==============================================================

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


==============================================================
Heibel-Ticker Ende
==============================================================
(-;______________________________________________;-)


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1 Kommentare
1
Antworten auf den Thread: (1)
Zuletzt gepostet: 10/Sep/2010 13h37

Discussed Stocks
DBI:DAX 20,955 2.9%
DAX
DAX
DAX
World Indices
Australia 0.8%
Brazil 1.4%
Canada 1.2%
France 2.4%
Germany 2.9%
Greece 2.9%
Holland 2.4%
Italy 2.9%
Portugal 1.0%
US (DowJones) 0.8%
US (NASDAQ) 0.6%
United Kingdom 2.1%
Gainers (%)