BÜDELSDORF (dpa-AFX) - Der Mobilfunkbetreiber Freenet  hat
mit soliden Jahreszahlen die Erwartungen übertroffen. Für 2011 stellte
Freenet am Mittwoch einen Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen
(EBITDA) und Sonderposten von 325 Millionen Euro in Aussicht sowie einen
Free Cashflow von mehr als 200 Millionen Euro. Für 2010 sowie 2011
schlägt das im TecDax  notierte Unternehmen eine Dividende
von 80 Cent je Aktie vor. Freenet fuhr im vergangenen Jahr einen Free
Cashflow von 211,7 Millionen Euro ein und senkte die Schulden um 166,7
auf 623,1 Millionen Euro.

    Die Freenet-Aktie legte im frühen Frankfurter Handel um 1,24
Prozent auf 8,87 Euro zu. Händler sahen bei dem Unternehmen eine "gute
Gewinnqualität". Der Umsatz sei indes wie erwartet ausgefallen, sagte
ein Börsianer. Ein anderer Marktteilnehmer zeigte sich lediglich etwas
enttäuscht von der Dividende 2011, die unter den Erwartungen liege.
Aber dies sei auch aus seiner Sicht "kein Beinbruch".

    Wegen des anhaltenden Kundenschwunds ging der Umsatz im vergangenen
Jahr von 3,60 auf 3,34 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA
sank von 393 auf 366,5 Millionen Euro. Darin sind Umbaukosten von 31,6
Millionen Euro nicht enthalten. Von dpa-AFX befragte Experten hatten bei
beiden Werten mit stärkeren Rückgängen gerechnet. Unterm Strich fiel
der Gewinn wegen der Aufgabe verschiedener Geschäftszweige von 257 auf
112,5 Millionen Euro.

    Freenet profitierte trotz Kundenrückgangs vom Boom des
Datengeschäfts. Mehr als zwei von drei jüngst verkauften
Mobiltelefonen sind Smartphones. Mit diesen Geräten laden Nutzer in
steigendem Ausmaß Daten aus dem Netz herunter. Der Datenanteil am
Vertragskundenumsatz erhöhte sich im Jahresvergleich von 8,3 Prozent
auf 11,4 Prozent. Daher stabilisierte sich der monatliche
Durchschnittsumsatz pro Kunde bei 24 Euro. Der Vertragskundenstamm
verringerte sich im Jahresvergleich von 6,98 auf 6,11
Millionen./fn/dct/wiz